Behinderte werden als Menschen zweiter Klasse behandelt. Der „Bundesverband evangelische Behindertenhilfe“ (BeB) begrüßt das.
Nicht zu glauben. Ein Verband für die Unterstützung der Belange von Menschen mit Behinderung begrüßt in einer Pressemitteilung die Ungleichbehandlung seiner Klientel.[1]
Da rieb ich mir die Augen und fragte nach.
Mein Mail zur Pressemitteilung vom 18. Juni stand im Blog.[2] Es kam keine Antwort. Kann ja mal ein Versehen sein.
Am 11. Juli habe ich nachgehakt: „Da es mancherlei Gründe geben kann, Aufgaben aufzuschieben, schicke ich Ihnen mein Mail noch einmal, bevor ich publiziere, dass der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e.V. eine Regelung begrüßt, die Menschen mit Behinderung zu Menschen zweiter Klasse macht, und das in Euro messbar.“
Ja, es wird ein Versehen gewesen sein. Gleich am 14. Juli kam die Antwort.[3] Die erste beigefügte Pressemitteilung[4] belegt eine Aktivität des BeB am 16.3.2010. Belege für das „Störfeuer“ seitens der Kirchen konnte ich also nicht geben, da war wohl die kobinet-info[5] falsch. Immerhin haben, wenn nicht „die Kirchen“, so doch der BeB rechtzeitig Laut gegeben. Das habe ich ihm auch zugestanden.[6]
Doch ich hatte noch mehr gefragt und schrieb:
»Das gleiche Recht auf Anerkennung bedeutet aber offensichtlich nicht das gleiche Recht auf finanzielle Zuwendung für die Heimkinder aus den Kinderpsychiatrien u.ä.. »Was die Benachteiligung der Heimkinder aus den Kinderpsychiatrien u.ä. betrifft, so haben mich Ihre Argumente in keiner Weise überzeugt«[7].
»Keine Antwort habe ich von Ihnen erhalten auf die Frage, ob die Einrichtungen für Behinderte, wie sie behaupten, in den Heimkinderfonds eingezahlt haben, obwohl der für diese Gruppe nicht zuständig ist, und falls wenn, was aus diesen Geldern geworden ist.« Und schließlich: »Sie sehen, dass auf einen Verband, der die Regelung für die Heimkinder mit Behinderung aus den Behindertenheimen begrüßt, unangenehme Fragen zukommen, die er um seiner eigenen Glaubwürdigkeit willen beantworten sollte – oder aber diese Regelung öffentlich und nachhaltig kritisieren.«
Die Antwort kam am 2.8.: »Sehr geehrter Herr Schäfer, ich bitte um Nachsicht, dass ich nicht so prompt und ausführlich antworte, wie Sie es vielleicht erwarten, aber ich habe noch andere Aufgaben zu erledigen. Unter anderem laufen derzeit parallel drei Gesetzgebungsverfahren, bei denen wir uns einbringen, um die aktuellen Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung zu verbessern. Umgekehrt haben Sie mir auch keine Belege für das „Störfeuer“ seitens der Kirchen genannt. Und ich habe ohnehin den Eindruck, dass unsere Positionen sehr weit auseinanderliegen und eine inhaltliche Auseinandersetzung angesichts der doch recht „feststehenden Meinungsbildung“ kaum möglich ist. Da Sie ja zudem meinen, meine PR sei nicht effektiv, sehe ich an dieser Stelle von weiteren Ausführungen ab. Ich darf Sie aber noch darauf hinweisen, dass sich die Öffentlichkeitsarbeit des BeB in erster Linie an unsere Mitglieder, an andere Verbände, die Politik sowie eine Fachöffentlichkeit richtet. Einzelpersonen sind in der Regel nicht unsere Adressaten. Mit freundlichen Grüßen Thomas Schneider«
Helmut Jacob erhielt gleichzeitig auch eine Antwort auf seine Fragen. Man vergleiche:[8]
Ein Resümee:
- Die Haltung des BeB ist erbärmlich. Er verrät seine Klientel, die Menschen mit Behinderung. Er mag ja begrüßen, dass es nun nach so vielen Jahren überhaupt Zahlungen geben soll. Doch wie steht es mit seiner Kernaufgabe? Er kritisiert eben nicht die Verletzung des Gleichbehandlungsgrundsatzes.
- Herrn Dr. Schneider wurden von mir, wie auch von Herrn Jacob, Argumente vorgetragen.[9] Aber er kneift und macht ansonsten PR für seinen Verband. Auch dies ist erbärmlich. Was soll man von einem Pressesprecher halten, der zuständig ist für „Politische Kommunikation/PR“, aber sich nicht in der Lage sieht – oder nicht willens ist – argumentativ auf Positionen einzugehen die „sehr weit auseinanderliegen“? Ich verstehe schon: Genau das ist Politische Kommunikation.
- Erbärmlich ist auch die oberflächliche Abwimmelung seiner Gesprächspartner, wenn er uns überhaupt als Partner akzeptiert haben sollte. Der auch zum Schluss wiederholte Vorwurf, keine Belege für das „Störfeuer“ seitens der Kirchen genannt zu haben, war gegenstandslos, nachdem ich seinen Beleg anerkannt hatte.
