„Sehr geehrter Herr Landesbischof,
für das anregende und konstruktive Gespräch von vorhin möchte ich mich bedanken. Es hat mir gut gefallen.“
Zwischenbemerkung für die Leser meines Blogs. Nach einem Vorlauf auf Twitter rief mich ein Landesbischof vor ein paar Tagen an. Den Termin hatte sein Büro mit mir abgesprochen. Terminiert war eine halbe Stunde. Der Zeitrahmen wurde leicht überzogen, obwohl ihn der nächste Termin drängte. Ich will kurz über dieses wirklich angenehme Gespräch berichten und hier mein Mail posten, das ich ihm noch am selben Abend schickte. Dabei habe ich alle Hinweise auf die Identität des Bischofs entfernt, denn ich möchte nicht, dass er sich öffentlich unter Druck gesetzt fühlt.
Der Landesbischof erwies sich als guter Zuhörer, der auch an den passenden Stellen nachfragte.
Ein anderer Landesbischof, so eröffnete ich, habe im Gespräch mit einem Betroffenen gesagt: „Wir hätten mehr auf unsere Leute hören sollen“. Insofern habe ich mich über seinen Anruf gefreut. Ich sprach dann vom Vertrauensverlust der Kirchen, dessen Beginn ich in den Vorgängen am Runden Tisch der Frau Vollmer sehe, der nachweislich von Beginn an Betrug gewesen sei. Ich sei schon lange mit dem Thema befasst. (Ich muss das hier nicht ausführen; die Leser meines Blogs kennen das.) Es habe leider keine glaubwürdigen Versuche seitens der Kirchen gegeben, Vertrauen wiederherzustellen. Ein Betroffener habe das Verhalten der Kirche auf die Formel gebracht: Kinder schänden, Zeit schinden, Kassen schonen. Ich konnte ihm auch Details benennen.
Die Zeit wurde dann aber doch knapp. Zum Schluss sprach ich noch ein paar Punkte für das weitere Prozedere an, die ich, falls sie untergegangen sein sollten, im Mail an den Bischof wiederholt und etwas ausgebaut habe.
Im Mail ist auch von der Unabhängigkeit der berufenen Kommissionen die Rede. Wenn man schon solche Kommissionen hat, deren Unabhängigkeit begründet bezweifelt werden kann, wird man nicht einfach die problematischen Mitglieder entfernen können, aber man muss offen die vorhandenen Abhängigkeiten diskutieren – und mancher wird dann seinen Platz freiwillig räumen und Nachrückern Platz machen.
Nun zum Mail[1] mit den genannten Einschränkungen:
Was tun?
Das Wichtigste wäre eine Kommission, die wirklich und nach außen erkennbar unabhängig ist. [2]Die Mitglieder dürfen keine besondere Verbindung zur Kirche haben, dürfen nicht im Dienst der Kirche stehen/gestanden haben, sollten auch kein kirchliches Ehrenamt bekleiden.[3] Mitglied sollte eine externe Fachperson sein, die sich mit Traumata und Retraumatisierung auskennt und Erfahrungen im Umgang mit traumatisierten Menschen hat. Diese Person sollte bei der Zusammensetzung der Kommission beteiligt sein, insbesondere bei der Auswahl der Betroffenen, die für Beschlüsse ein Veto-Recht bekommen. Die Sitzungen sollten protokolliert werden und die Protokolle der Zustimmung aller bedürfen. Protokolle müssen öffentlich einsehbar sein unter Beachtung des Datenschutzes für die Opfer. Die berufliche Rolle der Täter bedarf keines allgemeinen Datenschutzes. Täternamen zur Kenntnis zu geben, die wiederum muss über ihre daraus folgende Aktivität/Nichtaktivität der Kommission berichten. Diese Berichte müssen der Öffentlichkeit zugänglich sein, mit Schwärzung der Namen, nicht der Funktion der beschuldigten Personen. So viel zur Transparenz.
Ich empfehle, für interne Beratungen eine erfahrende Person aus der Notfallseelsorge auszuwählen oder einen Traumatherapeuten, insbesondere, wenn es darum geht, in Kontakt zu weiteren Betroffenen zu treten und von ihnen Auskünfte über Tatvorgänge einzuholen. Das darf man keinem Juristen überlassen. Die kommen aus einer anderen Denkschule. Ich habe das oft erlebt, wenn ich Juristen mit Sozialarbeitern oder Psychologen zusammenbrachte, so auch in meinem Kriminologiestudium. Da saß ich Ruheständler unter lauter angehenden Juristen, die sich wunderten, dass man einen Sachverhalt (es ging um Stalking) „auch so“ sehen kann; schon meine Sprache war für sie „ungewöhnlich“.
