Dierk Schaefers Blog

Amok? Trotz aller Unterschiede sind es „Muster-Taten“.

Posted in Kriminalität, Kriminologie, Uncategorized by dierkschaefer on 23. Juni 2016

Ganz aktuell ein Amok-Alarm in Hessen[1], vor knapp zwei Wochen der Amok in Orlando[2]. Die Hintergründe sind jeweils verschieden. Häufig aber ist es Geltungssucht. Gerade die „school-shootings“ werden von unausgereiften Personen veranstaltet, die sich und ihre Gedankenwelt isoliert sehen.

Mehr dazu:

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[1] http://www.focus.de/panorama/welt/es-soll-verletzte-geben-bewaffneter-mann-verschanzt-sich-in-viernheimer-kino_id_5663615.html Donnerstag, 23. Juni 2016

[2] http://www.rp-online.de/politik/amoklauf-orlando-mindestens-50-tote-bei-massaker-in-florida-aid-1.6042504

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Eine Antwort

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  1. Werner Bösen said, on 24. Juni 2016 at 10:49

    Danke Dierk für die Bereitstellung deiner Seminarunterlagen, aus denen ich deine letzten Worte zitiere und einer Kritik unterziehe.

    „Es gibt neben vielen Kindern, denen es gut geht, eindeutig zu viele, deren Lage mangelhaft ist, zu viele, die unser Land als Rabenvaterland erleben und keine guten Zukunftsaussichten haben. Hier müssen wir investieren, bevor Kosten entstehen.“
    „Die Lage potentieller Amoktäter ist zumindest mental mangelhaft. Ideen, dieses anzugehen, gibt es. Doch ich fürchte, so mein Ausblick, wir werden eher schärfere Gesetze und geschlossene Heime schaffen, als in früh- und damit rechtzeitige Prävention zu investieren.“

