Wir NOBOS, Nobodies im Netz …
… sind nicht allein. Doch das ist kein Trost.
Zunächst zu uns NOBOS: Da sitzen wir an unseren Tastaturen, bloggen und twittern, meinetwegen auch facen, und das Netz gibt uns ein Echo, mehr oder weniger stark.
Auch andere NOBOS bloggen und twittern im ähnlichen Sinne wie wir.
Schön, aber: so what?
Dann gibt es Zeitgenossen, die offene Briefe schreiben, so die Schriftsteller jetzt einen Brief an die Bundeskanzlerin[1]. Da die Unterzeichner keine NOBOS sind, druckt sogar die FAZ ihren Brief ab.
Doch erinnern wir uns: Vor nicht einmal einem Jahr haben nicht nur wir NOBOS uns in Blogs, Tweets und online-Kommentaren gegen die Beschneidung von Kindern eingesetzt (die Mehrheit lag eindeutig über dem zweitdrittel-Bereich). Auch Fachleute argumentierten fachkundig (Kindeswohl, Kinderrechte, Risiken) und wandten sich damit an den Bundestag. Aber wie wurde abgestimmt? So what?
Ich erinnere mich an zahlreiche Fachtagungen in meiner „Tagungsreihe Kinderkram“ in der Evangelischen Akademie Bad Boll. Die Fachleute waren sich weitestgehend einig, was sich in Sachen Kindeswohl ändern müsse. Die Einigkeit war weihnachtlich: Alle Jahre wieder. Aber es änderte sich nichts! So what?
In dieser Bananenrepublik muß man zahlungskräftig sein oder über einen zahlenstarken Verband verfügen, um politischen Einfluß zu haben. Sachargumente zählen nicht.
Sie wollen das schwere Gewicht ihrer Stimme einer Partei geben? Das ist brav. Aber wozu?
Forget it.
Wir Nobodies sind nicht allein. Doch das ist kein Trost.
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