Wir haben in der Kirche zwar die erforderliche Seelsorgeerfahrung, dürfen sie aber nicht anbieten, denn wir sind die Täterseite. Das gilt auch für unsere Beratungsstellen. Solche Hilfsangebote müssen von außen kommen.
Schwierig wird die Bemessung von Entschädigungen, gerade bei sexuellem Missbrauch. Ein Verweis auf Schadensregelungen im staatlichen Bereich hilft nicht, denn dieser Staat ist beim Thema Entschädigung sehr hartleibig. Mit Sachschäden kommt er klar. Aber seelische Schäden – kennt er die überhaupt? – (Ich wollte eigentlich nicht aus meinem Blog zitieren, hier tue ich‘s doch: „Selbstsicher und verantwortungsbewusst sollen unsere Kinder ins Leben gehen – Manchmal geht das schief. [„Eigenstandsschaden“], https://dierkschaefer.wordpress.com/2020/11/20/selbstsicher-und-verantwortungsbewusst-sollen-unsere-kinder-ins-leben-gehen-manchmal-geht-das-schief/) – Dem kann man zwar keine „Gliedertaxe“ wie im Versicherungsrecht entnehmen, doch hier wird der Horizont für Schädigungen und ihre Auswirkungen aufgezeigt. Das könnte helfen, zu angemessenen Einschätzungen zu kommen. Dafür braucht man dann eine separate Kommission: unabhängig, fachkundig, empathisch.
Soweit ich weiß, hat die Landeskirche Berichte derer, die einen Antrag auf Anerkennungsleistungen gestellt haben. Die Auswertung dieser Berichte könnte/sollte man wissenschaftlich aufarbeiten, dokumentieren, und die Ergebnisse anonymisiert zugänglich machen. Sie könnten einen Anhalt für Entschädigungsfragen geben.
Ob man den Staat gewinnen kann, eine richterliche Untersuchungskommission zu installieren, die staatsanwaltliche Befugnisse hat und allen Fällen auf den Grund geht, auch den schon verjährten, bezweifele ich, denn der Staat hat in der Heimkindersache auch „Dreck am Stecken“ und wird sich seiner Mitverantwortung nicht stellen wollen. Die Verjährung wurde geschaffen, damit Streit auch gegen den Willen Betroffener ad acta gelegt werden kann. Wir haben es mit der Behandlung von Heimkindern mit dem größten „flächendeckenden“ Verbrechen seit 1945 zu tun. In einem solchen Fall braucht es andere Maßnahmen, um Rechtsfrieden wieder herzustellen. Das gilt auch für die nun als endemisch anzusehenden sexuellen Verbrechen an Kindern in Familien und Institutionen.
Die Frage nach den Kosten will ich nicht unterschlagen. Am Runden Tisch saßen drei weitgehend unbedarfte Heimkinder einem Gremium von ganz und gar nicht unbedarften Interessenvertretern gegenüber. Die einen hatten keinen Etat und keine Rechtsberatung, die anderen saßen in ihrer Dienstzeit am Runden Tisch und hatten einen Apparat im Hintergrund. (Über Frau Vollmer schweige ich mich jetzt aus.) Wer an der Unabhängigen Kommission teilnimmt, wird – da sie ja unabhängig sein soll – dies nicht in seinen dienstlichen Verpflichtungen unterbringen können. Das heißt: Alle brauchen neben den Spesen ein angemessenes Sitzungsgeld, auch die Betroffenen, selbst wenn sie keinen Verdienstausfall haben. Die Betroffenen sollten sich auf eine angesehene Anwaltskanzlei einigen, die sie berät. All diese Kosten müssen zulasten der Landeskirche gehen.
So viel, sehr geehrter Herr Landesbischof, zum Abschluss unseres Gespräches. Ich hatte gesagt, ich könnte Sie mit meinem Material „totwerfen“. Der Versuchung bin ich wohl nicht erlegen.
Ich wünsche Ihnen „ein gutes Händchen“ im Umgang mit dem höchst komplexen Problem und würde mich freuen, wenn Ihre Landeskirche eine glaubwürdige Vorreiterrolle einnehmen könnte.
Mit herzlichem Gruß
Dierk Schäfer, Freibadweg 35, 73087 Bad Boll, Tel: 0 71 64 / 1 20 55
[1] Von diesem Blog-Eintrag habe ich den Landesbischof informiert. Das Photo ist ein Beispielsphoto.