- Ob die Selbstbescheidung auch erbärmlich ist, dass sich die Öffentlichkeitsarbeit des BeB in erster Linie an unsere Mitglieder, an andere Verbände, die Politik sowie eine Fachöffentlichkeit richtet, will ich nicht beurteilen. Der illustre Verband wird jedenfalls nicht in der Bundestagsliste der Lobbyisten aufgeführt.[10] So frage ich mich, wofür wird der Kommunikator bezahlt und von welchen Geldern?
Bis Ende August ist er im wohl verdienten Urlaub.
Danach kann man ihm schreiben: schneider@beb-ev.de
Ich werde ihm nur den Link zu diesem Post schicken, auch wenn’s vergeblich sein wird, da »unsere Positionen sehr weit auseinanderliegen und eine inhaltliche Auseinandersetzung angesichts der doch recht „feststehenden Meinungsbildung“ kaum möglich ist.«
Fußnoten
Für die Fußnoten muss ich mich diesmal entschuldigen. Sie kamen zusammen, um die vielfachen Mails in ihrer Argumentation verständlich zu machen. Man sollte sie lesen.
[1] http://beb-ev.de/inhalt/bundesverband-evangelische-behindertenhilfe-begruesst-errichtung-der-stiftung-anerkennung-und-hilfe/ zuletzt eingesehen: Mittwoch, 3. August 2016
[2] https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/06/18/bundesverband-evangelische-behindertenhilfe-begruesst-errichtung-der-stiftung-anerkennung-und-hilfe/ zuletzt eingesehen: Mittwoch, 3. August 2016
[3] Sehr geehrter Herr Schäfer, Ihre Mail vom 18. Juni habe ich leider nicht erhalten. Anbei übersende Ihnen beispielhaft eine Pressemitteilung des BeB vom 18.03.2010 sowie eine gemeinsame Pressemitteilung mit der Diakonie Deutschland vom 24.11.2014. Aus beiden sollte hervorgehen, dass das Engagement des BeB in dieser Sache schon einige Jahre zurückreicht und wir uns sehr deutlich für das gleiche Recht auf Anerkennung für Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung, die als Kinder und Jugendliche in Heimen Unrecht und Leid erfahren haben, eingesetzt haben. Darf ich umgekehrt fragen, welche substantiellen Belege es für das „Störfeuer“ seitens der Kirchen gibt? Was die Unterstützungsleistungen betrifft, ist zu berücksichtigen, dass bei der Stiftung „Anerkennung und Hilfe“ ein gegenüber dem Fonds Heimerziehung deutlich vereinfachtes Antragsverfahren vorgesehen ist. Bei den Rentenersatzleistungen sind zum einen die unterschiedlichen Rentenregeln für Menschen mit Behinderung, zum anderen die Tatsache, dass es sich bei den von Ihnen genannten 25.000 Euro um einen Höchstbetrag handelt und der Durchschnitt deutlich darunter liegt, zu bedenken. Im Übrigen verweise ich auf die Informationsveranstaltung des BMAS, die am 15. Juli (also morgen) stattfinden wird. Mit freundlichen Grüßen – Thomas Schneider
[4] http://beb-ev.de/inhalt/beb-bedauert-unrecht-und-leid/ Dort wird auch auf zwei weitere Pressemitteilungen aus dem Jahr 2014, aus 2010 verlinkt.
[5] http://www.kobinet-nachrichten.org/de/1/nachrichten/33971/Gleichbehandlung-sieht-anders-aus.htm
[6] Mein Mail vom 21.7. „Sehr geehrter Herr Dr. Schneider, vielen Dank für Ihre Antwort! Was das „Störfeuer der Kirchen“ betrifft, haben Sie mich mit Ihrer Pressemitteilung vom 24.11.14 überzeugt: »Die Diakonie Deutschland und der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe (BeB) setzen sich seit langem mit Nachdruck dafür ein, dass auch Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung, die als Kinder und Jugendliche in Heimen Unrecht und Leid erfahren haben, das gleiche Recht auf Anerkennung bekommen.«“
[7] Auf die in der kobinet-info vorgestellte Vergleichsrechnung war er nämlich nicht eingegangen, sondern hatte das „vereinfachte Verfahren“ gelobt.
