Dierk Schaefers Blog

Zwangsarbeit – nicht nur für IKEA

Posted in heimkinder, Politik by dierkschaefer on 5. Mai 2012

Zwangsarbeit – Warum war sie kein Thema im Abschlußbericht von Frau Vollmer?

Nicht nur IKEA, sondern auch andere renommierte Firmen profitierten von Zwangsarbeit. Es waren nicht nur DDR-Häftlinge, die den Reichtum solcher Firmen begründeten, sondern auch, eigentlich sattsam bekannt, Heimkinder, die für solche Firmen zur Arbeit gezwungen wurden – ohne Lohn und ohne Sozialversicherung.

Herr Mitchell/Australien hat die aktuellen Links für den IKEA-Komplex zusammengestellt:

http://www.tagesspiegel.de/politik/zwangsarbeit-ddr-haeftlinge-mussten-fuer-ikea-schuften/6586614.html
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1334258335047&openMenu=1013016724320&calledPageId=1013016724320&listid=1018881578370 http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1746775/
http://de.nachrichten.yahoo.com/schwedisches-tv-berichtet-%C3%BCber-ddr-zwangsarbeit-f%C3%BCr-ikea-115152909.html http://www.welt.de/politik/deutschland/article106257969/Aus-dem-Ost-Frauenknast-auf-den-West-Grabbeltisch.html
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/ddr-auftragsarbeit-haben-zwangsarbeiter-bei-ikea-moebel-zusammengeschraubt/6574118.html
http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1335728781815.shtml

 

Interessant ist im Fall IKEA das öffentliche und politische Desinteresse zur damaligen Zeit. Es paßte einfach nicht in die politische Landschaft, den Skandal als solchen aufzugreifen.

Zu fragen ist, warum es nicht in die politische Landschaft gepaßt hat, die Zwangsarbeit in den Kinderheimen als solche nicht nur wahrzunehmen, sondern auch zu benennen. Immerhin gibt es seit 1995 eine – durchaus erfolgreiche – Kampagne gegen Kinderarbeit, die angesichts der Notlage der Familien auch auf Zwangsarbeit in den asiatischen Teppichwebereien hinausläuft: http://de.wikipedia.org/wiki/Rugmark .

Doch Frau Vollmer hat es erfolgreich geschafft, den Begriff Zwangsarbeit zu vermeiden. Sie hat damit die profitierenden Firmen (es waren eben nicht nur kleine bäuerliche Betriebe) vor Forderungen geschützt. Ich frage mich, warum nur? Hat Frau Vollmer für ihre Beschützerrolle irgendwelche Vergünstigungen erhalten?

Bei der Kinderzwangsarbeit handelte es sich um eine besonders schwerwiegende Rechtsverletzung. Wohlgemerkt: Es geht nicht um das Kartoffelschälen für den Heimbedarf und nicht ums Geschirrabtrocknen, sondern um erzwungene Arbeitsleistungen von Schutzbefohlenen zur Aufbesserung der Heimfinanzen. Die Heimkosten wurden also auf die Kinder abgewälzt, die damit nicht nur unter den allgemein schlechten Bedingungen und der Willkür des Personals zu leiden hatten. Es kommt noch die weiterreichende Schädigung der Lebensläufe hinzu: Wer hart und/oder zeitaufwendig arbeiten muß, hat weniger Chancen auf schulischen und damit später beruflichen Erfolg.

IKEA steht nun am Pranger – und wird zahlen müssen, schon aus Image-Gründen. Warum hat Frau Vollmer nicht die zum Teil sehr honorigen und erfolgreichen Firmen in die Zahlpflicht genommen? Auch die legen Wert auf ein fleckenfreies Image.

 

Doch das Thema reicht über die Heimkinder hinaus.

