Wenn das Glanzstück des Stadtmarketing an Glanz verliert …
… gilt dann: Augen zu und durch? Nach dem Motto: Da war doch nix!
»Keine Aufklärung im Missbrauchsskandal – und die Stadt schaut schweigend zu.«
In Regensburg ist die Welt noch in Ordnung, will heißen, das Verhältnis von Thron und Altar ist ungestört.
Ein Schlußstein hält das Gewölbe zusammen. Im Regensburger Dom ist das der Staat.[1] Siegreich reckt Ludwig I. sein Zepter gegen den Dom.[2]
Doch das ist – wenn auch bildhaft – nur Theorie. Die Machtverhältnisse in Regensburg scheinen umgekehrt: »Die Stadtführung bezuschusst und wirbt für eine sich abschottende kirchliche Einrichtung, die unter massivem öffentlichen Druck steht und deren Führung von verschiedenen Seiten der Vertuschung von körperlichen Misshandlungen und sexuellen Missbrauchs geziehen wird. Sie missachtet dabei Betroffene, die als solche wahrgenommen und unterstützt werden möchten, und jene schamvollen Sprachlosen, die in ihrer Stadt leben und angesichts der unhinterfragten Förderung der Institution der Täter verzweifeln dürften.«[3]
Was macht man, wenn der Skandal nicht mehr zu vertuschen ist? Wenn die Leute bei Regensburg und bei den Domspatzen eher den Skandal im Kopf haben als den wunderschönen Chor[4], der den Namen der Stadt in alle Welt trägt?
Natürlich muß die Stadt ihr „Maskottchen“ weiterhin fördern. Aber sie ist schlecht beraten, wenn sie zu den nunmehr sattsam bekannten Missbräuchen schweigt. Sie sollte, auch öffentlich, auf Transparenz drängen. Zudem: Wer fördert, kann die Förderung auch entziehen, so lange, bis die Domspatzen wieder vorführbar sind.
Doch es braucht schon Mut und List, um gegen einen Goliath anzutreten. Das Vorbild dafür gibt’s auch in Regensburg.[5]
[1] https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/9900744754/in/set-72157635735292516
[2] https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/9900678934/in/set-72157635735292516
[3] http://www.regensburg-digital.de/und-die-stadt-schaut-schweigend-zu/09022015/
[4] https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/9900848814/in/set-72157635735292516
[5] https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/10001140616/in/set-72157635735292516
Weitere Links:
http://www.regensburg-digital.de/wendet-euch-nicht-an-dieses-bistum/15012015/
Missbrauchsopfer: Er war aber ausschließlich darum bemüht, Schaden von der Kirche fernzuhalten.
Missbrauch lässt sich toppen. Die Diözese Regensburg hat einen Preis dafür verdient.
Statt dessen bekommt sie Vorwürfe. Das ist ungerecht.
Ein Opfer sagt: »Wendet Euch nicht an dieses Bistum. Die Opfer müssen sich untereinander vernetzen, um die Omerta zu brechen, die in der Diözese Regensburg herrscht. Deshalb haben wir uns zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen. Wir haben Psychologen, wir haben Rechtsanwälte und wir unterstützen uns gegenseitig. Seit der Dokumentation in der ARD sind wir wieder ein paar mehr geworden.«[1]
Ein zweites Missbrauchsopfer meldet sich. Der Mann hatte nicht nur gesagt: Nie mehr katholisch sein[2], sondern war rücksichtslos ausgetreten.
Das musste Schadenbegrenzung zur Folge haben. Ihm wurde angedroht, nicht kirchlich bestattet zu werden, wenn er nicht bereue.
Doch es geht noch kleinlicher. Er schreibt: Infolge meines Kirchenaustritts vom 30. Januar 2013 bekam ich nun, zwei Jahre später, letzten Samstag (17.01.2015) ein Schreiben vom Kath. Kirchensteueramt Regensburg, in dem ich aufgefordert werde, infolge meines Kirchenaustritts noch eine Steuerschuld über 7,27 Euro zu begleichen.
Ist dieses Schreiben gar der „erneute Versuch“ des Bistums mit mir wieder in Kontakt zu kommen?
So kann auch ich als Missbrauchsopfer der Kirche den Ausruf meines Mitstreiters, Udo Kaiser, nur wiederholen: „Wendet Euch nicht an dieses Bistum!“[3]
Wer schützt diese Diözese vor sich selbst?
[1] http://www.regensburg-digital.de/wendet-euch-nicht-an-dieses-bistum/15012015/
[2] https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/01/08/nie-mehr-katholisch-sein/
[3] http://www.regensburg-digital.de/fall-neu-aufrollen-missbrauchsopfer-reagiert-mit-offenem-brief/19012015/
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