Dierk Schaefers Blog

Rechtsanwalt mit Biss gesucht: Familien- und Betreuungsrecht

Posted in heimkinder, Kindeswohl, Staat by dierkschaefer on 2. September 2016

»Gehen Sie doch zu einem jungen Kollegen. Der hat genug Zeit und könnte sich profilieren.«

Es geht um Julia. Ihre Mutter bemühte sich lange Zeit mit allen Mitteln, ihre Tochter besuchen zu können. Genau dieses Bemühen macht man ihr zum Vorwurf: Psychisch krank, paranoid. Das Kind muß geschützt werden. Julia kam in ein zweites Kinderheim, nachdem die Vorwürfe der Mutter gegen das erste nicht mehr zu ignorieren waren. Hilfeplangespräche verstießen eindeutig gegen die Vorschriften. Rechtsschutz? Die Rechtsanwälte winken ab. Der Fall sei wichtig, aber so schwierig. Für bloße PKH (Prozeßkostenhilfe) wollen sie den Fall nicht übernehmen

 

Julia wurde als „familiengelöstes Kind“ behandelt, was sie nicht war, und wurde ihrer Mutter systematisch entfremdet; der Kontakt wurde verboten/behindert/erschwert.

Zu Beginn der Maßnahmen schrieb Julia fast täglich in ihr Tagebuch (liegt mir vor): Hol mich hier raus [https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/09/03/hol-mich-aus-dieser-hoelle-raus/], bis man das Tagebuchschreiben unterband. Doch die Abschottung hat funktioniert. Schließlich wollte Julia im Heim bleiben, wo sie verkam. Sie ist zurzeit in einer therapeutischen Einrichung. Warum?

»Unseren jugendlichen Patienten wünschen wir, dass unser Motto „Auf dem Weg zu einem guten Leben“ Wirklichkeit werden kann. Dabei scheinen sie zuletzt von diesem Weg abgekommen zu sein. Weshalb wären sie sonst hier? Oder sie kommen nur noch mit größter Anstrengung voran oder sind in unwegsamen Gelände stecken geblieben oder haben das Ziel aus den Augen verloren und wissen nicht mehr, wohin sie gehen sollen oder sind von Reisebegleitern umgeben, die selbst die Orientierung verloren haben oder ihnen nicht wohl gesonnen sind.«

Die „Reisebegleiter“ waren staatlich verordnete Kinder- und Jugendlichenheime, lauter Profis. Nun erhält Julia – off label – starke Antidepressiva mit dem Risiko schlimmster Nebenwirkungen – bis hin zur Suizidgefahr, und man versucht nun, nachdem das Fiasko eingetreten ist, die Mutter wieder an das Kind heranzuführen. Soll sie doch die Suppe auslöffeln.

Julias Mutter sorgt sich und sucht juristische Hilfe. Der Rechtsanwalt sollte, wie ich formulierte, Biss haben und bereit sein, sich zu engagieren, auch wenn das Honorar dem Aufwand nicht entsprechen wird.

Konkrete Angebote oder Vorschläge bitte nicht offen hier im Blog, sondern an mich per Mail: ds[at]dierk-schaefer.de

 

Julia heißt natürlich anders. Sie war hier im Blog schon häufiger Thema, wenn auch manchmal nur am Rande:

 

3 Antworten

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  1. Helmut Jacob said, on 2. September 2016 at 17:56

    Wann werden diese Vollpfosten endlich an die Kette gelegt? Seit ich klar denken kann, höre ich eine Horrormeldung nach der anderen von diesen Pfeifen. In den Nachkriegsjahrzehnten, und wahrscheinlich auch davor, haben sie grundlos Jugendliche und Kinder in Erziehungsheime gesperrt. Selbst in meiner Umgebung agiert so ein Trottel und setzt ein Ex-Ehepaar permanent unter Druck. Die Bande gehört unter Aufsicht!

  2. Werner Boesen said, on 4. September 2016 at 13:53

    Mit den „Hofnarren des Königs“ sind leider keine Späße zu treiben, denn dieses Privileg geben sie nicht ab. Sie, die Hofnarren, genügen bereits der Aufsicht des Königs.
    Heute geht alle Gewalt vom Volke aus und Richter fällen ihr Urteil „Im Namen des Volkes…“. Es bedarf daher der Schaffung von Voraussetzungen in unserer Rechtsordnung, damit den noch verbliebenen Hofnarren ihr Handwerk gelegt werden kann und diese sich dann eine neue Beschäftigung suchen können. Unser Grundgesetz benötigt Kinderrechte, das Recht eines Kleinkindes auf Ersatzeltern, wenn die eigenen Eltern versagen. Kinderheime sind keine Familien und diese Erkenntnis ist inzwischen in der philosophischen Fachwelt angekommen, z.B. David Archard mit seiner 3. Auflage 2015 Children Rights and Childhood. Die Vereinten Nationen haben bereits 1959 Kinderrechte formuliert. David Archard plädiert für die Aufnahme dieser Rechte in die Staatsverfassungen, wie es bereits einige Länder getan haben. Deutschland bleibt Entwicklungsland, „die Monarchie lebt“ und den Fürsten gefällt es.


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