Strafgefangene in deutschen Gefängnissen sind zur Arbeit verpflichtet. Sie bekommen dafür weder den angemessenen Lohn, noch sind sie sozialversichert. Damit können sie weder ihre straftatbedingten Opferschulden abzahlen, noch eine Rente erwerben, die ihrer Arbeitsleistung entspricht. Dafür werden sie später Sozialhilfeempfänger und zur finanziellen Belastung der Allgemeinheit.

Das heißt: Hier findet auch heute noch eine Gewinnsteigerung unter Sozialisierung von Kosten statt. Die auftraggebenden Firmen profitieren von der Häftlingsarbeit, der Staat mit seinem Strafanspruch streicht einen Teil des Arbeitserlöses ein und die Sozialkosten tragen später wir als Steuerzahler –  nicht zu vergessen die geschädigten Verbrechensopfer, die völlig leer ausgehen.

11 Antworten

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  1. Heidi Banerjee said, on 5. Mai 2012 at 18:46

    Es ist schon eigenartig und wirft kein gutes Licht auf unseren Sozialstaat Deutschland,der Personen wie Frau Vollmer Entscheidnungsfreiheit gewährt,die zum Ziel hat,den Schwächsten in unserer Gesellschaft ihre Rechte auf Entschädigung abzuerkennen und gleichzeitig diejenigen zu schützen,die sich strafbar gemacht haben.
    Von Rechtsprechung kann hier nicht die Rede sein.Es wäre klüger,die Wahrheit zutage zu fördern und den Schaden,der Kindern in Heimen zugefügt wurde,großzügig wiedergutzumachen.Damit würde Deutschland an Ansehen durch Glaubwürdigkeit gewinnen,und die ehemaligen Heimkinder dürften einmal in ihrem Leben erfahren,was es bedeutet,die Würde ihres Menschseins durch Rehabilitation ansatzweise zurückzugewinnen.

  2. Heidi Dettinger said, on 5. Mai 2012 at 18:52

    Dabei ist dieser ganze Komplex nicht wirklich neu:

    Schon der olle Marx hat was geschrieben von den vielen Arbeitern, die die Last tragen und die Arbeit leisten (und heute blödsinniger Weise „Arbeitnehmer“ – obwohl sie doch im eigentlichen Sinne die Arbeit geben) und dem Gewinn, der von einigen wenigen eingestrichen wird. Und wie das mit der Gewinnmaximierung funktioniert, wußte er auch zu berichten: Der Arbeiter bekommt weniger für seine Arbeit, damit wird der Anteil den der Besitzer der Produktionsmittel einstreicht (Mehrwert) größer und der Profit entsprechend gesteigert. Eigentlich eine einfache Rechnung und die haben all die gelernt, die Marx (nicht zu Unrecht) Kapitalisten nennt.

    Und da es ab und an ja vorgekommen ist, dass auch die Arbeiter das eine oder andere gelernt haben und es immer wieder mal zu Arbeitskämpfen und Streiks kam in der Geschichte, greifen die „richtig klugen“ Kapitalisten, um mal bei Marx‘ Terminologie zu bleiben, zu den Arbeitskräften, die kaum streiken können oder in der Lage sind, für ihre Rechte zu kämpfen: Zwangsarbeiter! Und es ist nur ein gradueller (und regime-bedingter) Unterschied, ob diese Zwangsarbeiter aus dem Ausland herbeigeschafft werden und solange ausgebeutet und ausgeblutet, bis sie verrecken, ob es Knastinsassen oder ob es Kinder und Jugendliche sind. Solange der Profit stimmt und Streiks praktisch unmöglich sind…

    Es ist nicht wahrscheinlich, dass Frau Vollmer von der Wirtschaft vergütet wurde. Musste sie gar nicht. Frau Vollmer ist das, was man in der männlichen Form einen „Knecht“ der Herrschenden nennt. Sie sieht sich in dieser Rolle, sie füllt diese Rolle aus und sie verteidigt diese Rolle und damit die Herrschenden. Und – sie ist eine nicht ungeschickte Politikerin, der es ein leichtes ist (und wahrscheinlich Spaß macht!) andere, weniger geübte über den Tisch zu ziehen.