[2] Nicht im Mail enthalten: Ein Kommentar erwähnt „unabhängige Wahrheits- und Versöhnungskommissionen“. Das sollte man nicht vermengen. Der Weg zur Versöhnung ist noch viel weiter, als der zur Wahrheit – und auch dort sind wir noch lange nicht angelangt. FAZ, Donnerstag, 10. Juni 2021, Print, https://zeitung.faz.net/faz/seite-eins/2021-06-10/805736e074e898e4d15ba4aa00177925/?GEPC=s3
[3] Auch nicht im Mail enthalten: Mertes fragt: „Wie ist es möglich, dass in Betroffenenbeiräten Personen sitzen, die in einem Angestellten-, das heißt wiederum in einem Abhängigkeitsverhältnis zur Kirche sind, die ihr Arbeitgeber ist?“ https://www.deutschlandfunk.de/missbrauchsaufarbeitung-im-erzbistum-muenchen-gruppenbild.886.de.html?dram:article_id=498260
Lauter Zuständigkeiten, welch ein Zustand! Der Anstand bleibt auf der Strecke.
Wer den epd-Bericht über den »Beauftragtenrat, der sich mit sexualisierter Gewalt im Umfeld der Kirche beschäftigen soll«[1] liest, kommt aus dem Staunen nicht heraus, wenn er kein Insider ist, also die Interna der EKD und ihrer unabhängigen Landeskirchen nicht kennt, auch nicht die Unterschiede zwischen der „verfassten“ Kirche und ihrer Sozialkonzerne, die mit dem Sammelbegriff Diakonie auch nur unzureichend abgebildet sind.[2]
Als Insider weiß man, warum Opfer des sexuellen Missbrauch in kirchlichen Zusammenhängen sich fragen: »„Warum werde ich lediglich an die jeweilig zuständige Stelle der Landeskirche verwiesen, in der mir der Missbrauch angetan wurde?“« – Das gilt besonders für Entschädigungsfragen, »für die jede Landeskirche … eben selbst … in ihren diskreten Verfahren zuständig [ist].«
»Detlev Zander … hofft, dass er die Gelegenheit hat, den Synodalen ins Gewissen zu reden – und damit echtes Verständnis erfährt«. Das ist sein Anspruch. Ich denke nicht, dass er so naiv ist und meint, sich damit durchsetzen zu können.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, sagt man.
So könnte die EKD als Versammlung der einzelnen Landeskirchen und ihrer Sozialkonzerne unter diplomatischer Berücksichtigung aller Eitelkeiten Zanders Vorschlag für die Anlaufstelle folgen: »Psychologen und Juristen müssten die Geschichten der Anrufenden gleich anonym aufnehmen.«
Dazu müsste allerdings die Anlaufstelle finanziell und personell gut ausgestattet werden. Sie müsste vor allem tatsächlich und erkennbar von jedem denkbar kirchlichen Einfluss unabhängig sein. Im Hintergrund müssten sich die Landeskirchen und kirchlichen Verbände auf einen Entschädigungsrahmen einigen und dafür eine Entschädigungsstelle einrichten, an die die Anlaufstelle im anonymisierten Verfahren aus ihrer Kenntnis des jeweiligen Falls Forderungen stellen kann. Das setzt Vertrauen voraus. Doch warum sollen nur die Betroffenen einer Anlaufstelle und ihrem Personal vertrauen?
Das Ganze müsste nach dem „front-office-“ und back-office“-Prinzip laufen. Wer sich bei der Anlaufstelle meldet, hat nur einen und immer denselben Verhandlungspartner, der gegebenenfalls noch einen psychologischen Beistand vermittelt, sonst aber alle Hintergrundfragen klärt, so dass der Betroffene nicht mit den kuriosen kirchlichen Zuständigkeiten behelligt wird, die nur als Hinhaltetaktik verstanden werden.
In einer Art gentlemen‘s agreement müssten dann die einzelnen Landeskirchen und anderen kirchlichen Einrichtungen, in deren Bereich und Verantwortung die Missbrauchshandlungen fallen, den Entscheidungen zustimmen, die von übergeordneten Stellen getroffen sind, die aber offiziell keine übergeordneten Stellen sein dürfen.
So könnte man‘s machen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Ich habe gelernt, dass wo Widerwille ist, es auch Widerstand gibt – und habe nicht sehr viel Hoffnung.
