Dierk Schaefers Blog

Eine Jubeldenkschrift zum Firmenjubiläum – Das Stephansstift Hannover, Teil 4 von 4, „Was nicht in der Studie steht“- Die Autorinnen belassen den unwissenden Leser in schandbarer Unwissenheit.

Diese „Rezension“ begann mit einem drastischen Beispiel das nicht in der Studie genannt wird und auch keine vergleichbaren Vorkommnisse. Doch die gab es und man hätte sie unschwer finden können, wenn man wenigstens gegoogelt hätte. Dieses Versäumnis wiegt schwer, weil die Autorinnen aus ihren früheren Untersuchungen wussten, dass Misshandlun­gen und auch Missbräuche zumindest punktuell zu diesen „totalen Institutionen“ gehörten, in denen die Schutzbefohlenen der Willkür des zumeist nicht pädagogisch ausgebildeten Personals ausgeliefert waren.

Hier das PDF:

Und Gott schaut weg – was sollte er auch sonst tun? Ist ja auch nur ein Mensch …

… hätte ich beinah geschrieben. Menschen schauen weg, das ist das größere Problem. Was Gott tut oder unterlässt ist nur ein theologisches. All die Greuel auf der Welt belegen, dass er ohnmächtig oder unwillig sein muss. Wie sonst könnte er den Holocaust, den Holodomor, die Gulags, die Kriege und auch die alltäglichen Verbrechen, gar die an Kindern zulassen? Die „Theodizee-Frage“ ist längst zu einer Frage an die Menschen geworden, zur Anthropodizee-Frage: Wie können wir das zulassen? Schauen auch wir einfach weg?Kind

[1]

„Und Gott schaut weg“ hat Detlev Zander sein Buch genannt[2]. Wenn ich hinschaue, dann sehe ich Fürchterliches.

Ein Beispiel soll reichen: der „Steh-Karzer“ in der Korntaler Diakonie:

»Zwischen zwei Gruppenwohnungen gab es Doppeltüren. Zwischen diesen beiden Türen war gerade so viel Raum, dass ein dort eingeschlossenes Kind sich weder umdrehen noch hinlegen konnte. Die Kinder wurden dort nachts für viele Stunden in völliger Dunkelheit zwischen beiden Türen eingeklemmt. Diese Methode dient auch zur Erzeugung von Klaustrophobie und Panik­attacken bei zuvor noch gesunden Kindern. Die Kinder sollten ja nicht nur in diesem Moment bestraft werden, sondern nachhaltig und für ihr ganzes Leben.«[3]

Wer je eine Kernspin-Untersuchung[4] erlebt hat, kann sich das in etwa vorstellen: Eingezwängt in eine enge Röhre unter beängstigendem Lärm – und das nur für eine halbe Stunde, die ewig erscheint, wenn man sich nicht psychisch konditioniert. Das gelingt nicht allen Erwachsenen, die haben aber einen Notfallknopf in der Hand und können auf „Abbruch“ drücken. Und Kinder? Kürzlich hatte eins der unseren eine solche Untersuchung. Ich habe ihm alles erklärt, so dass er wusste, was auf ihn zukommt, und ich bin mit rein. Nicht in die Röhre, aber dicht daneben und habe ihn durch Streicheln am Bein ständig „gesagt“: Du bist nicht allein, es ist alles in Ordnung.

Anders im frommen Korntal. Man muss daran erinnern, dass die Diakonie aus der „Inneren Mission“ hervorgegangen ist. Mission – Die Verkündigung der frohen Botschaft Gottes? Nein, in Korntal nicht. Dort wurde auch der Teddy-Bär, der als letzten Halt verbliebene Schutzengel des Kindes Detlev Zander vor seinen Augen ins Feuer geworfen. Man möchte wegschauen.

Doch es gibt Menschen, die sich am Zuschauen verlustieren. Die müssen wir im Auge behalten und ihnen Einhalt gebieten.[5]

Andere schauen einfach weg. So ein Kollege, der in seinem Blog als „Kirchenberater“ firmiert: Der ist „mit diesem Thema, also dem von der Kirche zu verantwortenden sexuellen Missbrauch, bisher nicht konfrontiert worden“, das schreibt er am 5. Juli 2020! In welcher Welt lebt der Mann?[6]

Nicht genau hingeschaut haben die Bischöfe der Württembergischen Landeskirche. Die Brüdergemeinde Korntal ist zwar unabhängig[7], doch sie wird vom Bischof unserer Landeskirche „visitiert“, d.h.: es finden Kontrollbesuche statt.[8]

„Und nur wer hinschaut, wird die wahre Dimension dieses Sumpfes erkennen.“[9]

Wir müssen genau hinschauen. Gott tut es wohl nicht.

[1] Photo: ds

[2] https://books.google.de/books/about/Und_Gott_schaut_weg.html?id=z7D9CAAAQBAJ&redir_esc=y

[3] http://www.opferhilfe-korntal.de/pages/taten.php

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetresonanztomographie

[5] »„Das Schrecklichste sind die Bilder. Und Sie müssen, wenn Sie das auswerten, sich auch die Tonspuren anhören. Das ist sehr schrecklich, und wenn man dann sieht, dass zwei Kinder von vier Männern missbraucht werden, wechselseitig und über Stunden, dann ist das, glaube ich, nicht mehr irgendwie zu beschreiben. Das ist schon der Abgrund, was man da gesehen hat.“ (Kriminalhauptkommissar Joachim Poll, Ermittlungsleiter im Fall Münster) … „Und nur wer hinschaut, wird die wahre Dimension dieses Sumpfes erkennen.“ (Peter Biesenbach, Justizminister in Nordrhein-Westfalen)« https://www.deutschlandfunk.de/debatte-um-umgang-mit-missbrauchsfaellen-fachwissen-in-der.1148.de.html?dram:article_id=481065 Montag, 3. August 2020

[6] http://wolff-christian.de/die-basis-broeckelt-leise-anmerkungen-zu-den-kirchenaustritten/?replytocom=13950#respond

[7]Die von Ihnen genannten Vorfälle beziehen sich auf Einrichtungen der Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal gGmbH, die der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal und nicht der Evangelischen Landeskirche in Württemberg zugeordnet ist.“ https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/07/31/blieb-der-juli-ohne-july-korntal-war-keine-chefsache/  – so auch das folgende Zitat

[8] Die Landeskirche hat das Visitationsrecht über die unabhängige Brüdergemeinde in Korntal und ihrer Filiale in Wilhelmsdorf. Visitation ist Dienstaufsicht nach Plan. Korntal kommt allerdings in der Visitationsordnung der Landeskirche nicht vor. – Egal, – wenn der Landesbischof sogar die Hühner der Brüdergemeinde zur Chefsache macht, frage ich mich, wie die früheren Landesbischöfe ihre Visitationspflicht wahrgenommen und ob sie vom Missbrauch in Korntaler Einrichtungen erfahren haben. War die Visitation zu oberflächlich? Oder hat man die Ergebnisse nicht ernstgenommen, gar verschwiegen?

