Da werden sich die Hexen im Himmel aber freuen
»Im 16. Jahrhundert ist in Trier mehr als ein Fünftel der Bevölkerung wegen Hexerei hingerichtet worden. Nun rehabilitiert die Stadt die Opfer der Inquisition.«[1]
Nehmen wir‘s als Anerkennung für den Jesuitenpater Friedrich Spee. Der hat es verdient.
Ein Nachtrag: Es gibt noch mehr Personen aus der Zeit der Hexenprogrome, die mutig waren:
http://www.spiegel.de/panorama/opfer-der-hexenverfolgung-im-namen-des-praetorius-a-814460-druck.html
Dazu aus Wiki über Anton Praeterius:
Für damalige Verhältnisse ungewöhnlich deutlich und schroff kritisiert Praetorius in seinem Buch das Verhalten der Obrigkeit:
„Es muss ein Ende sein mit der Tyrannei, die bisher viele unterdrücket, denn Gott fordert Gerechtigkeit.“
Er fordert eine Amtsführung, die sich an Gottes Willen orientiert:
„Es sollten die obersten Herren gelehrt sein in Gott, fromm und ein Vorbild. … Christliche Obrigkeiten sollen das Werk der Zauberer auf christliche Weise hindern und strafen“ und Barmherzigkeit üben.
Direkt, schonungslos und scharf klagt er die damalige Justiz an:
„Ihr seid im Unrecht. Ihr steht in des Kaisers Strafe, denn Ihr seid für mutwillige und öffentliche Totschläger und Blutrichter zu halten!“
Mit drastischen Worten kritisiert er Rechtsbrüche und Grausamkeit der Juristen:
„Welche Richter zu der Ungerechtigkeit Lust haben und unschuldiges Blut vergießen, werden in Gottes Hand zur Rache verfallen und sich selbst in die unterste Hölle hinabstürzen!“
Für die Durchführung von Hexenprozessen fordert er Verteidiger und mehrere, nicht nur einen Zeugen. Alle Angeklagten müssen gleich behandelt werden. Auch hierbei kann er sich auf Rechtsvorschriften des Alten und Neuen Testaments beziehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Praetorius
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