    Für alle Überlebende – von Knast, Kinderheim- oder sonstigen Höllen – ist es jetzt wichtig, sich nicht gegeneinander ausspielen und aufhetzen zu lassen. Solidarität muss das Gebot der Stunde sein!

    Mit jedem, der entschädigt wird – egal ob Sicherheitsverwahrter, Ex-DDR-Knacki, Zwangsarbeiter – werden unsere Chancen besser, unsere berechtigten und gerechtfertigten Ansprüche geltend zu machen!

    In diesem Sinne!

    • Heidi Banerjee said, on 5. Mai 2012 at 19:10

      Mit der Zeit geht der Kampfgeist verloren.Vielleicht ist das die Devise:Warten,Zeit gewinnen,bis auch der letzte zum Schweigen gebracht wird.
      Der Alltag von ehemaligen Heimkindern sieht ein Auflehnen nicht vor,und wenn doch,dann gibt es die sogenannten Gesetzeshüter-Schreibtischtäter-,die mit genügend Finesse dafür sorgen,daß sie straffrei bleiben.Das kleinere Übel ist doch leicht aus der Welt zu schaffen,indem man versucht,die Geschädigten als Menschen einzustufen,die ihr Unglück selbst verschuldet haben und man ihren Aussagen ohnehin kein Gewicht beimessen darf.(Vorurteile bestehen weiterhin)

  3. Helmut Jacob said, on 5. Mai 2012 at 23:22

    Zwangsarbeit gibt es auch in der Form, dass man sich Abhängige gefügig macht, sie für ihre Zwecke missbraucht und sie mit Vergünstigungen belohnt. So war es in vielen Erziehungseinrichtungen. Dort haben Insassen (als solche wurden sie gesehen, weil sie fast auf der gleichen Ebene wie Häftlinge gestellt wurden) Kontrollaufgaben und Bestrafungsaktionen übertragen bekommen, damit sich die sauberen Hausleiter und Diakone zum Einen nicht die Finger besudeln mussten und damit zum Anderen der Personalnot entgegengewirkt werden konnte. Nur mit solchen Schweinereien war es den unter kirchlichen Dächern geführten Einrichtungen überhaupt möglich, den Laden in Betrieb zu halten. Oberstes Ziel war nicht das Wohl der Erziehungszöglinge, sondern eher der Ausbau der Machtposition der Kirchen. Je unentbehrlicher sie sich machten, desto größer konnten sie ihr Schandmaul aufreißen und Forderungen an die Politik stellen.
    Diese Zwangsarbeit setzte sich auch in Heimen für Behinderte fort. Viele noch nicht stark behinderte Jungen und Mädchen haben andere Kinder zu Bett gebracht, sie an- und ausgekleidet und gewaschen und sonst bei der täglichen Versorgung geholfen. Sonst wäre das System völlig baden gegangen. Ich selbst musste, als die Gelbsucht sich im Heim so ausbreitete, dass sogar Personal ausfiel, als einer ohne Gelbsucht viele Kinder füttern (die hiernach zum Teil auch die Gelbsucht bekamen und im Krankenhaus verschwanden) und man kümmerte sich einen Dreck darum, ob ich vielleicht gefährdet sein könnte; denn immerhin war diese Art der Erkrankung ansteckend. Man kann sagen: Die Orthopädischen Anstalten Volmarstein gingen fast über Leichen. Wichtig war, dass der Laden flutschte.
    Ein damals neun-jähriges Mädchen hat noch heute albtraumhaft in Erinnerung, dass sie eine menstruierende Frau von 13 oder 14 Jahren „trockenlegen“, also ihr das Menstruationsblut abwaschen musste. Auch musste sie diese dicke junge Frau abtopfen, das heißt, ihr den Hintern wischen. Zum Dank spuckte diese Frau ihr immer wieder Rotze ins Gesicht. Dies sind Geschichten, die auch immer wieder erzählt werden müssen, weil schamlose Rechtsnachfolger diesen gequälten Kreaturen eine Opferrente verweigern.