[8] Sehr geehrter Herr Jacob, ich bitte um Verständnis, dass ich nicht jede Ihrer Fragen sofort beantworten kann, aber ich hatte in den letzten Wochen noch andere Aufgaben zu erledigen. Unter anderem laufen derzeit parallel drei Gesetzgebungsverfahren, bei denen wir uns einbringen, um die aktuellen Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung zu verbessern. In meiner letzten Mail schrieb ich Ihnen bereits, dass die gemeinsame Arbeitsgruppe aus Bund, Ländern und Kirchen beim BMAS am 15. Juli erneut tagen und die genauen Regelungen der Stiftung „Anerkennung und Hilfe“ beschließen würde. Wenn die Stiftung errichtet wird, wird es sicherlich auch eine Begründung für die gefundenen Lösungen und die Höhe der finanziellen Leistungen geben. Umgekehrt haben Sie mir auch keine Belege für das „Störfeuer“ seitens der Kirchen genannt. Da ich ohnehin den Eindruck habe, dass unsere Positionen sehr weit auseinanderliegen und eine inhaltliche Auseinandersetzung angesichts der doch recht „feststehenden Meinungsbildung“ kaum möglich ist, würde ich an dieser Stelle von weiteren Ausführungen absehen. Mit freundlichen Grüßen – Thomas Schneider
[9] Fußnoten scheint er souverän nicht zur Kenntnis zu nehmen. Darin gleicht er Herrn Kronschnabel, der schreibt: „Lieber Herr Schäfer, wenn ich auf Ihre Fußnoten nicht eingehe, dann hat das seine Gründe, die in der Abgebrühtheit der Kirchenfürsten zu finden sind. Ich müsste ja versuchen, mit diesen Typen, die jegliche Menschlichkeit gegenüber ihren Opfern vermissen lassen, von Mensch zu Mensch zu sprechen.“ [ https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/07/28/auge-um-auge-fuer-den-rechtsfrieden/#comment-7546 ]. Herrn Kronschnabel sehe ich das nach, Herrn Dr. Schneider nicht.
Herrn Dr. Schneider hatte ich geschrieben: »Nur weil es Ihrem Mail beigefügt war: In Ihrer Pressemitteilung vom 16.3.10 erwähnen Sie Volmarstein positiv. Das sehen die Betroffenen anders [ http://www.gewalt-im-jhh.de/hp3/Webmaster_privat_-_Private_Ver/Eingelullt_und_abgehakt_-_Wie_Tatervertreter_ihre_Heimopfer_abservieren_wollen.pdf . (Hier funktioniert der Link zur Fußnote 6 nicht, man nehme dafür: http://www.amazon.de/gp/aw/cr/rR14IRR5OXWWI01 ], wenn sie auch konzedieren, dass Volmarstein sich in Einzelfällen großzügig erweist – doch das sind keine Präzedenzfälle. Almosen sind nicht einklagbar. Sie begrüßen die kritische Aufarbeitung in den Einrichtungen und nennen als positives Beispiel den Wittekindshof. [ https://dierkschaefer.wordpress.com/2012/04/24/sulze/ ]. Das sehe ich anders. Die Wissenschaftler, voran Schmuhl/Winkler arbeiten sich zwar tapfer und untadelig durch die diversen Heimgeschichten, meist jedoch eingebettet in jeweilige Firmenjubiläen. [Sie sind leider auch keine Psychologen, wie mir Frau Dr. Winkler sagte, und darum nicht in der Lage Psychogramme der Gründer bzw. Leiter dieser Einrichtungen zu erstellen: Leider können sie auch nicht auf die damaligen theologischen Motive eingehen. Dafür habe ich Verständnis, wenn ich sehe, wie meine Kollegen sich um diese Fragen drücken.] Die dicken Forschungsbände ergeben viele – auch entlastende – Aufschlüsse, doch das Vorwort schreibt der Leiter der jeweiligen Einrichtung, was meist zu durchaus zerknirschten Betroffenheitsformulierungen führt, doch einhergeht mit Relativierungen unterschiedlicher Art, um schließlich einen positiven Ausblick auf die nunmehr doch völlig anderen Lebensbedingungen in den Heimen zu geben. Echt PR! Damit meint man meist seine Schuldigkeit getan zu haben. Nur durch ihr Vorhandensein halten Jubiläumsbände in der Bibliothek allerdings die Geschichte nicht präsent. Es geht ohnehin nicht um die bloße Geschichte, sondern um das Verständnis dessen, was pädagogisch, theologisch, organisatorisch und rechtsbeugend zu Demütigung, Ausbeutung, Misshandlung und auch Missbrauch geführt hat. Erst wenn diese Aspekte fest in den Curricula der Studien- und Ausbildungsgänge verankert sind, erst wenn die Heimaufsicht, intern wie extern, ihren Namen verdient, dann ist man dabei, mit der Vergangenheit konstruktiv umzugehen. Eine effektive Heimaufsicht hat allerdings auch heute kaum Chancen. [Die shz.de benennt dafür: „AWO, DRK, Diakonie & Co.“ Link unter https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/06/24/die-zahnlosigkeit-der-gesetze-zum-recht-von-schutzbefohlen/ ].
Was die Aufarbeitung der Vergangenheit innerhalb der Einrichtungen betrifft, sind wir – mit wenigen Ausnahmen, und trotz aller wissenschaftlichen Bemühungen – noch weit entfernt. In Himmelsthür [https://dierkschaefer.files.wordpress.com/2015/01/rezension-himmelsthc3bcr.pdf ] hängen immer noch die Porträts der Leitungsdynastie unkommentiert in der Direktionsetage, was besonders im Fall des letzten Vertreters dieser Dynastie auf massives Unbehagen stößt, wie mir eine Ehemalige nach einem dortigen Besuch empört mitteilte. Die Einrichtungen für Menschen mit Behinderung haben sich lange gewunden, für ihre Ehemaligen überhaupt Leistungen zu erbringen. Haben sie aus den Vorgängen um die ehemaligen Erziehungszöglinge etwas anderes gelernt als Hinhaltetaktik und pure Symbolik? Wie verbleiben wir, sehr geehrter Herr Dr. Schneider? Ich würde gern über Ihren Verband positiver berichten wollen als ich es nach Ihrer ersten Antwort kann. Geben Sie mir wohl noch eine zweite Antwort, in der Sie offen auf die kritischen Fragen eingehen? Mit freundlichem Gruß – Dierk Schäfer.