[9] Fußnote 5

Wir Insider wundern uns

„Die Geschichte der Heimkindheiten endlich konsequent aufarbeiten!“ fordert die „Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs zur Situation Betroffener der Heimerziehung in der Bundesrepublik und der DDR“[1], im Folgenden Rörigkommission genannt.

Nanu? Hat Frau Vollmer nicht am „Runden Tisch Heimerziehung“ die Aufarbeitung längst besorgt? So richtig begann es 2006 mit dem Buch „Schläge im Namen des Herrn“ [2]. 2008 wurde der Runde Tisch eingerichtet[3], ich selber habe dort bei der „2. Anhörung“ am 2. April 2009 referiert[4] und Verfahrensvorschläge vorgestellt.[5] Mein Blog hat sich in der Folgezeit hauptsächlich mit den Heimkindern beschäftigt, so auch andere Plattformen im Netz.[6] In der Folge begannen manche Heime ihre Vergangenheit in umfangreichen seriösen Studien auf­arbeiten zu lassen. Hier seien nur zwei der vielen Publikationen von Hans-Walter Schmuhl und Ulrike Winkler genannt[7]. Dazu kommen noch die Berichte über die Ergebnisse des Runden Tisches von Prof. Kappeler, ein überaus kompetenter Fachmann,  der vom Runden Tisch wohlweislich ausgegrenzt wurde.[8]

Was will die Kommission mehr?

Kann sein, dass auch sie mit den Ergebnissen des Runden Tisches nicht zufrieden ist. Da werden ihr viele, so auch ich, beipflichten. Der Runde Tisch hatte zwar auch ein paar wissen­schaftliche Arbeiten in Auftrag gegeben, doch es handelte sich bei dem Runden Tisch um einen von Beginn an eingefädelten Betrug.[9] Dort wurden die ehemaligen Heimkinder gekonnt von Antje Vollmer über den Tisch gezogen.[10] In quasi mafiöser Verbindung konnten Staat und Kirchen das für sie Schlimmste verhindern: nix da 2Eine echte Entschädigung und eine Aner­kennung der Arbeit der Kinder in Fabriken und Landwirtschaft als Zwangsarbeit. Medi­ka­mententests an Kindern kamen nicht zur Sprache, für Säuglingsheime, Behindertenein­rich­tungen und psychiatrische Unterbringungen zeigte man sich nicht zuständig. Durch ganz andere Problemlösungen im Ausland, zb gerichtliche Untersuchungsausschüsse ließ man sich nicht irritieren. Die Rechtsnachfolger der Misshandler traten in die Fußstapfen der Täter. Es hätte eine Lösung gegeben: Der Staat (die Länder und ihre Jugendämter) übernehmen die Verantwortung, zahlen Entschädigungen und refinanzieren sich bei den kirchlichen Einrichtungen. Hätte – aber genau das wollte man nicht.[11]

Wenn die Rörigkommission diese Fälle, ergänzt durch die hinzugekommenen Missbrauchsfälle, die damals kaum Thema waren, neu aufrollen will, muss sie die Erfahrungen der Heimkinder berücksichtigen: all die Untersu­chun­gen haben für sie nichts gebracht. Ihre Berichte waren nur das Rohmaterial für Wissen­schaftler, die damit ihr Geld verdienten und ihr Karriere beflügelten. Gewiss, sie gaben den Opfern Anerkennung, ihre Ergebnisse riefen bei den Rechtsnachfolgern „Betroffenheitsgestam­mel“[12] hervor, doch die waren damit glimpflich davongekommen und die Heimkinder fühlten sich abermals missbraucht. Wenn Herr Rörig mit sei­ner Kommission die Lage dieser Gruppe nach­haltig verbessern will, ist er herzlich willkom­men. Das Beweismaterial liegt vor. Neue Untersuchungen sind unerwünscht. Sie würden nur als Arbeitsbeschaffungs­maßnahme gesehen. Auch schon lange fordern die Heimkinder für sich andere Lösungen als Alters- oder Pflegeheime. Alles längst bekannt.[13]

Es mag sein, dass die Kommission vornehmlich die Missbrauchsfälle sieht, weil sich bei ihr dieser Personenkreis gemeldet hat, der zuvor nicht so sehr im Blickpunkt stand. Das Melde­aufkommen nach Bekanntwerden der Missbrauchsfälle im Piusheim macht deutlich, dass dieser Bereich noch ein großes Dunkelfeld bergen dürfte. Ich weiß, dass wir in nächster Zeit noch einiges über klerikale Pädokriminalität hören werden einschließlich der wirtschaftlichen Nutzung der Missbrauchsopfer. Das wird noch spannend. Aber …

Aber das interessiert die Öffentlichkeit nur vorübergehend. Die Heimkinder fanden sogar persönliche Beachtung in ihrem jeweiligen Lokalblatt, das sich die Gelegenheit nicht entgehen ließ, Opfer aus der näheren Umgebung präsentieren zu können. Es ist den Medien nicht vorzuwerfen, dass sie immer eine neue Sau durch ihre Blätter jagen müssen, denn der Skandal von heute verdrängt den von gestern. Die Leute wollen im Grunde nichts wissen, sondern nur unterhalten werden – und das ist der eigentliche Skandal.

Wenn die Rörigkommission einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss mit all den erforderlichen Vollmachten durchsetzt, wenn diese Untersuchungen die Staatsanwaltschaften nötigen, die einschlägigen Archivakten in Jugendämtern, Kirchen, Klöstern und Jugendhilfe­einrichtungen zu beschlagnahmen, und das unabhängig von der Verjährungsfrage[14], dann dürfte sie auch Unterstützung von den Opfern erwarten.

Kurz zur Verjährung: Sie ist eigentlich dazu gedacht, Rechtsfrieden zu schaffen für Uraltfälle. Eine nicht befriedigende aber letztlich befriedende Lösung. Doch hier hilft sie nicht. Die Verbrechen an den ehemaligen Heimkindern, den Misshandelten und den Missbrauchten stellen das wohl größte Verbrechen in der bundesrepublikanischen Geschichte dar. Prof. Kappeler: „Mitten im Kern des eigenen Gesellschaftssystems geschieht solches Unrecht in unvorstellbaren Ausmaß und sämtliche – verfassungsrechtlich, staatsrechtlich, verwaltungs­rechtlich! – vorhandenen Kontrollsysteme versagen; nicht zufällig!“[15] Die Zahl der Opfer ist kaum überschaubar, die „Qualität“ der Verbrechen reicht von deutlicher Benach­teiligung und Ausbeutung bis hin zu Monstrositäten grundlegender Menschen­rechtsverletzun­gen Hier kann nicht gesagt werden: „Schluss jetzt, Schwamm drüber.“ Wir werden – Verjährung hin oder her – keinen Rechtsfrieden bekommen, allenfalls Friedhofsruhe, wenn die Opfer gestorben sind – doch ihre Geschichten leben weiter.

