verstörend gemalte gequälte Kinder
»Längst gehören seine mit irritierender Akkuratesse gemalten Bilder zum Fundus der Populär- wie der Hochkultur. Und dennoch sind sie auch heute noch gleich in mehrfacher Hinsicht ein Skandal, ein Aufreger und ein Tabubruch: Seit den frühen 1970er Jahren thematisiert der Künstler Gottfried Helnwein in seinem Bildern immer wieder geschändete, missbrauchte und verletzte Kinder und macht damit schon früh aufmerksam auf ein Tabuthema, das man damals schlichtweg nicht wahrnahm – oder es nicht wahrhaben wollte.«
(Joachim Kurz)
Nun kommt ein Dokumentarfilm über Helnwein in (hoffentlich viele) Kinos.
Originaltitel: Die Stille der Unschuld, Kinostart: 17.06.2010.
Ich kommentierte den Trailer (http://www.kino-zeit.de/filme/trailer/der-kunstler-gottfried-helnwein) mit den Worten: » Seit langem beschäftige ich mich mit dem Schicksal von ehemaligen Heimkindern. Viel früher bereits stieß ich auf die Bilder von Gottfried Helnwein mit den verstörend gemalten gequälten Kindern, verstörend, weil so irreal wirkend. Der Künstler schafft mit seinen albtraumartigen Bildern die Verbindung mit der albtraumhaften Realität: Einerseits mit den auch mir bekannten Bildern von zu Tode gequälten Kindern aus der Gerichtsmedizin, andererseits die Verbindung mit den mir vorliegenden Berichten gequälter ehemaliger Heimkinder. Der Film wird wohl leider nicht in unsere finstere Provinz kommen. Hier läuft (fast) nur Mainstream. Wann gibt’s den Film auf DVD?«
Wer interessiert ist, lese den Kommentar »Annäherung an einen „schwierigen“ Künstler« von Joachim Kurz:
http://www.kino-zeit.de/filme/der-kunstler-gottfried-helnwein#comment
Mehr zum Thema Kindesmißhandlung:
[…] https://dierkschaefer.wordpress.com/2010/06/21/verstorend-gemalte-gequalte-kinder/ […]
Ihren Beitrag über den Künstler, der Bilder gequälter Kinder zeichnet und malt, ist wichtig. Viel zu wenig wird gezeigt, was passierte und immer wieder passiert. Eigentlich ist es schon seltsam, dass es z.B. über die Verbrechen an Kindern in Heimen so wenig Filme gibt. Hier böte sich Stoff für etliche Spielfilme und Dokumentarfilme, die in Kinos sicher ihr Publikum fänden. Darum ist nur zu hoffen, dass dieser Film Aufmerksamkeit erregt.
Helmut Jacob