Haasenburg und kein Ende?!
Ostern steht vor der Tür, aber auch die Neueröffnung der Haasenburg? Das doch hoffentlich nicht. Lutz Adler bat mich um Veröffentlichung seines Mails, was ich gern tue, denn so etwas wie die Haasenburg gehört vor Gericht. Eine Neuauflage dieses Geschäftsmodells sollten wir Kindern und Jugendlichen nicht zumuten.
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Veröffentlicht am 7. April. 2014
Eine mutige junge Frau, Christina Witt, die, so denke ich, unsere Hochachtung und jede Unterstützung verdient hat, gibt nicht auf. Sondern im Gegenteil.
In 48 Stunden ist es Ihr gelungen mit der Online-Petition
„Nie wieder Haasenburg, Herr Woidke!“
in den sozialen Netzwerken mehr als 20.000 Unterschriften zu sammeln. Toll und – ja, mehr als ein Achtungszeichen!
Wer ist Frau Witt?
Eine ehemalige Insassin der im Sommer letzten Jahres in die Schlagzeilen geratenen Einrichtung unter der Nicht-Aufsicht einer Ministerin des Landes Brandenburg, die bis heute nicht einmal die richtigen Worte der Entschuldigung – ganz zu schweigen eine Entschädigungslösung für die Betroffenen Opfer gefunden hat.
Das allein ist offensichtlich in Brandenburg aber noch nicht genug
Es war im Abschlussbericht der nur auf öffentlichen Druck und mehr als widerwillig eingerichteten Untersuchungskommission damals die Rede von einer nicht Reformierbarkeit der Haasenburg. Das – so nun der Eindruck – soll plötzlich vergessen sein und das Land strebt eine Einigung vor Gericht mit dem damaligen Betreiber an und will eine erneute Lizenzerteilung überdenken. Da kann es der jungen, mutigen Frau nicht hoch genug angerechnet werden, die Öffentlichkeit zu informieren. Bei mehr als 20.000 Unterschriften dürfte ihr dies gelungen sein!
Will man in Brandenburg die Dinge nicht begreifen oder ist der entgangene Gewinn, der mit Kindern in solchen Einrichtungen gemacht wird, das Thema? Das alles wirft ein sehr zweifelhaftes Licht auf die Verantwortlichen.
Bis heute – und auch das sei nicht verschwiegen – ist kein einziges Ermittlungsverfahren gegen die damalig Verantwortlichen für schwerste Verletzungen der Rechte und der Würde von Menschen abgeschlossen. Kein einziger Verantwortlicher und auch niemand im Ministerium ist bis heute vor ein ordentliches Gericht gestellt worden. Die damaligen Vorwürfe sind nicht aufgeklärt und schon überlegt man in Brandenburg ,wie es zu einer Wiedereröffnung und erneuten Belegung kommen könnte. Nein, mir fehlen gerade an dieser Stelle nicht die Worte, sondern das Gegenteil ist der Fall.
Ich muss gestehen, dass ich den Eindruck habe, in Brandenburg ticken nicht nur die Uhren anders sondern dort werden die Zeichen der Zeit dann vernommen, wenn ein gewaltiger Donner über das Land fegt. Verwundert bin ich allerdings, dass die Brandenburger Bürger selbst so etwas in Ihrem Nahmen von der verantwortlichen Politik machen lassen. Dass die Bürger von Brandenburg die ich im Übrigen besser aus den Jahren 1989 – 1990 kenne, da keine Stimme haben, oder kann ich die nur nicht vernehmen? Damals waren auf dem Weberplatz in Babelsberg nur einige wenige und in Wochenfrist gingen gegen eine Regierung – und es war nicht nur eine Landesregierung sondern eine Diktatur der SED – Tausende auf die Straße. Es erfüllt mich noch heute mit Stolz dabei gewesen zu sein!
Alles vergessen in Brandenburg?
Ich hoffe, dass den Worten des Herrn Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, der ja in der letzten Sitzung des Landtages von erheblichem Handlungsdruck, was die Opfer der SED-Diktatur – aber eben nicht nur dieser – angeht, auch Taten folgen werden. Opfer sind auf den besonderen Schutz der Verantwortlichen in der Politik angewiesen, Kinder in der Rolle von Opfern und das in einem Rechtsstaat, der im Falle der Haasenburg nun auf ganzer Linie versagt hat, umso mehr.
