Dierk Schaefers Blog

Perverse Phantasien unter dem Deckmantel der reformierten Lehre

Posted in Geschichte, heimkinder, Kinderrechte, Kirche, Kriminalität, Pädagogik by dierkschaefer on 6. Juli 2014

Perverse Phantasien unter dem Deckmantel der reformierten Lehre

»Darum bekommen wir nun mit „Die Auserwählten“, fiktional auf den Punkt gebracht und dramaturgisch zugespitzt, eine – wenn auch nur vage, mehr wird nie möglich sein – Ahnung davon, welches Leid es verursacht, jenen ausgeliefert zu sein, die unter dem Deckmantel der reformierten Lehre ihre perversen Phantasien auslebten. [1]«

 

Der Film scheint interessant zu sein. Die Missbraucher an der Odenwaldschule hatten mit ihren Reformvorstellungen einen ideologischen Überbau, an den sie vielleicht sogar selbst geglaubt haben, soweit sie keine Zyniker waren.

Wie steht des mit den kirchlichen Einrichtungen? Für die Gewalt gab es einen solchen Überbau, für die Demutserziehung auch. Beides spricht gegen den Überbau. Für den Missbrauch gab es jedoch keinen.

Wie vielleicht beides zusammenhängt, zumindest im Kopf der Täter, wäre die Frage. Doch die ist diffiziler und kaum spielfilmtauglich.

 

Noch einmal in den Odenwald.

  • In welcher Höhe ist die Odenwaldschule am Fonds für Mißbrauchsopfer beteiligt?
  • Was sagen die Ideologen der Reformpädagogik, die von gestern und die von heute, zu der Verbindung von „Reform“ und Mißbrauch? Die Traueranzeige[2], mit unterzeichnet vom Reformpädagogen Hartmut von Hentig[3] dürfte ja eher ein Grund sein, auf dieser Frage zu beharren.

 

[1] http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/film-zum-missbrauchsskandal-an-der-odenwaldschule-13028071.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

[2] https://dierkschaefer.wordpress.com/2010/07/15/und-wandle-neu-belebt-und-jung-%E2%80%A6/

[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Hartmut_von_Hentig

4 Antworten

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  1. Heinz-Jürgen Overfeld said, on 6. Juli 2014 at 16:41

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    Fernsehfilm Die vielen Gesichter des Missbrauchs Zum Artikel
    Heinz-Jürgen Overfeld
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    0 Heinz-Jürgen Overfeld (1Jonathan) – 13:59 Uhr

    Die vielen Gesichter des Missbrauchs.

    Wieder mal ein Film über den sexuellen Missbrauch an Kindern in unserer Gesellschaft. Zuerst war es der Film im ZDF „Und alle haben geschwiegen“ und nun in der ARD die Odenwaldschule. Das ZDF produzierte eine annehmbare Lovestory aber vollkommen am Thema vorbei. Der ARD möchte da wohl etwas konkreter werden und über die Verbrechen in kath. Heimen berichten. Wie man mittlerweile erahnen kann soll auch hier wiederum das Thema „verharmlost“ werden. Die kranken Täter und die armen Opfer sollen im Mittelpunkt stehen. So weit, so gut. Das es sich hier aber um eine systematische Erziehungsmassnahme gehandelt hat, soll, wie auch schon am Runden Tisch Heimerziehung, erst gar nicht thematisiert werden. Viele Kinder waren damals angepasst, haben gelitten und geschwiegen. Es gab aber auch die Widerspenstigen, denen man den Willen brechen musste, um sie zu “ anständigen Christen “ machen zu können. Eine Anordnung von ganz oben lautete: auch sexistische Gewalt ist nicht ausgeschlossen. Nun gibt es endlich Ruhe, die Medien haben ihre Pflicht erfüllt. Pflicht erfüllt, aber ihren Auftrag, zu recherchieren, der Wahrheit auf die Spünge zu helfen und schonungslos zu berichten wurde weit verfehlt. Es darf nämlich nur das an die Öffentlichkeit was man entschudigend erklären kann. Den armen, leidenden Tätern muss geholfen werden (koste es was es wolle) nur so kann man erklären, das es sich hier, zwar um viele, aber dennoch Einzelfälle handelt und die Systematik der weltweiten Verbrechen der kath. Kirche ist außen vor und kann als Menschenrechtsverletzung nicht mehr angeklagt werden. Übrigens, war das die geniale Idee der Frau Antje Vollmer als Leiterin des Runden Tisches Heimerziehung. Zwangsprotitution, Totschlag, Drogenmissbrauch und auch Zwangsarbeit wird es in der Odenwaldschule wohl nicht gegeben haben und muss auch deshalb nicht in dem Film angesprochen werden. Genau aus diesem Grunde wählte man die Odenwaldschule um einen Film über die kranken Täter und armen Opfern zu drehen. Aufgabe erfüllt, alle sind glücklich und nun widmen wir uns wieder tagesaktuelle Themen.
    Danke an Politik, der Justiz und an die Medien für dieses erneute Verbrechen an alle ehemaligen Heimkinder.

    • dierkschaefer said, on 6. Juli 2014 at 22:01

      „Eine Anordnung von ganz oben lautete: auch sexistische Gewalt ist nicht ausgeschlossen.“
      dafür hätte ich gern einen beleg.

      • Heinz-Jürgen Overfeld said, on 6. Juli 2014 at 23:24

        Ein heute noch lebender Täter hat dieses zugegeben. Dieses Gespräch , mit noch viel mehr Einzelheiten, wurde aufgezeichnet und ist an einem sicheren Ort hinterlegt. Zur gegebener Zeit wird diese Aufnahme auch veröffentlicht, vorab sind aber noch andere Recherchen erforderlich. Es macht keinen Sinn, diese Aufnahme auseinander zu reißen. Sehr geehrter Herr Schäfer, o.G. ist nicht einmal das Schlimmste was demnächst öffentlich wird , bitte ein wenig Geduld.

  2. Klaus Linnenbrügger said, on 12. Juli 2014 at 10:40

    Klaus Linnenbrügger:Ich war auch anwesend am Rundentisch.Ich hätte auch gern einen beleg.Zu Politik-Intitionen-Medien.Der Mangel an Wahrheit ist mein Hauptproblem zum meinen Nachteil.Korruption beim Ämtern und Behörden zum Alltag geworden,menschliche Werte Gleichbehandlung und geltende Rechte,werden da Traditionsgemäß einfach abgewürgt.Wieviel Rechtsstaat habe ich eigentlich noch.-KEINE-


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