So großartig ist die Nachricht nicht.
»Auch der Fonds für Opfer der Heimerziehung im Westen wird aufgestockt – von 120 auf 302 Millionen Euro.«[1]
Ja und? Der Fonds war voller Hoffnung ganz billig davonzukommen zu knapp gestrickt und das Geld reichte nicht für die vielen Antragsteller. Da hieß es zwangsläufig: nachbessern. Aber »neue Anträge können nicht mehr gestellt werden. Die Frist dafür ist Ende 2014 abgelaufen.« Man ist also weiterhin zu geizig, den Fonds für Neuanträge zu öffnen, nachdem man schon einmal ziemlich kurzfristig eine dead-line gesetzt hatte. Die Verjährungsfalle für die ehemaligen Heimkinder bewährt sich aufs Neue.
Worum geht es eigentlich? Die Bearbeiter der Anträge in den Anlaufstellen brauchen die Aufstockung samt Fristverlängerung des Fonds, weil sie mit dem Geld nicht aus- und mit der Arbeit nicht nachkommen.
Weiter mit den Jubelmeldungen: »Zudem zeichnet sich eine Lösung für Kinder und Jugendliche ab, die nach dem Krieg in Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Psychiatrie untergebracht waren.«
Einerseits ist eine solche Regelung seit Ende des Runden Tisches überfällig, zum andern heißt es: »Bund und Länder hätten hier eine Lösung bis 2016 zugesichert; das sei Teil der Paketlösung.«
Eine Lösung bis 2016! Bis dahin sind wieder einige gestorben und hatten noch nicht einmal die Möglichkeit, Geld für ihre Bestattung zu reklamieren.
Wahrhaftig, eine großartige Nachricht.
O.k., Herr Beverförden kriegt das Verdienstkreuz – und wird böses Blut ernten. Es gibt noch mehr ehemalige Heimkinder, die sich sehr für ihre Schicksalsgenossen eingesetzt haben. So viel Zeit für so viele Kreuze hat Herr Gauck gar nicht.
[1] http://www.noz.de/deutschland-welt/niedersachsen/artikel/580702/ehemalige-heimkinder-grossartige-nachricht
Nachtrag: Gerade kommt mir eine Meldung auf den Bildschirm, die hier genau passt. Es geht um die Forderunhgen der ehemaligen Heimkinder mit Behinderung in entsprechenden Einrichtungen. Man lese: http://www.kobinet-nachrichten.org/de/1/nachrichten/31785/Forderungen-ehemaliger-Heimkinder.htm
Unterzeichnet sind die Forderungen von Prof. Schruth – und ich muss wohl langsam meine Meinung über ihn revidieren.
Herr Beverförden wird vermutlich angefeindet werden. Was ich allerdings nicht verstehe, denn wer ein Bundesverdienstkreuz annimmt, eine so verkommene „Ehrung“ wie der Orden „Held der Arbeit“ in der ehemaligen DDR, hat nicht begriffen, wie mies diese Gesellschaft mit den ehemaligen Heimkindern umging,
als der Runde Tisch mit Ecken und Kanten zusammengezimmert wurde. Herr Beverförden wird sich über die
mit dem hakenlosen Verdienstkreuz Geldsumme freuen, das war’s dann aber wohl auch.
Also ich finde, alle die Beverförden nach seiner Rücknahme der Zustimmung zum Abschlussbericht RTH anerkennend auf die Schulter geklopft und in den höchsten Tönen für seine heldenhafte Leistung gewürdigt haben, sollten jetzt auch soviel Axxx in der xxx haben und an der Ordensverleihung teilnehmen.
Vielleicht sind noch ein paar Scheinchen neben dem üppigen Geschenk übrig. Ein Ständchen darf nicht fehlen: „Wir sind Helden…“
sabine s.
Die Ministerpräsidenten Niedersachsens haben ein Faible für skurile Mitmenschen. Der Vater der Verteigungsministerin von der Leyen, Sir Albrecht von eigenen Gnaden, besorgte einem „Erzieher“ des Stephansstiftes das Bundesverdienstkreuz! Für seine Taten an den bösen, asozialen Heimkindern, die aber allemal als Sexsklaven dienen durften. Der heutige Ministerpräsident Weil, vorher OB von Hannover, ist ein Parteifreund von Herrn Beverförden, da mußte doch so ein Kreuz am Bande drin sein, liebe Leute! Und die damit verbundenen 10.000,- sind ja auch schönes Portogeld. Damit der „Landessprecher“ uns ehemalige Heimkinder auch eine Weihnachtskarte schreiben kann…
Ich würde mit Ihnen revidieren, sehr geehrter Herr Schäfer, wenn Herr Professor noch einen neunten Punkt dazuschruthet: „Ich gebe zu, am RTH die Heimopfer verraten und verkauft zu haben.“
Fordern kann man viel. Setzt er sich jetzt endlich auch ein?
