Dierk Schaefers Blog

Das also ist die Gesellschaft Jesu.

Posted in Geschichte, Kirche, Soziologie, Theologie by dierkschaefer on 15. März 2013

Ob F1 ’ne Formel 1 wird?

Er ist zum einen Jesuit und dann der Mann, der sich Franziskus nennt.

Schauen wir in die Überlieferung:

»Es ergab sich, dass ein Benediktinermönch die Weihnachtspredigt vor einem Jesuitenkolleg halten sollte, das natürlich eine intellektuelle Bruchlandung erwartete. Der Mönch begann: „Als das Jesuskind zum ersten Mal die Augen aufschlug, erblickte es einen Ochsen zu seiner Rechten, erschrak, schloss die Augen und schlief noch ein Weilchen. Dann schaute es nach links, sah den Esel und dachte: ‚Das also ist die Gesellschaft Jesu’.“« http://www.musikwitze.de/nl-archiv/nl-archiv_2009/weihnachten-nl47.html

Na ja, Witz komm raus, du bist umzingelt.

Schauen wir in die Geschichte, zunächst in die der Jesuiten:

»In Europa hatten Jesuiten einen bedeutsamen Anteil an der Gegenreformation, der katholischen Reaktion auf die von ihr als Häresie betrachtete protestantische Reformation. Der Orden gründete dazu in für den katholischen Glauben gefährdeten Ländern zunächst Ordenshäuser. Wo dies nicht möglich war, wie zum Beispiel in Irland, England oder in einer Anzahl deutscher Territorien, wurde das entsprechende Ordenshaus in Rom eröffnet, und die Patres reisten zum Teil illegal ins Land. Da der Orden keine verbindliche Tracht hatte, konnte das oft unbemerkt gelingen.« http://de.wikipedia.org/wiki/Jesuiten

Und schließlich ein Blick in die Geschichte der Franziskaner:

»Neben den Dominikanern beteiligten sich ab der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts unter anderem auch die Franziskaner an der Untersuchung und Verurteilung von Häretikern im Rahmen der Inquisition, vor allem in Italien, Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich. Da Dominikaner und Franziskaner aus christlichen Laienbewegungen hervorgegangen waren und sich ebenso wie die zeitgenössischen häretischen Bewegungen an persönlicher Armut orientierten, eigneten sie sich nach damaliger Meinung besonders gut, um inhaltliche Unterschiede zwischen rechtgläubigen und häretischen Standpunkten aufzuzeigen.« http://de.wikipedia.org/wiki/Franziskanische_Orden

Geben wir F1 eine Chance. Die „SS des Papstes“ (Pater Leppich) (zitiert nach https://dierkschaefer.wordpress.com/2010/09/22/der-zweite-runde-tisch-kam-viel-schneller-in-die-puschen-%E2%80%A6/ ) war ja meist cleverer als andere Kleriker, – wenn man das auch nicht verallgemeinern darf, denn immerhin fiel der jesuitische Vordenker des Unfehlbarkeitsdogmas auf die vorgetäuschten Ekstasen einer attraktiven Nonne rein. https://dierkschaefer.wordpress.com/2013/03/12/das-konklave-und-die-nonnen-von-santambrogio/ Doch vielleicht hat er den Mut eines Pater Klaus Mertes, SJ,  http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Mertes , der die Mißbrauchsfälle im Canisiuskolleg aufdeckte – und dann zum „Hinterwäldler“ im Kolleg Sankt Blasien degradiert wurde.

Das Interview, das Friedhelm Hengsbach, SJ http://de.wikipedia.org/wiki/Friedhelm_Hengsbach kürzlich im DLF gab, war immerhin gebremst zuversichtlich http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/2041790/

Und was hält der einfache Mann davon?

http://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/8559764418/in/photostream

 

Nachtrag:

Sieht aber doch nicht so gut aus. Er polarisiert, wo Gemeinsamkeit möglich und nötig wäre.

