Wer »das Geld für die lieben Kleinen zusammenvögelt, …«
»… weil der Mindestlohn nach Abzug der Kitagebühren kaum mehr für die Miete, geschweige denn für den Sportverein oder die Klassenfahrt reicht«, dem oder richtig: der ist mit dem Prostitutionsgesetz nicht geholfen, eher im Gegenteil.
Das schreibt logisch stringent Despina Castiglione im FAZ-Blog „Stützen der Gesellschaft“[1]. Die Stützen der Gesellschaft, soweit es sich um gewisse Damen handelt, benötigen Schutz und Aufklärung. Früher machte das der Loddel, nun der Staat.
Castiglione »deucht aber, dass es bei dem, was man sich für die Prostituierten jetzt ausgedacht hat, eben wieder nicht darum geht, die Sexdienstleistenden besser zu stellen. Die Kondompflicht für Freier ist ein Bonbon, mehr nicht, hingeworfen um sagen zu können: „Schaut, wir stärken die Dienstleistenden gegenüber den Freiern!“ Der Rest ist Kontrolle, Sonderbehandlung und Ausgrenzung aus dem normalen Wirtschaftsleben, ist Datensammelei und ganz sicher nicht das, was man als einen mutigen Schritt hin zu Normalisierung, Anerkennung und Entkriminalisierung -also schlicht heraus aus der Grauzone und hinein in die Gesellschaft, zu der wir eh gehören, bezeichnen hätte können.«
Wer zum Kundenkreis dieser Dienstleistenden gehört, wird nichts an dem neuen Gesetz auszusetzen haben. Die Machtverhältnisse bleiben erhalten. Business as usual.
[1] Gespeichert und verdammt in alle Ewigkeit http://blogs.faz.net/stuetzen/2015/02/05/gespeichert-und-verdammt-alle-ewigkeit-4929/
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