Dierk Schaefers Blog

An wen sich wenden? Anlaufstellen Heimkinder

Posted in heimkinder, Kinderrechte, Kriminalität, Medien by dierkschaefer on 1. Dezember 2014

Die Frist ist zum Jahresende eine echte dead-line. Man will die lästige Sache abschließen.

Doch manche wissen immer noch nichts. Eben bekomme ich einen Anruf. Jemand sucht – nicht für sich selbst – an wen er sich wenden muß. Das Dumme ist: Keine Interneterfahrung, kein Mailverkehr.

Jemand anderes schrieb gestern: „Es wurde nämlich immer mehr bekannt, dass nur wenige Ehemalige einen PC oder ein Tablet besitzen, weil ihnen das Geld fehlt. Auch den Internetzugang können viele nicht bezahlen.Was würde da die geforderte Opferrente segensreich wirken.“

Hinzu kommt, dass viele ehemalige Heimkinder dank ihrer Berufsvorbereitung in den Heimen nie einen Beruf erreicht haben, in dem Sie sich mit den neuen Medien beschäftigen mußten – und es darum können. Sie sind nun schon älter und scheuen sich vor der neuen Technik.

Auch wenn hier das falsche Medium ist: Die Anlaufstellen findet man immer noch gut versammelt unter der Adresse des Fonds Heimerziehung[1], auch wenn dieser das Produkt der Betrugsleistung von Frau Vollmer und ihrem manipulierten Runden Tisch ist.

 

Als Pfarrer fällt mir dabei natürlich ein Lied ein: Kommt, sagt es allen weiter[2].

 

Man sollte aber nicht zu vertrauensselig zur Anlaufstelle gehen. Es gibt Betroffene, die sich im Umgang mit solchen Stellen auskennen und zu einer maximalen Wertschöpfung verhelfen können.

Die Anruferin von heute stieß übrigens in ihrem Rathaus und in ihrem Jugendamt auf völlige Unkenntnis. Auch dort gibt es offenbar Leute, die entweder null-Ahnung vom Netz haben oder dort andere Spielwiesen aufsuchen, was dann auch auf andere Medien zutreffen dürfte.

[1] http://www.fonds-heimerziehung.de/

[2] http://www.liederschatz-bayern.de/html/lied.php?song=12

6 Antworten

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  1. Martin MITCHELL said, on 1. Dezember 2014 at 13:07

    .
    DER VEREIN EHEMALIGER HEIMKINDER HAT OFFIZIELL BEANTRAGT UND DIE FOLGENDEN FRAGEN AUFGESTELLT:

    ANFANG DES ZITATS DES DIESBEZÜGLICHEN SCHRIFTSTÜCKS.

    *Entfristung der Fonds Heimerziehung Ost und West*

    Veröffentlicht am 27. November 2014 von admin [ VEH e.V. ]

    Anfrage an den Deutschen Bundestag
    [ Anfrage vom 13.11.2014 ]

    In der Zeit von 1949 bis 1975 lebten etwa 700.000 bis 800.000 Kinder und Jugendliche in Säuglings-, Kinder- und Jugendheimen in der Bundesrepublik Deutschland (West). Andere Schätzungen sprechen von 800.000 bis 1.000.000 Personen. Hinzu kamen Kinder und Jugendliche, die über einen längeren oder kürzeren Zeitraum in der Psychiatrie eingesperrt waren und tausende von Kindern in Einrichtungen für Behinderte.

    In der ehemaligen DDR (Ost) gab es bis 1989 – als geschätzte Zahl – 270.000 Kindern und Jugendlichen, die gezwungen waren in Spezialkinderheimen und Jugendwerkhöfen in der ehemaligen DDR zu leben.

    Der Heimaufenthalt war vielfach von traumatisierenden Lebens- und Erziehungsverhältnissen geprägt: Misshandlungen, sexuelle Gewalt, Zwangsarbeit, Bildungsentzug waren systembedingt und an der Tagesordnung.

    Wem während der Heimunterbringung im vorgenannten Zeitraum in der Bundesrepublik Deutschland bzw. in den Heimen der ehemaligen DDR Unrecht und Leid zugefügt wurde, das heute noch zu Beeinträchtigungen führt, kann Unterstützung gewährt werden.

    Aus einer Übereinkunft von Bund, westdeutschen Bundesländern und Kirchen ist der Fonds „Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1949 bis 1975“ hervorgegangen, der zum 1. Januar 2012 errichtet wurde.

    Der Fonds „Heimerziehung Ost“, zuständig für Menschen, die in den Heimen der ehemaligen DDR ein ähnliches Schicksal wie in Westdeutschland erlitten, wurde erst zum 01.07.2012 eingerichtet, ist aber bereits seit dem 30.09.2014 für Neuanmeldungen geschlossen.

    Die Anmeldefrist für ehemalige Heimkinder beim Fonds West ist zum 31.12.2014 befristet, auch diese Frist läuft also demnächst aus.

    Wie ist es überhaupt möglich, diese Fonds zu befristen obwohl:

    1. Davon ausgegangen werden kann, dass lediglich etwa 1 – 2 % der Anspruchsberechtigten West und weniger als 10 % der Anspruchsberechtigten Ost sich bislang überhaupt bei einer der Anlauf- und Beratungsstellen gemeldet haben.

    2. Der Verein ehemaliger Heimkinder e.V. auch heute noch täglich Anrufe von Ehemaligen bekommt, die noch nie von diesem Fonds und dessen (wenn auch eingeschränkten) Möglichkeiten erfahren haben.