    • Heidi Banerjee said, on 6. Mai 2012 at 13:52

      Helmut,ich habe eine ähnliche Erfahrung gemacht,nicht mit dem Waschen aber mit Menstruationsblut.
      Das hat damals einen ungeheuren Ekel bei mir ausgelöst,und ich hatte keine Wahl,weil ich ja auch der Willkür dieser widerwärtigen Nonne ausgeliefert war,und es gab niemanden an den ich mich hätte wenden können.
      Das hat seine Wirkung getan,und noch heute habe ich den Wunsch,diese Frau,
      (Nonne,Ekel,Furie,die ihre sexuellen Triebe nicht ausleben konnte und die Kinder dafür bestraft wurden)
      daß eben diese Frau öffentlich an den Pranger gestellt wird.
      Wenn sie inzwischen tot ist,soll sie sich vor dem Schöpfer verantworten.
      Sie hat ihr Gift großzügig versprüht,und es dauert ein ganzes leben,um dieses Gift im eigenen Leib wieder abzutragen.

    • Wenz Flash said, on 10. Mai 2012 at 19:11

      der Kapo, die Kapos, die perfekte Kontrolle über Schutzbefohlenen
      zur Hitlerzeit nannte man sie Kapos, jene aus einer Gruppe, denen die Leitung (hier die SS im KZ) besondere Vergünstigungen zuteil werden lies. Im Kinderheim wurde das gleiche Prinzip angewandt, beispielsweise nach dem Mittagessen ein Kapo ernannt, der aufpassen mußte, das jedes Heimkind seinen Kopf auf seinen Tisch legte und ein Mittagsschläfchen halten mußte. Wer den Kopf hob wurde vom Kapo verpfiffen und es hagelte Ohrfeigen. Leider nutzte das einer meiner Kameraden für einen Rachefeldzug, denn er schwärzte mich an, obwohl ich ruhig auf dem Tisch liegen blieb. Den Erzieher interessierte nur die Aussage des Kapos und darauf konnte sich der Kapo verlassen. Ich mußte mich opfern, meine Gegenworte interessierten nicht und erhöhte nur die Anzahl der Ohrfeigen. Als Kapo wurde nur ernannt, der auch dem Erzieher zu Diensten war, zuweilen mußte er auch anschwärzen, damit dem Erzieher sein Bedürfnis nach Zucht und Ordnung garantiert war. Der/die Erzieher nutzten dann beispielsweise ihre „Auszeit“ für eine Zigarettenpause im Badezimmer (bei geöffnetem Fenster) oder einfach für eine Kaffeepause (eine Nonne lies sich von einem Heimkind einen doppelten Espresso bringen, aus der Zentralküche beim Altenheim).
      Wenz, im Kindergefängnis war alles geregelt und es funktionierte par excellence: das Heimkind eine Marionette im Geiste seiner Heiligkeit, denn der Zweck heiligt die Mittel und die letzten beißen die Hunde.

  4. m.dahlenburg said, on 13. Mai 2012 at 14:23

    dierk schäfer: „Doch das Thema (hier zwangsarbeit ; m.d.) reicht über die Heimkinder hinaus.
    Strafgefangene in deutschen Gefängnissen sind zur Arbeit verpflichtet. “

    sie, hr. schäfer, haben beim thema zwangsarbeit , wie üblich und wahrscheinlich wohlbedacht, hundertausende geistig und psychisch behinderte menschen und noch sehr viel mehr ALG2-empfänger außer acht gelassen. wohlbedacht, so bin ich nicht nur aufgrund ihrer bereits getätigten zensur beim thema zwangsarbeit von geistig und psychisch behinderten sowie vom hartz IV-zwangsarbeitsterror verfolgten menschen überzeugt – – zensurbeleg: http://s14.directupload.net/images/120513/fhpz3diu.jpg