Aus seiner ersten Predigt: »Wenn man Jesus Christus nicht bekennt, da kommt mir das Wort von Léon Bloy in den Sinn: „Wer nicht zum Herrn betet, betet zum Teufel.“ Wenn man Jesus Christus nicht bekennt, bekennt man die Weltlichkeit des Teufels, die Weltlichkeit des Bösen.«http://www.vatican.va/holy_father/francesco/homilies/2013/documents/papa-francesco_20130314_omelia-cardinali_ge.html

… der weiße Neger wunderbar …

Posted in Kirche by dierkschaefer on 13. März 2013

Nachdem Greser&Lenz beim Aufsteigen des schwarzen Rauches heute schon einen „Neschä“ als neuen Papst geargwöhnt hatten, http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/cartoons/greser-lenz-witze-fuer-deutschland-1294625.htmlapst ist es nun doch ein Weißer geworden: Jorge Mario Bergoglio  http://www.focus.de/politik/ausland/papstwahl-im-vatikan/die-wichtigsten-infos-zum-neuen-papst-bergoglio-der-kardinal-der-mit-dem-bus-zur-arbeit-fuhr_aid_939415.html .

Mal sehn, was er draus macht.

Franziskus will er heißen und ist der erste Papst dieses Namens. Sein berühmter Namensvetter hatte den Auftrag: „Franziskus, geh und baue mein Haus wieder auf, das, wie du siehst, ganz und gar in Verfall gerät.“ Das könnte passen.

»Aus heutiger Sicht vertrat Franz sein Anliegen geschickt, indem er die Brüder als Buß- bzw. Wanderprediger bezeichnete. Die Büßer und Wanderprediger wurden von der Kirche als Stand anerkannt, wohingegen sie die übrigen Gruppierungen der im Hochmittelalter an verschiedenen Orten aufkommenden Armutsbewegung, beispielsweise der Katharer/Albigenser, Waldenser, Humiliaten oder Brüder und Schwestern des freien Geistes, zumindest später als häretisch bekämpfte – und insbesondere die Katharer mit Waffengewalt auslöschen ließ.« Das läßt Bedenken zu.

Franziskus wollte auch  den Sultan zum Christentum bekehren. Da hat wohl auch der neue Papst keine Chance, nicht nur, weil es keinen Sultan mehr gibt.

Angesichts des Rücktritts von Benedikt XVI. muß man sich fragen, ob die Namenswahl auch eine Ankündigung ist. Denn immerhin zog sich Franziskus aus der Leitung seines Ordens zurück.  Zitate aus http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_von_Assisi

Sag zum Abschied leise: Servus

Posted in Kirche, Religion, Theologie by dierkschaefer on 28. Februar 2013

Ich sag’s mit dem offenen Brief von Eugen Drewermann an Joseph Ratzinger anläßlich seines Besuchs in Freiburg im Jahre 2011 http://www.swr.de/swr2/programm/kultur-aktuell/meinung/drewermann-an-ratzinger/-/id=8812286/nid=8812286/did=8609950/6xjp74/

Pope-perette

Posted in Gesellschaft, Kirche, Psychologie, Soziologie by dierkschaefer on 28. Februar 2013

Der erste Teil der operettenhaften Darstellung aus dem Vatikan geht heute zu Ende: Die Abschiedsvorstellung des Papstes mit Szenenapplaus. Da capo ruft aber niemand.

http://www.focus.de/politik/ausland/papstwahl-im-vatikan/tid-29802/die-letzten-24-stunden-als-pontifex-benedikt-verspricht-nachfolger-bedingungslosen-gehorsam_aid_928995.html

 

Dafür hat der zweite Teil bereits begonnen und wird uns noch eine zeitlang begleiten. Die Journalisten halten uns bestens informiert mit der Frage bei Laune, wer der nächste Papst wird – und wir dürfen mitspekulieren. Life-Interviews und Hintergrundberichte aus den Herkunftsländern der Favoriten und aus dem Vatikan sind die Revue-Einlagen bis zum Auftakt ins Finale: Das KONKLAVE! Das ist mehr als ein Dschungel-Camp und führt auch über normale Hofberichterstattung hinaus. Welcher Zeremonienmeister/Pressesprecher hat schon weißen Rauch anzubieten – allenfalls Indianer können da mithalten.

Das Tolle ist: Wir dürfen mitfiebern.

 

Ansonsten bekommt der Vatikan keine Sonderbehandlung. Denn die Yellowpress-Berichterstattung hat schon lange auch seriöse Medien erreicht. Ob Romanze, Verlobung, Hochzeit, Schwangerschaft, Seitensprung oder Trennung: Soweit auch nur ein Quentchen Prominenz dabei ist, werden wir über diese für uns hochwichtigen Ereignisse auf dem Laufenden gehalten. Wahrlich: Die Pope-perette paßt gut ins allgemeine Operetten-Show-Geschäft. Und wir amüsieren uns, bis wir tot sind.