[1] Zitate aus: https://www.evangelisch.de/inhalte/162004/04-11-2019/sexueller-missbrauch-der-evangelischen-kirche-und-was-getan-wird-im-jahr-2019-bis-zur-ekd-synode Gleich der Auftakt offenbart das Dilemma dieser Kirche, wenn man von ihr überhaupt im Singular sprechen mag: »Sieben Menschen aus hohen Positionen in Landeskirchen und aus der Diakonie bilden seit der EKD-Synode 2018 den Beauftragtenrat, der sich mit sexualisierter Gewalt im Umfeld der Kirche beschäftigen soll. Im Juni 2019 traten sie zum ersten Mal gemeinsam im Kirchenamt der EKD in Hannover auf. Kirsten Fehrs, die Sprecherin des Rates ist, war stolz, dass sie einen Flyer präsentieren konnte. „.help“ – eine Anlaufstelle für Betroffene sexualisierter Gewalt.- Kerstin Claus, aus dem Betroffenenrat des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauch (UBSKM), war auch auf diese Pressekonferenz geladen. Sie stand vor der versammelten Presse und sagte, sie sehe diesen Flyer zum ersten Mal. Betroffene seien in die Ausgestaltung der Anlaufstelle für Betroffene nicht einbezogen worden.«
[2] Sollte sich jemand für Details interessieren, sei auf die Abschnitte „Dienstleistungspartner Kirche“ und „»Landeskirchen«?“ meiner Darstellung im Pfarrerblatt verwiesen: http://www.pfarrerverband.de/pfarrerblatt/index.php?a=show&id=4529 Mein Essay blieb ohne jeden Kommentar. Dieses Thema ist – positiv gewendet – unter meinen Kollegen nicht kontrovers.
Aktueller Nachtrag
„Kirchenjurist Blum zu Missbrauch: Debatte um Entschädigung wäre verkürzt“. Die frische Meldung von https://www.evangelisch.de/inhalte/162426/12-11-2019/kirchenjurist-blum-zu-missbrauch-debatte-um-entschaedigung-waere-verkuerzt macht deutlich, dass finanzielle Interessen überwiegen, doch hinter Geschwafel verborgen werden: »„Entschädigung ist genau nicht, was wir als Institution leisten können“. Man WILL also keine Entschädigung leisten und setzt auf bewährte Ausweichmethoden: „Statt von Entschädigung spricht die evangelische Kirche von Anerkennungs- oder Unterstützungsleistungen, über die man sich mit den Betroffenen im Einzelfall verständigen will.“ Die Einzelnen werden über den jeweiligen landeskirchlichen Tisch gezogen. Sie werden vereinzelt, bekommen keinen Rechtsanwalt, keinen Anspruch, sondern Almosen für ihre Bedürftigkeit. Ihnen gegenüber werden nicht Einzelne sitzen, sondern mehrere ausgebuffte Kirchenjuristen mit klarem Auftrag: Es so billig wie möglich zu machen.
Wenn nur die Heuchelei nicht wäre: »Blum sagte, die Forderung nach Zahlungen in diesen Größenordnungen führe zwangsläufig zu Auseinandersetzungen über die Beweisbarkeit. Das seien genau die Verfahren, „die die Betroffenen über lange Zeit stark belasten und retraumatisieren würden“«. Rücksichtnahme zahlt sich aus. Einfach widerlich!
Passend zum Missbrauchsgipfel liest man von Verjährung
Ätschi bätschi, alles verjährt! Es war der Humanistische Pressedienst (hpd), der die Story genüsslich servierte. Ausgerechnet der!
»Im Fernsehen hat Kardinal Schönborn gegenüber der ehemaligen Nonne Doris Wagner behauptet, die Kirche verzichte im Falle von Gerichtsverfahren auf Verjährung. Dies ist unwahr, denn die Praxis der letzten Jahre zeigt: die Kirche hat in jedem einzelnen Fall Verjährung eingewendet, wenn ein Opfer sich an das Gericht wandte.«[1]
Die Rede ist von Österreich, dürfte aber auch allgemein gelten. Spezifisch österreichisch ist nur, dass die Klasnic-Kommission mitsamt ihrer Namensgeberin abgewatsch werden. Man lese den Artikel.
»„Im Zivilverfahren wird die Verjährung nur dann schlagend, wenn der Beklagte diese aktiv einwendet. Der Beklagte könnte natürlich darauf verzichten und den Einwand gar nicht erst erheben, was moralisch jedenfalls angebracht wäre, zumal die Straftaten zuvor erfolgreich vertuscht wurden“, erklärt Rechtsanwalt Dr. Roman Schiessler, der die Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt juristisch berät.«
Recht hat er. Eine Kirche, deren Spitzenvertreter sich mit der Verjährungseinrede salvieren, hat nicht nur jedes Vertrauen verspielt, sondern jeden Anspruch auf Achtung verloren.
Was können nun die Kardinäle und Bischöfe tun, wenn sie reumütig aus Rom zurückgekehrt sind? Tätige Reue beweisen! Die Adressen haben sie ja noch. Sie können allen, die ihre Betroffenheit und Zeugenqualität durch einen Klageversuch belegt hatten, außergerichtlich und unisono– pi-mal-Daumen – 50.000,00 Euro zahlen[2]. Dann wird nicht alles wieder gut, aber es wird besser.