Hinzu kommt, dass in vielen Fällen der Rechtsweg von Beginn an schuldhaft versperrt blieb: Wer sich über seine Miss­handlungen beklagte, (sei es in der Einrichtung oder bei der Polizei, den Hilfs­beamten der Staatsanwalt­schaft,) wurde nicht nur abgewimmelt, sondern zuweilen auch noch geprügelt, weil er „Lügen“ erzähle. Wer, mündig geworden, auspackte, wurde bedroht. Beispielhaft sei hier Alexander Markus Homes genannt. Sein Buch „Prügel vom lieben Gott“ erschien erstmals 1981, also vor inzwischen 39 Jahren. Und die Kirche versuchte, ihn mundtot zu machen.[16] 1999 erschien das Buch MUNDTOT.[17]von Jürgen Schubert, ein weiterer Pionier. Schließlich ist noch an Paul Brune zu erinnern. Es geht dabei nicht um das Unrecht während der Nazi-Zeit (er wurde in eine der Tötungsstationen der Kindereuthanasie eingewiesen), sondern um das in der Bundesrepublik.[18]

Mich würde auch interessieren, mit welchen Methoden die Organisatoren der Kinderbordell-Einrichtungen gearbeitet haben, um die Heimkinder für den Sexmarkt gefügig zu machen und wer abkassiert hat.

Aber: welche Bedeutung haben Opfer angesichts der mächtigeren Interessenvertreter?

Es ist gut, sehr geehrter Herr Rörig, dass Sie sich nun über die Missbrauchsfälle hinaus auf breiterer Front eingeschaltet haben. Schließlich umfasst das Spektrum missbräuchlicher Behand­lung von Schutzbefohlenen weitaus mehr als nur den sexuellen Bereich; die mensch­liche Bosheit ist bodenlos.[19]

Wir sind nun einer neuen(?) Form des sexuellen Missbrauchs auf der Spur, der Bordel­li­sie­rung von Heimkindern. Ansätze dazu gab es bereits in der Korntal-Sache; die konnten aber m.W. nicht ausreichend belegt werden. Nun hören wir von ähnlichen Vorwürfen aus Mallorca und aus dem Piusstift. Es wäre ein Fortschritt, wenn Sie in Sachen Piusstift Beweis­material beschaffen könnten.

Eine andere Investigativgruppe ist mit ihren Recherchen schon weiter. Eine erste fundierte Anzeige läuft bereits. Doch wie Sie wissen sind Staatsanwälte weisungsgebunden und die Schutzlobby der Täter ist mächtig. Haben Sie einen Draht „nach oben“?

Wenn dieser Kinderbordell-Fall demnächst, wie ich vermute, in die Medien kommt, müssten Sie mit Ihrem Material bereitstehen. Denn für „Kinderkram“ ist die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums wie auch die der Politiker nicht so groß wie für Corona. Dann sollten Sie in Ihrer Funktion dafür sorgen können, dass ein Staatsanwalt mit seinem Team direkt ins Archiv marschiert, bevor dort die Akten vernichtet werden. Wie weit geht Ihre rechtliche Kompe­tenz?  Sind Sie befugt, Klage zu erheben und werden Sie es tun?

Sollte Ihnen bei der Sichtung des Materials, das ich Ihnen jetzt präsentiert habe, der Kopf schwirren, empfehle ich zur Entspannung ein Kapitel aus den Aufzeichnungen des Heimkindes Dieter Schulz. „Von Auerbachs Keller in­ den Venusberg“.[20]

Fußnoten

[1] Stellungnahme vom 23. April 2020,https://www.aufarbeitungskommission.de/meldung-23-04-2020-stellungnahme-aufarbeitung-heimkindheiten/

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Schl%C3%A4ge_im_Namen_des_Herrn.Heimkinder waren vorher schon einmal Thema gewesen. https://dierkschaefer.wordpress.com/2017/02/02/wenn-der-richter-das-gelesen-haette-dann-haetten-sie-keine-zehn-jahre-gekriegt-x/ Fußnote 1.

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Runder_Tisch_Heimerziehung_in_den_50er_und_60er_Jahren

[4] https://dierkschaefer.files.wordpress.com/2009/04/runder-tisch-bericht-ds.pdf

[5] https://dierkschaefer.files.wordpress.com/2009/04/verfahrensvorschlage-rt.pdf

[6] Beispielhaft sei hier nur die umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit der Freien Arbeitsgruppe JHH aus Volmarstein genannt. http://www.gewalt-im-jhh.de/Grundung_der_Freien_Arbeitsgru/grundung_der_freien_arbeitsgru.html Nicht zu vergessen die stupende Aktivität von Martin Mitchell in Australien, ehemaliger Zwangsarbeiter im Moor von Freistatt bei Bethel. https://dierkschaefer.files.wordpress.com/2017/01/freistatt_kappeler.pdf

[7] Rezensionen: Himmelsthür:https://dierkschaefer.files.wordpress.com/2015/01/rezension-himmelsthc3bcr.pdf und Volmarstein: https://dierkschaefer.wordpress.com/2010/03/21/im-herzen-der-finsternis/

[8] http://gewalt-im-jhh.de/hp2/Kritischer_Ruckblick_2011.pdf Interessant ist, dass hier die Autoren eine mythisch-literarische Sprache verwenden: „Sie schreiben: »Öffnete man in den 1950er und 1960er Jahren die Tür zum Johanna-Helenen-Heim, so sah man in einen Abgrund der Willkür, der Zerstörung, der Gewalt, der Angst und der Einsamkeit. Man blickte in das ‚Herz der Finsternis‘« So heißt der Roman von Joseph Conrad, in dem er eine (fiktive) Expedition zum Oberlauf des Kongo, der Privatkolonie des belgischen Königs Leopold II beschreibt. Der „Freistaat Kongo“ stand außerhalb jeglichen Völkerrechts. Seine Bevölkerung wurde millionen­fach zur Arbeit gezwungen, verstümmelt, versklavt, getötet. https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/6864476092/in/photolist-bss87h-bsAdtW-bstBdj-bFv4Nz-bFoukV-bFmU1D-brHiv7-bFmHZK-bFn3fv-bFn4MD-bss62f-bsAbz7-bsAeA5-bstGNY-bsAd8N-bstK9w-bFoDuR-bFmSHB-bFmPwD-bFmMWB/  Das Ganze unter dem „Deckmantel eines wortreichen humanitären Missionseifers“.

Auch ich griff –  eher unbewusst – auf solch ein mythisch-literarisches Vorbild zurück, als ich meinem geplanten Essay über die Klerikale Pädokriminalität dieses Motto voranstellte:

Willkommen im Reich des Bösen!

Lasst, die ihr reinkommt, alle Hoffnung fahren!

Ach so, nur zu Besuch …

Auch Kinder dabei? Nein? Schade.“

Hier regiert die Phantasie von de Sade, der nicht nur wegen seiner Phantasien viele Jahre seines Lebens eingekerkert war.  https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/49821171961/in/dateposted-public/ Ein Schmankerl: de Sades Schädel von Dr. Ramon nach den Methoden der Phrenologie untersucht: „Sades Schädel glich in jeder Hinsicht dem eines Kirchenvaters.“ https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46407841.html

[9] https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/01/03/der-runde-tisch-heimerziehung-ein-von-beginn-an-eingefadelter-betrug/

[10] https://dierkschaefer.wordpress.com/2011/01/31/der-runde-tisch-heimkinder-und-der-erfolg-der-politikerin-dr-antje-vollmer/

[11] Photo: https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/8409300786/in/photostream/

[12] Helmut Jacob, Volmarstein, prägte diesen zutreffenden Begriff.