Will man nun endlich in Brandenburg mit der unrühmlichen Vergangenheit als „kleine DDR“ brechen, bedarf es, so denke ich, nach so vielen Jahren der Untätigkeit und es Abwartens endlich Taten, die die Opfer auch als ehrliches Bemühen erkennen können, Herr Ministerpräsident Woidke.
Schauen Sie, Herr Ministerpräsident, in die Gerichte und auf den Umgang mit den betroffenen ehemaligen Heimkindern der Diktatur der SED im Heute und Jetzt in Brandenburg und Ihnen wird nicht gefallen, was Sie sehen. Erneut traumatisiert, gedemütigt, der Lüge bezichtigt und, was sich nun anzubahnen scheint, mit System um Ihre gerechten Ansprüche durch die Staatsanwaltschaften erneut betrogen. Machen Sie dem endlich – 24 Jahre nach der Wende – ein Ende und kümmern Sie sich um die Betroffenen der ersten und nun leider in Brandenburg entstandenen zweiten Generation Kinderopfer von geschlossener Unterbringung!
Lutz Adler
Die Jugendlichen sind Montagnacht abgehauen und 40 Kilometer durch den Wald gelaufen.
Schon wieder die Haasenburg.[1] Mich erreichte dazu folgender Kommentar, den ich im Original wiedergebe:
Wer bringt eigentlich eine Ministerin zur Räson?
Da nach den nun neuerlichen Vorfällen in der Haasenburg alles offen zu sein scheint wird immer deutlicher das die Zuständige Ministerin den Laden offensichtlich vollends aus dem Griff verloren hat.
Nun denke ich ist es an der Zeit so wie in der freien Wirtschaft längst geschehen das der Chef persönlich eingreift wenn seine Angestellten weder Herr der Lage noch des Verfahrens sind! Welch Zufall, fällt doch das erneute versagen der Mitarbeiterin auf dem Ministerposten zufällig auf den Tag des Amtsantritts des neuen Ministerpräsidenten von Brandenburg Herrn Dietmar Woidke. Da sollte nun aber schnelles Eingreifen und handeln kein Problem sein.
Seine Ministerin ist weder willens noch in der Lage und mit der zeugensuchen unter den Kindern zu beschäftigt eigene Entscheidungen zu treffen. Das Kindeswohl hat diese Dame indessen längst aus den Augen verloren und jedes Augenmaß ebenfalls. Herr Ministerpräsident handeln „Sie“ schnell und umfassen. Wer Fixierliegen außerhalb der gültigen Betriebserlaubnis benutzt und Gewalt gegen Kinder und die weltweit geächtete Folter ….Entschuldigung „ Begrenzung von Kindern“ für ein probates pädagogisches Mittel hält und anwendet gehört vor einen internationalen Gerichtshof und nicht geschont. Die Betriebserlaubnis entzogen und Entschädigungspflichtig gegenüber den misshandelten Kindern gemacht.
Schwerste Verstöße gegen die Menschenrechte und die Würde von Menschen das in Deutschland 2013 und unter den Augen der Aufsichtsführenden Behörde und Ministerin können werde toleriert noch in keinster Weise geduldet werden. So werden das Ministerium zum Mittäter in der Sache und die Ministerin zur Täterin wegen Unterlassung.
Alle Fachleute in der Sache und selbstverständlich alle ehemaligen Insassen von „Spezialheimen und Jugendwerkhöfen“ der ehemaligen DDR sehen was da geschied und sind entsetzt die Politik in einer kaum gekannten Erstarrung zu sehen. Hilflos, ratlos und handlungsunfähig, das ist das Gesicht./.Fratze der Politik in Land Brandenburg im Jahre 2013. Beschämend und blamabel. Mich macht das wütend und entsetzt zu gleich, was sind da nur für Menschen in unser aller Auftrag am nicht handeln?
Lutz Adler
Nun werde alles zügig geprüft.
Nix Neues. Weder die Mißhandlungen, noch die Tomaten auf den Augen der Behördenmitarbeiter.[1]
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