Ulrike Meinhof und die Nazi-Vergangenheit der Schleswig-Holsteinischen Landeskirche[1]
„Wenn das auffliegt, was ich noch alles weiß!“ soll Edo Osterloh, der damalige Kultusminister Schleswig-Holstein im Familienkreis über zunehmende moralische Bedenken gesagt haben. Das war in der Ära von Landesbischof Wilhelm Halfmann, der viele alte Nazis protegierte.[2] Der Historiker Stephan Linck hält die Quelle für seriös. Es ging um Werner Heyde[3], SS-Arzt und Organisator des Euthanasieprogramms, der wie viele Nazis nach dem Krieg in Schleswig-Holstein untergetaucht war und als Arzt sogar KZ-Geschädigte begutachtete.
Der Journalist Volkmar Hoffmann behauptete in der FR, Ministerpräsident Kai-Uwe von Hassel und Edo Osterloh hätten das gewußt – und Hoffmann wurde wegen übler Nachrede verurteilt. Osterloh war auch der Patenonkel von Ulrike Meinhof. Die informierte nach dem Urteil den Journalisten, und brach das familiäre Schweigekartell. Osterloh nahm sich später das Leben.
Linck meint dazu: „In diesem Suizid ist immerhin eine moralische Haltung spürbar, die Anderen damals fehlte.“ [4]
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