[13] https://dierkschaefer.wordpress.com/2010/03/02/noch-einmal-ins-heim-von-den-letzten-dingen/

https://dierkschaefer.wordpress.com/2014/07/14/wer-will-ins-heim-ins-altenheim-vom-stephansstift/

[14] https://dierkschaefer.wordpress.com/2014/03/28/schindluder-mit-dem-heiligen/

[15] http://heimkinderopfer.blogspot.com/

[16] https://dierkschaefer.wordpress.com/2012/09/06/alexander-homes-ein-pionier/

https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/06/19/zweierlei-leid-heimkinder-mit-behinderung-sollen-weniger-entschaedigung-bekommen/

https://dierkschaefer.wordpress.com/2014/11/27/prugel-vom-lieben-gott-neu-aufgelegt-2/

https://dierkschaefer.wordpress.com/2014/11/06/prugel-vom-lieben-gott-neu-aufgelegt/ dort: „Hintergrund“

https://dierkschaefer.wordpress.com/2013/09/22/man-hat-uns-die-religion-mit-prugeln-implantiert/

https://dierkschaefer.wordpress.com/2013/07/15/das-system-schlug-mit-wucht-zuruck/

Hier ein sehr erhellender Auszug aus dem Buch von Homes: https://dierkschaefer.wordpress.com/2013/07/13/wir-haben-den-kindern-immer-wieder-gesagt-dass-wir-sie-im-namen-von-jesus-christus-erziehen/

[17] http://www.heimkinder-ueberlebende.org/Nachkriegsbiographie_MUNDTOT_bei_Aachener_Juergen_Schubert.html

https://dierkschaefer.wordpress.com/2014/10/26/und-nun-ein-film-holle-kinderpsychiatrie-gewalt-und-missbrauch-hinter-anstaltsmauern/

https://dierkschaefer.wordpress.com/2014/04/06/merkwurdig-die-vinzentinerinnen/

[18] https://dierkschaefer.wordpress.com/2010/12/26/der-fall-paul-brune/

https://www.lernzeit.de/lebensunwert-der-weg-des-paul-brune/

[19] 1 Weihnachtsfest mit 2 Diakonissen, https://dierkschaefer.wordpress.com/2017/12/21/1-weihnachtsfest-mit-2-diakonissen/

[20] https://dierkschaefer.wordpress.com/tag/kamasutra/

Singe, o Göttin, vom Zorn der geschändeten Knaben!

»Verrecken sollst du Vieh, verrecken wie ein Hund! …topor2

In meinem Kopf sprang ein Schalter um, ich schlug ihm mehrfach mit den Fäusten in’s Gesicht, [1] er wich zurück, fiel rücklings auf’s Sofa, seine Nase blutete. …  „Du spieltest Gott, Du warst dort im Kinder-KZ ja auch Gott, zwei deiner Schergen hielten mich fest, du tobtest dich an mir aus, an einem schmäch­tigen Vierzehnjährigen.“«

»Dann ging ich aus dem Haus, ging zu meinem Auto, konnte nicht sprechen, meine Begleiter ließen mich eine Zeit lang in Ruhe und dann fragte einer leise „Und …?“ – „Ihm läuft das Blut über die Fresse, wie damals mir und euch – und mir geht es innerlich unsagbar gut“. – „Der holt die Bullen.“ – „Der holt keine Bullen, denn der weiß, was dann in den Medien abgeht,“ sagte ich. „So war es auch, der verlor kein Wort über meinen abend­lichen Besuch. Mir war unsagbar wohl, eine unsagbare Last war mir von der Seele gefallen. Aber der Triumph lag in dem Wissen, dass sich dieser elende Kinderschinder vor Angst fast in die Hose gemacht hatte. Er erlebte erstmals, wie sich ein wehrloser Mensch fühlt, wenn er geschlagen und gedemütigt wird. Das Menschsein zu verlieren ist grausam – und der Kinderschinder erlebte es in seinem eigenen Haus! Von seiner Allmacht war nichts mehr da, eines seiner Opfer hatte ihn zum Opfer gemacht, seine Welt brach zusammen.«

»Seit meiner „Auge um Auge“ – Aktion ging es mir seelisch gut; leider entkamen mir drei dieser menschlichen Ungeheuer, die im Namen ihres Gottes prügelten und vögelten – und uns sonntags in die Kirche ihres Diakonie-Kinder-KZ’s führten. Und sich abends wieder Opfer holten, die sie vergewaltigten und ihnen anschließend erklärten, dass sie, die Kinder, doch einfach Dreck wären. Deshalb seien sie ja schließlich hier, im Heim. AMEN.«[2]

Zorn!

„Europas erstes Wort“ nennt es der Philosoph Peter Sloterdijk[3]: »Am Anfang des ersten Sat­zes der europäischen Überlieferung im Eingangsvers der Ilias taucht das Wort „Zorn“ auf, fatal und feierlich wie ein Appell, der keinen Widerspruch duldet«. „Singe, Göttin, den Zorn des Peleiaden Achilleus.“[4]

»Die alte Welt hatte sich zum Zorn ihre eigenen Wege gebahnt, die nicht mehr die der Moder­nen sein können. Wo diese an den Therapeuten appellieren oder die Nummer der Polizei wäh­len, wandten die Wissenden von früher sich an die Überwelt. Um das erste Wort Euro­pas zum Klingen zu bringen, wird von Homer die Göttin angerufen. … Wenn das Wort „Gewalt­ver­herrlichung“ je einen Sinn hatte – für die­sen Introitus zur ältesten Urkunde der euro­päischen Kultur wäre es am Platz. Doch würde es nahezu das Gegenteil des­sen bezeichnen, worauf es in seinem heutigen, unvermeidlich mißbilligenden Gebrauch abzielt. Den Zorn besingen heißt ihn denkwürdig machen, was aber denkwürdig ist, steht dem Eindrucksvollen und dauerhaft Hochzuschätzenden nahe, ja geradezu dem Guten. Diese Wertungen sind den Denk- und Empfindungsweisen der Modernen so stark entgegengesetzt, daß man wohl zugeben muß: Ein unverfälschter Zugang zum Eigensinn des homerischen Zornverständnisses wird uns in letzter Instanz versperrt bleiben.«

Soweit Sloterdijk zum Zorn der Altvorderen. Lässt sich vernünftig daran anknüpfen? Ich denke, ja. Das verbindende Stichwort dürfte Affektkontrolle sein. Den griechischen Helden hätte sie ihre Heldenhaftigkeit genommen. Vernünftig mit aufsteigendem Zorn umgehen und ihn zügeln zu sollen, war in ihrer Vorstellungswelt nicht vorgesehen und darum gegen ihre Natur. Dies ist jedoch in der Moderne die Erwartung an den gesitteten, zivilisierten Men­schen. „Wer schreit, hat Unrecht“, sagte meine Lehrerin, als die Stimme eines Kollegen unüberhörbar von drei Zimmern weiter bis in unser Klassenzimmer drang. Ich bin weit davon entfernt, Kronschnabel als griechischen Helden zu stilisieren. Zu oft haben wir uns wegen seiner – in der Regel verbalen – Ausraster[5] gekabbelt.[6] Natürlich ist seine Selbstjustiz nicht akzeptabel – aber hat er Unrecht?