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Eine Benediktion für Benedikt …

Posted in heimkinder, Kinderrechte, Kirche, Kriminalität, Soziologie, Theologie by dierkschaefer on 27. Februar 2013

… ist dieser Rückblick sicher nicht.

Es lohnt sich, ihn zu lesen, um zu kapieren, wie Benedikt „getickt“ hat. Man muß seine Ticks ja nicht gut finden.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/2023215/

 

Hier ein Auszug, den Mißbrauch betreffend. Typisch ist wieder einmal, daß hinter dem Mißbrauch, auch hier das Thema „Heimkinder“ völlig verschwindet. Mißbrauch war immer eine „Sünde“ und wurde nie gutgeheißen. Die Gewalt gegen Heimkinder und ihre Ausbeutung waren aber regulärer Teil des Systems und wiegen darum schwerer als der Mißbrauch, bei dem nur die Vertuschung systemimmanent ist.

 

»Vertreter der Missbrauchsopfer melden sich dagegen sehr kritisch zu Wort. Das Netzwerk Betroffener von sexueller Gewalt erklärt, zur Unterstützung der Opfer habe Joseph Ratzinger nichts beigetragen. Für den katholischen Fundamental-Theologen Magnus Striet von der Universität Freiburg ist der Umgang von Papst Benedikt XVI. mit dem Missbrauchsskandal symptomatisch:

„Hier kann man sehr genau studieren: Dass überhaupt Bewegung in die Kirche gekommen ist, hing damit zusammen, dass von außen Druck ausgeübt wurde. Es hat nicht von innen her Aufklärungsprozesse gegeben, sondern von außen wurde gesagt: Ihr müsst aufklären.“

Um dem verheerenden Umgang mit Schutzbefohlenen ein Ende zu setzen, habe Papst Benedikt sicher alles getan, was innerhalb seiner Denkmöglichkeiten vorkam. Aber:

„Er kann nicht denken, dass das systembedingt ist. Sondern es sind dann immer die wenigen, die das Amt verletzen. Also Personen, die sündig werden. Und er sieht da überhaupt keine strukturellen Probleme.“«

Wer dem Papst danken möchte, …

Posted in Gesellschaft, Kirche, Politik by dierkschaefer on 26. Februar 2013

… bekommt hier die Gelegenheit:

Danke, Papst Benedikt!

Doch wenn ich es richtig bedenke, benutzt hier ein Verein den Papst, um auf sich selber aufmerksam zu machen – ein Papstmißbrauch sozusagen.

Diese Dankadresse kam bei mir an:

danke benedikt

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Muß man ein Betonkopf sein, um die Tiara tragen zu können?

Posted in Kirche, Theologie by dierkschaefer on 22. Dezember 2012

Klare Antwort: nein, ist nicht nötig. Vorgänger des jetzigen Tiara-Trägers belegen es, wobei  ich gar nicht mal an die Renaissancepäpste denke.

Für einen Betonkopf ist dieser Papst eigentlich zu schnell – beim Publizieren. Noch im März 2011 konnte ich bloggen, an seinem zweiten Jesusbuch sei eher die Abwägung interessant zwischen dem Jesus der historisch-kritischen Forschung und dem „geglaubten“ Jesus in katholischer Auslegung. Angekündigt war schon das dritte Jesusbuch. Das, so schrieb ich, »dürfte wirklich spannend werden. Es soll von Jesu Kindheit und Jugend handeln. Und da gibt es bisher fast nichts außer der Geburtsgeschichte und dem 12jährigen Jesus im Tempel. Doch, da sind noch die Jesus-Legenden von Selma Lagerlöff. Da wird sich Benedikt viel selber einfallen lassen müssen«.https://dierkschaefer.wordpress.com/2011/03/20/%C2%BBist-die-kirche-noch-zu-retten%C2%AB/

So ist es gekommen.Heinz-Werner Kubitza stellt das Buch heute vor: http://hpd.de/node/14638 .

Da hat doch der Papst eine neue historische Quelle gefunden, die alle Fachleute bisher übersehen haben: Wer könnte besser über Jesus berichten, als seine Mutter! Die Quelle Heilige Mutter ist zwar nirgends  belegt, wenn man von ein paar der Maria zugeschriebenen Aussagen absieht. Doch gerade darum läßt es sich herrlich fabulieren. Da wird sich Benedikt viel selber einfallen lassen müssen, hatte ich geschrieben. Hat er. Was er – immer anhand der Rezension von Kubitza beurteilt – nicht bringt, gehört zum Stoff neutestamentlicher Proseminare. Kubitza nennt die Details richtig.

