Dierk Schaefers Blog

Wenn der Landesbischof zum Trigger wird und dann auch noch Meister heißt …

Meister im Ablenken.

»Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat eine Vertrauenskrise in der Gesellschaft beklagt. Diese Krise durchziehe alle Bereiche, sagte Meister vor der Landessynode in Hanno­ver. „In der Ökonomie erkennen wir betrügerische Absichten von großen Konzernen und teilweise eine Verwahrlosung von Anstand und Ehrlichkeit“, kritisierte er in seinem Bericht vor dem Kirchenparlament.«[1]

Das ist ja nicht falsch. Dennoch hätte er besser zunächst vor der eigenen Tür gekehrt, durch­leben doch die Kirchen derzeit eine Vertrauenskrise sondergleichen.

Allerdings muss gesagt werden, dass die epd-Nachricht verkürzt war. Er sagte immerhin auch: Die Kirche muss Vertrauen schaffen, indem sie sich ihren Fehlern stellt, befand Meister: „Die zahlreichen Fällen sexuellen Missbrauchs haben einen Vertrauensverlust herbeigeführt, dessen Ausmaß wir nicht ermessen können.“ Er kündigte an, dass die Landeskirche aktiv die wissenschaftliche Studie der EKD zum Thema unterstützen werde. Darin sollen unabhängige Experten untersuchen, ob es systemische Ursachen in der evangelischen Tradition oder Theologie gibt, die Missbrauch begünstigen. „Wir haben viel getan, aber es hat vielleicht nicht gereicht“, räumte Meister selbstkritisch ein. Doch in die Twitter-Kurznachrichten hat es diese Passage nicht geschafft. Und das hat getriggert.

 

labi meister

Als ich den Tweed las und beantwortete, hatte ich am Tag zuvor ein Mail erhalten. Ein Pamphlet, wie sein Verfasser heute selber sagt: diese berichte auf ekd.de lösten mein Pamphlet an meister aus, die kamen mir gestern auf den schirm.“ Und da ist er ausgezuckt. Sein Brief an den Landesbischof ist nicht einmal ein Pamphlet, sondern eine Unverschämtheit.[2] Allerdings eine verständliche. Dazu hatte ich gerade hier im Blog geschrieben.[3]

Ich selber bin kein Betroffener, weder von kinderheimtypischen Misshandlungen etc. noch von Missbrauch. Die Misshandlungen waren bis in die 70er Jahre in den kirchlichen Erzie­hungs­einrichtungen weithin üblich, sexueller Missbrauch war nicht selten. Im hannover­schen Stephansstift kam er besonders oft vor.

Von Missbrauch im Stephansstift wussten wir Linde­ner[4] Kinder nichts, aber wir wussten: »Böse Buben kommen ins Stephansstift, böse Mädchen nach Himmelsthür. Wer verrückt ist, kommt nach Ilten, und wer schon mal in Wunstorf war, also in der Psychiatrie, wie die Frau in unserem Haus, Erdgeschoß, links, der war immer noch merkwürdig.«[5] Wie schlimm diese gottesgefälligen Einrichtungen waren, erfuhr ich erst viel später, auch welche Auswirkungen ein erzieherischer Aufenthalt im Stephansstift haben kann: lebenslänglich. So für das Heim­opfer des Stephansstifts, der sich absolut unhöflich an den Landesbischof gewendet hat.[6]+[7] Wo sein Mail wohl gelandet ist? Als ich 1965 in der Registratur des LKA (Landeskirchenamt, nicht Landeskriminalamt) in Hannover gejobbt habe, gab es eine Akte mit der Aufschrift Curiosa. Vielleicht also dort?

Wir kennen es aus der Politik: Gibt es innenpolitische Probleme, lenkt man gern außen­poli­tisch ab. Warum nicht auf die Autoindustrie einschlagen, die ja tatsächlich als organisierte Kriminalität gesehen werden kann? Aber warum macht das der hannoversche Landesbischof? Den Namen Meister hat er verdient, ein Meister im Ablenken. Da darf er sich nicht wundern, dass der Vertrauensverlust der Kirche sich schlimmer auswirkt als die demographische Entwicklung. Die Kirchen sind zum Beispiel für Verwahrlosung von Anstand und Ehrlichkeit geworden, nicht nur die hannoversche. Und auch keine Spur von Professionalität im Umgang mit Problemen.

Und hier das „Pamphlet“ – der Verfasser hat es für den Blog freigegeben.

Absender:

Erich Kronschnabel

Empfänger:

Landeskirche Hannovers

Herrn Bischof Meister 

 

Guten Tag, sehr geehrter Herr Meister! 

Ihr Amtstitel weist Sie als Bischof der Evangelischen Landeskirche Hannovers aus. Sie sind also der Aufseher, Vorsteher, Vorstandsvorsitzende des Konzerns Landeskirche Hannovers.