Selbstjustiz[7]

Selbstjustiz kommt vor, wenn die „ordentliche“ Rechtsprechung versagt oder gar gänzlich fehlt.[8] Insofern ist Selbstjustiz der Versuch, den gestörten Rechtsfrieden wiederherzustellen.

Das ist hier nicht weiter zu vertiefen. Aber stehen die Verjährungsgrenzen der Verbrechen an Kin­dern und ihre fortgesetzte Vertuschung nicht dem Rechtsfrieden eklatant entgegen? „Der holt keine Bullen, denn der weiß, was dann in den Medien abgeht,“ sagte Kronschnabel und behielt Recht damit. Es gibt also – sogar auf beiden Seiten – ein Verständnis der Rechts­lage, das über das positive Recht hinausgeht. Ob allerdings der Faustschlag von einem Gericht als Affekttat milde beurteilt worden wäre, möchte ich bezweifeln. Zu überlegt waren seine Vor­be­reitungen und er müsste deutlich machen, dass der Faustschlag nicht geplant war, sondern der Affekt erst während des Gesprächs virulent wurde.

Wenn man in der Öffentlichkeit zuschlägt, kann die Sache allerdings anders ausgehen.

»Weißt du, was mich an deiner G´schicht so wundert? Ich kenn´ wirklich nur eine einzige Geschichte. Dass ein Heimkind, ein ehemaliges Heimkind, mal hingeht und einen voll, voll erwischt.[9]

Was du sogst. Ha ha.

Gibt´s sowas?

Gibt´s scho. I hab zugeschlagen damals. Dem hab i eine auf´s Maul gehaut.

Hab´ ´ne Anzeige gekriegt und circa 2300 Geldstraf´. «[10]

Die Selbstjustiz hat noch einen Nachtrag verdient. Ich hatte Erich Kronschnabel gefragt: „Ich wüsste dazu noch gern, wie Ihre Familie Sie aus dem Stephansstift wieder freigekriegt hat. Ging das problemlos?“ Die Antwort kam postwendend: „Entkommen trifft tatsächlich zu, denn ich flüchtete bei der Kartof­felernte.“

Kronschnabel bediente sich des VW-Käfers, den der „Drecksack und Sklaventreiber = Landwirtschaftsleiter“ fahrbereit mit Schlüssel am Ackerrand abgestellt hatte.

„Die Polizei griff mich in meinem Elternhaus auf und schaffte mich zurück zu den (warmen) Brüdern. Zuhause hatte ich teilweise erzählt, was mir bei den Scheinheiligen widerfahren war. Das trieb meinen Vater zu seinem Anwalt und der flog beim Amtsrichter ein und erreichte dort die sofortige Aufhebung der Einweisung durch das Jugendamt.“ … „Der Käferklau brachte mir von den warmen Brüdern gewaltige Prügel und von einem kleinen Amtsrichter­lein mit Nazivergangenheit 14 Tage Jugendarrest in Neustadt/Rübenberge ein. Das kleine Arschloch von Staatsanwalt fuhr gewaltig großmäulig auf und verlangte 6 Monate Jugend­knast. Das Auftreten unseres Familienanwaltes blieb nicht fruchtlos, alle sprachen den Nazi­dialekt, man hatte Stallgeruch, und mein Alter zeigte den Hauptmann, den er sonst zu unterdrücken wusste. Das Staatsanwältchen wurde ganz leise, als die alten Nazis mit ihm fertig waren. Der hatte gedient, der verstand und kam fast um das bißchen Verstand. Damals gefielen mir die alten Nazisäcke einen Tag lang. Sie schossen sich gegenseitig in die Knie, war lustig.“

„Problemlos war die anwaltliche Aktion keineswegs, wie ich dann später erfuhr. Die Kinder­ficker konnten mich noch 6 Wochen auf ihrer geschlossenen Station festhalten, bis meine Eltern mich abholen konnten. Nebenher liefen Ermittlungsverfahren gegen den verantwort­lichen Jugendamtsleiter des damaligen Landkreises Wesermünde. Man konnte (wollte) dem Nazischwein nicht an’s Leder, ich lernte sehr früh, was Nazi-Vitamin B bewirken kann. Auch der die ganze Sauerei lostretende Nazilehrer ging straffrei aus. Ich holte die Bestrafung 20 Jahre später nach – und ging auch straffrei aus … weil er roch, dass es besser wäre, einfach das Maul zu halten. Welches der in die Sauereien verwickelten Schweine ich später erwischen konnte, das bezahlte teuer. Mein Respekt vor Obrigkeiten war für immer weg, ich greife mir solche Häns’chen auf die verachtungsvolle Art. Motto: „Wer bezahlt hier wen, Herr/Frau Unwichtig?!“ Ich weiss, das ist nicht schön und nicht richtig, aber ich wende genau deren Methoden an – und die sind ja auch unrichtig.“

Andere Zeiten hatten andere Strafen:  [11]früher

Hass

Wenn Kronschnabel nach seiner Racheaktion sagt, „mir geht es innerlich unsagbar gut“, ist der Zorn erkennbar verflogen. Zorn vergeht, Hass frisst weiter. Bei Kronschnabel bleibt sein grenzenloser Hass auf alles, was irgendwie mit Kirche und Diakonie zusammenhängt.

Hass kann sehr beständig und dauerhaft sein. Niemand hat ein Recht, dem Opfer den Hass auszureden oder zu verbieten. Er ist auch nicht abkaufbar. Aber: Hass macht blind. Und er vergiftet das Leben, auch wenn er zutiefst befriedigen mag.[12] Doch Kronschnabel leidet unter »furchtbaren Erinnerungen. Sie kommen nachts, sie reißen dich aus dem Schlaf, sie nehmen dir die Luft, du schreist deine Angst vor der geilen Drecksau mit Titel Diakon heraus – und wenn du Glück hattest, wachst du in den dich haltenden Armen deines Partners auf. Und irgendwann, wenn sie groß genug sind um zu verstehen, fragen auch deine Kinder nicht mehr, warum der Vater/die Mutter nachts manchmal so schreit. Du siehst es in ihren Augen, du siehst das Mitleid, die Zuneigung, die Liebe und auch die Verschrecktheit. Und erlebst, dass sie bei dem Wort Kirche nur Hass zeigen. Du leidest darunter wie ein Hund, weil du erkennst, dass die Täterschweine auch deine Kinder erreichten. DIE VERBRECHE­RISCHEN SCHWEINE DER DIAKONIE MACHTEN AUCH MEINE KINDER ZU OPFERN!«

Für Kronschnabel sind die Verbrechen gegenwärtig.[13] Sie sind die Quelle von Zorn und Hass, sind aber auch immer Retraumatisierung, die Wiederbelebung der Vergangenheit.