[10] https://dierkschaefer.files.wordpress.com/2016/08/diese-lobbyisten-haben-zugang-zum-bundestag.pdf
Kein Wort über Prügelexzesse, kein Wort über sadistische Foltermethoden
… in der Erziehung von Kindern in kirchlichen Einrichtungen.
- Kein Wort über Vertuschung oder gar gerichtliche Drohungen gegen die Opfer.
- Kein Wort über die Leibfeindlichkeit, die bis heute Sexualität stigmatisiert, soweit sie nicht im Rahmen katholischer Sexualethik stattfindet.
Wohl Worte über das überforderte, fachlich nicht ausgebildete Personal der damaligen Zeit, aber …
- kein Wort zu deren katholisch konditionierten Lebensbedingungen, die vielfach von falschem Gehorsam und unterdrückten Sexualwünschen durchtränkt waren. Darum …
- kein Wort über Prügelnonnen, die Stöcke und Kleiderbügel auf dem Rücken der Heimkinder zerschlugen, …
- kein Wort über notgeile Priester und Mönche,
- kein Wort über Pädophilie.
- Kein Wort über die finanziellen Interessen, die dazu führten, normale Kinder für schwachsinnig zu erklären, damit Heimplätze in den Behinderteneinrichtungen belegt werden konnten.
- Kein Wort über Kinderarbeit.
Das war alles viel zu schmutzig, um es in den Mund zu nehmen.
Natürlich war die Tagung für ehemalige Heimkinder der Behindertenhilfe und Psychiatrie und die interessierte Fachöffentlichkeit am 23. Juni 2016 in Berlin kein Hochamt für die Kirchenvertreter. Doch man folgte den eingefahrenen Gleisen:
- Keine Drastik,
- Verweis auf die damaligen Verhältnisse,
- auf allgemein tolerierte Gewalt in der Erziehung.
Immerhin wurde zugegeben, dass es auch damals andere fachliche Meinungen über Kindererziehung gab.
Natürlich wurde das „Nie wieder“ bemüht, um zugleich auf die heutige, völlig andere Situation in den Einrichtungen zu verweisen.
Kein Wort auch über die aktuelle Benachteiligung von Menschen mit Behinderung, für die nun weniger Mittel bereitgestellt werden, als für die ehemaligen Heimkinder aus den Erziehungsheimen – wobei ironischerweise der Fonds Heimerziehung als erstrebenswertes Ziel erscheint.
Peter Henselder hat Teile der Tagung in bewährter Art filmisch dokumentiert. Man muss ihm dankbar sein, denn er liefert ein Nischenprodukt, das die Öffentlich-Rechtlichen mangels hinreichender Einschaltquote meiden. Er liefert auch zwei Interviews in seiner unnachahmlichen eher hölzernen Befragungsart. Doch er gibt seinen Partnern nur Anlass, das schon im Vortrag Gesagte in aller Beschwichtigung zu wiederholen.
Er unterlässt es, nach den Knackpunkten zu fragen:
- Warum die Ungleichbehandlung?
- Warum so spät?
- Wer ist dafür verantwortlich?
Auf solche Interviews kann ich verzichten!
Letztlich ein déjà vu – wie beim der Affäre des Runden Tisches. Die katholische Tagung weckt in mir ungute Träume: https://dierkschaefer.wordpress.com/2011/09/01/traumhaft/
Evangelischerseits sieht das nicht besser aus: https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/06/18/bundesverband-evangelische-behindertenhilfe-begruesst-errichtung-der-stiftung-anerkennung-und-hilfe/
Wer sich ein eigenes Urteil bilden will, hier die Links zu einigen Dokumenten der genannten Tagung:
https://www.youtube.com/channel/UC6FCy2mMqY3bxdvdIWnxX_g/videos?shelf_id=0&sort=dd&view=0
https://www.youtube.com/watch?v=AsOqREjzRx8
https://www.youtube.com/watch?v=7y2ypV-0aGw
https://www.youtube.com/watch?v=KBhwgyob1Ho
http://www.orden.de/dokumente/Presseordner/heimkinder_juni_2016/2016-Vortrag-Kard.Woelki_Tagung.pdf
https://www.youtube.com/watch?v=RFIj4Rejz-Y
https://www.youtube.com/watch?v=RF1R1F-UYXA
https://www.youtube.com/watch?v=qDqPSFdqZTA
https://www.youtube.com/watch?v=x93vCbnhwio
https://domforum.de/news/Gewaltx_Missbrauch_und_Leid_an_Behinderten_zwischen_1949_und_1975/
Behinderte? Die sind doch so schön victimogen!
