Dierk Schaefers Blog

Behindertenheime »Die Länder befürchteten aufgrund der Erfahrungen mit dem den Heimkinderfonds, dass die Kosten ausufern könnten.«

Posted in Kinderrechte, kirchen, Staat by dierkschaefer on 10. September 2015

Behindertenheime »Die Länder befürchteten aufgrund der Erfahrungen mit dem den Heimkinderfonds, dass die Kosten ausufern könnten.«

Nun aber sei man sich einig, »dass den Betroffenen von Juli 2016 an geholfen werden solle.«

http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2015_09_09_2_behinderte_heimkinder.html

Wie schön! Und wie schnell!

#DDR-#Zwangsarbeit, Galeria Kaufhof schlägt Opferfonds vor

Posted in Firmenethik by dierkschaefer on 28. August 2015

Jahrzehntelang haben Häftlinge in der DDR Waren für westdeutsche Unternehmen produziert: Uhren für Quelle, Möbelteile für Ikea, Strümpfe für Aldi. Individuelle Entschädigungen lehnen die Betriebe bis heute ab. Ein Unternehmen ist nach BR-Recherchen jetzt erstmals bereit, über Geld zu sprechen.“

http://www.br.de/nachrichten/galeria-kaufhof-opferfonds-100.html

Damit es keine Feigenblattveranstaltung wird

Posted in heimkinder, Kinderheime, Kinderrechte, Kriminalität, Politik by dierkschaefer on 17. Mai 2015

Morgen, am Montag, 18. Mai will die Stadt Mönchengladbach ab 11.30 Uhr auf dem Alten Markt der Bürger zu gedenken, die zur Zeit des National-Sozialismus wegen ihrer Behinderung ermordet wurden. Das war schon Thema in diesem Blog[1].

Nun schreibt Uwe Werner selber ehemaliges Heimkind aus Mönchengladbach an die Sozialdezernetin und Schirmherrin der Veranstaltung. Rein prophylaktisch, damit es keine Feigenblattveranstaltung wird. Sein Schreiben bedarf keines weiteren Kommentars. Sollte seine Vorsichtsmaßnahme nichts bewirken, hat er hoffentlich andere Maßnahmen parat.

[1] https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/05/14/verdrangung-der-aktualitat-gedenkrituale-lenken-nur-ab/

Hier sein Mail:

Sehr geehrte Frau Schall,
sehr geehrter Herr Elsen,

sie werden am kommenden Montag, als Sozialdezernetin und Schirmherrin und als
2. Bürgermeister der Stadt Mönchengladbach, die Gedenkreden zu der Veranstaltung:
„Gedenken an Behinderte, die von den Nazis getötet wurden“ auf dem Alter Markt
in Mönchengladbach halten.
Erinnerung wach halten-Zukunft bauen ist der Titel dieser Veranstaltung, welche ich
prinzipell, als ehemaliges Heimkind sehr begrüsse.
Jedoch habe ich mit Verwunderung feststellen müssen, dass zwar die Verbrechen in
der Nazizeit dokumentiert worden sind, jedoch die Zeit nach 1945, in den hiesigen
Einrichtungen, wie das St. Josefshaus in Hardt und die Stiftung Hephata, welche beide
die o.g. Veranstaltung mitgestalten werden, restlos ausgeklammert wird.
Im Rahmen der Aufarbeitung dieser Zeit nach 1945 bis weit in die 70er Jahre, konnte
nachgewiesen werden, dass diesen Heimbewohnern ebenfalls grosses unmenschliches
Leid zugefügt worden ist.
Es konnte festgestellt werden, dass die unmenschlichen Behandlungen an ehemaligen
Heimkindern, mit und ohne einer Behinderung, auch nach 1945 nahtlos übernommen
wurden.
Körperliche Züchtigungen, sexueller Missbrauch, Zwangsmedikamentierung, Essensentzug,
Demütigungen der übelsten Art, als auch Kinderarbeiten und Zwangsadoptierungen, um
nur einige wenige Greueltaten aufzuzählen, waren in diesen Anstalten, Heimen und
Einrichtungen an der Tagesordnung.
In ganz Deutschland (Ost und West), aber auch in Österreich, der Schweiz, Irland, USA und
Australien…., wurden ehemalige Heimkinder, Waisenkinder, Verdingkinder und Kinder
der damaligen Besatzungsmacht, geschändet, missbraucht, misshandelt und leiden
heute noch unter diesen traumatischen Misständen.
Ich spreche von hunderttausenden Kindern, an denen Medikamentenversuche vorgenommen
wurden, die der Euthanasie zum Opfer gefallen sind, oder später mit diesem Trauma nicht
weiterleben konnten und wollten und den Suizid, als Erlösung empfunden haben müssen.
Ich spreche von den Heimkindern, welche heute unter den gesundheitlichen Nachfolgeschäden
zu leiden haben, und von den Behörden (Jugendamt, Versorgungsamt, LVR, LWL, Jobcenter…)
im Stich gelassen werden, ja gezwungen werden, in ihren Anträgen sich erneut dem
Trauma zu stellen und öffentlich zu machen.
Ein Trauma, welches wir ein lebenlang mit uns herumgetragen haben, ohne je das Angebot
einer Trauma-Therapie, oder sonstige Gesundheitstherapien erhalten zu haben.
Selbst aktuelle Verschlimmerungsanträge, werden vom hiesigen Versorgungsamt abgelehnt,
obwohl auf die damaligen unmenschlichen Zustände in den Einrichtungen, bei Antragstellung,
hingewiesen wird.
Erneut müssen sie sich, einem unmenschlichen Antragsprocedere stellen, oftmals, um mitgeteilt
zu bekommen, dass der Antrag auf ein GdB Merkmal G abgelehnt wurde.
Vielen, ja abertausenden Naziopfern muss und soll gedacht werden, aber nicht um den Preis,
dass die Opfer des schlimmsten deutschen Nachkriegsverbrechen, im Gedenken und der
Aufarbeitung ausgeklammert werden.
Das würde den Naziopfern nicht gerecht werden und den heute noch lebenden Opfern schon erst
gar nicht.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie dies in Ihren Gedenkreden mit berücksichtigen würden.
Dabei helfen könnten Ihnen die folgenden LINKS anbei.

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/feilschen-um-ein-wuerdiges-begraebnis-aid-1.5070602

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/gedenken-an-behinderte-die-von-den-nazis-getoetet-wurden-aid-1.5086121

http://www.fonds-heimerziehung.de/ 

https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/05/14/verdrangung-der-aktualitat-gedenkrituale-lenken-nur-ab/

https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/05/08/wer-zu-fruh-stirbt-den-bestraft-der-heimfond/

Dirk Schäfer ist ein evangelischer Theologe i.R. und die LINKS geben seine eigene Meinung wieder!

Mit freundlichen Grüssen,
Uwe Werner

Verdrängung der Aktualität: Gedenkrituale lenken nur ab

Posted in Ethik, Geschichte, Gesellschaft, heimkinder, Kinderrechte, Kirche, Nazivergangenheit by dierkschaefer on 14. Mai 2015

Am besten, man gedenkt längst vergangener Untaten, begangen von Leuten, die nicht mehr unter uns weilen, von denen wir uns bequem distanzieren können und deren Opfer auch schon längst tot sind. Das ist ja auch schon eine Leistung. Andere Länder schaffen nicht einmal das.

Nachdem wir die Täter lange geschützt haben bis die meisten von ihnen ausgestorben waren, arbeiten wir unsere Vergangenheit auf: Historikergutachten, Denkmale, Gedenktage, Gedenkveranstaltungen. Denk mal, wie anständig wir geworden sind, geradezu Nobel-Preis-würdig!