Ich darf mich vorstellen: Sexualopfer der Schergen der Diakonie, die mich und andere Kinder des damaligen Kinder-KZ „Stephansstift“-Außenstelle „Kronsberg“- zur Befriedigung ihrer Geilheit benutzten. Die Diakonie gehört zum von Ihnen vertretenen Konzern Landeskirche.

Seit Jahren pflegte ich Umgang mit der sogenannten „Unabhängigen Kommission“ Ihrer Firma. Dass die Mitglieder nicht unabhängig sind belegen die Jobs, die diese Kommissionsmitglieder für Ihren Konzern erledigen. Disziplinarrichter und ein Mitglied der Synode bescheinigt genau die Unabhängigkeit, die Sie als Bischof auch haben. Logisch, oder, Herr Meister?

Sie berichteten auf der Synode von 119 Opfern notgeiler Kinderficker im Dienste der Firma

Landeskirche Hannovers. Einige dieser Opfer begleitete ich bis ins Büro von Frau Pastorin Mahler. Übrigens die EINZIGE Person Ihrer Abteilung „Aufarbeitung“, die Opfer mit Empathie behandelte. 

Warum schreibe ich Ihnen überhaupt?

Seit Beginn der „Aufarbeitung und Entschädigung erlittenen Leides“ habe ich mit Mainusch zu tun, Ihnen nicht unbekannt, wie mir das Netz sagt. Mainusch und seine juristischen

Zuarbeiter erfanden einen Fragebogen zwecks Opfererfassung, der an Perversität nicht zu überbieten ist. Mainusch lässt ernsthaft nach Datum und Uhrzeit der Missbräuche fragen!!!

Klar ist ja auch dem größten Depp, dass in den Jahren 1950 – 1975 und danach KEIN EINZIGES HEIMKIND EINE ARMBANDUHR IN BESITZ HATTE! Ignoriert Mainusch natürlich, interessiert ihn einen Dreck, er sieht seine Aufgabe klar erkennbar darin, Opfer abzuschrecken und zu retraumatisieren. Klappt ja auch, bei mir saßen vier Opfer, die sofort jede Kontaktaufnahme mit der Landeskirche ablehnten, als sie diesen idiotischen Fragebogen aus Mainuschs Feder lasen. 

Lassen Sie sich die Korrespondenz zwischen mir und Mainusch zu diesem Thema von Mainusch geben. Er – von Gottes Gnaden-  begreift nicht, was sein idiotischer Fragebogen bewirkt! Er ist genau die Sorte Täternachfolger, die mir immer wieder im Umgang mit Kirche begegnete. Selbstgefällig, großkotzig, empathielos, so wie auch Annette Kurschus. Die Opfer werden erneut zu Opfern gemacht, Retraumatisierung ist Programm!

Sie beklagen auf der Synode Vertrauensverlust!? SOLANGE TYPEN WIE MAINUSCH SELBSTHERRLICH OPFER ERNEUT ZU OPFERN DER KIRCHE MACHEN, SOLANGE werden wir Opfer dagegen aufstehen, Herr Meister! Aufarbeitung und „Entschädigung für erlittenes Leid“ nennt die Kirche die Affigkeiten, mit denen die Opfer retraumatisiert werden!

Was haben Sie für Mitarbeiter, Herr Meister? An der Spitze der sich grossmäulig „unabhängig“ nennenden Kommission ein pensionierter Richter, den ich als Mensch achte, als juristischen Leiter dieser ominösen Kommission aber verachte. Deshalb verachte, weil er zulässt, was der Träger Ihres Paragrafenköfferchens gnadenlos inszeniert.Den aus der Nazizeit bekannt gewordenen Begriff „Furchbarer Jurist“ hat er sich mit Eifer und perversem Fragebogen erarbeitet – auf Kosten der Opfer!  

Und Sie stehen all diesen Schauspielern vor, sehen seit Jahren bei den Theaterstückchen zu und begreifen offensichtlich nicht, dass nicht die Taten der Schweine in Kirchenkreisen zu immer stärkerem Vetrauenverlust führen, sondern die immer noch laufenden Vertuschungen, Beschönigungen und Lügen die Ursache für Vertrauensverlust sind. Ihre

„Aufarbeiter“ arbeiten nicht auf! Ihre „Aufarbeiter“ reichen Taschengeld für zerbrochene Opfer des Konzerns Diakonie=Kirche aus – und wollen die Menschen glauben machen, dass alles wieder gut ist.

Es sind die Mainusch’s die ohne jegliche Empathie eiskalt gegen die Opfer agieren. Die Blödheit ist so grenzenlos, dass nicht mal begriffen wird, was dieser perverse Fragebogen

bei Opfern anrichtet. Frau Mahler hat es begriffen. Leider kann sie es nicht umsetzen. 