»Keine Benachteiligung ehemaliger behinderter Heimkinder«[1] las ich auf dem Bildschirm. Fein, dachte ich, endlich, wurde auch Zeit!
Pustekuchen! Das Selbstverständliche ist immer noch nur eine Forderung.
Bund, Länder und Kirchen wollen die Menschen mit Behinderung aus den Heimen benachteiligen, jedenfalls im Vergleich zu den Zahlungen an andere ehemalige Heimkinder. Und schon diese sind das Minimalergebnis vom Runden Tisch, über den Antje Vollmer die ehemaligen Heimkinder gezogen hat. Für die Behinderten soll es nicht nur weniger geben, sondern es ist zu befürchten, dass die Finanzminister von Bund und Ländern die geplanten Minderleistungen noch weiter vermindern.
Und anscheinend mal wieder die unheilige Allianz von Staat und Kirchen, oder sollte man von einer Trinität sprechen: Bund, Länder und Kirchen? Es ist wohl eher eine robuste Troika: Die Länder bestimmen und Bund und Kirchen laufen gerne mit. Eine ehrenwerte Gesellschaft.
Es hat ja außerdem noch Zeit. Je mehr ehemalige Heimkinder sterben, desto billiger wird’s.
[1] http://www.kobinet-nachrichten.org/de/1/nachrichten/33110/Keine-Benachteiligung-ehemaliger-behinderter-Heimkinder.htm
Kommt endlich Fonds für behinderte Heimkinder?
Das fragt kobinet Nachrichten heute[1] und fügt ein großes Fragezeichen an, das meine Webseite im Text in dieser Größe nicht wiedergibt.
Gute Frage. Auch ich bin gespannt auf die Antwort.
[1] http://www.kobinet-nachrichten.org/de/1/nachrichten/32292/Kommt-endlich-Fonds-f%C3%BCr-behinderte-Heimkinder.htm
»Mehr Geld für ehemalige Heimkinder« – Ja, haben die denn immer noch nicht genug?
Korrekte Meldungen[1] können falsche Reflexe auslösen, das sollten Journalisten bedenken. Aber „Heimkinderfonds: Niedersachsen bessert nach“ ist dem stellvertretenden Leiter des Themenbereichs Politik und Wirtschaft der Zeitung (Neue Osnabrücker Zeitung, NOZ) nicht eingefallen.
Worum geht’s?
Der Heimkinderfonds vergibt Gelder, die ehemalige Heimkinder auf Antrag aber ohne Rechtsanspruch erhalten können in schwierigen Lebenslagen, die in Verbindung mit ihrem Aufenthalt in Kinderheimen gebracht werden können, und müssen. Werden die Antragsteller gut beraten und stoßen sie auf gutwillige Bewilliger, können sie bestenfalls zehntausend Euro erhalten, oft für ein Leben, dass gründlich fehlgeleitet/verpfuscht wurde durch die pädagogischen Leistungen in kirchlichen und staatlichen Erziehungsheimen.[2] Diese Zahlungen, meist deutlich weniger, sollen auch Therapiekosten abdecken, auch für verspätete Psychotherapien wegen posttraumatischer Störungen, die aus der Heimzeit resultieren. Zusätzlich werden pauschal Entschädigungen gezahlt für nicht entrichtete Sozialversicherungsbeiträge für die Zwangsarbeit der ehemaligen Heimkinder.[3] Schließlich werden aus dem Fonds auch noch die anfallenden Verwaltungskosten bezahlt.
Der Fonds wurde mit 120 Millionen Euro ausgestattet, finanziert je zu einem Drittel durch den Staat (die Länder) und die beiden Großkirchen. Plausible Schätzungen gehen davon aus, dass von den rund 800.000 ehemaligen Heimkindern noch 500.000 leben und einen Antrag stellen konnten. Das sind wohl auch die Angstzahlen von Kirchen und Staat gewesen. Entgegen deren Befürchtungen wurden nur zu einem geringen Prozentsatz Anträge gestellt – warum auch immer. Doch auch dafür war der Fonds zu schmal und muss nachgebessert werden.
Nun ist immerhin die Summe überschaubar, denn die Frist für Anträge, kurzfristig gesetzt, ist Ende des letzten Jahres abgelaufen. Dennoch tun sich manche Bundesländer schwer, aufzustocken. Niedersachsen, so der Kern der Zeitungsmeldung, bessert nach.
Der vermeintlichen Jubelmeldung der NOZ folgte ein Leserkommentar:
»Ach Gottchen: Welch gnädiger Akt! Zahlreiche Opfer dieser Staats- und Kirchenpolitik sind längst verstorben. … Heute nun kommen diese Gutmenschen daher und schütten aus übergroßer gnadenreicher Sicht der Dinge ein paar Almosen für die Überlebenden aus alter Zeit aus. Welch ein übermenschlicher Zug!«
Dem ist nichts hinzuzufügen.