Oder fragen seine Studenten zu sehr nach seiner Rolle?
Schruth’s Studenten scheinen nichts von seiner Rolle im Heimkinder-Theater zu wissen, denn sonst hätten die
den Schruth schon gesteinigt, meine ich.
Davon bin ich auch überzeugt!!!
Beverförden freut sich im Übrigen über eine weitere gute Nachricht: Bundespräsident Joachim Gauck verleiht ihm auf Vorschlag von Ministerpräsident Stephan Weil das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik. Details weiß der Bramscher noch nicht, verspricht aber schon vor Überreichung des Ordens: „Das ist Ansporn weiterzumachen. Ich bleibe Ansprechpartner für Heimkinder, wo immer es Probleme gibt.“
Ich selber habe von diesem Beverförden noch nie etwas vernommen, geschweige denn von seinem Engagement für unsere Sache. Wenn ich den letzten Absatz des Artikels lese, müsste Beverförde Tag und Nacht arbeiten, denn wie er sagt, „wo immer es Probleme gibt, will er Ansprechpartner bleiben“.
Wie gesagt, ich kenne Beverförden nicht, habe also keinen Grund ihn anzufeinden. Sich aber für in meinen Augen, das schlimmste deutsche Nachkriegsverbrechen, das Bundesverdienstkreuz anheften zu lassen, ist ein Hohn für alle ehemaligen Heimkinder und lässt so manchen Einsatz engagierter Heimkinder, wie Makulatur aussehen.
Bisher war ich immer nur wütend auf die sogenannten Täter, mittlerweiler nimmt aber auch die Zahl der Opfer zu, auf die man wütend werden kann.
Warum hat dieser Herr Beverförden es nicht öffendlich gemacht,Seine Hilfe, wenn es Probleme gibt.Muss man alles in Verborgen machen, das man zu solcher Auszeichnung kommt???. Es ist ein Schlag ins Genick für alle engagierter Heimkinder.
Herr Bevervörden ist Parteifreund von Ministerpräsident Weil, man kennt sich aus „alten Zeiten“. Sie verstehen? Beverförden war ein Licht’chen der SPD und Gewerkschafter, man kennt sich aus alten Zeiten,
das verpflichtet. Eine Pfote wäscht die andere…. Nicht wichtig was man wirklich tat, man muß nur Vitamin haben, dann bleibt man auch gesund.
Das Fernsehn hat über das Engagement von Beverförden berichtet.
Prof. Kappeler wird das Bundesverdienstkreuz am 26. Juni 2015 verliehen.
sabine s.
Na Sabine ich freue mich für M Kappeler, ich schätze ihn sehr und ich erinnere mich an seine ausgezeichnete Rezension zu dem Buch „Endstation Freistatt“. Bemerkenswert auch seine sachlich-fachliche Analyse zu dem Abschlussbericht des Runden Tisches und die Rolle der Ehemaligen am Runden Tisch. Bemerkenswert insofern, dass er bei seiner kritischen Analyse nie beleidigend gegenüber den Ehemaligen wurde und ihnen auch nicht die Schuld für das Ergebnis des Runden Tisches in die Schuhe geschoben hat, sondern das eigentliche grundsätzliche Problem erkannt hat. Eine Notwendigkeit, wenn man wirklich verstehen will, wie es zu dem Ergebnis kam und darin liegt auch die Chance mit dem Ergebnis in einer Form umgehen zu können, die nicht am Ende jene Leute anklagt, die ganz sicher das Ergebnis nicht zu verantworten haben.
Die „gute Nachricht“ bei der Verlängerung der Auszahlungenfristen liegt mit Sicherheit in der Verlängerung der Arbeitsverträge der Anlauf- und BeratungsstellenmitarbeiterInnen um weitere zwei Jahre!
Für die Ehemaligen wird sich nur ändern, dass viele von ihnen jetzt noch länger warten werden müssen – jetzt ist ja Zeit vorhanden!
Alle, die sich vor dem Stichtag nicht gemeldet haben, gehen nach wie vor leer aus, alle, die in Einrichtungen für Behinderte oder in der Psychiatrie „einsaßen“ bislang auch. Die Forderung nach Abhilfe stehen schon seit Anfang des RTH im Raum, als klar wurde, was für ein mieses Spiel da getrieben wurde.
Gute Nachrichten hören sich für mich deutlich anders an!
Punkt 5 des VEH-Forderungenkataloges (s. Homepage) „Verländerung des Fonds Ehemaliger Heimkinder über das Jahr 2014 hinaus.
Na, dass allein ist eine gute Nachricht und die Mitarbeiter der RABs sind dem VEH sicherlich dankbar, werden doch deren Arbeitsverträge verlängert… Pech nur die die Betroffenen, denn Sie, Frau D. beklagen, dass die Betroffenen nun noch länger warten müssen…
Man kann es nicht allen Recht machen. Da bleiben die eigenen Leute schon mal auf der Strecke.