Trauma und Retraumatisierung

Mit dem Schaubild von Dr. Besser lässt sich der Vorgang gut und knapp darstellen. Das habe ich in diesem Blog bereits getan und muss es nicht wiederholen: https://dierkschaefer.wordpress.com/2018/11/25/wenn-die-seele-zuckt-trigger/

Abwicklung

Da wäre nur noch der Umgang der Täterorganisationen mit ihren Opfern anzusprechen.

Ein Mail von Kronschnabel:[14]

»Lieber Herr Schäfer, ich schicke hier einen anonymisierten Beschluss der Hannoveraner.

Meinen bekommen Sie unbearbeitet per Post. Den hier lesbaren Tenor findet man in jedem Beschluss, die arbeiteten mit Textbausteinen. Was man sich an sexuellen Spielarten vorstellen kann, kam der Kommission auf den Tisch. Die alten Säcke der Kommission könnten die besten Sexgeschichten schreiben, Porno pur.«

Meine Antwort: „Die emotionsfreie Darstellung der Vorgänge und ihrer Bewertung dürfte juristisch korrekt sein und es wäre überzogen von furchtbaren Juristen zu sprechen. Aber sie scheinen von der Psychodynamik in solchen Fällen nichts zu wissen. Sie sind entweder völlig unbeleckt von wissenschaftlich gesicherten Kenntnissen von Trauma und Retraumatisierung – oder sie haben den Auftrag, die Kassen ihrer Arbeitgeber zu schonen.“

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Hier das Mail von Erich Kronschnabel, in dem er das Zusammentreffen mit seinem Täter ausführlich beschreibt, (Auszüge sind oben wiedergegeben).

»Gleiches mit Gleichem „heimzuzahlen“, das versteht jeder Mensch. Christen und sonstige Gutmenschen lehnen das zwar ab, aber als Atheist erlebte ich, dass auch ein sich Christ nen­nender Diakon das „wie du mir, so ich dir“ versteht, wenn ihn die Vergangenheit einholt und er für seine früheren Missetaten zu sühnen hat.

Er war Diakon im Kinderheim Stephansstift in Hannover, avancierte in der Außen­stelle Kronsberg, einem berüchtigten Kinder-KZ bis in die 70er Jahre hinein, zum „Haus­vater“ – und war für die Heimkinder ein gewalttätiger Stiefvater übelster Sorte. Nicht nur ich erlebte ihn als übelsten Schläger. Unterstützung erhielt er durch seine ihm unterstellten „Brüder“ (so nannten sich die scheinheiligen Schläger im Dienste der Diakonie).

Nach Bekanntwerden der Verbrechen an zahllosen Heimkindern holte auch mich die lange verdrängte Vergangenheit ein. Die Namen der Schläger und Vergewaltiger waren im Gehirn eingebrannt, ich begann mit der systematischen Tätersuche. Logistik war beruflich mein täg­lich Brot, bei der Internetsuche stellten sich schnell Erfolge ein. Telefonbucheinträge waren ergiebig, denn die inzwischen auch schon alten Täter nutzten Festnetzanschlüsse.

Günter Wallraff war mein Vorbild, ich wurde zum ehemaligen Diakonieschüler.

Eine frühere Sekretärin meines Peinigers freute sich sehr über den Anruf des ehemaligen Diakonieschülers, wir tauschten alte Erinnerungen aus, die Namen der früheren „Erzieher“ waren mir ja geläufig, die alte Frau schöpfte keinerlei Verdacht und nannte mir gerne die Adressen der ehemaligen „Kollegen“, auch die meines Peinigers. Weil ich die soooo gerne mal besuchen möchte….

Tante Google zeigte mir eine gepflegte Wohngegend in Hannover, zeigte mir ein stattliches Gebäude als Wohnsitz meines Peinigers. Heute – nach meinem Besuch – ist das Haus in Google Maps unkenntlich gemacht. Was natürlich sinnloser Quatsch ist, denn die Nachbar­gebäude sind unverblendet und die Hausnummer ist eh bekannt.

Ich schloss mich mit zwei weiteren Opfern des feinen „Hausvaters“ kurz und an einem reg­nerischen Abend fuhren wir nach Hannover. Ich hatte mir aus dem Internet den Namen eines verstorbenen Diakons „geliehen“. Ich klingelte. Eine Frauenstimme meldete sich über die Sprechanlage, ich stellte mich als der ehemalige Diakonieschüler Schröder vor und fragte, ob sie die Frau von Bruder N. sei und wenn ja, ob der noch lebe. „Ja, mein Mann lebt noch, aber kommen Sie bitte herein!“. Der Summer gab die Tür frei, ich stand in einer kleinen Diele, mir gegenüber stand eine alte Dame, am Ende der Diele guckte ein Mann aus einem Zimmer. Unverkennbar mein Peiniger, der alte Scherge lächelte, seine Frau bat mich in’s Wohnzim­mer, „Bruder“ N. begrüßte mich freudig.

„Ich kann mich zwar nicht mehr an Sie erinnern, aber ich freue mich sehr, einen alten Kolle­gen zu sehen“ schwadronierte er. Wieder Erinnerungsaustausch, alle Namen waren mir ja geläufig, ich konnte überhaupt nicht auffliegen. Der Schweinehund mir gegenüber war trotz seines hohen Alters noch rüstig. Kein Wunder, der hatte ja nie ernsthaft arbeiten müssen. Kinder schlug er so nebenbei zusammen, wie alle seine (warmen) „Brüder“, die sich am „Frischfleisch“ nach Lust und Laune bedienten. In mir stieg die kalte Wut hoch, als ich diese Fresse wiedersah.

In einer Gesprächspause zeigte ich mit dem Zeigefinger auf meine Stirnnarbe und fragte „Erinnerst du dich an den Tag, als du mir mit dem Schuh an den Kopf getreten hast?“. Er erstarrte, seine Frau sagte „Ja aber…“, man hätte eine Stecknadel fallen hören [können] und er fragte leise „Wer sind Sie?“. In seinen Augen stand Angst, die Vergangenheit, seine schmie­rige Vergangenheit hatte ihn eingeholt.

„Du erinnerst dich genau, du Schwein, deine Augen sagen es mir, nur mein Name fällt dir nicht ein – weil du zahllose Kinder so misshandeltest wie mich!

Du spieltest Gott, Du warst dort im Kinder-KZ ja auch Gott, zwei deiner Schergen hielten mich fest, du tobtest dich an mir aus, an einem schmächtigen Vierzehnjährigen. Und als mich deine Schergen losließen und ich am Boden lag, tratest du mit dem Fuß zu, meine Stirn platzte auf und das Blut lief in meine Augen. Von der alten H. weiß ich, dass du Schwein Krebs hast. Verrecken sollst du Vieh, verrecken wie ein Hund!“

Er stand auf, stand sprachlos da, fixierte mich und sagte leise „Aber man muss doch auch mal vergessen können, das ist doch schon sechzig Jahre her…“

In meinem Kopf sprang ein Schalter um, ich schlug ihm mehrfach mit den Fäusten in’s Gesicht, er wich zurück, fiel rücklings auf’s Sofa, seine Nase blutete. Sie kreischte „Aufhören, aufhören….!“ „Das hättest du deinem Schwein damals auch zurufen sollen, wenn er Kinder prügelte. Ihr ekelhaftes Gesindel, ihr verfluchten Kinderschinder!“

Dann ging ich aus dem Haus, ging zu meinem Auto, konnte nicht sprechen, meine Begleiter ließen mich eine Zeit lang in Ruhe und dann fragte einer leise „Und…?“  „Ihm läuft das Blut über die Fresse wie damals mir und euch – und mir geht es innerlich unsagbar gut“.  „Der holt die Bullen“.  „Der holt keine Bullen, denn der weiß, was dann in den Medien abgeht“, sagte ich.