Frage an Sie, Herr Meister: Wieso wurde kein Psychologe/Psychater in diese ominöse Kommission geschickt ? Es waren immer die Juristen, die Menschlichkeit mit Füßen traten. Sollten Sie als Theologe eigentlich wissen. Ich googelte Sie ausführlichst, ich bin auf Ihre Antworten gespannt.

Ihnen fällt auf, dass mich Titel und Höflichkeiten einen Dreck interessieren. Ich „genoss“

die Perversitäten der Kinderficker mit Titel Diakon – und Sie würden schlagartig die Gesichtsfarbe wechseln, wenn ich die Betitelungen an Sie weitergebe,mit der die Schweine der Diakonie  uns Kinder benannten. „Spreche mit dem Respekt, den man dir entgegen brachte!“ lautete ein Lehrsatz meines Vaters. 

Leute wie Mainusch unterscheiden sich von den Tätern von damals lediglich dadurch, dass sie die Opfer von damals heute durch perverse Fragebogen retraumatisieren und erneut vergewaltigen!  Sagt Ihnen der blödeste Psychologe, wenn er Mainusch’s Fragebogen sieht.

Lassen Sie mich und die anderen Opfer wissen, wann Sie die immer noch eingesetzten Sauereien=Fragebogen (Motto: „Wann wurdest du gefickt? Datum und Uhrzeit bitte!“)  a la Mainusch endlich abschaffen wollen.  Die Opfer haben nämlich das Problem so häufig von den geilen Brüdern Ihres Glaubens gefickt worden zu sein, dass sie sich Daten und Uhrzeiten nicht merken konnten, Herr Meister….Die Akten Ihrer Abhängigen Kommission verraten es Ihnen. Lesen Sie, Sie erleben eine völlig neue Welt der lustvollen Diakonie!!!

Frau Mahler kann Ihnen mehr über mich berichten, falls Sie verstehen wollen, was ich will!:

Die früheren Opfer vor neuen Vergewaltigungen durch Kirchentypen vom Zuschnitt Mainusch schützen! 

Es grüsst Sie ein Sexualopfer

Ihrer Firma Landeskirche Hannovers

Erich Kronschnabel

Fußnoten

[1] https://www.ekd.de/ralf-meister-synodenbericht-vertrauenskrise-41025.htm nachgelesen: Donnerstag, 29. November 2018

[2] Ich gebe das Mail an den Landesbischof unten unzensiert wieder.

[3] https://dierkschaefer.wordpress.com/2018/11/25/wenn-die-seele-zuckt-trigger/

[4] Linden ist der größte Stadtteil von Hannover.

[5] https://dierkschaefer.wordpress.com/wp-content/uploads/2015/01/rezension-himmelsthc3bcr.pdf

[6] https://dierkschaefer.wordpress.com/2018/08/29/auf-kindesmissbrauch-kann-lebenslaenglich-stehen-fuer-die-opfer/

[7] Nach diesem Teil der Geschichte des Stephansstiftes sucht man auf deren Homepage vergeblich. https://www.dachstiftung-diakonie.de/die-dachstiftung-diakonie/foerderstiftungen/stiftung-stephansstift/

2 Antworten

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  1. Werner Boesen said, on 29. November 2018 at 20:17

    Vertrauenskrise hausgemacht!
    Die katholische und evangelische Kirche sind leider für Kinder die größten Betrüger, denn sie behaupten, dass es Gott gebe und liefern dafür keine Beweise, was auch nicht möglich ist. Schon als Kind wird der Betrug schnell erkannt. Wenn im Namen Gottes Leid geschieht und des Menschen Schicksal von Gott bestimmt sein soll, dann ist dies der nächste Betrug. Kinderheime sind der Bequemlichkeit und Unwissenheit politischer und kirchlicher Institutionen geschuldet, artgerechte Familienbetreuungen zu finden. Die Menschen sind Gewohnheitstiere und lassen die Kirchen ihr Spiel treiben. Wenn es dann jedoch allgemein noch zum Missbrauch an Schutzbefohlenen kommt, hört der Spaß auf. Es ist zwar eine Minderheit im Vergleich zur Gesamtpopulation, die missbraucht wurden, jedoch dank Internet nun omnipräsent. Die Kirche wird das Internet nicht abschaffen können, ist schließlich wohl Gottes Werk. Und nun kann Gott sei es gedankt auch aufgeräumt werden. Die Gewohnheitstiere bewegen sich wenn ihnen und ihren Abkömmlingen irreparable Gefahr und Schaden drohen. Dies scheint nun auch der deutsche Katholikentag verstanden zu haben. Doch die Kirchen bemängeln Vertrauenskrise, was nur heißt: es kommen nicht mehr genug Schäflein zur Tränke, d.h. es fehlen Kirchenmitglieder. Die Vertrauenskrise ist und bleibt hausgemacht.


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