Dierk Schaefers Blog

„Das Christentum führt offenbar zu Mißverständnissen, wenn man sich nicht klarer ausdrückt.“

Posted in Christentum, Theologie by dierkschaefer on 28. Mai 2016

So schrieb Uta Ranke-Heinemann. Ihre „Rezension“ des Filmes von Martin Scorsese, „Die letzte Versuchung Christi“, ist immer noch lesenswert[1], auch auf dem Hintergrund des immer wieder aufflammenden Streites um die Bedeutung des Kreuzestodes, ein Streit der Theologen, der aber auch viele „einfache“ Gläubige nicht unbeteiligt lässt. Für alle anderen ist es eher ein Streit um des Kaisers Bart. Sie müssen sich nicht daran beteiligen. Es geht um eine christlich-theologische Antwort auf den Zustand dieser Welt. Wer bei dieser Frage Gott oder Gottesvorstellungen beiseite lassen will, wird andere Antworten finden (müssen), es sei denn, er ist trotz dieses Zustandes der Welt satt und zufrieden.

Der Theologe Ottmar Fuchs bestreitet jede Sinnhaftigkeit des Leidens, wenn er schreibt: »Kein Schmerz ist den Himmel wert. Alles ist zu teuer erkauft und erlitten. Hier ist kein Einverständnis möglich, sondern nur das ›Empört Euch‹, der Aufstand gegen Gott«[2]

Ich finde diese Position theologisch stimmig, auch wenn mir sicher viele Theologen nicht zustimmen werden.

Vor neun Jahren machte ich in diesem Zusammenhang eine Art theologisches Gedankenexperiment: gott denken

[1] http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13531237.html

[2] Matthias Zeindler, Sühne für Gottes Zumutungen? – Zu einer neueren Diskussion um den Opfertod Jesu, Evang. Theol. 76. Jg., Heft 2, S. 101-110, zitiert nach http://www.degruyter.com/dg/viewarticle.fullcontentlink:pdfeventlink/$002fj$002fevth.2016.76.issue-2$002fevth-2016-0204$002fevth-2016-0204.pdf/evth-2016-0204.pdf?t:ac=j$002fevth.2016.76.issue-2$002fevth-2016-0204$002fevth-2016-0204.xml

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2 Antworten

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  1. ekronschnabel said, on 28. Mai 2016 at 07:35

    Ein Vater in USA hatte seinen Sohn getötet. Er wurde zum Tod verurteilt.

    Viele betrachten diese Strafe als angemessen und klatschen. Andere nicht, weil sie gegen die Todesstrafe sind.

    Wenn sich aber Milliarden so verblenden lassen, dass sie einem Sohnesmörder huldigen (die nennen den
    GOTT!) und den anbeten, dann wird es Zeit dafür, einen Kontinent zu räumen, den mit den Gestörten zu
    besiedeln und die als Psychiatriepatienten zu bezeichnen.

    Die Engländer kennen sich damit aus, die nahmen Australien und machten daraus ein Freigängergelände für Räuber, Diebe, Kindesmörder.

    Ich weiss, ich begreife Gottes Größe nicht. Ich muss das auch nicht begreifen, ich stehe nicht auf Kindesmörder. Ich frage aber all die Anhänger des den Sohn mordenden Gottes, warum sie Menschen verurteilt sehen wollen, die ihr Kind getötet haben. Und ich hätte gerne eine Antwort…


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