Ist also der Papst dumm oder wenigstens theologisch unterbelichtet? Klare Antwort: Nein, ganz sicher nicht. Er weiß, was er tut. Er steuert die Kirche zielbewußt in die Zeit des Modernismusstreit zurück http://de.wikipedia.org/wiki/Modernismus_%28Katholizismus%29 .  Quelle alles Übels ist die Moderne, die Säkularisierung, die historisch-kritische Methode der Bibelinterpretation. Dagegen hilft Maria.

Er hätte ja auch vom katholischen Privileg Gebrauch machen können, die noch nicht gehobenen Wahrheiten der Bibel zu verkünden – und eine modernisierte Kirche präsentieren. Hat er aber nicht. Man kann sehr klug sein und dennoch Betonkopf. Erkenntnisse, die auch er kennt, werden einfach übergangen. Die Erde ist eine Scheibe. Ist sie’s nicht, um so schlimmer für die Realität.

Das könnte man alles als hinterwäldlerisch abtun, wenn nicht aus dem Waldesdickicht immer wieder unzivilisierte Horden hervorbrechen würden. Fundamentalisten, Bilderstürmer, ja, auch Terroristen, die die Welt nach ihrem Betonbilde gestalten wollen. Zuvor muß man das Denken verteufeln und – ist man an der Macht – verbieten.

Schade. Die Bibel hätte etwas Besseres verdient, als diesen Papst. Die Kirche auch. Von Jesus ganz zu schweigen.

 

In von mir nicht gewünschter Weise schleichen sich seit gestern Werbungsanzeigen in meinen Blog ein. Das ist eine Form von Piraterie und ich bitte diese nicht zu beachten.

»Es mangelt ihm an allem«

Posted in Kirche by dierkschaefer on 18. April 2010

»Es mangelt ihm an allem«

Ein Interview mit Leonardo Boff in der Süddeutschen Zeitung

»Eure Heiligkeit, Sie sind ein alter Mann, müde und ziemlich krank. … Es ist die Stunde gekommen, um sich auf die große Begegnung mit Gott vorzubereiten. Ziehen Sie sich in ein Kloster zurück …«

mehr unter: http://www.sueddeutsche.de/politik/708/508848/text/print.html

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Volltreffer?

Posted in Kirche, News by dierkschaefer on 10. April 2010

Kein Grund zu triumphieren. Es ist schade, daß es so weit kommen mußte. Doch wer die Interessen der Institution vor die der Menschen stellt, mag Kriegsherr sein, aber nicht Kirchenführer. Selbst von Konzernherren erwartet die Öffentlichkeit mehr Sensibilität für die von ihnen abhängigen Menschen, und diese haben notfalls eine Gewerkschaft. Kinder haben keine Lobby, aber Kirche sollte eine Lobby für Kinder sein.

Hier hat jemand seine Mission gründlich verfehlt. Das ist kein Grund für Hochmut. Keiner von uns weiß, wie er sich selbst verhalten hätte, wäre er in dieser Position. Es ist nur tieftraurig.

»Wir wären gut, anstatt so roh, doch die Verhältnisse, die sind nicht so.« (Bertold Brecht)

»Papst unter Druck

Geschrieben von pethens

Samstag, 10. April 2010

Los Angeles – Kirchendokumente zeigen, dass sich Kardinal Joseph Ratzinger, bevor er Papst wurde, der Amtsenthebung eines pädophilen Priesters in Kalifornien widersetzte. In einem 1985 vom damaligen Kurienkardinal Ratzinger unterschriebenen Brief wurden Bedenken hinsichtlich der Folgen einer Amtsenthebung des Geistlichen für die Weltkirche geäußert. Das Schreiben, das der Nachrichtenagentur AP (Associated Press) vorlag, ist Teil einer mehrjährigen Korrespondenz zwischen der Diözese von Oakland und dem Vatikan über eine mögliche Entfernung des Priesters aus dem Amt.

Der Vatikan bestätigte die Unterschrift Ratzingers unter dem in lateinischer Sprache verfassten Brief. Sprecher Ciro Benedettini sagte, der damalige Kardinal habe nicht versucht, den Fall zu vertuschen. Der Vatikan hat stets erklärt, der heutige Paps Benedikt XVI. habe sich während seiner Zeit als Leiter der Glaubenskongregation niemals der Amtsenthebung eines pädophilen Priesters widersetzt.