Dieser Kreis der zu Begünstigenden ist überschaubar. Der Ansturm, der danach kommen dürfte, ist problematischer. Hier wird man Zugangsregelungen brauchen. Doch die sollten von glaubhaft unabhängigen Persönlichkeiten definiert werden, unter Einbeziehung der Erfahrungen von Betroffenen, auch ihrer Mitwirkung. Die Klasnic-Kommission war anscheinend keine solche. Zudem man braucht Menschen in den Anlaufstellen, Menschen, keine Funktionäre, die zuhören können und wollen. Im Hinterkopf müssen sie den ungewöhnlichen Grundsatz haben: Nicht in dubio pro reo, sondern im Zweifel für den Menschen, der sich ihnen in ihren Augen glaubhaft als Opfer anvertraut hat.[3]
Es sind nicht nur die österreichischen Teilnehmer des Missbrauchsgipfels, die tätige Reue zeigen müssen. Das Problem ist leider ein weltweites – in den Kirchen. Zwar auch in anderen Bereichen, doch das sollte man nicht als Schutzschild vor sich hertragen.
Fußnoten
[1] Alle Zitate aus: https://hpd.de/artikel/kirche-verhindert-gericht-entschaedigungen-wegen-missbrauch-16528
[2] Die Summe liegt über den von der Klasnic-Kommission erreichten Zahlen. »In der Folge bleibt dann den Betroffenen nur noch der Gang zur Klasnic-Kommission, die bekanntermaßen nur lächerlich geringe Beträge von 5.000 bis 15.000 Euro aus der Handkassa (Stiftung) der Kirche zuspricht – es sind Almosen angesichts zerstörter Leben mit schwerwiegenden Folgewirkungen wie chronischer Krankheit, Sucht und Suizidversuchen.«
[3] Natürlich muss man diese Menschen bezahlen, wenn auch nicht fürstlich.
Photo: Dierk Schäfer
Traumatisierende Erinnerungen – Ein Dilemma
Er bürge dafür, sagte Detlev Zander, dass ihm Missbrauchsopfer aus Korntal berichtet haben, ihnen seien Gutscheine als Kompensation für erlittenes Unrecht angeboten worden. Aber Zander ist selber Partei in einer Situation nicht völlig klarer Konfliktlinien, schließlich ist auch die Opferseite gespalten. Von dort kommt auch die Schlussfolgerung: Wenn Zander niemand benennen kann, stimmen seine Vorwürfe nicht.
Dies ist ein altes Dilemma in der Heimkinder – und Missbrauchsdiskussion. Erinnerungen können triggern und Retraumatisierungen auslösen. Das erklärt zum einen das lange Schweigen oft über Jahrzehnte hinweg; das erklärt auch die Zurückhaltung nun, in der allgemeinen Aufarbeitungsphase, seine Erfahrungen offen vorzutragen. Doch mit anonym bleibenden Vorwürfen kann man vieles behaupten, sagen nicht nur die Gegner, die nicht zahlen wollen.
Streng genommen kommt man aus diesem Dilemma nicht heraus. Wer fordert muss erkennbar sein – oder klein beigeben.
Nimmt man es nicht so streng, wäre eine Vertrauensperson eine Hilfe, eine Vertrauensperson, der beide Seiten vertrauen, dass sie nicht falsch spielt, die aber nach beiden Seiten hin ihre Kritikfähigkeit bewahrt. Doch so wie ich das sehe, würde eine solche Person heftig unter Beschuss genommen, wenn sie ihre Kritikfähigkeit fallweise unter Beweis stellt. Doch oft werden Personen, die für diese Aufgabe in Blick genommen oder sogar beauftragt werden, schon vorher „verbrannt“.
Heimspiele zweier Jugendämter und ihre Auswärtsspielereien
Wie mit Kindern Kasse gemacht werden kann, ist ein altes Thema in diesem Blog[1]. Auch der MONITOR-Bericht über zwei Fälle, einen in Dorsten, einen in Gelsenkirchen, bringt nichts grundsätzlich Neues.
Schätzen Sie das Gefühl, wenn Ihnen die Haare zu Berge stehen? Dann sollten Sie sich den MONITOR-Bericht unbedingt ansehen. [2]
Hier ist einmal wieder alles versammelt:
- Die Zuständigkeit für Kids auf der Ebene des Landkreises bzw. der Stadt liegt beim örtlichen Jugendamt.
- Jugendämter unterliegen keiner Fachaufsicht
- Das Jugendamt und die Nebengeschäfte seines Leiters wurden in einem der vorliegenden Fälle laut Aussage des Oberbürgermeisters nicht kontrolliert, Geschäftsbeziehungen der Beschuldigten nicht aufgeklärt. Das Vertrauen funktionierte. Die Beschuldigten gaben ihre Geschäftsanteile ab – – an Verwandte. Die Zahlungen des Jugendamts für die Auslandsbetreuung flossen weiter und kamen zum größten Teil zurück an die nun von den Verwandten geführte Firma. Wer wird da von Korruption sprechen wollen?[3]
- Im anderen Fall vertraute das Jugendamt blind dem Träger, an die es die Kids nach Ungarn abgab. – – Schließlich vertraut der Träger auf die Zahlungen des Jugendamts, darum vertraut das Jugendamt auf den Träger und sieht keinen Anlaß für Kontrollen – so die dreist-naive Stellungnahme des Jugendamtsleiters.