    Der erste Satz enthält eine falsche Unterstellung, in dem nur auf den Rabenvater abgestellt wird. Zur Erziehung sind zwei Menschen erforderlich sonst hätte die Natur zur Zeugung nicht zwei Menschen für nötig erachtet. Aus diesem biologischen Aspekt leite ich auch den psychologischen Aspekt ab und fokussiere auf die Liebe, die die Erwachsenen ihren Kindern beibringen, unabhängig davon, wie andere Menschen die zuteilgewordene Liebe bewerten.
    Die Aussage „Hier müssen wir investieren, bevor Kosten entstehen“ ist paradox und betriebswirtschaftlicher Unsinn. Mit Kosten sind hier offensichtlich nur die gesellschaftlichen Kosten gemeint bzw. Kosten der Politik, Kosten des „Herrschers“. Es stellt sich die Frage: Was kostet es die Politik, den Herrscher, in mehr Sicherheit zu investieren? Und da fallen mir nur die Worte mancher Politiker ein: „Absolute Sicherheit könne es auch in Zukunft nicht geben!“ Das heißt mit anderen Worten, ein Herrscher weiß, dass seine Herrschaft Kosten verursacht, auch Verluste und menschliche Katastrophen. Das Ziel eines Herrschers ist, sein Land politisch zusammenzuhalten, „koste es was es wolle“, d.h. die Politik scheut keine Kosten und Mühen, solange es um ihrer selbst geht. Hier wird dann nach schärferen Gesetzen gerufen und zur Prävention an geschlossene Heime gedacht. Ersteres mag wirken, wenn es tatsächlich zum Verbot von Waffen im elterlichen Haushalt kommt, denn schon der Volksmund weiß „Gelegenheit macht Diebe“ und ich ergänze „Gelegenheit macht Mörder!“ (sieht man zuweilen recht anschaulich in Filmen).
    Im Menschsein wohnt Gutes und Böses und das Böse wird versucht mit dem Guten zu bekämpfen. Die Menschen behelfen sich dabei mit Gott (das Gute) und Teufel (das Böse). Der Gute wird heroisiert und hält die Türklinke zum Reich des Teufels. Gänzlich in den Auseinandersetzungen um die Ursachenforschung von Amokläufen fehlt der transpersonale Ansatz und damit die Frage nach dem Glauben an das Jenseits. Achtung: Folgender Satz rein spekulative Aussage: Wenn ein potentieller Amokläufer mit dem Tod das Paradies erhofft und seine Taten vor Gott gerechtfertigt sieht, dann nimmt er sich noch ein paar „Leidensgenossen“ mit. Das haben die Großen der Geschichte hinreichend genug zelebriert und manche Gläubigen treibt die Frage: Kann jemand wie Hitler, der sich zuletzt noch selbst richtete, in den Himmel kommen? Die Antwort darauf ist banal: Gott entscheidet und sonst niemand. Deshalb, weil eben nur Gott entscheidet, ist für mich und viele andere Mitmenschen auch das Gebot der Liebe primär eine menschliche Tugend, denn erst durch die Liebe zum Menschen erwächst die Liebe zu Gott. Die Liebe zum Menschen ist personaler Natur, während die Liebe zu Gott transpersonaler bzw. spiritueller Natur ist, denn Gott ist ein entpersonifiziertes Wesen, weder greifbar noch sichtbar. Die Liebe als rein göttliche Tugend nur zu sehen, verkennt das Menschsein.
    Würde die Liebe zum Menschsein als rein menschliche Tugend begriffen, dann bräuchten wir keine Heime für Jugendliche (Liebe bedeutet hier dann Wertschätzung, altersgerechtes Umsorgen). Da ich Heimerfahrungen als junges Kind (7-14 Jahre) sammeln mußte mit der Erduldung von Foltermethoden, ist es naheliegend, das Gelernte (hier die Foltermethoden) auch anschließend umzusetzen. Durch die erfahrene Liebe meines Elternhauses (0-6 Jahre) hatte ich genügend Kraft, die gelernten Foltermethoden in Zweifel zu ziehen und Abstand davon zu gewinnen. Dennoch war ich auch froh darüber, keinerlei Gelegenheit zu haben, an gefährliche Waffen zu kommen. Frage ich heute ehemalige Heimkinder, die Züchtigung und Folter erlebten, dann ist die Frage nach dem möglichen Gebrauch von Schusswaffen in der Phase des Heranwachsenden eine rein rhetorische Frage. Das heißt natürlich nicht, dass jeder von der Schusswaffe Gebrauch machen würde. Bei den letzten Amokläufern handelte es sich jedoch nicht um ehemalige Heimkinder. Sie wuchsen in „gut bürgerlichen“ Verhältnissen auf. Fehlte es an Liebe, an Wertschätzung, an altersgerechtem Umsorgen oder war es der Gebrauch von Medikamenten, hier Antidepressiva, wo laut Beipackzettel auf suizidale Wirkungen hingewiesen wird. Mir wurde die Wirkung von Antidepressiva bekannt und manche Mittel kann ich hier nur als „Teufelswerk“ bezeichnen. Das interessiert die Fachleute wenig, kennen sie doch selbst zumeist nicht diese Wirkungen und im Bedarfsfalle wird dann ein anderes Medikament verschrieben, denn die Auswahl ist groß.
    Ich weiß wie schwer diese Thematik ist und es geht nicht um eine alleinige Ursachenanalyse. Doch eine Ursache allein kann das „Fass zum Überlaufen“ bringen. Die Antwort könnte der Amokläufer, sofern er überlebt, eventuell geben. Eventuell deshalb, weil die letzte Wahrheit auch ein Geheimnis bleiben kann, dass ich nur vor Gott preisgeben werde.
    „Das Böse entsteht immer da, wo die Liebe nicht ausreicht. Phantasie und Einfühlungsvermögen sind nichts anderes als Formen der Liebe“ (Hermann Hesse, Literaturnobelpreisträger 1946)


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