Der betreffende Priester wurde bereits 1978 wegen der sexuellen Belästigung von zwei Buben zu einer dreijährigen Bewährung verurteilt. Nach Ende der Frist 1981 bat er darum, aus dem Priesterstand entlassen zu werden, und die Diözese sandte ein entsprechendes Schreiben an den Vatikan. Der Fall lag daraufhin vier Jahren lang in Rom, bevor Ratzinger dem Bischof antwortete. Bis zur Amtsenthebung des pädophilen Priesters vergingen zwei weitere Jahre, in denen der Mann weiter mit Kindern arbeitete. Welche Rolle Ratzinger schließlich bei der Entlassung 1987 spielte, ging aus den Dokumenten, die der AP vorlagen, nicht hervor.

In seinem auf November 1985 datierten Brief erklärte Ratzinger, eine mögliche Amtsenthebung müsse gründlich geprüft werden. Dafür sei mehr Zeit notwendig. Bei der Entscheidung müssten „das Wohl der Weltkirche“ sowie die Nachteile einer Entlassung für die christliche Gemeinschaft in Betracht gezogen werden, hieß es. Der Bischof solle dem Priester in dieser Zeit „so viel väterliche Fürsorge wie möglich“ zukommen lassen. Die Argumente für eine Entlassung seien jedoch „von großer Wichtigkeit“.

Der Anwalt des Vatikans, Jeffrey Lena, erklärte, mit der Bitte um „väterliche Fürsorge“ habe Ratzinger den Bischof aufgefordert sicherzustellen, dass es während des Amtsenthebungsverfahrens nicht zu weiteren Missbrauchsfällen komme. Zwischen 1981 und 1987 seien keine weiteren Übergriffe des Mannes mehr bekanntgeworden.

2004 wurde der ehemalige Priester wegen des Missbrauchs eines Mädchens 1995 zu einer sechsjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Der heute 63-jährige registrierte Sexualstraftäter lebt inzwischen im kalifornischen Walnut Creek.

Quelle: APA/apn/ANSA  und http://derstandard.at/1269449323549/Papst-unter-Druck-Ratzinger-war-gegen-Absetzung-eines-paedophilen-Priesters «

Die Einschläge kommen näher. Quousque tandem – Wie lange noch?

Posted in Kirche, News by dierkschaefer on 9. April 2010

Die Einschläge kommen näher. Quousque tandem – Wie lange noch?

»Verliert der Papst wenige Wochen vor seinem fünften Amtsjubiläum seinen engsten Mitarbeiter?«

Die ZEIT veröffentlicht Dokumente des Vertuschens zum Fall Bertone.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-04/dokumente-bertone [Freitag, 9. April 2010]

Die Bloggerin Nongrata erinnert zu Recht an eins ihrer „Addita“

Zitat:

Am 24. 02. 2008 hatte Radio Vatikan berichtet:

„Kuba: Ein Kardinal in … Guantanamo

„Die Nummer Zwei des Vatikans setzt ihren Besuch auf Kuba fort. In der Stadt Santa Clara weihte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone am Samstag eine Statue von Papst Johannes Paul II: ein. Sie erinnert an den Besuch des polnischen Papstes auf Kuba vor genau zehn Jahren. Am Marienwallfahrtsort Cobre in Santiago de Cuba traf sich Bertone mit Jugendlichen. Dabei wiederholte er ihnen die Worte Johannes Pauls: „Habt keine Angst, eure Herzen für Gott zu öffnen.” An diesem Sonntag feiert der Kardinal eine Messe in Guantanamo.“

http://storico.radiovaticana.org/ted/storico/2008-02/188751_kuba_ein_kardinal_in_…_guantanamo.html

Daraufhin schrieb ich an euch folgendes Additum:

Kein Kardinal war in Guantanamo Bay

Meine lieben Heiligen,

welch eine Nachricht, die „Radio Vatikan – die Stimme des Papstes“ gestern vieldeutig in die Welt setzte! : […]

Wo war ein Kardinal? War ein Kardinal in Guantánamo Bay in der ökumenischen Kapelle, wo Kaplan Kawszynski in englischer und in spanischer Sprache die katholische Messe liest? Hat ein Kardinal die Gefangenen im Lager besucht?

Nichts von alledem: Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, die Nummer Zwei im Vatikan, war in Guantanamo-Baracoa! […]

Zum quousque tandem fällt mir jetzt nur noch ein: ceterum censeo