    wieso hört oder liest man nirgendwo – auch nicht von ihnen, die aufschreie von kirchenleuten und medien gegen die überwiegend kirchen- und sonstigen „wohlfahrts“-nahen zwangsarbeitGEBER, die in behindertenwerkstätten und auf hartz IV-basis zwangsarbeiten lassen und dabei mitunter ungeheure werte anhäufen?

    auch offensichtlich noch immer im kalten krieg befindliche mainstreammedien wissen natürlich (bzw sollten es es eigentlich wissen), dass auch in brd-gefängnissen ganz normal zwangsgearbeitet werden muss. so entstand ja zb auch teures PLAYMOBIL-spielzeug. wo bleiben da die entschädigungsforderungen der medien und der politiker? wo bleiben deren aufschreie (und auch ihre) gegen wirtschaftsbetriebe, die schon seit je her in deutschland-west in psychiatrien und psychiatrienahen Einrichtungen zwangsarbeiten lassen. wo kann ich ihren kritischen einwand nachlesen, dass, während sie leiter der ev-akademie in bad boll waren mindestens ein kleines verlogenes „loblieb“ gesungen wurde, auf den erfinder der geregelten psychiatriezwangsarbeit, den die euthanasie fordernden und befördernden faschisten hermann simon. dieses kleine faschistenloblied wird von der ev-akademie im internet verlinkt! dass es auch ganz anders geht – nämlich wenigstens im ansatz etwas kritisch und ehrlich – siehe: „Historische Entwicklung und aktueller Stand der
    Arbeitstherapie“ von Dr. Michael Heidegger zb. hier : http://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/Veranstaltungen/Fachtag_Arbeitsbezogene_Massnahmen_2010/tagungsband_dhs_at_100128.pdf

    strafgefangene verlieren weder verpflegung noch unterkunft noch medizinische vollbetreuung, wenn sie trotz arbeitszwangs die arbeit verweigern. natürlich werden auch nicht ihre ausserhalb der gefängnismauern lebenden angehörigen unter androhung des entzugs notwendiger lebensgrundlagen zur menschenrechtswidrigen sippenhaft und ggf zur zwangsarbeit genötigt. für strafgefangene gelten schliesslich noch elementare menschenrechte, weshalb der staat rechtmässig verurteilte strafgefangene weder einfach verhungern lassen kann noch den zugang zu notwendigen medizinischen leistungen behindern darf oder bedürftige zum stehlen „nötigen“ darf. insofern sind strafgefangene ganz erheblich besser gestellt als alle braven gesetzestreuen alg II verfolgten samt ihrer „Bedarfsgemeinschaften“. und ihre zwangsarbeitenden psychisch und geistig behinderten zwangsarbeitskollegen in den wfbm (wfbm = werkstätten für behinderte menschen, ambulantes tagesarbeits“lager“, meist in industriegebieten angesiedelt – wo fast auschliesslich geistig und psychisch „behinderte“ menschen arbeiten müssen und – auch das soll es geben – nicht ganz wenige würden vermutlich dort auch gerne arbeiten, wenn sie nur ein ganz klein wenig anständiger bezahlt würden)