- Generell sind Auslandsmaßnahmen in ehemaligen Ostblockländern nichts Neues, auch nicht die Bilder von heruntergekommenen bäuerlichen Einrichtungen und die Aussagen über die nicht vorhandene Qualifikation des dortigen „pädagogischen“ Personals.
Das muss alles aufgeklärt werden! So die Reaktion der (Lokal-)politiker.
Ja, das kennen wir auch. Notfalls werden auch einige (Un-)verantwortliche ersetzt.
Aber Strafanzeigen? Oder gar Entschädigung für die betroffenen Kids?
Sie glauben doch nicht mehr an den Weihnachtsmann – oder?
An den Strukturen, die solche Vorfälle ermöglichen, wird sich auch nichts ändern. Wir sind ein föderaler Staat, der auch auf den unteren Rängen Chancen zur Bereicherung bietet.[4]
Weitere Links: http://www.derwesten.de/staedte/gelsenkirchen/heimkinder-skandal-jugendamtsleiter-weist-vorwuerfe-zurueck-id10624824.html#plx2039497824
Ein Schmankerl: Einer der Beschuldigten heißt Frings. Aber fringsen [5]war Notwehr.
[1] https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/05/02/mit-heimkindern-abkassiert-gelsenkirchen-jugendamts-leiter-unter-verdacht/
[2] http://www.ardmediathek.de/tv/Monitor/Mit-Kindern-Kasse-machen-Wie-Heimkinder/Das-Erste/Video?documentId=28028224&bcastId=438224
[3] Die Summen waren deutlich höher als hier: https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/5828283140/
[4] Weitere Links: http://www.derwesten.de/staedte/gelsenkirchen/heimkinder-skandal-jugendamtsleiter-weist-vorwuerfe-zurueck-id10624824.html#plx2039497824
http://www.tz.de/welt/deutsche-heimkinder-ungarn-kiffen-ausschlafen-zr-4965237.html
http://www.derwesten.de/region/rhein_ruhr/mit-kindern-kein-geld-gemacht-id10633331.html
[5] Erzbischof »Frings wurde mit dem Wort „fringsen“ für „Mundraub begehen“ in der deutschen Sprache verewigt. Der Begriff geht zurück auf seine am 31. Dezember 1946 in der Kirche St. Engelbert in Köln-Riehl gehaltene Silvesterpredigt, in der er mit Bezug auf die Plünderungen von Kohlenzügen und die schlechte Versorgungslage ausführte: „Wir leben in Zeiten, da in der Not auch der Einzelne das wird nehmen dürfen, was er zur Erhaltung seines Lebens und seiner Gesundheit notwendig hat, wenn er es auf andere Weise, durch seine Arbeit oder durch Bitten, nicht erlangen kann.“ Danach nannte man in Köln und später in ganz Deutschland das Beschaffen von Lebensmitteln und Heizstoffen für den akuten Eigenbedarf durch deren einfaches Stehlen, Unterschlagen oder Veruntreuen „fringsen“ … Der nächste Satz der Predigt „Aber ich glaube, dass in vielen Fällen weit darüber hinausgegangen worden ist. Und da gibt es nur einen Weg: unverzüglich unrechtes Gut zurückgeben, sonst gibt es keine Verzeihung bei Gott.“ wurde dabei oft nicht wahrgenommen.« https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Frings#Silvesterpredigt_1946
Ich liebe dich! – Ich Dich auch, Schatz. Komm, wir gehen zum Lügendetektor!
Wir wissen seit dem Kalten Krieg, daß Spionage den Frieden sichern kann. Wenn ich die Angriffsmöglichkeiten des Feindes kontrolliere – und er die meinen – dann gilt das Gleichgewicht des Schreckens und wir greifen uns besser nicht an.
Dieses Sicherheitsdenken prägt inzwischen auch die Innenpolitik. Wenn ich rechtzeitig die Angriffspläne der Sauerlandgruppe erfahre, dann kann ich ihren Sprengstoff manipulieren und sie schließlich festnehmen. Der Hinweis us-amerikanischer Geheimdienste half den deutschen auf die Spur der Terroristen, und wohl niemand wird behaupten, das sei nicht gut so. Frage ist nur, ob hier alles mit rechtsstaatlichen Mitteln zuging oder ob nachträglich der Zweck die Mittel geheiligt hat und in wie vielen Fällen die Verletzung von Bürgerrechten nur ein „Kollateralschaden“ ist und ob dieser akzeptiert werden muß. Fragen, die man aus Gründen der Geheimhaltung (legal, nur legitim oder illegitim) wohl nicht wird beantworten können.