Ein Beispiel:

»Unter dem Titel „Erinnerung wach halten – Zukunft bauen“ laden neun Organisationen in Zusammenarbeit mit der Stadt Mönchengladbach dazu ein, am Montag, 18. Mai, ab 11.30 Uhr, in einem Zelt auf dem Alten Markt der Bürger zu gedenken, die zur Zeit des National-Sozialismus wegen ihrer Behinderung ermordet wurden.«[1]

Das ist doch sehr anständig und trifft mal wieder die bösen Nazis, die Behinderte ermordet haben; Menschen mit Behinderung, das macht man doch nicht.

 

Lassen Sie uns weiter denken:

In bundesdeutsche Behinderteneinrichtungen und Kinderpsychiatrien wurden Kinder eingewiesen. Die einen waren behindert, andere nicht. Die Plätze standen bereit, die kosteten Geld und durften nicht leer stehen. Oft war auch das alte Nazi-Personal noch vorhanden, zumindest ihr Geist.

In diesen Heimen wurden die Kinder und Jugendlichen – inzwischen anerkanntermaßen – nicht so behandelt, wie es für ihr weiteres Leben hilfreich gewesen wäre. Wer noch nicht behindert war, wurde es dort, und wer es schon war, wurde zusätzlich fürs Leben behindert. Das alles wissen wir mittlerweile.

Dann gab es den Runden Tisch/Heimkinder unter der betrügerischen Leitung von Frau Vollmer. Er brachte recht magere Ergebnisse für die Heimkinder, doch selbst davon waren ehemalige Heimkinder mit Behinderung ausgeschlossen – bis heute. Die Bundesländer knobeln noch daran herum, wie ein Fonds gestaltet werden könnte, sollte. Das kostet Zeit, die Geld spart, denn mittlerweile sterben die Opfer einfach weg. Die können noch nicht einmal – wie neuerdings die „normalen“ ehemaligen Heimkinder Geld für ihre Beerdigung reklamieren[2].

 

Zurück zu Möchengladbach. Wer gedenkt dort der Menschen mit Behinderung aus Nazizeiten?

»Der Kooperation der Veranstalter gehören an: City Kirche, das Z – Menschen im Zentrum, Der Paritätische, die evangelische Stiftung Hephata, das Gymnasium Odenkirchen, der Verein Leben mit Usher-Syndrom, Pro Retina (Selbsthilfevereinigung von Menschen mit Netzhautdegeneration), der Sozialverband VdK Kreisverband Mönchengladbach, die Stadt Mönchengladbach, Sozialdezernat und die Vinzentinerinnen (Josefshaus Hardt).«

Sieh an, sieh an: Da tauchen auch die üblichen Verdächtigen auf: die evangelische Stiftung Hephata und die Vinzentinerinnen (Josefshaus Hardt).

Zurecht schreibt Uve Werner, „wütend über so viel Scheinheiligkeit“:

»Nach dem 2. Weltkrieg, fand in fast allen Heimen, Anstalten und Einrichtungen, das schlimmste deutsche Nachkriegsverbrechen statt, auch in Mönchengladbach«. Hephata ist dafür berüchtigt wie auch die Vinzentinerinnen.

Na ja, daran denken wir später einmal, mit einer Gedenkveranstaltung, wenn Gras über den Gräbern gewachsen ist.

[1] http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/gedenken-an-behinderte-die-von-den-nazis-getoetet-wurden-aid-1.5086121

[2] https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/05/13/theologischerseits-nur-zu-begrusen-die-burokratie-erinnert-ausdrucklich-den-tod-zu-bedenken-gegen-unterschrift/

Helfen wollen alle. Über das Wie wird gestritten.

Posted in heimkinder, Menschenrechte, Politik by dierkschaefer on 4. Februar 2015

Wer noch lange über das Wie der Hilfe für mittlerweile alte Menschen streitet[1], der will nicht helfen, sondern wartet nur auf ihren Tod.

[1] http://www.sueddeutsche.de/politik/streit-um-hilfsfonds-ehemalige-heimkinder-warten-auf-ihr-geld-1.2331988

„Man befürchtet dass sich der neue Fonds, als ‚Fass ohne Boden‘ entpuppen wird!“

Posted in Geschichte, Gesellschaft, heimkinder, Kinderrechte, Kirche, Kriminalität, Menschenrechte, Pädagogik by dierkschaefer on 19. Januar 2015

Diesem Offenen Brief, der mich als Mail erreichte, habe ich nichts hinzufügen.

