Symbolhandlungen und ihre Glaubwürdigkeit – Und die Opfer zweiter Klasse
Symbolhandlungen und ihre Glaubwürdigkeit – Und die Opfer zweiter Klasse
»In den Karfreitagsgottesdiensten der katholischen Kirche soll eigens für die Opfer sexueller Übergriffe gebetet werden. Der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Fälle sexuellen Missbrauchs, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, regte am Mittwoch an, in die traditionellen Fürbitten eine Bitte „für die Kinder und Jugendlichen“ einzufügen, denen „in der Gemeinschaft der Kirche, großes Unrecht angetan wurde, die missbraucht und an Leib und Seele verletzt wurden“«.
http://www.faz.net/s/Rub79FAD9952A1B4879AD8823449B4BB367/Doc~EA931EBCD1A0C4F01822D792AB0BF1E55~ATpl~Ecommon~Scontent~Afor~Eprint.html Donnerstag, 1. April 2010
Zweierlei Maß auch hier? https://dierkschaefer.wordpress.com/2010/04/01/zweierlei-mas/
Oder schließt » missbraucht und an Leib und Seele verletzt« auch die ehemaligen Heimkinder ein?
Doch nehmen wir einmal an, die Kirche, in diesem Fall die katholische, wolle für alle in ihrem Verantwortungsbereich mißhandelten Kinder ein Zeichen der Buße setzen, so ist das zunächst ein gutes Zeichen. Am Buß- und Bettag vergangenen Jahres veröffentlichte ich in diesem Blog einen „Bußaufruf an die Kirchen in Deutschland“. Ich bekam auch einige Antworten von kirchenleitenden Personen, die mein Engagement lobten, aber ansonsten hauptsächlich auf den Runden Tisch verwiesen.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Nachdem nun die Mißbrauchsenthüllungen – ja, ich weiß, nicht nur kirchliche Einrichtungen sind betroffen, auch andere – nachdem nun immer neue Enthüllungen zur täglichen Lektüre des Zeitungslesers geworden sind und die Kirche, hier speziell die katholische, in Bedrängnis gebracht haben, da besinnt sich die Kirche auf etwas mehr als „Betroffenheitsgestammel“: Sie setzt ein Zeichen: Wir beten für die Opfer! – Morgen, am Karfreitag, dem christlichen Opferfest.
Ein Symbol ist hohl, wenn es keine Entsprechung im Leben hat. Ein Gebet wird zur Heuchelei, wenn es tätige Reue ersetzen soll.
Von der tätigen Reue ist immer noch nichts zu sehen. An getrennten Runden Tischen sollen gleichgeartete Verbrechen abgehandelt werden. Die Opfer zweiter Klasse werden seit einem Jahr hingehalten, während „ihr“ Runder Tisch längst Bekanntes zusammenträgt. Mehr dazu: http://www.gewalt-im-jhh.de/Kappeler_zu_ZB_RTH.pdf .
Die Kirchen haben sich in die Situation gebracht, daß Entschädigungszahlungen nur noch den Charakter von Strafzahlungen annehmen können; kaum jemand wird noch an Umkehr und Reue denken – da können die Kirchen noch so sehr beten lassen. Diese Entwicklung schmerzt.
»Die deutschen Kirchen sind stark vermachtete und verfilzte Organisationen mit viel Pfründenwirtschaft zur Alimentierung von Funktionären, die gern unter sich bleiben und miteinander in einem verquasten Stammesidiom kommunizieren, das für Außenstehende unverständlich bleibt – der ideale Nährboden für Schweigekartelle und Wagenburgmentalität.« Dies schreibt Friedrich Wilhelm Graf, der heute eine erhellende Analyse vom ehemaligen Glanz und heutigen Elend der Kirchen vorgelegt hat. http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E1B34F6F7FBC44C9EBB2877C9A10ACA36~ATpl~Ecommon~Scontent~Afor~Eprint.html
Wenn man das liest, kann man sich so manche unangemessene Reaktion der Kirchen auf die Vorwürfe, sei es von mißhandelten Heimkindern oder von mißbrauchten Domspatzen erklären bis hin Verschwörungstheorie des Vatikans.