Die Probleme jedoch, auf die Frank Schirrmacher in seinem heutigen Leitartikel[1] hinweist, sind grundsätzlicherer Art.
Es schreibt »im Augenblick spricht vieles dafür, dass die algorithmisch aufgerüstete Informationsökonomie im Begriff ist, aus pathologischen Erscheinungsformen Normen für die gesamte Gesellschaft abzuleiten«.
Was heißt das?
Es meint nicht nur die gespenstische Vorhersagbarkeit individuell menschlichen Verhaltens, wie sie der Google Chef formuliert hat: „Wir werden die Antworten auf ihre Fragen kennen, ehe sie selbst die Frage wissen.“
Es ist – denke ich – noch schlimmer:
»„Das Problem ist, dass es viel kostspieliger ist, fälschlich an die guten Absichten anderer Leute zu glauben, als zynisch anzunehmen, dass sie nur an sich selbst denken.“ Das sagt der praktische Spieltheoretiker Bruce Bueno de Mesquita, der sowohl für das amerikanische Außenministerium, die CIA wie auch für Privatfirmen Überwachungs- und Vorhersagealgorithmen geschrieben hat – mit ebenso sensationeller wie beunruhigender Treffsicherheit«.
»Nicht zu glauben, was einer sagt und tut, und sei es der beste Freund, ist der Wesenskern der modernen Informationsökonomie. Zu Recht hat man das die „Rationalität des Paranoiden“ genannt, der in ständiger Alarmbereitschaft den Denkprozess seines Gegenübers simuliert, von dem er annimmt, dass er seine wahren Absichten verschweigt«.
Wenn wir das auf die Beziehungen innerhalb der Familie und unter Freunden übertragen, dann wird unsere Gesellschaft eine andere werden. Schon jetzt werden – soweit ich weiß – amerikanische Politiker bei der Bewerbung um ein Amt einem Lügendetektortest unterworfen. Künftig könnte die Aussage Ich liebe Dich! auch einem Sicherheits-Check unterworfen werden. Es muß ja nicht der altmodische Lügendetektor sein. Eine bezahlte Auskunft privater, algorithmisch aufgerüsterer Detekteien wäre viel besser. Die testen dann nicht nur, ob die Aussage jetzt stimmt, sondern sagen auch das Erkalten der Liebe oder den Ehebruch treffsicher voraus.
[1] http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/big-data-und-nsa-am-luegendetektor-12276531.html Mittwoch, 10. Juli 2013 Alle Zitate aus dem Artikel
Diese Regierung hat mein vollstes Vertrauen[1]
Leider hat mein Vertrauen nicht die Wirkung, wie das von unserer Kanzlerin ausgesprochene. Das führt normalerweise zum Rücktritt.
50 Huren im Vatikan
Leibniz hat 1697 in Hannover darüber geschrieben. Den Beleg fand er in der Wolfenbütteler Bibliothek, deren Chef er war. Der Titel: „Historia arcana sive de vita Alexandri VI. Papae“. Der Text schlug ein. Warum?
Der Sohn Alexanders VI, Cesare Borgia, hatte in seinem Vatikanspalast eine – heute würden wir sagen – Bunga-Bunga-Party veranstaltet. »An dieser Orgie nahmen fünfzig Huren teil. Sie tanzten nach dem Essen zuerst bekleidet, dann nackt; dann wurden Kandelaber auf den Boden gestellt und Kastanien auf den Boden geworfen, welche die Kurtisanen auflesen sollten; die, welche sich dann mit den anwesenden Herren geschlechtlich vereinigten, erhielten Seidenstoffe und kostbare Strümpfe.« Dies alles geschah laut Tagebuch des päpstlichen Zeremonienmeisters im Beisein des Papstes und seiner Tochter Lucrezia.
Dummerweise hatte Leibniz zuvor in der Vatikanischen Bibliothek recherchiert, dort aber diesen Text nicht gefunden. Doch der Vatikan fühlte sich hintergangen und argwöhnte, Leibniz habe das ihm in Rom entgegengebrachte Vertrauen mißbraucht, und setzte das Buch auf den Index der verbotenen Bücher. »In den italienischen gelehrten Kreisen verbreitete sich dazu die Meinung, dass der schlaue bösgesinnte Lutheraner das Werk nur deshalb veröffentlicht habe, um das Papsttum anzugreifen«.
Andere Zeiten, andere Sitten? Kaum! Nicht nur der Verweis auf Bunga-Bunga zeigt das an. Es gibt auch Versicherungen, die ihre Mitarbeiter mit solchen Parties belohnen. Doch das ist nicht das eigentlich Empörende.