Offener Brief !

Sehr geehrte Damen und Herren der Ministerpräsidenten-Konferenz,
sehr geehrter Herr Kardinal Marx,
sehr geehrter Herr Kardinal Woelki,
sehr geehrter Herr EKD-Ratsvorsitzender Bedform-Strohm,
sehr geehrter Herr Bischof Ackermann,

mit Bedauern, aber auch mit grossem Entsetzen, habe ich durch die Presse (s.Links anbei)
erfahren müssen, wie schwer sich Staat und Kirche sich weiterhin tun, damit auch ehemalige
Heimkinder, welche seinerzeit in Behinderten-Einrichtungen lebten, der Zugang zum
Fond-Heimerziehung, ermöglicht wird.
Das aber ausgerechnet das bevölkerungsreichste Land NRW, hier das NRW-Sozialministerium,
auf Konfrontationskurs geht, ist um so unverständlicher, angesichts der vielen Behinderten-
Einrichtungen (noch heute) in NRW.
Zitat: „Man befürchtet dass sich der neue Fonds, als „Fass ohne Boden“ entpuppen wird!“

Wiedereinmal diskutieren PolitikerInnen darüber, wieviel man bereit ist, für „erlittenes Leid“
zu zahlen, welches unzählige ehemalige Heimkinder erleben mussten.
Schon bei der Einrichtung des Fond-Heimerziehung 2010, haben wir mit Entsetzen, die
unwürdige Diskussion am Runden-Tisch-Berlin, zur Kenntnis nehmen müssen und verfolgt.
Eine derartige Diskussion, wird nun erneut geführt, nur diesmal, ganz ohne die Beteiligung
ehemaliger Heimkinder und über die Köpfe derer hinweg, welche seinerzeit in
Behinderteneinrichtungen, oftmals ohne einer eindeutigen Diagnose, untergebracht waren.
Allgemein reichte es schon, wenn sich ein Arzt fand (der fand sich immer), der eine
entsprechende Verordnung, für eine Unterbringung oder Einweisung in eine der vielen
„Anstalten“ anordnete bzw. verfügte.
Dies wiederum berechtigte die Einrichtungen, von den staatlichen Behörden, einen
„höheren Pauschbetrag“ für das betroffene Heimkind zu erwirken.

Schon die Tatsache allein, dass diese ehemaligen Heimkinder mit Behinderung, vom Fond-
Heimerziehung Ost und West, ausgeklammmert wurden, ist mit Worten kaum zu beschreiben!

Erst durch viele Aufrufe, Aufschreie und Anmahnungen, dank der Unterstützung durch die Medien,
haben sich, der damalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Zollitsch und
der ehemalige EKD-Ratsvorsitzender Schneider, sich dazu durchringen können, auch behinderten ehemaligen
Heimkindern, den Zugang zum Fond-Heimerziehung zu ermöglichen.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Frau Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, auf einer
SPD-Veranstaltung, ein damaliges Missbrauchsopfer, weinend umarmte und unbürokratische
Hilfe zugesagt hatte. Diese, ist aber nachweislich bis heute ausgeblieben!
Ich möchte nochmals daran erinnern, dass viele Behinderten-Einrichtungen noch heute in NRW bestehen,
in denen damals ehemalige Heimkinder untergebracht waren:
Stiftung Wittekindshof, Stiftung Hephata, St.Josefshaus in Mönchengladbach, Landesklinik Viersen,
Bielefeld-Bethe, West-u.Ostuffeln in Werl u.v.a.m.
Über einige dieser Einrichtungen, wurden Gutachten in Auftrag gegeben, welche belegen, unter
welch unmenschlichen Bedingungen damalige Heimkinder leben mussten, so auch von
Prof. Schmuhl, Prof. Günder, Frau Dr. Winkler, Universität Bochum…

