»Die CDU geht mit dem Familiensplitting in die Offensive«
Das war abzusehen. Plötzlich entdeckt die CDU ihre Familienfreundlichkeit – was nicht heißt, daß die anderen Parteien bisher familienfreundlicher gewesen wären.
Woher der Gesinnungswandel?
Es ist gar keiner. Ein Familiensplitting hätte man schon lange einführen können. Doch das hätte die familiäre Wunschkonstellation der CDU und ihrer konservativen Wählerschaft gestört: Ein Hauptverdiener und eine Ehefrau, die nicht oder nur geringfügig berufstätig ist.
Dabei spielte es keine Rolle, daß in kinderlosen Ehen die Frau – manche sprechen von Luxusweibchen – keine Kinder zu erziehen hat. In der kinderlosen Ehe mit asymmetrischer Einkommenshöhe ist der Steuerspareffekt am, höchsten. Trotz demographischen Alarms blieb es bei der Regelung.
Erst jetzt, wo absehbar ist, daß homosexuelle Partnerschaften steuerlich gleich behandelt werden müssen, entdeckt die CDU ihr Herz für Kinder. Homophobie nennt man das.
Hier findet eine positive Instrumentalisierung von Kindern statt. Die wird dazu führen, daß gleichgeschlechtliche Paare das volle Adoptionsrecht erkämpfen werden – schon aus steuerlichen Gründen.
Das wäre dann die nächste Stufe der Instrumentalisierung von Kindern.
Ein ausführlicher Artikel hier:
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-03/cdu-familiensplitting
Den angeblich verfassungsrechtlichen Schutz der Ehe zwischen Mann und Frau brachten die Erzkonservativen in Politik und Kirchen unter die Menschen. Das so geschaffene Dogma wurde dann steuerrechtlich fundamentiert.
Kurz vor der Wahl verbiegen sich selbst die, die immer Kauderwelsch sabbeln. Der angedachte Wandel entspringt purem Opportunismus und keiner echten Überzeugung.
Was die Politik bisher für Kinder tat verschwindet unter einem Gebirge aus Unterlassungen. Uschi von der Leyer soll für das Bundesverdienstkreuz am Bändchen vorgeschlagen worden sein. Grund:Als siebenfache
Mutter schaffte sie es problemlos, als Familienministerin NICHTS für Kinder und ALLES gegen geschundene Heimkinder getan zu haben.
Artikel 6 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland:
(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.
(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.
(3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.
(4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.
(5) Den unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den ehelichen Kindern.
Von heterosexuellen Ehen und Familien sehe ich da nichts!
Sie sollen doch nicht so oft in Märchenbüchern lesen, Frau Dettinger….
Mal eine gänzlich anders geartete Perspektive auf den Gegenstand, die inhaltlich zwischen Konservatismus, Vertretung von Frauenrechten und politischem Pessimismus oszilliert: https://wordpress.com/post/politischekulturheute.wordpress.com/205