Graf schreibt weiter: »Die Kirchen sind hoch narzisstisch und fortwährend auf sich selbst fixiert. Es fehlt ihnen zunehmend an überzeugendem Personal, speziell an gebildeten Führungskräften, sieht man einmal von Karl Kardinal Lehmann und Wolfgang Huber ab. Sie kennen keine diskursive Kultur des offenen argumentativen Austrags interner Konflikte. In Tausenden von Ausschüssen, Kommissionen, Kammern und beratenden Gremien wird viel geredet, aber nichts gesagt und noch weniger verbindlich entschieden. Die eitle Neigung, sich zu allem und jedem zu Wort zu melden, unterminiert die religiöse Glaubwürdigkeit.«
Graf nennt Karl Kardinal Lehmann. Dies sicherlich mit Recht. Auch Lehmann ist heute mit einem Artikel vertreten. Wer ihm und seiner Kirche übel will, wird sagen, da habe man einen elder churchman vorgeschickt, um die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Das sehe ich nicht so. Lehmann ist zwar umsichtig genug, um die über die katholische Kirche hinausreichende Allgemeinheit des Problems aufzuzeigen. Doch anders als bei seinen Kollegen wirkt er sachlich und glaubwürdig. Und eines ist ganz neu: Er spricht nicht nur von über Heiligkeit der Kirche, sondern auch von ihrer und Sündigkeit.
Das Vokabular gehört zwar zum verquasten Stammesidiom, eröffnet aber einen für die katholische Kirche unerhörten Ansatz, Kirche differenzierter zu denken und zu gestalten. Dies wird und muß die ehemaligen Heimkinder nicht interessieren. Für sehr viele von ihnen ist das Kapitel Kirche bestenfalls abgeschlossen, soweit nicht die noch offenen Rechnungen im Vordergrund sind. Wenn die Kirche diese Rechnungen beglichen hat, wird sie auch wieder Symbole setzen können.
Graf schreibt zum Schluß seines Artikels: » Niemand kennt den Preis, den eine freiheitliche Bürgergesellschaft auf lange Sicht zu zahlen hat, wenn ihre religiösen Institutionen und Organisationen erodieren. Er dürfte sehr viel höher sein als von vielen vermutet, und deshalb bedarf es nun einer politischen Debatte über Aufgabe und Zustand der Kirchen. Sie sind zu wichtig, als dass man sie ihren eigenen, wahrlich „exzentrischen“ Funktionseliten überlassen darf.« Dem möchte ich nichts hinzufügen.
Lieber Herr Schäfer!
Herzlichen Dank für Ihren Beitrag, der das Leid jener Heimkinder wieder in den Fokus rückt, das unter dem Thema des sexuellen Missbrauches an Eliteschülern in Vergessenheit zu geraten droht. Vielleicht ist das Verbrechen an sogenannten „Erziehungszöglingen“ für die Presse zu ausgelutscht. Vielleicht lässt sich damit keine Auflagensteigerung mehr erzielen. Gewiss sind die Verbrechen an behinderten Kindern ein Tabuthema, das man nicht gern anfassen will. So hat sich, außer die Westfälische Rundschau in Wetter (Ruhr) mit persönlichem Engagement des Journalisten Klaus Görtzel keine andere Zeitung so intensiv mit dieser Opfergruppe beschäftigt. Ob man die ganze Tragweite der Verbrechen doch nicht so genau wissen will? Allerdings bin ich ganz zuversichtlich, lieber Herr Schäfer, dass wir noch stark genug sind, uns immer wieder in Erinnerung zu bringen.
Was das Karfreitagsgebet betrifft: Die Opfer können auf derartige Gebete locker verzichten. Ich bin mir sicher, dass sie es begrüßen würden, wenn die katholische Kirche für ihre pädophilen und/oder gewalttätigen Priester beten würden. Auch dafür, dass sie angesichts des Schmutzes, der ihr Amt umgibt, immernoch wie ein Fels in der Brandung zusammenstehen, ähnlich wie Spieler vor einem Fussballspiel. Wer sich von derartigen Tätern, in diesem Falle von solchen Mitbrüdern, nicht klar distanziert, macht sich mitschuldig an den Opfern. Die einzige Rettung dieses Standes besteht in der Flucht nach Vorne, in der Bestrafung der Täter, in der Veröffentlichung der Taten und in der Wiedergutmachung.