Es waren auch viele Kirchenvertreter und Bischöfe, welche in Talk-Sendungen und Interview´s,
ihr Mitgefühl und ihre Anteilnahme gezeigt und kundgetan haben und schnelle Hilfe versprachen!
Dennoch mussten/müssen tausende ehemalige Heimkinder, in Bittstellermanier,
die Anlauf-u.Beratungsstellen aufsuchen.
Einigen ehemaligen Heimkindern, welche in Behinderten-Einrichtungen leben mussten, ist mitgeteilt worden,
das sie keinen Anspruch auf den Fond-Heimerziehung haben und sind mit einem lapidaren Schreiben,
teilweise abgewiesen worden. (Schreiben liegen vor)
Viele von den Betroffenen sind nicht in der Lage festzustellen, unter welchen gesetzlichen Voraussetzungen,
sie seinerzeit in Behinderteneinrichtungen untergebracht waren.
Die meisten Heimakten sind für viele ehemalige Heimkinder nicht zugänglich, oder die Akteneinsicht wird
aus unerklärlichen Gründen generell verweigert. Warum?

Wir reden hier von ehemaligen Heimkindern, welche zwangsmedikamentiert wurden, die trotz ihrer
angeblichen Behinderung, Arbeiten verrichtet haben, ohne dafür entlohnt worden zu sein und wenn,
haben sie nur ein geringes Taschengeld erhalten!
Ich spreche von vielen Mädchen, denen Spritzen gesetzt wurden, damit ihre Periode ausblieb,
oder den Jung´s, die gespritzt wurden, um den Sexualtrieb im Pupertätsalter zu unterdrücken!
Ich spreche von Missbrauchsopfern, welche sich per Antrag an eine der beiden Kirchen gewandt haben,
um eine finanzielle Anerkennung, für das“erlittene Leid…“ zu erhalten.
Dies unter genauer Angabe, von Täter, Tatort, Tatzeit und Tathergang, sowie einer präziesen Schilderung
des Missbrauchs.
Ich spreche von Menschen, welche als Hausmädchen der Heimleitung dienten, oder von anderen Personen
und Firmen in Dienst genommen wurden, weil sie sich an den Unterbringungskosten beteiligen mussten.
Weiterhin spreche ich hier von Menschen, über die Jahrzehnte nur verfügt wurde, ohne das sie je
eine Chance hatten, sich privat wie beruflich selbstbestimmend weiter zu entwickeln.

Sie wurden gedemütigt, missbraucht, gezüchtigt und ihrer Würde beraubt und waren den
Launen des Personals hilflos ausgeliefert!

Teils wurden sie wie Sklaven gehalten, da alle Grundrechte in den Behinderteneinrichtungen, ausser
Kraft gesetzt waren, weil die staatliche Aufsicht versagt hatte. Dies gilt übrigens für fast alle damaligen
Heime und Einrichtungen!
Mittlerweile, sind die damaligen Heimzustände, durch in Auftrag gegebene und gut bezahlte Gutachten,
(s.o.) nicht mehr zu wiederlegen und unbestreitbar!
Doch aber auch, dank der vielen Berichterstattungen und Dokumentationen, in fast alle Medien!
Angesichts der Tatsache, dass ein grosser Teil der ehemaligen Heimkinder heute alt und gebrechlich ist,
sie von einer geringen Rente, oder von Grundleistungen leben müssen, fordere ich Sie hiermit auf,
allen ehemalige Heimkindern, welche in einer Behinderteneinrichtung lebten, teilweise zwangsweise,
den unverzüglichen Zugang zum Fond-Heimerziehung möglich zu machen!
Schaffen Sie schnellstens dafür eine gesetzliche Regelung, damit ehemalige Heimkinder nicht erneut,
auf eine monatelange Auszahlung warten müssen!
Bedenken Sie dabei aber auch, dass unendlich viele ehemalige Heimkinder, schon damals ihren
finanziellen Beitrag an den Staat geleistet haben und sie nicht dafür verantwortlich zu machen sind,
wenn, trotz Zusagen, für sie nicht in die Rentenkasse eingezahlt, oder ihre Ersparnisse nicht ausgezahlt
wurden.
Unter Berücksichtigung, dass viele von denen heute Analphabeten/Legastheniker sind, andere wiederum
kein Internetanschluss haben, geschweige denn über ein Handy verfügen, sollte diesmal das
Antragsverfahren, erheblich vereinfacht werden.
Die Frist für die Antragstellung, sollte mindestens auf 3  Jahren ausgeweitet werden, sodass alle
eine Chance erhalten, auch die, welche heute in Altenheimen, oder anderen Einrichtungen erneut
leben müssen.
Vor dem Gesetz sind alle gleich, mag dies speziell in diesem Fall, erstrecht auch für alle ehemaligen
Heimkinder mit und ohne Behinderung gelten.
Die Bundesländer fordere ich auf, sich dieser Verantwortung zu stellen, damit diese Menschen endlich
ihren „gerechten Lohn“ erhalten, schnell und unbürokratisch.
An Ihnen aber allen liegt es, dafür Sorge zu tragen, dass alle ehemaligen Heimkinder, ein würdiges
Leben führen können, für den Rest ihrer noch verbleibenden Lebensjahre.
Dieser Verantwortung darf sich niemand entziehen, der Staat nicht und auch die Kirchen nicht!