So war es auch, der verlor kein Wort über meinen abendlichen Besuch. Mir war unsagbar wohl, eine unsagbare Last war mir von der Seele gefallen. Aber der Triumph lag in dem Wissen, daß sich dieser elende Kinderschinder vor Angst fast in die Hose gemacht hatte. Er erlebte erstmals, wie sich ein wehrloser Mensch fühlt, wenn er geschlagen und gedemütigt wird. Das Menschsein zu verlieren ist grausam – und der Kinderschinder erlebte es in seinem eigenen Haus! Von seiner Allmacht war nichts mehr da, eines seiner Opfer hatte ihn zum Opfer gemacht, seine Welt brach zusammen.

Monate später erlebte ich bei einer weiteren Rechnungslegung ähnliche Verhaltensweisen früherer Täter aus dem Kreis der Diakonie. Wenn wir sie stellten und als das bloßstellten, was sie waren, knickten sie ein, wurden hilflose Kreaturen, denen die pure Angst in den Augen stand, einer stand mit nassen Hosen da. Tat ihm mehr weh als die Schläge in die Fresse.

Viel erstaunlicher waren allerdings die Reaktionen der noch lebenden Ehefrauen. Die zeterten und kreischten wie Perlhühner, kamen mit „… ist doch alles Lüge, ihr wollt doch nur Geld! Mein Mann war immer anständig zu euch Pack!“ Wahrheiten wurden verdrängt, werden von den noch lebenden Tätern immer noch verdrängt. Heimkinder waren und sind für diese Dia­ko­nieschergen einfach PACK! Ich vermute, daß diese (Un)Menschen nur so mit ihrem Gewis­sen zurechtkommen, denn ich stellte immer wieder fest, dass diese Kanaillen genau wussten, was sie an Unrecht lieferten.

Seit meiner „Auge um Auge“ – Aktion ging es mir seelisch gut, leider entkamen mir drei dieser menschlichen Ungeheuer, die im Namen ihres Gottes prügelten und vögelten – und uns sonntags in die Kirche ihres Diakonie-Kinder-KZ’s führten. Und sich abends wieder Opfer holten, die sie vergewaltigten und ihnen anschließend erklärten, dass sie, die Kinder, doch einfach Dreck wären. Deshalb seien sie ja schließlich hier, im Heim. AMEN…«[15]

Wer vergibt ist der Gebende.

Er wird dadurch stärker als der Schuldige, der ihm etwas schuldig bleibt, nämlich die tätige Reue. Erst danach kann man wieder auf Augenhöhe kommen.

Das haben die Kirchen nicht kapiert, der Staat auch nicht.

Fußnoten


[1] Graphik: Gespiegelter Scan, Roland Topor https://de.wikipedia.org/wiki/Roland_Topor

[2] Dies sind die von mir anders montierten Zitate aus dem Bericht von Erich Kronschnabel. Ich hatte ihn nach der Lektüre von Sloterdijk darum gebeten, weil ich darin einen weiteren Zugang zu Kronschnabels Art gesehen hatte, mit seinem Schicksal als gedemütigtes, vergewaltigtes ehemaliges Heimkind umzugehen. Wir sind seit langer Zeit in Mailkontakt, manchmal auch per Telefon. Wir schätzen und vertrauen einander. Nur zwei Links von vielen: https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/01/14/hass-ist-eine-menschliche-emotion-scharfer-und-anhaltender-antipathie/  https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/06/27/wie-unfein-erich-spricht-klartext-ueber-die-diakonie-konzentriert-und-schlagkraeftig/

Sein Originalmail ist für den interessierten Leser unten wiedergegeben.

[3] Die folgenden Zitate aus: Peter Sloterdijk, Zorn und Zeit, Frankfurt 20081.

[4] Im Unterschied zu Sloterdijk folge ich hier der „klassischen“ Tieck‘schen Übersetzung von „Μῆνιν [= Zorn] ἄειδε θεὰ Πηληιάδεω Ἀχιλῆος“.

[5] https://dierkschaefer.wordpress.com/2018/11/29/wenn-der-landesbischof-zum-trigger-wird-und-dann-auch-noch-meister-heisst/

https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/06/27/wie-unfein-erich-spricht-klartext-ueber-die-diakonie-konzentriert-und-schlagkraeftig/

[6] https://dierkschaefer.wordpress.com/2017/07/10/die-sache-mit-gott-werden-wir-in-diesem-leben-wohl-nicht-mehr-gebacken-kriegen/

[7] Selbstjustiz ist ein weites, hier nicht abzuschreitendes Feld. Genannt sei nur die Ohrfeige von Beate Klarsfeld für den „furchtbaren Juristen“ Filbinger; er wurde erkennbar an der Kirchentür zu Villingen verewigt (https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/5527357060/in/photolist-9qrgvJ-9qo93p-9qr9FE-9qo56X-9qrehL-9qo6Fk-9qoaEa-9qrgby) oder Marianne Bachmeier, die den Mörder ihrer Tochter im Gerichtssaal erschoss. „Ich wollte ihm ins Gesicht schießen. Leider habe ich ihn in den Rücken getroffen. Hoffentlich ist er tot“. https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Die-Rache-der-Marianne-Bachmeier,mariannebachmeier101.html . Zu Selbstjustiz zähle ich auch die sogenannten Ehrenmorde, bis hin zu politisch motivierten Angriffen und Morden.

[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Blutrache

[9] Damit war Kronschnabel gemeint.

[10] Auszug aus einem Interview mit einem Heimopfer. Die Aussage dieses Mannes, der hier nicht genannt werden soll, liegt mir komplett vor.

[11] Paul Beck, Oberländer Spitzbuben-Chronik, zitiert aus: Michael Barczyk, Die Spitzbubenchronik, Oberschwä­bische Räuberbanden – Wahrheit und Legende, Ravensburg, o.J., S. 102

[12] https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/01/14/hass-ist-eine-menschliche-emotion-scharfer-und-anhaltender-antipathie/

[13] https://dierkschaefer.wordpress.com/?s=abgebr%C3%BCht

[14] vom 21.03.2020

[15] Mail vom 19.03.2020, keine inhaltlichen Veränderungen, eine [Ergänzung]

Die Katholische Kirche setzt Maßstäbe – in zweierlei Hinsicht

»Bei der Bischofskonferenz in Fulda ist von Entschädigungssummen bis zu 400tausend Euro die Rede.«[1] Das ist wahrhaft spektakulär – aber noch nicht amtlich im Detail. Zu den nicht unwichtigen Finanzfragen weiter unten.