Ein aktueller Vorfall erinnert fatal an die vatikanische Reaktion von damals. Da soll doch der Kriminologe Pfeiffer, dem man Akteneinsicht gewährt hatte, das Vertrauen der Kirche mißbraucht haben. Im Unterschied zu den mittelalterlichen Sexualarbeiterinnen, geht es um sexuellen Kindesmißbrauch in kirchlichen Einrichtungen. Diesem Feind der Kirche gehört Einhalt geboten! Sein Vertrag wurde gekündigt.
Die Zitate sind entnommen aus: Roberto Zapperi, Leibniz als Historiker eiens Skandals, FAZ 9. Januar 2013, S. N 3
Schmetterling heißt auf Griechisch Psyche
Schmetterling heißt auf Griechisch Psyche. Das hatte ich vergessen, las es aber heute früh in der Zeitung. Ein Artikel über Eric Carles Kinderbuch-Bestseller von der Raupe Nimmersatt, die sich durch viele, viele Früchte hindurchfrißt, zum Schluß auch noch durch Kuchen und Schokolade, noch ein Salatblatt braucht, weil ihr Magen rebelliert, sich dann in ihren Kokon einspinnt und nach einiger Zeit als wunderschöner Schmetterling den Kokon durchbricht.
Der Zufall, tatsächlich ein Zufall und keine Erfindung, weil es so schön paßt, der Zufall also ließ mich gestern abend vor dem Einschlafen an die Raupe Nimmersatt denken. Zunächst dachte ich an die ehemaligen Heimkinder und an den Runden Tisch. (Heinrich Heine, Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um meinen Schlaf gebracht.) Das Protokoll der letzten Sitzung war wieder einmal so inhaltsleer, daß man es sich hätte sparen können. Da fragte ich mich, ob ich noch Hoffnung auf den Runden Tisch setzen könne. Wie die Raupe Nimmersatt frißt er sich durch ungeheuer viel Material: Lebensberichte, Leidensberichte, Geschichte der Heime, der Verwaltungsvorschriften für Jugendämter, Geschichte der Pädagogik, Bedeutung der Menschenrechte, Verjährungsfragen und, und, und. Doch so gut wie nichts dringt nach draußen. Der Runde Tisch ist eingesponnen wie in einen Kokon. Aus Angst vor den Ansprüchen der ehemaligen Heimkinder? vor ihren Anwälten, auf die sie sich versteifen, weil sie dem Runden Tisch nicht mehr trauen, eigentlich noch nie vertrauen konnten? nicht (mehr) daran glauben, daß das Ergebnis ein wunderschöner Schmetterling sein könnte/sollte/wird?
Vor ein paar Tagen berichtete mir eine der Vertrauenspersonen, an die sich ehemalige Heimkinder wenden und ihre Geschichte erzählen. Jemand habe sie angerufen und aus der Heimvergangenheit erzählt. Sie habe gut zugehört und mitgeschrieben. Schließlich habe sie gesagt, daß es eine Meldestelle beim Runden Tisch gebe, dort möge dieser Mensch doch seine Geschichte einbringen. Unwillig sei er geworden. Es habe ihn genug Überwindung gekostet, seine Geschichte überhaupt zu erzählen. Er werde sie nicht wiederholen. Einmal sei genug.
Die ehemaligen Heimkinder haben ein Leben lang ihre Geschichte in sich hineingefressen. Viele haben sich in einen schützenden Kokon eingesponnen und träumen vom Dasein als befreite Psyche, als wunderschöner Schmetterling, der sie bisher nicht sein konnten. Wenn sie sich hervortrauen, darf man sie nicht überfordern. Heimkinder können auch selber forschen, hatte ich vorgeschlagen. siehe: präsentation und Präsentation heim-kids Der Runde Tisch muß die nötigen Bedingungen dafür schaffen. Dazu gehört die Schaffung einer vertrauenswürdigen Grundlage, die es den ehemaligen Heimkindern und ihren Vertrauenspersonen ermöglicht, mit der Meldestelle des Runden Tisches zusammenzuarbeiten. Dazu muß der Runde Tisch endlich ein Konzept vorlegen, aus dem deutlich wird, daß er bereit ist, für die Heimkinder zu arbeiten und nicht nur für ein recht diffuses „ergebnisoffenes“ Verständnis der damaligen Zeit. Die Anregungen und Vorschläge dafür liegen auf dem Tisch, auch auf dem Runden. siehe Verfahrensvorschläge-RT
Wann greift er sie so auf, daß es auch die Heimkinder erkennen und anerkennen können?
Ich hoffe immer noch auf den wunderschönen Schmetterling, auf die Befreiung der Psyche.
photo: dierkschaefer
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