Mit freundlichen Grüssen,
Uwe Werner
Immelmannstr. 163
41069 Mönchengladbach
02161-5734277

http://www.rp-online.de/politik/deutschland/laender-blockieren-entschaedigungsfonds-fuer-missbrauchsopfer-aid-1.4800449  http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/kirche-setzt-auf-neue-missbrauchsstudie-aid-1.4803128
http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/aufarbeitung-mit-luecken-aid-1.4801339

„Gut gemeint – schlecht gelaufen“ …

Posted in Gesellschaft, heimkinder, Kinderrechte, Kirche, Kriminalität, Politik by dierkschaefer on 18. Dezember 2014

… so der Titel des Artikels über den Heimkinderfonds[1].

Doch das ist falsch. Schlecht gemeint, gut gelaufen müsste es heissen.

Der Runde Tisch als Umsetzung eines Beschlusses der Petitionskommission war von Beginn an schlecht gemeint. Er sollte die Rechtsnachfolger der Heimeinrichtungen möglichst wenig kosten. Das ist x-mal geschrieben und nachvollziehbar belegt, auch hier im Blog.[2]

Im Sinne der Heimträger ist die Sache glimpflich und damit gut gelaufen. In der „Moderatorin“ Antje Vollmer fanden sie eine Komplizin, und sie hat ihre Sache glänzend gemacht.[3]

  • Keine Rechtsberatung der ehemalige Heimkinder,
  • keine Entschädigung,
  • keine Anerkennung der Zwangsarbeit,
  • kein Blick auf teurere Lösungen im Ausland,
  • keine Information der Betroffenen durch öffentliche Bekanntgaben in Zeitungen oder Plakaten,
  • keine Berücksichtigung der ehemaligen Heimkinder aus Behindertenheimen und psychiatrischen Einrichtungen, auch nicht auf die Säuglingsheime.

Dafür die Nötigung zur Unterschrift.

 

Wenn das nicht gut gelaufen ist – allerdings nicht für die Opfer.

Staat und Kirche arbeiteten Hand in Hand, um gemeinsam die ehemaligen Heimkinder über den Runden Tisch zu ziehen. Hat doch gut geklappt.

[1] http://hpd.de/artikel/10810?nopaging=1

[2] https://dierkschaefer.wordpress.com/2009/04/05/anhorung-runder-tisch-2-april-2009/ mit weiterführenden Links

[3] https://dierkschaefer.wordpress.com/2011/01/31/der-runde-tisch-heimkinder-und-der-erfolg-der-politikerin-dr-antje-vollmer/

Kein Fonds für Psychiatrieopfer

Posted in Kinderrechte, Kriminalität, Psychologie by dierkschaefer on 29. November 2014

»Die Länderminister diskutierten auch über die Einrichtung eines Fonds für Kinder und Jugendliche, die zwischen 1949 und 1990 in psychiatrischen Einrichtungen der Behindertenhilfe lebten und hier Unrecht erlebt haben. Die Länder stehen aber einer erneuten Fonds-Lösung – wie beim Fonds für Heimkinder West und Ost – kritisch gegenüber. Daher werde es zunächst keinen Fonds für die Betroffenen geben.