Wichtiger erscheint mir, dass zum ersten Male von einer Entschädigung für erlittenes Unrecht gesprochen wird. Beide Begriffe gehören zusammen. Bisher gab es Kompensationszahlungen für die Übergriffe einzelner Funktionskatholiken[2]. Gedacht sind diese Zahlungen für die Auswirkungen der Vergehen – man sollte von Verbrechen reden, die ursächlich sind für eine heutige wie auch immer prekäre Lage der Opfer. Die Opfer sprechen von Almosen, ohne Rechtsanspruch, oft verbunden mit Schweigeverpflichtungen.

Wenn nun die Kirche dezidiert von Unrecht spricht, dann hat das Rechtsqualität, der nicht mehr nur mit Almosen zu begegnen ist. Hiermit werden diese Opfer erstmals auf Augenhöhe wahrgenommen. Aus Bittstellern sind Anspruchsberechtigte geworden. Endlich!

Dieser längst fällige Schritt der katholischen Kirche setzt meine Kirche, die evangelische Kirche unter Druck, ihm zu folgen – ich hoffe, sie tut es.

Ein Schritt, der die Opfer ins Recht setzt hat auch psychologische Wirkungen. Es ist bekannt, dass viele Missbrauchsopfer dermaßen traumatisiert sind, dass sie sich nicht melden, um nicht die Verwundungen wieder aufreißen zu lassen. Sie scheuen auch den Antragsweg, der ihnen auferlegt, ihre Geschichte jemandem anzuvertrauen und nicht zu wissen, ob ihr Schicksal verstanden wird, insbesondere, wenn sie argwöhnen müssen, dass das Personal, an das sie geraten, kirchlich beeinflusst ist oder gar völlig unsensibel. Die neue Rechtsposition könnte ihnen den Rücken stärken, damit sie hervortreten, auf ihr Recht pochen und damit zugleich den Opferstatus abwerfen. „Ich brauche mich wegen meiner Geschichte nicht zu schämen. Was ich erlebt habe, ist vor aller Welt als Unrecht anerkannt.“[3]

Dabei ist noch an weiteres kirchlich zu verantwortendem Unrecht zu denken. Es sind ja nicht nur die sexuell Missbrauchten. In den kirchlichen Erziehungseinrichtungen geschah vielfach Unrecht auch nichtsexueller Art. Kinder wurden gedemütigt, misshandelt und ausgebeutet. Vielen wurde eine ihren Fähigkeiten angemessene Bildung und daraus folgend Ausbildung verwehrt. Am Runden Tisch der unsäglichen Frau Vollmer wurde ihnen ein Platz auf Augenhöhe vorenthalten. Sie wurden als bemitleidenswerte Opfer mit Almosen abgespeist.[4]

Dieses Kapitel ist neu aufzurollen. Auch hier ist Unrecht als solches zu benennen, auch hier muss angemessen entschädigt werden.[5] Dies eröffnet zudem neue Horizonte. Denn das Unrecht begann häufig mit der Einweisung durch die Jugendämter, setzte sich zuweilen fort durch die Einstufung normal-intelligenter Kinder als „geistig-behindert“. Fast durchgängig vernachlässigte der Staat[6] seine Aufsichtspflicht. Es war also nicht nur ein kirchliches Versagen im Erziehungsauftrag, sondern auch ein staatliches. Mögen die Kirchen also für diese Fälle den Staat in die Mithaftung nehmen, dann wird’s billiger.

Nun zum Detail, in dem der Teufel zu stecken pflegt.

Da ist von zwei verschiedenen Möglichkeiten der Entschädigung die Rede.[7]

Bislang gab es für die Opfer pauschal 5tausend Euro in Anerkennung des erlittenen Leides.

Nun schlägt eine Arbeitsgruppe der Bischofskonferenz in Fulda zwei Modelle vor:

Entweder eine Entschädigungssumme von 300tausend für jeden Betroffenen, oder ein gestaffeltes System mit Zahlungen zwischen 4tausend und 400tausend. Eine Mischform scheint nicht vorgesehen. So wird es wieder auf Einzelfallösungen hinauslaufen. Jeder Betroffene muss nicht nur das erlittene Unrecht belegen, sondern auch den Zusammenhang zwischen diesem Unrecht und den fortdauernden Auswirkungen.

Damit sind wir wieder bei dem, was ich schon vor acht Jahren die Bordellisierung missbrauchter Kinder genannt habe.[8]

Dennoch: Die katholische Kirche ist einen bedeutenden Schritt vorangekommen, hoffentlich hält sie durch, auch es auf geschätzt eine Milliarde Euro kommen dürfte.


[1] https://www.sueddeutsche.de/politik/missbrauch-kirche-entschaedigung-1.4615849?reduced=true

[2] Man verzeihe mir diesen unschönen Ausdruck. Gemeint sind Männer und Frauen in Diensten der katholischen Kirche, die als Priester, Ordensangehörige oder Lehrer sich an schutzbefohlenen Kindern und Jugendlichen vergangen haben. Zur Zeit wird in diesem Zusammenhang besonders an sexuelle Übergriffe gedacht.

[3] Photo: https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/2515968357/

[4] Ich will mich nicht ständig wiederholen: Dieser Blog ist voll von Heimkinderangelegenheiten und dem Runden Tisch, der von Beginn an auf Betrug angelegt war. https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/01/03/der-runde-tisch-heimerziehung-ein-von-beginn-an-eingefadelter-betrug/

[5] Die Medien sprachen und sprechen unisono bei Zahlungen an ehemalige Heimkinder stets von Entschädigungen. Sie scheinen bis heute nicht kapiert zu haben, dass es erklärtermaßen keine Entschädigungen sein sollten, weil es sonst einen Rechtsanspruch gegeben hätte.

[6] Mit Staat sind hier alle involvierten staatlichen Einrichtungen gemeint, egal auf welcher Verwaltungsstufe.

[7] Diese Angaben sind entnommen aus https://www.sueddeutsche.de/politik/missbrauch-kirche-entschaedigung-1.4615849?reduced=true

[8] https://dierkschaefer.wordpress.com/2011/05/27/die-bordellisierung-misbrauchter-kinder/

Drei Jahre nach Ende des Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch“

Posted in Justiz, Kinderrechte, Kriminalität, Menschenrechte, Politik by dierkschaefer on 24. Oktober 2014

»Drei Jahre nach Ende des Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch“ wird Betroffenen jetzt die Möglichkeit gegeben, ihre Anliegen durch einen Betroffenenrat einzubringen und kontinuierlich an den Prozessen auf Bundesebene mitzuwirken.«

3, in Worten: drei Jahre danach. Die Betroffenen dürfen sich ernstgenommen fühlen.

 

Immerhin: Es gibt Sitzungsgeld und Fahrtkostenersatz.

 

»Ein Bewerbungsbogen sowie weitere Informationen zum Verfahren und dem Auswahlgremium können unter

www.beauftragter-missbrauch.de abgerufen werden. Bewerbungsschluss: 21. November 2014«