Jetzt ist Ihr Bußaufruf aktueller als je zuvor. Sie sollten ihn weiter verfolgen. Zu diesem Buß- und Bettag sollen die Kirchen Buße tun und einen Opferfonds füllen. Nur dann werden sie wieder glaubwürdig.
Ihnen, die Sie Ihre Zeit in den Dienst damals und heute geschundener Mitmenschen stellen, wünsche ich wenigstens erholsame Ostertage und, dass Sie bei Ihrem obersten Chef Kraft tanken können.
Ihr
Helmut Jacob
Ich schließe mich insofern Helmut Jacob an, dass auch ich locker auf das kirchliche Karfreitagsgebet verzichten kann.
Ich würde sogar noch darüber hinaus gehen: Ich bin der Meinung, wenn die katholische Kirche die sexualisierte Gewalt in ihr Karfreitagsgebet rücken möchte, dann soll sie darum beten, dass es ihr (der Kirche) gelingen mag, die an uns (Heim- und Internatskindern) begangenen Verbrechen aufzuklären.
Ferner soll sie darum beten, dass sie den Mut haben mag, genügend Geld aufzubringen – notfalls auch über den Verkauf von Immobilien oder Kunstgegenständen – um uns, die Überlebenden ihrer unsäglichen Taten angemessen zu entschädigen.
Gern auch soll sie beten, dass sie die Großzügigkeit aufbringt, die Entschädigungen so ausfallen zu lassen, dass sie unser würdig seien.
Dann mag sie auch noch die Täter und Täterinnen in ihr Gebet einschließen: „Herr gib ihnen Mut, auch in U-Haft und Gefängnis zu ertragen.“ – Sollen sie machen!
Aber ich bitte ausdrücklich um eines:
SCHLIEßT MICH NICHT IN EURE GEBETE EIN!!!!!
H.D.
Wenn ich höre, dass die kath. Kirche für die Opfer am Karfreitag beten will, dann soll die Kirche einmal die Opfer fragen, ob sie dieses überhaupt wollen. Nein wir können darauf verzichten und empfinden das nicht als hilfreich. Damit zeigt die Kirche lediglich, dass sie sich um ihre eigene Achse bzw. Bedürfnisse dreht, denn die Opfer brauchen die Gebete nicht. Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass die kath. Kirche aus den Enthüllungen der letzten Wochen auch noch medienwirksame Aktionen macht. So auch wenn Bischof Ackermann für die nun errichtete Hotline das Handy in die Höhe hebt. Was soll der Mist so etwas brauchen wir nicht. Wenn dann auch noch Mixa seine Taten leugnet und überlegt ehemalige Heimkinder die er verprügelt hat anzuzeigen und damit der Lüge bezichtigt, kann ich nur feststellen dass sich nichts geändert hat. So gehen sie mit uns um, sind wir doch Menschen zweiter Klasse. Alles nur Show und Heuchelei, aber für die kath. Kirche ist es ja auch neu die Verbrechen nicht mehr vertuschen zu können. Da müssen nun mal neue Strategien her und deswegen wirkt noch alles sehr stümperhaft, was sie zurzeit von sich geben. Bisher hat die kath. Kirche es immer noch geschafft sich aus den Verbrechen heraus zu beten. Aber es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis die Menschen merken, dass diese Priester und Nonnen unter ihren katholischen Gewänder aber auch nichts haben was sie als die „besseren“ Menschen auszeichnet.
Sie brauchen nicht für uns zu beten, sie brauchen nicht ihre Vorstellung des Umgangs mit den Verbrechen uns aufdrängen. Sie sollen uns fragen was wir wollen und nicht immer wieder ihren Narzissmus zur Show stellen. „Von der tätigen Reue ist immer noch nichts zu sehen“ und so lange das so ist und keine sichtbaren Zeichen gesetzt werden, können sie von uns nicht erwarten, dass wir sie respektieren. Die Seelenmörder sind in Freiheit und die Opfer leben in der Gefangenschaft ihres Traumatas-und wo ist Gott?