Ebenso soll ein Bundesteilhabegesetz für Menschen mit Behinderung erarbeitet werden. Dazu tage seit diesem Sommer eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe gemeinsam mit Betroffenenverbänden. Künftig soll ein „Teilhabegeld“ eingeführt werden, über das ein Mensch mit Behinderung selbstständig verfügen kann.

Somit soll es mehr Selbstständigkeit geben, Pflegeleistungen sollen nischt mehr an einen Träger oder an Verbände gekoppelt sein. „So werden die Menschen zu Subjekten der Betreuung, und bleiben nicht nur Objekte“, sagte Detlef Scheele, Senator für Arbeit und Soziales in Hamburg.«[1]

[Hervorhebung Dierk Schäfer]

 

Klar, der Fonds war keine gute Lösung. Doch in Schwaben sagt man: Es kommt selten was besseres nach.

Manche Meldungen bekommt man auf direktem Weg über Australien. Dank an Herrn Mitchell

[1] http://www.aerztezeitung.de/news/article/874319/fachkraeftemangel-sozialminister-diskutieren-zukunft-pflege.html

Kürzungen beim Opferfonds – Wer ist das Karnickel?

Posted in heimkinder, Kirche, Kriminalität, Politik by dierkschaefer on 7. August 2014

Kürzungen beim Opferfonds

„Grund für die Kürzung ist, dass die notwendigen Abstimmungen mit Ländern und Kirchen über deren Beteiligung sich verzögert.“

http://www.bundestag.de/presse/hib/2014_05/-/280560

Kürzungen beim Opferfonds

Posted in Politik by dierkschaefer on 21. Mai 2014

Haushaltsausschuss – 21.05.2014

»Berlin: (hib/MIK) Der Haushaltsausschuss hat am Mittwoch bei den Beratungen des Etats 2014 des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung auf Antrag der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD die Zuweisungen an den Fonds für Opfer und Heimerziehung um 19,5 Millionen Euro auf 500.000 Euro gekürzt. Grund für die Kürzung ist, dass die notwendigen Abstimmungen mit Ländern und Kirchen über deren Beteiligung sich verzögert. Deshalb kann das eingeplante Geld in diesem Jahr nicht mehr abfließen.«[1]

Das ist doch gar nicht bös gemeint. Alles Ding braucht seine Zeit. Nur Geduld. Das wird schon. Denn immerhin:

»In einem einstimmig verabschiedeten Beschluss machten die Ausschussmitglieder jedoch deutlich, dass sie weiterhin zum Hilfsfonds, der Menschen unterstützen soll, die als Kinder und Jugendliche in Heimen der Behindertenhilfe und stationären psychiatrischen Einrichtungen Leid und Unrecht erfahren haben, stehen. Der Ausschuss erwartet, dass sich die Bundesländer und Kirchen in angemessener Form an Hilfeleistung beteiligen und ihre Bereitschaft dazu zeitnah und verbindlich erklären.«

Da hätten wir doch gern gewußt, wer nicht zahlen will oder auch nur trödelt. Die lange Bank[2] ist ein beliebtes Möbelstück. Manche Fälle erledigen sich von selbst – na ja, eher macht das wohl Gevatter Tod.

 

[1] https://webmail.strato.de/ox6/v=OaNMrJJ/detailMail.html#folder=default0%2FINBOX&id=30685&guid=OX.9

[2] https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/3970213060/in/photolist-goCcq7-4P6uiu-4P2dxT-4P2hBM-4P2h9t-4P2it8-67wN3X-63qFEq-5BC1sJ-6oYZBV-5BPvNy-73Qo2j/lightbox/