Die „Unwertigen“ – Welche Kinos bringen diesen wichtigen Film?
»Sie wirkt gefasst, als sie den Kinosaal verlässt. Eine ernste Frau, die mit ruhiger Stimme spricht. Den Film hat sie schon mehrfach gesehen, ihren Film. „Das Thema ist im Film ganz neu. Das gab es so im Kino noch nicht.“ Doch es ist mehr als das einzigartige Thema, welches „Die Unwertigen“ beeindruckend und bezwingend relevant macht. „Kinder, die in der Naziideologie als unwert galten, wurden aussortiert und umgebracht. So bin ich auf den Titel „Die Unwertigen“ gekommen.“ … Besonders schockierend empfindet sie, dass Erziehungsmethoden und Wertesystem der SS-Zeit bis Ende der 60er Jahre beibehalten wurden: „Die haben sich genauso verhalten, wie die Nazis. Es war das gleiche Gedankengut. Hätte sich nicht eine Psychologin, Frau Zovkic, für Frau Schreyer eingesetzt, wäre sie immer noch eingesperrt. Die wertlosen Kinder lebten in einer gesellschaftlichen Nische nach dem Krieg. Keiner kümmerte sich um sie. Meistens war es Heime der Diakonie oder katholische Heime. Aber sie verhielten sich nicht christlich. Die Gesellschaft hat das damals nicht in Frage gestellt.“ Über das Finden der „unwertigen“ Kinder erzählt Renate Günther-Greene: „Es war ein richtiger Jugendtourismus. Die haben die Kinder quer durch Deutschland geschippert, um die Spuren zu verwischen. Dann wurden die Eltern lange nach dem Tod benachrichtigt. Teilweise haben Angehörige gemerkt, daß da etwas nicht stimmt. Es war das gleiche Prinzip wie zur Nazizeit.“ «
Volltext unter:
Bild: Copyright/Eckhard Kowalke
1 comment