[1] http://www.noz.de/deutschland-welt/niedersachsen/artikel/612023/mehr-geld-fur-ehemalige-heimkinder
[2] Es geht dabei ausschließlich um Fürsorgeerziehung. Ehemalige Heimkinder, soweit sie Insassen von Behindertenheimen, psychiatrischen oder sonstigen Einrichtungen waren, hatten es zwar nicht besser, wurden aber bisher nicht bedacht. Die Bundesländer konnten sich noch nicht auf einen Modus einigen – derweilen sterben die Leute halt weg.
[3] Diese Zahlungen sind kein Ausgleich für nicht gezahlte Löhne, sondern betreffen ausschließlich die Rente. Dies aber nur für ehemalige Heimkinder, die bei der Zwangsarbeit mindestens 14 Jahre alt waren. Regelrechte Kinderarbeit, also von Kindern unter 14 Jahren, gab es nachweislich auch, doch die darf es nicht gegeben haben, also gibt es auch keinerlei Entschädigung dafür.
Die Rechtsnachfolger in den Täterorganisationen haben gut kalkuliert.
Die Dead-line für Zahlungen aus den Heimkinderfonds hat funktioniert. Viele haben die Frist verpasst[1]. Über das Warum und Wieso gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Aber die Täterorganisationen aus Staat und Kirche haben das, was sie ohnehin wollten: sie haben gespart. Für einen Skandal halten das ohnehin nur die negativ Betroffenen.
Natürlich ist es auch ein Skandal, dass selbst Qualitätszeitungen wie die Süddeutsche immer noch von „Entschädigungen“ schreiben. Denn das sollen die Zahlungen aus „gutem“ Grund nicht sein. Es handelt sich um freiwillig und auf Antrag gewährte Erleichterungen in heimbedingt schwierigen Lebenslagen. Wären es Entschädigungen gäbe es einen Anspruch. Und den soll und darf es nicht geben. So geraten selbst Rentenersatzleistungen und Therapiekosten zu freiwillig gewährten Leistungen der Täterorganisationen. Dabei wären solche Leistungen nicht einmal Entschädigungen, sondern selbstverständliche Pflicht und Schuldigkeit. Die ehemaligen Heimkinder wurden in eine Bittstellerposition gedrängt.
„Wir sind Bettler. Das ist wahr.“[2] Doch so hatte Luther das auf seinem Sterbebett wohl nicht gemeint. Der Kollege, der mit der Sammelbüchse „bettelnd“ unterwegs war, schreibt: „Die, die etwas gegeben haben, die gingen gewöhnlich froh weiter. Die sich verweigerten, waren nachher nicht glücklicher, sondern griesgrämig.“[3] Wenn ich mir die betrügerischen Machenschaften von Kirchen und Staat anschaue, um die Kosten für die Versündigungen ihrer Vorgänger gering zu halten, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass sie in gutem Sinne froh waren, sondern eher griesgrämig, weil sie überhaupt etwas zahlen mussten. Sie haben die Sünden der Väter taktisch fortgesetzt. Mögen sie an ihrem Erfolg verrecken.
[1] http://www.sz-online.de/sachsen/hunderte-ex-heimkinder-ohne-entschaedigung-3156994.html Freitag, 24. Juli 2015
[2] http://www.update-seele.de/fr/impuls-der-woche/impulse-april/wir-sind-bettler-das-ist-wahr/
[3] http://www.update-seele.de/fr/impuls-der-woche/impulse-april/wir-sind-bettler-das-ist-wahr/
Theologischerseits nur zu begrüßen: Die Bürokratie erinnert ausdrücklich, den Tod zu bedenken – gegen Unterschrift
Das Memento mori[1] ist nun in trockenen, behördlichen Tüchern:
Herr Möller teilte mit, der Lenkungsausschuss habe soeben in Sachen Beerdigungskosten[2] eine andere Version festgelegt. Danach sollte in einer schriftlichen Vereinbarung mit ehemaligen Heimkindern zukünftig folgende Willensbekundung enthalten sein:
Im Falle meines Ablebens vor der Schlüssigkeitsprüfung, erkläre ich
Name………….., geb. am:…………..,
dass ich eine würdige Beerdigung erhalten möchte und keine durch das Sozialamt.
Sollte ich also ableben bevor ich das Geld für die Sachleistungen erhalten habe, sollen die Gelder der Vereinbarung für meine Bestattung verwendet werden.
Köln, den …………..2015 Unterschrift……….
Der rheinische Humor ist also nicht Herr Möller zuzuschreiben, sondern dem Lenkungsausschuss.[3]
Der sitzt in Berlin. Verkehrte Welt. Humor wird normalerweise mit Berlin nicht verbunden.
PS: Das Sozialamt wird sich selber um sein Image sorgen müssen.
[1] https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/05/11/memento-mori-auf-rheinische-art/
[2] https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/05/08/wer-zu-fruh-stirbt-den-bestraft-der-heimfond/
[3] »Der Lenkungsausschuss beschließt die Richtlinien, nach denen Leistungen aus dem Fonds an Betroffene gewährt werden. Des Weiteren nimmt er die Aufgabe der Kontrolle und Steuerung des Fonds wahr.
