O, hättest du doch geschwiegen, Bruder Nikolaus!
O, hättest du doch geschwiegen, Bruder Nikolaus!
Die Medien verbreiteten die Nachricht, die wirklich eine Nachricht war/gewesen wäre:
»„Die Kirchen werden sich der Forderung nach materieller Entschädigung für erlittenes Leid in staatlichen und kirchlichen Kinderheimen nicht entziehen.“ Er sprach von einem sehr bedrückenden Kapitel.
Dass die Kirchen dafür heute in Haftung genommen würden, sei richtig, sagte Schneider. Schließlich hätten die Kirchen die Heime damals mitgetragen.«
Nun kommt die Korrektur (laut FAZ vom Montag, 19. April 2010).
Richtig ist, „die Kirche werde sich dem Gespräch über Entschädigungen nicht entziehen.“
Das ist nun wahrlich keine Nachricht wert. Das Gespräch ist längst im Gange.
Was also ist die Botschaft?
Wir können mal darüber reden. Reden kostet nichts. Solange wir reden, brauchen wir nichts zu tun – und derweil werden die ehemaligen Heimkinder weniger, dann gibt es auch weniger zu tun, wenn wir schon genötigt werden sollten, überhaupt etwas zu tun.
Es ist für mich als evangelischer Christ und Pfarrer schmerzhaft zu sehen, wie der amtierende Ratspräsident hinter die Aussagen seiner Vorgängerin zurückfällt.
O, hättest du doch lieber ganz geschwiegen, Bruder Nikolaus!
Nachtrag, nach dem Hören des Interviews auf
http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/interview/201004/140157.html
das klingt insgesamt nicht unsympathisch, wenn er auch ein paar kautelen einbaut. der o-ton scheint glaubhaft.
schneider hatte halt das pech, daß die erste meldung inhalte hatte, die er dann korrigiert hat. er sollte nun positiv nachlegen.
lieber herr schäfer,
am kommenden sonntag feiert mein kleiner neffe noah seine erstkommunion. ich wurde gefragt: „kommst du mit zur kirche?“ „nein“, habe ich gesagt, „jetzt nicht mehr.“
nach vier jahren blick hinter die kulissen der kirchen habe ich ekel vor diesen institutionen.