Dierk Schaefers Blog

Nicht mit Ruhm bekleckert …

Posted in Gesellschaft, Politik, Soziologie by dierkschaefer on 22. Juli 2013

… hat sich das Jobcenter im Kreis Pinneberg mit seinen Spartipps für Hartz-IV-Empfänger.[1]

 

Tolle Vorschläge, die vielfach nur an der Lebenswirklichkeit der Hartz-IV-Empfänger vorbeigehen. Vieles kann man beim Discounter tatsächlich billiger kaufen. Doch häufig sind die Discounter von den Sozialwohnungen aus nicht so leicht erreichbar. Es gibt Menschen in unserem Land, die sich die Monatskarte für öffentliche Verkehrsmittel vom Munde absparen müßten und sich dann für den Kauf von Eßwaren entscheiden. Mit der Monatskarte könnten sie allerdings zum Discounter fahren und mit der 12er Packung H-Milch billige Wasser unterm Arm zurück. Und die andere Hand? Bisher hielten sie damit den Six-Pack, nein, nicht Bier, sondern das billige Mineralwasser in den blauen Flaschen. Nun haben sie gelernt, daß Leitungswasser auch gut schmeckt und haben die Hand frei, um ihre Monatskarte vorzeigen zu können. Damit bricht nun eine richtig schöne neue Welt für die Hartz-IV-Empfänger an und die Arbeitsagenturen lernen vielleicht als Gegenleistung, ihre Kunden als Kunden zu behandeln und Erstanträge zügiger zu bearbeiten oder einen Vorschuß zu geben. Denn bis zur ersten Zahlung sind die Hartz-IV-Empfänger wirklich und hauptsächlich auf Leitungswasser angewiesen, wenn sie nicht einen netten Menschen haben, der die Durst(!)strecke überwinden hilft.

Und von der rechtzeitigen Anpassung der Hartz-IV-Sätze an die Teuerung ist überhaupt nicht die Rede. Man sollte sie koppeln an die Steigerungsrate der Abgeordnetendiäten. Doch das kommt nie, nie, nie.


[1] Information von http://www.heute.de/M%C3%B6bel-versteigern-und-Vegetarier-werden-28904768.html , dort auch der Liunk zur Broschüre

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2 Antworten

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  1. Heidi Dettinger said, on 23. Juli 2013 at 01:01

    Um einen Anfang zu machen, könnte man ja mal eine Steigerungsrate der Abgeordnetendiäten an die Hartz-IV-Sätze versuchen.

    Die armen Damen und Herren Abgeordneten wären schneller verhungert, wie ein Hartz-IV-Empfänger mit der Packung H-Milch unterm Arm nach Hause käme – selbst wenn er ein Taxi nähme, was er natürlich nicht kann…

  2. Rolf Schmidt said, on 25. Juli 2013 at 13:39

    Die Bezüge der Abgeortneten müssten an die Renten gekoppelt werden, dann ginge es in Deutschland endlich gerecht zu und alle Renten-Empfänger gingen auch brav zu den Wahlen.


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