Die Sitzungen des Lenkungsausschusses sind nicht öffentlich, wichtige Ergebnisse der Sitzungen werden hier veröffentlicht (zum Archiv)«. http://www.fonds-heimerziehung.de/fonds/errichter-des-fonds/lenkungsauschuss.html
Näheres zum Lenkungsausschuss: http://veh-ev.eu/Infos_Hilfsfonds/Lenkungsausschuss/lenkungsausschuss.html
Wer zu früh stirbt, den bestraft der Heimfond
Für eine Beerdigung will der Heimfond-LVR-Köln nicht zahlen: der Verstorbene hat sie nicht bestellt.
Dumm gelaufen. Dem Verstorbenen wird es wohl nichts mehr ausmachen, doch die Verwalter des Fonds stehen jetzt dumm da. Pietätlosigkeit ist ein Makel. Doch diese Sorte Mensch hat ein dickes Fell. Wer bürokratisch korrekt handelt, hat sich nichts vorzuwerfen und lässt Vorwürfe folglich von sich abprallen.
»Als ehemaligem Heimkind stand Hermann-Josef Humeny Geld aus dem Hilfsfonds Heimerziehung zu. 9500 Euro waren ihm bewilligt worden. Nun ist er gestorben. Das Geld darf nicht für seine Bestattung verwendet werden.«[1]
Der im Artikel genannte Uve Werner mailt ergänzend:
»In diesem Artikel wurde nicht erwähnt, das der Verstorbene auch eine Vereinbarung über 11.000 Euro Rentennachzahlung (für Kinderarbeit) abgeschlossen hat, welche ebenfalls nicht zur Anwendung kommt, falls nicht noch irgendwelche Angehörige ausfindig gemacht werden. Uns ging es auch hauptsächlich darum, das zumindest die 9.500 Euro aus der Bedarfsliste, jetzt für eine würdige Beerdigung eingesetzt werden können, … [damit] ihm die Würde zuteil wird, welche ihm zu Lebzeiten genommen wurde.«
[1] http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/feilschen-um-ein-wuerdiges-begraebnis-aid-1.5070602
Die Nutznießer des Todes haben schon wieder gespart
Gemeint sind nicht diejenigen, die mit dem Tod ehrlich ihr Geld verdienen. Der Bäcker lebt von unserem Hunger, der Arzt von unserem Beinbruch und die Periletalexperten von unserem Tod. Das ist normal und in Ordnung. Auch dass die Versicherungen mit unserem Tod spekulieren, – wir müssen uns ja nicht drauf einlassen.
Aber die Bürokraten, die uns auf die lange Bank schieben bis wir runterfallen bevor unser „Fall“ zu Lebzeiten abgeschlossen ist, sie schieben eine ruhige Kugel, nur net hudle, und sie sparen das Geld des Staates und der Kirchen. Wieder ein Fall weniger.[1]
HEPHATA heißt: Öffne dich[2], ist in diesem Fall aber eine Totale Institution[3], eine als geschlossen erlebte Einrichtung der erbarmungslos christlichen Art. Wer dort gelitten hat, ich kenne solche Menschen, mag vielleicht gehofft haben, dass sich der Almosenfonds für die ehemaligen Heimkinder auch für sie einmal öffnet. Aber manche fallen vorher von der langen Bank.
Die Bearbeiter, die Vertreter von Staat und Kirchen sagen vielleicht Schicksal, oder etwa Kismet, oder gar Inshallah. Nein, falsch: Gott der allmächtige hat uns den Gefallen getan, seinen treuen Diener Anton Müller heim in sein ewiges Reich zuholen[4]. Heim! Schon wieder.
Heime sind richtige Sparkassen.
Hier das Mail mit Anmerkungen von denen, die auf der langen Bank sitzen – noch.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
Heute ist erneut ein „Ehemaliges Heimkind“, welcher seinerzeit in der Einrichtung HEPHATA Mönchengladbach untergebracht war, gestorben. Nach meinem Kenntnisstand, ist dass das vierte Heimkind, welches verstorben ist, innerhalb weniger Jahre.
Seine Lebensgefährtin selber, ist körperlich und geistig behindert und hat einen gesetzlichen Betreuer.
Sie wird nie allein in der Lage sein, selbstständig einen Haushalt zu führen und beide haben sich hervorragend verstanden und ergänzt. Bis auf weiteres, ist sie in eine Klinik untergebracht und die Wohnung von der Polizei versiegelt worden.
Im Rahmen der Antragstellung an den Heimfond-West beim LVR Köln, habe ich beide kennengelernt,
bei mir zu Hause. Ich weiss, dass auch bei einer schnelleren Antragsbearbeitung, der Tod sich nicht vermeiden lässt, aber es würde die Möglichkeit bestehen, dass eben doch noch viele ehemalige Heimkinder, in der Lage versetzt würden, sich auf eine bessere Lebensqualität zu freuen.
Mit 58 Jahren vielleicht sogar noch auf viele Jahre!
