Dierk Schaefers Blog

Auch im Osten nichts Neues

Posted in Geschichte, heimkinder, Kinderrechte, Menschenrechte, Politik by dierkschaefer on 24. März 2012

»Schwesig: Keine Barzahlungen aus Hilfsfonds für DDR-Heimkinder«

http://www.ostsee-zeitung.de/nachrichten/mv/index_artikel_komplett.phtml?SID=6050dffccc0a2c9d53d8a8b3b85ecbc9&param=news&id=3401406 Sonnabend, 24. März 2012

 

Auch im Arbeiter- und Bauernstaat gab es mehr als Arbeit für die Heimkinder. Wie man solchen Menschen eine finanzielle, Entschädigung verweigern kann, ist mir schleierhaft. Doch Herr Gauck will ja das Vertrauen in die Demokratie stärken.

 

http://www.dtoday.de/regionen/lokal-politik_artikel,-Schattenkinder-ohne-Jugend-in-Torgau-_arid,143296.html Sonnabend, 24. März 2012

3 Antworten

Subscribe to comments with RSS.

  1. Lutz Adler said, on 26. März 2012 at 06:50

    Was Herr BP Herr Gauck will, wissen wir noch nicht …ach doch Freiheit!
    Was Frau Minister Taubert und Frau Schwesing wollen, können wir nachlesen!
    Die wollen gemeinsam die ehemaligen minderjährigen Opfer der kommunistischen Diktatur eines Unrechsstaat, erneut zu Opfern machen nur diesmal zu Opfern des Sozialstaates.

    Sie wollen an den Opfern erneut verdienen (Harz IV) und Sie wollen den „Einigungsvertrag“ unterlaufen und das „SED Unrechts bereinigungs Gesetz“ aushebeln.

    Sie wollen nicht Entschädigen und das ehemalige SED vermögen schonen bzw. behalten. Na ja verständlich ist es doch schon ausgegeben. Der Erbnehmer ist auch immer verantwortlich und in der Pflicht des Erblassers, also auch für dessen Schulden (nicht gezahlten Lohn, Rente usw.) aus dem „Systemunrecht“ (nach Frau Dr. F. Wapler).
    Der Osten hat in den letzten 20 Jahren vieles lernen müssen, wenn auch schmerzhaft, aber „Wir“ werden nicht schweigen bis die auch das gelernt haben „Wir lassen uns nicht betrügen, nicht nicht Entschädigen, nicht erneut zu Opfern machen!“

  2. Martin MITCHELL said, on 31. März 2012 at 10:10

    .
    Das Märchen von der „Lösung der Heimkinderproblematik“

    Mogelpackung! – Millionenschwerer Hilfsfonds für ehemalige DDR-Heimkinder

    .
    NIEDERSCHRIFT eines teilweise in AUDIO wiedergegebenen – aber nicht komplett wiedergegebenen – INTERVIEWS seitens des Senders MDR mit PROF. DR. MANFRED KAPPELER

    .
    MDR-INTERVIEW vom 26.03.2012, 16:17 Uhr

    @ http://www.mdr.de/nachrichten/heimkinder120.html

    [ NIEDERSCHRIFT ( REVIDIERTE VERSION ! )
    hergestellt und zur Verfügung gestellt von Ehemaliges Heimkind Martin Mitchell ansässig in Adelaide, Süd Australien ]

    [ bezüglich dem »BERICHT „Aufarbeitung der Heimerziehung in der DDR“« ]

    KAPPELER: Das kann ich auch so bestätigen. Ich habe dazu schon vor einigen Jahren eine Untersuchung gemacht, die auch publiziert worden ist und den Autoren dieses [ jetzt Ende März 2012 von Herrn Dr. Herman Kues, vom BMFSFJ vorgelegten ] BERICHTS [ bezüglich der „DDR-Heimerziehung“ ] auch vorgelegen hat.
    Der entscheidende gemeinsame Punkt ist, dass unabhängig von den politischen Vorzeichen mit denen diese „Jugenhilfesysteme“ [ in „Ost“ und in „West“ ] jeweils begründet wurden, die Heime „Totale Institutionen“ waren. Das bedeutet, dass Kinder und Jugendliche über vierundzwanzig Stunden des Tages gegen ihren Willen untergebracht einem absoluten Fremdreglement unterlagen, das alle ihre Bedürfnisse regulierte und überhaupt da keinen Spielraum für individuelle Bedürfnisse / Entwicklungen zuließ.

