Dierk Schaefers Blog

Willkürliche Einstufung als Behinderte, um den Tagessatz zu erhöhen?

Posted in heimkinder, Kinderrechte by dierkschaefer on 2. Februar 2015

Ein Mail lädt zu Fragen ein, die angesichts bekannter Hintergründe nicht abwegig sind.

Rein theoretisch könnte es zwar auch sein, dass der Heimaufenthalt so erfolgreich war, dass die Behinderungen geheilt wurden. Solche Heilungswunder wären aber in Rom anzumelden.

 

Hier der problematische Satz:

»Hatten behinderte ehemalige Heimkinder damals einen Grad der Behinderung von 60, 70, 80 % (GDB) mit den Merkzeichen G B, so wurden sie nach der Heimentlassung runtergestuft auf 20 oder 30% und ohne die vorherigen Merkmale.«

 

Hier das komplette Mail:

 

»Es reicht nicht aus, wenn jetzt nur die Behindertenbeauftragte, für eine Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in Behinderteneinrichtungen und Wohngruppen, sich einsetzt, oder die GRÜNEN dies erst jetzt fordern. Hierfür hatten sie schon vor Jahren die Gelegenheit, spätestens am Runden-Tisch-Berlin 2010!

Politischer Druck, muss jetzt auch von den Menschen mit einer Behinderung selber kommen und zwar mit der solidarischen Unterstützung ALLER ehemaligen Heimkinder (Vereine, Verbände, Beiräte…)!!!

In Mönchengladbach haben wir einen Anfang gemacht, weil wir festgestellt haben, dass sie nicht nur vom „Fond-Heimerziehung-Ost-West“ ausgeklammert wurden, sondern auch erhebliche Probleme mit OEG-Anträgen und Verschlimmerungsanträgen haben.

Hatten behinderte ehemalige Heimkinder damals einen Grad der Behinderung von 60, 70, 80 % (GDB) mit den Merkzeichen G B, so wurden sie nach der Heimentlassung runtergestuft auf 20 oder 30% und ohne die vorherigen Merkmale. Ganz dringend werden für diese Menschen, die damaligen Heimakten benötigt, auch für den FOND! Denn nur so kann der Nachweis erbracht werden, das sie vor ihrer Zeit in einer Behinderteneinrichtung, sie in einem ganz „normalen Heim bzw. Waisenhaus“ untergebracht waren. Vor diesem Problem stehen heute ca. 25 ehemalige Heimkinder in Mönchengladbach! Aber wir gehen z.Z. dieses Problem mit vereinten Kräften an und zumindest haben wir schon erreicht, dass hierfür beim Versorgungsamt ein Abteilungsleiter für ehemalige Heimkinder, als Ansprechpartner zur Verfügung steht.

Ja, leider sind wir mit diesem Thema noch lange nicht am Ende!«