    • dierkschaefer said, on 15. Mai 2012 at 14:50

      hallo, herr dahlenburg,

      sie ordnen mich falsch ein. ich war nie „leiter“ der evangelischen akademie bad boll, sondern war lediglich einer der zu meiner zeit noch relativ zahlreichen „studienleiter“, d.h. ich habe tagungen innerhalb meines bereichs organisiert und geleitet. ein zusammenhang mit ehemaligen heimkindern ergab sich über meine „kriegskindertagungen“. das heimkinderthema habe ich mit in den ruhestand genommen, der in dieser hinsicht unruhiger ausfällt, als erwartet. für den hinweis auf herrn simon im rahmen einer tagung der suchthauptstelle bin ich ihnen dankbar.
      zur zwangsarbeit: ich spreche meist (verkürzend) nur von „ehemaligen heimkindern“, auch wenn es um zwangsarbeit geht. sie werden in zahlreichen meiner blog-beiträge nachlesen können, daß ich selbstverständlich in zu dieser gruppe auch die aus anderen heimen, also auch kinder mit behinderungen zähle, egal in welcher einrichtung sie untergebracht sind.
      ich bin gegen jede form von zwangsarbeit, also auch von nötigung zu arbeiten, ohne angemessene bezahlung und ohne abführung von sozialbeiträgen. insofern sollte ihre liste noch ergänzt werden um die arbeitsmäßig und sexuell ausgebeuteten „illegalen“ in unserem land.
      viele grüße

      dierk schäfer

  5. Martin MITCHELL said, on 1. Januar 2015 at 12:09

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    Von »Ehemaligen Heimkindern-WEST« ist hier die Rede: „Heimkinder massiv ausgebeutet und um Milliarden betrogen“ !!

    Was die nachkriegsdeutsche HEIMERZIEHUNG IM WESTLICHEN DEUTSCHLAND betrifft.

    Während sie nicht vorgibt vollständig zu sein, Boardnutzer »brötchen« hat diese umfangreiche Liste der damaligen nachkriegsdeutschen HEIMKINDER-ZWANGSARBEIT-FIRMEN und ich, Boardnutzer »martini«, habe diese umfangreiche Liste der damaligen nachkriegsdeutschen HEIMKINDER-ZWANGSARBEIT-FIRMEN, über die letzten paar Jahre, schon unzählige Male immer und immer wieder bekanntgegeben, d.h. insbesondere ins HEIMKINDER-FORUM.DE gestellt und auch sonstwo überall ins Netz gestellt !! – Einige Medien haben sogar einige DIESER FIRMEN ( leider nicht alle, sondern nur einige davon ! ) ebenso namentlich genannt und als SOLCHE identifiziert !!

    Keine dieser genannten damaligen nachkriegsdeutschen HEIMKINDER-ZWANGSARBEIT-FIRMEN hat es bisher geleugnet oder gar kategorisch abgelehnt, dass dem so war, und dass sie sich diesbezüglich schuldig gemacht hat !!

    UND HIER JETZT NOCH EINMAL DIESE LISTE ZITIERT.

    SHORT LIST: Firms profiting and profiteering from the „forced labour of children in care“ ( Firmen die von „Heimkinder-Zwangsarbeit“ profitiert und sich auf diese Weise bereichert haben ) : CARITAS; Hella; Claas; Miele; Rowenta Sunbeam; Braun; Grundig; Siemens; Recticel Schalfkomfort, Schlaraffia Matratzen; GROßWÄSCHEREI VOSS GMBH in WUPPERTAL Elberfeld; Leitz; Quelle; Schwab; Neckermann; Stollwerck; BKS Schlösser; nordrohr; Oellerking; Mewes & v. Eitzen; Kölln Flocken; Holzland Gehlsen; Steinbeis Temming, Steinbeis Papier Glückstadt; Meyer-Lippinghausen, Meylip; Ölmühle; Osram GmbH; VDO – Continental Automotive GmbH; DER – Deutsches Reisebüro GmbH & Co. OHG; Tipon; Wanderer-Werke, Exacta Continental, Nixdorf Computer; Maddaus, Rottapharmgruppe; Gebra; Backhaus & Grass; Grasolin-Lackfabrik; Escho-Plast Kunstofferzeugnisse; Roller + Schneider in Biedenkopf; Lahnwerk in Biedenkopf; Varta Consumer Batteries, VARTA Batteriengroßhandel; DEA, RWE-DEA, RWE Dea, Shell Deutschland Oil GmbH; elasta & florex marketing GmbH; Sprick GmbH & Co; Dr.-Ries-Gruppe / BADISCHEN PLASTIC-WERKE IN BÖTZINGEN / Peguform-Werke GmbH / Pergaform / Tarkett / CEREBUS; Dr. Johann Koch Hähnchenfabrik, Dorsten; SOLID Rudolf Meutgens GmbH, Köln, Schreibgeräte; NIVEA = Beiersdorf AG [ ein paar weitere sind seither noch hinzugekommen – aber noch nicht dieser schon seit längerer Zeit bestehenden Liste hinzugefügt worden ]