Ihnen Pfarrer Schäfer ein frohes Osterfest, liebe Grüße Erika Tkocz
Nochmalige kurze Zusammenfassung der Heimkinder-Forderungen an die BRD.
Um „Gebete“ für die Opfer seitens der Täterorganisation wird von niemanden gebeten, weder in Deutschland noch in Österreich !
EHEMALIGE HEIMKINDER FORDERN – Nochmalige kurze Zusammenfassung der Heimkinder-Forderungen an die Bundesrepublik Deutschland:
1. ) Sofortige Anerkennung aller Menschenrechtsverletzungen begangen an und gegen Ehemalige Heimkinder und auch die der Behinderten Ehemaligen Heimkinder.
2. ) Sofortige Anerkennung der Zwangsarbeit, die viele von ihnen haben verrichten müssen, als solche, für alle arbeitsrechtlichen Zwecke und Rentenansprüche.
3. ) Sofortiger Stopp der Aktenvernichtung ( betreffend ALLER zwischen 1945 und 1989 angelegten relevanten Akten betreffend „Heimkindern“ und „Maßnahmen“ „unternommen“ „gegen sie“ oder „zu ihrem Wohle“ – von welchen „behördlichen Stellen“, „Privatunternehmen“ oder „charitativen Einrichtungen“ oder „diakonischen Einrichtungen“ und „Wirtschaftsbetrieben“ auch immer ).
4. ) Sofortige Aktensicherung ( durch Gesetz unterstützt und geschützt ! ).
5. ) Sorfortige uneingeschränkte Akteneinsicht für alle Ehemaligen Heimkinder.
6. ) Sorfortige und VOLLSTÄNDIGE Anerkennung und Unterordnung der Kirchen aller Gesetze des Deutschen Rechtsstaates.
7. ) Sofortiger Verzicht seitens der Kirchen auf irdische „Verjährung“ aller Straftaten begangen von ihnen als ganzes und begangen von ihren „Bediensteten“, ‚Geistlichen‘ sowie auch ‚Laien‘, im „strafrechtlichen Sinne“ sowohl wie auch im „zivilrechtlichen Sinne“ ( den Zeitraum zwischen 1945 und 1989 [ bis zum Mauerfall ] betreffend ).
8. ) Sofortige Einrichtung eines Wiedergutmachungsfonds unter freiwilliger Beteiligung aller Verantwortlichen und Mitverantwortlichen.
Diese Forderungen sind BASIS FORDERUNGEN und sind auf keinste Weise zu negieren oder zu relativieren. Diese Forderungen werden für immer bestehen bleiben, bis wir zu unserem Recht kommen und man uns Gerechtigkeit widerfahren läßt und bis man uns die uns genommene Würde und ein zukünftiges würdevolles Leben wieder restauriert.
Alles andere ist HEUCHELEI und LIPPENDIENST, was wir nicht bereit sind anzunehmen und uns mit zu begnügen.
Additum: Die deutschen „Ehemaligen Heimkinder“ wünschen auch ihren Leidgenossen und Leidgenossinnen, den österreichischen „Ehemaligen Heimkindern“ viel Glück und Erfolg in ihren Bemühungen FÜR SICH GEMEINSAM UND FÜR ALLE Recht und Gerechtigkeit in der Bundesrepublik Österreich zu erlangen.
( formuliert von „MM“ – Urheberrecht wird nicht erhoben – Dieser Text steht jedem frei zur Verfügung ! )
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Meine [ d.h. Martin MITCHELLs ] eigene momentane Unterschrift: Eine Verhandlung oder ein Verfahren ohne QUALIFIZIERTEN juristischen Rechtsbeistand, Recht und Gesetz ist wie ein Gebäude ohne Fundament – ein Kartenhaus, und ein Armutszeugnis für jede „Demokratie“ und angeblichen „Rechtsstaat“, wo versucht wird dies einzuschränken.
