Mendelssohn Preis, Genscher und Käsemann
Sehr geehrter Herr Schäfer,
ich danke Ihnen für Ihre interessanten Gedanken zur Verleihung des „Internationalen Mendelssohn Preise zu Leipzig“ im Jahr 2014.
Es gibt natürlich immer eine Gesamtbetrachtung des Wirkens der Persönlichkeiten, die mit dem Preis geehrt werden. Die von Ihnen im Fall von Herrn Dr. Genscher benannten Ereignisse um Frau Käsemann sind für uns, damit meine ich die gesamte Öffentlichkeit, leider nicht wirklich zu bewerten, da wir nicht über die detaillierten Informationen und die vollständigen Zusammenhänge verfügen um die letzte Wahrheit definieren zu können.
An das tragische Schicksal von Frau Käsemann zu erinnern, ist gerade in neuerer Zeit wichtig und richtig und so verstehe ich Ihren Einwand.
Die Verdienste, für die wir Herrn Dr. Genscher ehren, sind gesellschaftlich und politisch international unstrittig und ich würde mich freuen, wenn Sie das auch so sehen könnten.
Gern lade ich Sie zu einem Besuch ins Mendelssohn-Haus nach Leipzig ein, bei dem wir unsere Gedanken sicherlich besser austauschen könnten.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Ernst
Jürgen Ernst
Direktor Mendelssohn-Haus
Geschäftsführender Vorstand Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung
Mendelssohn-Haus
Goldschmidtstraße 12
04103 Leipzig
Telefon: 0049 341 1270294
e-mail: j.ernst@mendelssohn-stiftung.de
Sehr geehrter Herr Ernst, Montag, 8. September 2014
für Ihre Antwort und die Einladung herzlichen Dank. Natürlich würde ich gern wieder einmal nach Leipzig kommen, schon weil es eine ungeheuer vielfältige und lebendige Stadt ist – und auch das Gewandthaus ist einen Besuch wert (https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/2556643606/in/set-72157605456895559 ). Doch das wird wohl nicht klappen.
Zum Gedankenaustausch: Sie schreiben Die Verdienste, für die wir Herrn Dr. Genscher ehren, sind gesellschaftlich und politisch international unstrittig und ich würde mich freuen, wenn Sie das auch so sehen könnten. Dem will ich nicht widersprechen.
Doch die Begründung Ihrer Jury zielt auf Freiheit und der Würde jedes einzelnen Menschen. Da hatte sich Herr Genscher als Politiker wohl übernommen, denn dieser Anspruch ist so hoch, daß ihm wohl niemand genügen kann. Es wäre darum angemessen, die Verleihung differenzierter zu begründen. Das kann bei der Laudatio ja durchaus noch geschehen. Mutiger als ich es erwarten darf, wäre sicher, daß dabei auch Ihr Appell beherzigt werden würde: An das tragische Schicksal von Frau Käsemann zu erinnern, ist gerade in neuerer Zeit wichtig und richtig.
Mit freundlichem Gruß
Dierk Schäfer
Sehr treffend Herr Schäfer, DANKE
[…] [10] Das wird bei der Verleihung des „Internationalen Mendelssohn Preises zu Leipzig” an Genscher im Jahr 2014 nicht anders gewesen sein. https://dierkschaefer.wordpress.com/2014/09/08/internationaler-mendelssohn-preis-an-genscher-und-elisabeth-kasemann/ https://dierkschaefer.wordpress.com/2014/09/08/genscher-und-kasemann/ […]