Dierk Schaefers Blog

Ein #Aufschrei bitte, fordert Renate Künast

… und das zu Recht. Es droht ein Gesetz, das es erlaubt, Medikamentenversuche an Personen durchzuführen, die nicht einwilligungsfähig sind, dement also. Man lese die Argumente[1]. Ich möchte sie erweitern um das Thema der Versuche an Heimkindern[2]. Bis heute werden sie nicht entschädigt für Versuche, die in übler Nazi-Tradition, teils von Nazi-Tätern rechtswidrig an ihnen vorgenommen wurden.

Wird es den Aufschrei geben? Ich fürchte nein. Ein Vorspiel dafür bot die ARD[3]. »Gestern, am 17. Oktober 2016, schlug die ARD voll zu: „Sie entscheiden über das Schicksal eines Menschen!“, lautete die tagelang vorgeschaltete Werbung des WDR für den Fernsehfilm Terror, eine Abfilmung eines gleichnamigen Theaterstücks von Ferdinand von Schirach[4] Ich twitterte: Unethischer Populismus, und Fischer schrieb von der größtmöglichen Verarschung des Publikums.[5]

Beides ist richtig. Das Publikum wurde aufs Glatteis geführt und ist darauf ausgerutscht – dies könnte sich bei der Medikamentenfrage wiederholen. Das Glatteis heißt Utilitarismus, und zwar ein äußerst platter, der ohne Rücksicht auf Individuen und ihre Rechte den größtmög­lichen Nutzen an der größeren Zahl von Betroffenen festmacht. Die Zuschauer fielen darauf rein, wogen die Zahl der Flugzeuginsassen gegen die Zahl der Stadionbesucher ab und plädierten für Freispruch – ohne groß nachzudenken.

Und die Medikamententests an Dementen? Ist doch klar: Die Testergebnisse nützen einer großen Zahl – unter denen wir uns auch selbst befinden könnten. Was ist dagegen eine kleine Gruppe von Leuten, die gaga sind, nicht mehr merken, was man mit ihnen macht und die ohnehin bald sterben werden?

Ein Aufschrei? Ja, dies ist einer. Schreien Sie mit!

[1] http://www.faz.net/aktuell/politik/renate-kuenast-keine-forschung-an-demenzkranken-14497501.html#GEPC;s3

[2] https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/06/20/die-kuh-ist-noch-lange-nicht-vom-eis-medikamententests-und-nicht-einwilligungsfaehige-personen/

https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/10/05/es-geht-nicht-um-das-ob-von-medikamentenversuchen-an-kindern-und-jugendlichen-denn-daran-besteht-kein-zweifel-es-geht-um-das-ausmass-und-das-soll-verhehrend-sein/

http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-42079/04_Wagner_Heime.pdf

https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/02/03/demenz-die-medikamente-dafuer-wurden-an-heimkindern-getestet/ https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/05/25/medikamententests-und-nicht-einwilligungsfaehige-personen-ein-ideales-menschenmaterial/

[3] http://programm.ard.de/TV/Untertitel/Nach-Uhrzeit/Alle-Sender/?sendung=2810618737698567

[4] »Als Theaterstück läuft es seit einem Jahr sehr erfolgreich, allein in Düsseldorf nudelte man es in der letzten Saison über 60 Mal herunter. Im Theater stimmen gemeinhin 60 Prozent der Zuschauer für „unschuldig“. Im Fernsehen waren mehr als 80 Prozent.« http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-10/ard-fernsehen-terror-ferdinand-von-schirach-fischer-im-recht/komplettansicht

[5] http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-10/ard-fernsehen-terror-ferdinand-von-schirach-fischer-im-recht/komplettansicht

Beschneidung ohne Betäubung, damit der Schmerz die jungen Kerle lehre, die Finger da wegzulassen.

Posted in Beschneidung, Kinderrechte by dierkschaefer on 14. Juli 2015

Das empfahl der Miterfinder von Cornflakes und Erdnussbutter, John Harvey Kellogg (1852-1943).

Daran wird Frau Merkel wohl nicht gedacht haben, als sie uns nicht zur Komikernation werden lassen wollte. Aber sie hat Kinderrechte über Elternrechte gestellt. „Jede Operation, die nicht medizinisch notwendig ist, bedeutet einen Verstoß gegen das grundgesetzlich garantierte Recht auf körperliche Unversehrtheit.“[1]

Vielleicht lernen unsere Gesetzgeber das auch noch und stellen die Kinderrechte ins Grundgesetz.[2]

[1] https://www.derwesten.de/region/beschneidung-bringt-aerzte-in-konflikte-id10875242.html

[2] weitere Links:

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/offener-brief-zur-beschneidung-religionsfreiheit-kann-kein-freibrief-fuer-gewalt-sein-11827590.html

http://helmutjacob.over-blog.de/article-dierk-schafer-gegen-die-beschneidung-von-kindern-109507127.html

https://dierkschaefer.wordpress.com/2014/12/02/lieber-herr-schafer-hatten-sie-diesen-satz-mitbekommen/

Eigener Fonds zur Entschädigung von behinderten Heimkindern geplant

Posted in Geschichte, Gesellschaft, heimkinder, Kirche, Kriminalität, Politik by dierkschaefer on 30. Oktober 2014

Ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums sagte, das Ministerium habe »den Ländern und den Kirchen ein detailliertes Konzept und einen Zeitplan für die Errichtung eines eigenständigen „Fonds II“ für diese Betroffenengruppen zur Entscheidung vorgelegt«. Er betonte, »dass diese Initiative nicht auf das Bemühen der Kirchen zurückgeht: „Der Bundestag hat die Bundesregierung bereits 2011 beauftragt, sich auch um Hilfen für andere Opfergruppen zu bemühen.“« [1]

 

Einen Luftsprung vor lauter Freude wird wohl kaum jemand wegen dieser überfälligen Planvorgabe machen.

Zudem bleiben zwei Fragen.

  1. Warum ist die Initiative nicht von den Kirchen ausgegangen?
  2. Warum hat die Bundesregierung drei Jahre gebraucht, um zu Potte zu kommen?

 

[1] http://www.epd.de/landesdienst/landesdienst-west/schwerpunktartikel/eigener-fonds-zur-entsch%C3%A4digung-von-behinderten-he

Petitionsausschuß fordert Änderung des Opferentschädigungsgesetzes im Interesse ehemaliger behinderter Heimkinder

Posted in heimkinder, Kinderrechte, Politik by dierkschaefer on 16. Januar 2013

»Den Gesetzgeber hat der Teufel geritten«

Posted in Kinderrechte, Menschenrechte, Politik, Theologie by dierkschaefer on 8. Januar 2013

»Die Diskussion um die Zulässigkeit medizinisch nicht notwendiger Beschneidungen geht auf den Rechtswissenschaftler Holm Putzke zurück – er gilt als „geistiger Vater“ des Kölner Beschneidungsurteils. In einem Interview mit dem hpd kommentiert er das vom Bundestag verabschiedete Beschneidungsgesetz«.

http://hpd.de/node/14709