My [ ie. Martin MITTCHELL’s ] own current signature: Negotiation with the perpetrators, your detractors and opponents without QUALIFIED legal counsel present and by your side throughout and at all times, and without reliance upon the law and jurisprudence, is like a building without a foundation – a house of cards, and any attempt at curtailment of these rights is clear evidence of incompetence, incapability and incapacity of a country’s „constitutionality“ and it’s „democracy“.
martin,
deine texte sind immer noch zulange und doch bist du soooooooooooo weit weg. wann kommst du endlich nach deutschland? da könntest du dich deiner geschichte besser annehmen? oder?
lange mail und wenig hirnnnnnnnnnnnnnnnnnn mitchell
[…] [11] »Die deutschen Kirchen sind stark vermachtete und verfilzte Organisationen mit viel Pfründenwirtschaft zur Alimentierung von Funktionären, die gern unter sich bleiben und miteinander in einem verquasten Stammesidiom kommunizieren, das für Außenstehende unverständlich bleibt – der ideale Nährboden für Schweigekartelle und Wagenburgmentalität.« Dies schreibt Friedrich Wilhelm Graf. Er schreibt weiter: »Die Kirchen sind hoch narzisstisch und fortwährend auf sich selbst fixiert. Es fehlt ihnen zunehmend an überzeugendem Personal, speziell an gebildeten Führungskräften, sieht man einmal von Karl Kardinal Lehmann und Wolfgang Huber ab. Sie kennen keine diskursive Kultur des offenen argumentativen Austrags interner Konflikte. In Tausenden von Ausschüssen, Kommissionen, Kammern und beratenden Gremien wird viel geredet, aber nichts gesagt und noch weniger verbindlich entschieden. Die eitle Neigung, sich zu allem und jedem zu Wort zu melden, unterminiert die religiöse Glaubwürdigkeit.« http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E1B34F6F7FBC44C9EBB2877C9A10ACA36~ATpl~Ecommon~Scontent~Afor~Eprint.html zitiert nach: https://dierkschaefer.wordpress.com/2010/04/01/symbolhandlungen-und-ihre-glaubwurdigkeit-%e2%80%93-u… […]
[…] »Die deutschen Kirchen sind stark vermachtete und verfilzte Organisationen mit viel Pfründenwirtschaft zur Alimentierung von Funktionären, die gern unter sich bleiben und miteinander in einem verquasten Stammesidiom kommunizieren, das für Außenstehende unverständlich bleibt – der ideale Nährboden für Schweigekartelle und Wagenburgmentalität.« Dies schreibt Friedrich Wilhelm Graf. Er schreibt weiter: »Die Kirchen sind hoch narzisstisch und fortwährend auf sich selbst fixiert. Es fehlt ihnen zunehmend an überzeugendem Personal, speziell an gebildeten Führungskräften, sieht man einmal von Karl Kardinal Lehmann und Wolfgang Huber ab. Sie kennen keine diskursive Kultur des offenen argumentativen Austrags interner Konflikte. In Tausenden von Ausschüssen, Kommissionen, Kammern und beratenden Gremien wird viel geredet, aber nichts gesagt und noch weniger verbindlich entschieden. Die eitle Neigung, sich zu allem und jedem zu Wort zu melden, unterminiert die religiöse Glaubwürdigkeit.« http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E1B34F6F7FBC44C9EBB2877C9A10ACA36~ATpl~Ecommon~Scontent~Afor~Eprint.html zitiert nach: https://dierkschaefer.wordpress.com/2010/04/01/symbolhandlungen-und-ihre-glaubwurdigkeit-%e2%80%93-u… […]
[…] In den Karfreitagsgottesdiensten der katholischen Kirche soll eigens für die Opfer sexueller Übergriffe gebetet werden. Der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Fälle sexuellen Missbrauchs, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, regte am Mittwoch an, in die traditionellen Fürbitten eine Bitte „für die Kinder und Jugendlichen“ einzufügen, denen „in der Gemeinschaft der Kirche, großes Unrecht angetan wurde, die missbraucht und an Leib und Seele verletzt wurden, https://dierkschaefer.wordpress.com/2010/04/01/symbolhandlungen-und-ihre-glaubwurdigkeit-%e2%80%93-u… […]