Ich berichte hier bewusst darüber, weil dies wohl deutschlandweit ein Problem darstellt, dass eben nicht mehr alle, die lange Antragsdauer, sowie den dafür zu führenden unmenschlichen Aufwand, überleben bzw. überlebt haben. Denn zu den gesundheitlichen Nachfolgeschäden, kommen ja noch die üblichen Alterserscheinungen hinzu, mit den viele ältere Mitbürger zu kämpfen haben.
Bewusst habe ich dies heute auch auf Facebook gepostet, damit der heutige Tod, den wir ja alle oftmals vor Augen haben, bei uns Betroffenen Wut erzeugt. Wut auf die Personen, welche für diesen unwürdigen Heimfond und dessen Procedere, am Runden-Tisch-Berlin, verantwortlich zeichnen. Hier an der Spitze, eine evang. Pastorin Antje Vollmer, ehemals auch Vizepräsidentin des Deutschen Bundestag.
Ich bin zwar nicht unmittelbar von diesem Tod betroffen, dennoch kann ich Ihnen sagen, dass ich mich sauelend gefühlt habe, als mich dieser Anruf heute erreichte. Erstmalig so elend, das ich Übelkeitsgefühle hatte.
Kommenden Montag werde ich mich informieren, wie das mit der Beerdigung von statten geht und beim Fond nachfragen, sowie bei Hephata, ob eine Beteiligung möglich ist. Da noch einige andere ehemalige Heimkinder aus Hephata in Mönchengladbach leben, und viele mich heute angerufen haben, werden wir wohl zusammen, ihm die „letzte Ehre“ erweisen.
Mir war und ist es einfach ein Bedürfniss gewesen, es Ihnen mitzuteilen.
Mit freundlichen Grüssen
Uwe Werner
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3 Std. ·
So eben wurde mir mitgeteilt, dass ein ehemaliges Heimkind (Stiftung Hephata) in Mönchengladbach verstorben ist. Er wurde in seiner Wohnung, von seiner behinderten Frau tot aufgefunden. Er wurde mal gerade 56 Jahre alt.
Sein Antrag an den „Fond Heimerziehung“, hat sich damit erübrigt, den ich mit ihm in meiner Wohnung geschrieben habe und er mir über seine Zeit im Heim Hephata berichtet hat.
Ich bin entsetzt und wütend zugleich, weil er keine Chance hatte, ein würdiges Leben führen zu dürfen und wieder einmal, ein Antrag an den Fond, aus biologischen Gründen ad acta gelegt werden kann.
Ich hoffe, er hat jetzt seinen Frieden!!!
Mechthilde M. Der Familie und Freunden mein aufrichtiges Beileid. Wieder € dem Staat geschenkt
Hildegard N. So geht die Rechnung leider wieder auf. Mein Beileid an die Familie und Freunde.
Werner Uwe Ich habe nur noch Wut, Wut, Wut…im Bauch und entsprechend werde ich Montag den Heimfond in Köln informieren.
Klaus S. Uwe die Beerdigungkosten müsste der Fond übernehmen wenn er den Antrag gestellt hat. Ich hoffe man kann ihnen dann helfen.
Ilona S. Mein aufrichtiges Beileid der Familie und den Betroffenen. Mich macht es ebenfalls sauer das Menschen die genug durch die ehm.Systeme gelitten haben, keine Chance mehr hatten, dieses Leid ein wenig zu lindern. Aber jetzt meine Frage, kann die Familie dieses nicht für eine würdige Beerdigung beantragen, das sollte man schon zugestehen oder zumindest die Rentenersatzleistung.
Hildegard N. Ich denke an die Arme behinderten Dame. Sie braucht jetzt jede erdenkliche-Hilfe!!!!
Werner Uwe Soviel ich weiss und bin mir da sicher, ist es eine Lebensgefährtin, mit geistiger und körperlicher Behinderung und hat einen gesetzlichen Betreuer. Die Frau ist jetzt in einer Klinik und die Wohnung ist versiegelt. Der Sohn ist ebenfalls behindert. Werde Montag mit Köln und Hephata telefonieren und sie unterrichten. Andere EHEMALIGE von Hephata wollen mit zur Beerdigung und sind z.Z. mies drauf. Ob sonst überhaupt noch Familie da ist, weiss ich nicht.
Hildegard N. Auch Dir Werner Uwe möchte ich meinen Dank aussprechen.Das Du diesen Menschen Mut Trost und Unterstützung zu kommen lässt.!
Werner Uwe Da ich seine Antragskopien und Heimnachweise in Kopie noch hier habe, werde ich sie Montag dem LVR Köln und Hephata mit einem entsprechenden Kommentar, zu schicken. Ich will vermeiden, dass es keine billige anonyme Beerdigung wird von der Stadt.
Nebenbei, ich selber will einfach nur verbrannt werden, der Rest ist mir egal. Familie gibt es eh nicht, sodass es keine Probleme und Diskussionen um mich geben wird. Die Welt ist nun mal so wie sie ist und die Menschen auch. Doch ich sorge dafür, dass ich auch morgen noch lachen kann, versprochen!!!
Jenny Z.das ist traurig.
[1] https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/14120912752/in/set-72157615322601328
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Effata
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Totale_Institution
[4] https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/3356746668/in/set-72157615322601328
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