Dierk Schaefers Blog

Missbrauchsopfer: Er war aber ausschließlich darum bemüht, Schaden von der Kirche fernzuhalten.

Posted in Kirche, Kriminalität, Menschenrechte by dierkschaefer on 19. Januar 2015

Missbrauch lässt sich toppen. Die Diözese Regensburg hat einen Preis dafür verdient.

Statt dessen bekommt sie Vorwürfe. Das ist ungerecht.

Ein Opfer sagt: »Wendet Euch nicht an dieses Bistum. Die Opfer müssen sich untereinander vernetzen, um die Omerta zu brechen, die in der Diözese Regensburg herrscht. Deshalb haben wir uns zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen. Wir haben Psychologen, wir haben Rechtsanwälte und wir unterstützen uns gegenseitig. Seit der Dokumentation in der ARD sind wir wieder ein paar mehr geworden.«[1]

Ein zweites Missbrauchsopfer meldet sich. Der Mann hatte nicht nur gesagt: Nie mehr katholisch sein[2], sondern war rücksichtslos ausgetreten.

Das musste Schadenbegrenzung zur Folge haben. Ihm wurde angedroht, nicht kirchlich bestattet zu werden, wenn er nicht bereue.

Doch es geht noch kleinlicher. Er schreibt: Infolge meines Kirchenaustritts vom 30. Januar 2013 bekam ich nun, zwei Jahre später, letzten Samstag (17.01.2015) ein Schreiben vom Kath. Kirchensteueramt Regensburg, in dem ich aufgefordert werde, infolge meines Kirchenaustritts noch eine Steuerschuld über 7,27 Euro zu begleichen.

Ist dieses Schreiben gar der „erneute Versuch“ des Bistums mit mir wieder in Kontakt zu kommen?

So kann auch ich als Missbrauchsopfer der Kirche den Ausruf meines Mitstreiters, Udo Kaiser, nur wiederholen: „Wendet Euch nicht an dieses Bistum!“[3]

 

Wer schützt diese Diözese vor sich selbst?

[1] http://www.regensburg-digital.de/wendet-euch-nicht-an-dieses-bistum/15012015/

[2] https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/01/08/nie-mehr-katholisch-sein/

[3] http://www.regensburg-digital.de/fall-neu-aufrollen-missbrauchsopfer-reagiert-mit-offenem-brief/19012015/

„Nie mehr katholisch sein,“ …

Posted in heimkinder, Kirche, Kriminalität by dierkschaefer on 8. Januar 2015

… ist das Schlußwort eines der missbrauchten Regensburger Domspatzen.

DAS ERSTE brachte gestern die Filmdokumentation dazu.

Der Missbrauchsbeauftragte der Regensburger Diözese sagt, „Es ist ja nicht nur das Opfer, oder der, diese Tat schildert, sondern es ist ja auch der, der als Täter genannt wird, hat ja auch Interessen, die vertreten werden müssen“[1].

Sicher, hat er. Aber doch bitte in einem transparenten ordentlichen Verfahren vor unbefangenen Experten und nicht von kirchlichen Beauftragten, die im Interview konkreten Fragen ausweichen, deren Körpersprache aber Bände spricht. Man sieht selten Interessenvertreter, die sich offensichtlich dermaßen unwohl in ihrer Haut fühlen, wie diese. Eine Vertuschungsgemeinschaft hat ihre Lakaien vorgeschoben. Sie hätte besser Schauspieler beauftragen sollen. Diese hatten offenbar nicht den Mut ihrem Bischof zu sagen: Da müssen Sie schon selber ran! Ob sie wohl für ihre Rolle eine Schmutzzulage bekommen haben?

Ob der Missbrauch systembedingt war, ist eine schwierige Frage, seine Ermöglichung schon, erst recht aber gehört die Vertuschung zum System. Sie macht die Kirche zur Mafia.

Die Opfer erschienen durch und durch glaubhaft.

[1] http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/S%C3%BCnden-an-den-S%C3%A4ngerknaben/Das-Erste/Video?documentId=25728728&bcastId=799280