    ENDE DES ZITATS.

    Kürzlich ( in einem Interview am 1. Mai 2014 ! ) ließ Ralf Kleindiek, Staatssekretär im zuständigen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verlauten ( was sich wohl, es ist anzunehmen, auf HEIMKINDER-ZWANGSARBEIT [Arbeit im Alter von 14-21 Jahren] sowohl wie VERBOTENE KINDERARBEIT [Arbeit im Alter von 8-14 Jahren] bezieht ):
    „Wenn der Bundestag sich des Themas annehmen würde und es dann zu einer Verständigung käme, dass dann die Firmen, die damals diese Kinder beschäftigt haben, dann auch sich an Geldzahlungen beteiligen, dann sind wir natürlich die letzten, die was dagegen hätten, ganz im Gegenteil, wir würden das sehr befürworten.“
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  6. Martin MITCHELL said, on 3. Januar 2015 at 02:05

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    Heimkinder massiv ausgebeutet und um Milliarden betrogen

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    Weiterführend zu meinem unmittelbar vorhergehenden Beitrag in dieser Chronologie zum Thema »HEIMKINDER-ZWANGSARBEIT« im damaligen Westdeutschland.

    Hallo Boardnutzer [ (nominell) »Ehemaliges Heimkind« ]

    Du hattest schon einmal zuvor berichtet, dass Du während Deiner Heimzeit, u.a., für die Firma »Braas Monier« hast arbeiten müssen.

    Wo, in welchem ‘Heim’ [ an welchem Ort ? ] ( oder ausserhalb welches ‘Heims’ ? [ an welchem Ort ? ] ) und über welchen Zeitraum insgesamt, hast Du und andere Zöglinge für die Firma »Braas Monier« arbeiten müssen ? – Was alles hat diese Firma »Braas Monier« derzeit produziert ? – Und was hast Du selbst und andere Zöglinge derzeit herstellen müssen ? – Wo genau war der derzeitige Standort dieser Firma »Braas Monier« für die ihr alle habt damals arbeiten müssen ? – Welcher war der damals für Euch zuständige Landschaftsverband oder Landeswohlfahrtsverband oder sonstige kommunale Aufsichtsbehörde ? – Was war Euer damaliger wöchentlicher Lohn für diese Arbeit, die ihr für diese Firma »Braas Monier« habt verrichten müssen und an wen wurde dieser Lohn tatsächlich ausgezahlt ? – Wie alt warst Du derzeit selbst ? – Was war das durchschnittliche Alter der Zöglinge, die für diese Arbeit eingesetzt wurden ? – Wie viele Zöglinge insgesamt wurden zu Deiner Zeit für diese Arbeit in Deiner Kolonne eingesetzt ? – Für welche andere Firmen wurde in diesem ‘Heim’ sonst noch gearbeitet und produziert ? – Was sind deren jeweilige genauen Namen ?

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    Dies sind auch die Fragen, die jeder andere Zögling und Insasse ( Junge und Mädchen ! ) in Bezug auf jede HEIM-ZWANGSARBEIT beantworten und aufschreiben und aufbewahren sollte.
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