Politische Religionen
Ein ausgezeichneter Artikel über Politik und Religion in der heutigen FAZ.[1]
Auszüge:
»Religion ist, wie seinerzeit in Europa, eine Art Brandbeschleuniger«.
»So lange die islamische Welt im Umbruch bleibt, ist nicht auszuschließen, dass Einzeltäter in westlichen Gesellschaften diesem Wahn verfallen. Sie zu erkennen und zu bekämpfen ist die schwierige Aufgabe der Sicherheitsbehörden. Muslimische Prediger und Gemeinden müssen ihnen dabei helfen, wollen sie nicht ihren eigenen Glauben beschmutzen. Denn die Bedingung des Zusammenlebens verschiedener Religionen in einer freien Gesellschaft ist es, dass keine von ihnen ihren Wahrheitsanspruch auf die Politik ausdehnt.
Jeder, auch jeder Muslim, kann nach seiner Fasson selig werden, so lange er sich an die Gesetze hält. Damit tun sich besonders Glaubensgewisse nicht leicht – das gilt auch für Christen. Der von Papst Benedikt kritisierte „moderne Wertrelativismus“ hat, recht verstanden, den Sinn, dass Politik festsetzt, was gelten soll, aber nicht darüber richten darf, was wahr ist. Das ist eine Selbstbeschränkung auf die vorletzten Dinge, und die sind kompliziert genug«.
leave a comment