Allerdings: Ich bin gespannt, wieviele ehrenamtlich tätige Ordensträger die VEH-unterstützte Verlängerung noch hervor bringt.
sabine s.
Was meinen Sie denn jetzt?
Dann mal raus mit der Sprache! Wie sollten sich Ihre „guten Nachrichten“ anhören und was gedenken Sie, bzw. der VEH dafür zu tun.
Eine gute Opposition sieht anders aus.
sabine s.
@ sabine s. dem stimme ich voll zu! Bei Herrn Beverförden stellt sich mir noch zusätzlich die Frage, warum Niedersachsen noch keinen Landtagsbeschluss vorweisen kann, indem sie sich ebenfalls an dem neuen Fond, für ehemalige Heimkinder, welche in einer Behinderteneinrichtung leben mussten, beteiligen. Bisher gibt es nur einen Landtagsbeschluss aus Bayern und NRW.
Ich erinnere daran, das ich seinerzeit alle MinisterpräsidentenINNEN (Konferenz) dbzgl. angeschrieben habe, aber reagiert hat nur der Landtag NRW, welcher dann vor gut 2 Wochen einen entsprechenden Beschluss gefasst hat.
Es ist kurios, wenn Frau Dettinger auf Forderungen hinweist, welche seit dem RTH im Raume stehen, aber als politische Organisation, die der VeH vorgibt zu sein, kaum eine positive Veränderung hinbekommen hat, die allen Betroffenen, eine Antragstellung wesentlch erleichtert hätte.
Das ein Beverförden das Bundesverdienstkreuz, für sein Engagement in Sachen ehemalige Heimkinder erhalten soll, ist ebenfalls eine Farce und er reiht sich ein, in die Riege der Antje Vollmer.
Was ist denn tatsächlich erreicht worden?
Das Antragsprocedere ist immer noch unmenschlich!
Die Bearbeitung teilweise 8-12 Monate!
Stirbt vor der Schlüssigkeitsprüfung ein HK, war alles für die Katz!
Wir haben es nicht geschafft, ein bundesweites Hilfsnetz aufzubauen, wo alle HK gleichermassen Hilfe und Unterstützung erhalten hätten. Stattdessen, vereinzelte selbstherrliche Beiräte, Initiativen…, welche gemessen an der Zahl der HK, die vom Heimfond keine Kenntnis hatten, oder die tausend HK, die bei der Antragstellung keine Hilfe erhalten haben und allein gelassen wurden, ist das milde ausgedrückt, eine beschämende Tatsache. Leider gibt es zu viele „Beverförden“ in der Heimkinderszene, aber nur wenige vereinzelte KämpferINNEN. Denen gebührt Dank und öffentliche Anerkennung!
Herr Jacob, um Ihre o. gestellte Frage zu beantworten: TOP 5 allein (s. o. ) macht noch keine guten NachrichtEN aus.
sabine s.
Ja das ist schon richtig wie Sabine es schreibt: „eine gute Opposition sieht anders aus“ oder so wie Uwe es schreibt, konkrete Hilfe würde den Ehemaligen unterstützender sein. Diese ständigen Automatismen in ewiger „Hau den Lukas“ Manier, machen keinen Sinn!
Großartig finde ich die Nachricht auch nicht, aber zumindest bin ich erleichtert, dass jene Ehemaligen die sich noch fristgerecht gemeldet haben nicht weiter in der Ungewissheit aushalten müssen, leer auszugehen. Damit wird das ganze Verfahren nicht wirklich gut, es bleibt ungerecht, aber durch die ständige Wiederholung dieses Umstandes wird es auch nicht besser!
Zuerst wollte ich die Ausführungen der Frau Dettinger 1:1 kopieren. Ich kann jeden Satz unterschreiben. Aber Plagiate haben wir ja nun genug erleben müssen, auch von Kommentatoren in Sachen ehemaliger Heimkinder. Darum mein Fazit: Frau Dettingers Ausführungen sind zutreffend und wurden übrigens auch von anderen Stellen längst bestätigt.
jürgen bevervörden…..ich kenne ihn persönlich und halte ihn für einen ehrlichen menschen.
wer ihn zum sprecher der heimkinder niedersachsens gewählt hat entzieht sich meiner kenntnis.
am rth hat er verkackt, lebte in dem wahn dass es seine spd-genossen schon richten werden.
diese haben ihm was gehusted aber aus dieser ecke kommt (wohl als entschuldigung für mangelnde unterstützung) der vorschlag zum bundesverdienstkreuz.. wer von der spd vorgeschlagen wird bekommt es auch.
mein vorschlag: jürgen, nimm das damit verbundene geld und versenke den orden medienwirksam im gully.