    INTERVIEWER: Sie haben das ja bereits angesprochen. Sie sagen, die Unterschiede waren unabhängig von der Idiologie im Grunde nich so groß. Die meisten Heime im Westen waren in kirchlicher Trägerschaft; die Heime im Osten unterstanden sämtlich dem Staat…

    KAPPELER: Das stimmt nicht…

    INTERVIEWER: Nee?…

    KAPPELER: Das muss ich gleich korrigieren…

    INTERVIEWER: Sagen Sie es.

    KAPPELER: Also es gab in der DDR, bis fast zum Schluss, auch einen großen Bereich kirchlicher Heime.
    In der Berliner Regionalgruppe, die ich vor vier Jahren gegründet habe – moderiere – sind mehrere Ehemalige aus der DDR, die in kirchlichen Heimen aufgewachsen sind und dort die gleichen Erfahrungen gemacht haben wie ihre Leidensgenossen und Leidensgenossinnen aus den staatlichen Heimen; und ich finde das ein ziemliches Problem, dass auch wieder in diesem Bericht und in den Pressemeldungen der letzten Tage diese Tatsache, auf die wir hier auch in einer umfangreichen Publikation der Berliner Senatsverwaltung im vergangen Jahr hingewiesen haben immer unterschlagen wird und jetzt bei Ihnen auch nicht angekommen ist.

    INTERVIEWER: Haben Sie denn bei Ihren Forschungen zu Heimen in beiden Systemen, markante Unterschiede feststellen können?

    KAPPELER: Also ein „markanter Unterschied“,liegt eigentlich nicht in dem System, sondern in der Möglichkeit über diese Untersch…über diese Verhältnisse zu berichten.
    In der Bundesrepublik gab es nach 1945 immer eine kritische Debatte über diese schrecklichen Zustände, aber der politische Wille sie zu verändern ist erst eingetreten als die sogenannte „Heimkampagne“ „1968“ und in den folgenden Jahren das so skandalisieren konnte – mit dem Rückenwind natürlich einer ganzen gesellschaftlichen Bewegung – dass dann tatsächlich eine Änderung eintrat, die schließlich so Anfang der 80er Jahre, könnte man sagen, flächendeckend diese furchtbaren Zustände beendet hat; und das gab es in der DDR nicht, sondern es ist weitergelaufen bis zum Schluss.

    INTERVIEWER: Die Abschlusberichte über „Heimerziehung“ „Ost“ und „West“ kommen beide zu dem Schluss, „dass es sich“ „nicht um Unrechtssysteme gehandelt hat“. Ist dass für Sie nachvollziehbar?

    KAPPELER: Nein, dass ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Und das ist einer der Versuche der heute Verantwortlichen für das was damals geschah sich einer wirklich umfassenden Wiedergutmachung zu entziehen und Entschädigungsleistungen vorzuenthalten, weil die für die Kinder aus den westdeutschen Heimen bewilligten 120 Millionen und die 40 die jetzt für die ehemalige DDR bewillgt werden natürlich meilenweit entfernt von einer wirklichen Entschädigung sind und auch keine angemessene Rehabilitierung bedeuten.

    INTERVIEWER: Wenn ich Ihnen richtig zuhöre muss man fairerweise aber auch einräumen „es gab auch gut geführte Heime“.

    KAPPELER: Ja ich selber habe schon in den 60er Jahren zwei solche Heime konzipiert und auch geführt und auch damals schon zeigen können, dass das anders möglich war; aber das hat garnichts mit „fairerweise“ zu tun, sondern in allen meinen Veröffentlichungen – und ich arbeite seit fünfzig Jahren an diesem Problem – hab ich das immer wieder gesagt und den Beweis angetreten, dass es anders möglich gewesen wäre. „Fairerweise“ – hätte man das so ausdrücken müssen – Es war zu jedem Zeitpunkt anders möglich wenn es denn gewollt gewesen wäre, aber man hat es nicht getan.

    [ AUDIO-INTERVIEW-LAUFZEIT: 3 Minuten und 59 Sekunden ]

    –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

    Not only must justice be done; it must also be seen to be done.
    Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
    IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT BEIDES NICHT.

  3. Katzenhai said, on 1. Mai 2012 at 18:08

    Meine Krankenkasse wird wohl meiner Traumatherapie erst zustimmen, wenn sie sicher ist, daß sie das Geld vom Land wiederbekommt, wetten?


Hinterlasse einen Kommentar