    3. Sich auf Grund neuer Erkenntnisse für Einzelne sowie weiteren Auswertungen von Akten und Unterlagen neue Tatsachen (u.a. auch zu dem festgelegten Zeitfenster 1949 – 1975 Fonds West) ergeben können und tatsächlich ergeben, aus denen sich Ansprüche ableiten lassen.

    4. Es nie eine ausreichende öffentliche Bekanntmachung der Möglichkeiten der Inanspruchnahme des Fonds gegeben hat.

    5. Es sattsam bekannt ist, dass viele ehemalige Heimkinder es erst nach langer Zeit überhaupt wagen, den Verein, eine Behörde oder Anlauf- und Beratungsstelle aufzusuchen, selbst wenn sie von dem Fonds gehört oder gelesen haben.

    6. Die Namen der ehemaligen Heimkinder, die aus den unterschiedlichen Gründen in Heime der ehemaligen DDR eingewiesen wurden, den entsprechenden Behörden vorliegen, diese jedoch eine Benachrichtigung der Personengruppe aus „datenschutzrechtlichen Gründen“ verweigert.

    7. Dies nicht mit dem Grundsatz zu vereinbaren ist, dass alle Menschen gleich seien und ihnen die gleichen Möglichkeiten offenstehen müssen. Es kann und darf nicht sein, dass „wer zu spät kommt, halt Pech gehabt hat“ und wer erst nach dem 30.09.2014 (Ost) bzw. dem 31.12.2014 (West) von dem Fonds erfahren hat oder die Kraft findet, sich an diesen zu wenden, einfach leer ausgeht.

    Wieder einmal ausgeschlossen, wieder einmal an die Seite gestellt.

    Aus o.g. Fragen und Gründen ergeben sich für uns nur folgende Möglichkeiten:
    ● Der Fonds West wie Ost muss entfristet werden.
    ● Anmeldungen im Osten Deutschlands müssen wieder ermöglicht werden.
    ● Zahlungen müssen drastisch aufgestockt werden.

    Nach unserer Meinung dient die Befristung des Fonds nur dem Zweck, Geld zu sparen und trägt der täglichen Lebensrealität ehemaliger Heimkinder, denen er ja angeblich dienen soll, keinerlei Rechnung.

    VEH – Heidi Dettinger / Dirk Friedrich – DIE LINKE – 13.11.2014

    ANFANG DES ZITATS DES DIESBEZÜGLICHEN SCHRIFTSTÜCKS.

    QUELLE: Verein ehemaliger Heimkinder e.V. – Aktuelle Informationen und Nachrichten @ http://www.veh-ev.eu/home/vehevinf/public_html/
    .

  2. Uwe Werner said, on 1. Dezember 2014 at 14:12

    Sie dürfen gerne meine Nummern weiterreichen:
    02161-5734277
    01522-3627521
    MfG. Uwe Werner

  3. M. Jahnke-Fox said, on 1. Dezember 2014 at 14:46

    Ich kann das ganze nur bestätigen, da ich selber einige Mandanten in der Berliner Anlaufstelle vertrete und behilflich bin. Es ist wieder einmal eine, wie so viele des rth, unbedachte Vorgehensweise hier auch nicht an jene technisch unerfahrene Gruppen zu denken. Allein schon darum sollte es vielmehr einen offenen Abschlusstermin für die Anlaufstellen geben. Und was das Rathaus dieser Dame betrift, so frage ich mich wieso Köln nicht alle staatliche Stellen eingehend Informiert hat, obwohl es so anfangs so avisiert wurde? Bei staatlichen Gehaltserhöhungen weiss jeder der Bediensteten bestens Bescheid! Auch in so einem kleinen Rathaus oder Jugendamt Außenstelle usw.

    Gleichsam habe ich auf der Internetseite der Anlaufstelle bemerken können dass dort nicht alle aktuellen Änderungen bzw. Informationen tatsächlich veröffentlicht werden. So etwas stimmt doch schon nachdenklich, zumindest für diejenigen die Nachdenken. Als Journalist kann ich zu dem ganzen Procedere nur sagen, dass der ganze Ablauf schon von Anfang an recht Gedanken- und Kopflos begonnen wurde und sich bis dato weiterhin so hinzieht. Beispiele; unvollständiger Kiez-Atlas trotz entsprechender Hinweise und versprochener Änderungen. Sowie die stille Rücknahme der vereinfachten Beantragung von Einmalzahlungen (1000 Euro Regelung) usw. Besser wäre es gewesen wenn man die Abwicklung des Fond über die zuständigen Kreisjugendämter und Sozialstellen hätte abgewickelt. Da wüsten dann auch die nicht mit dem Internet erfahrenen wohin sie sich hätten wenden können. Und für die im Ausland wohnhaften ehem. Heimkinder hätte man auch gleich Köln als Anlaufstelle nehmen können.

    mjf

    • Uwe Werner said, on 1. Dezember 2014 at 21:07

      Sehr gute Auffassung, der ich mich anschliessen kann @M.Jahnke-Fox

  4. Hans-Peter Scheerer said, on 16. Dezember 2014 at 13:21

    Zu dead-line
    bereits jetzt zu Anfang Dezember ist die “ Geschäftsstelle Kasse “ in Köln geschlossen. Es gibt weder eine Auszahlung noch werden eingereichte Rechnungen bearbeitet.
    Die Geschäftsstelle Kasse nimmt die Arbeit erst am 05.01.2015 wieder auf. Frühestens Ende Januar 2015
    werden eingereichte Rechnungen beglichen.
    Warum nicht rechtzeitig bzw. überhaupt von den Verantwortlichen diese Regelung nicht rechtzeitig bekannt gibt, zeigt wieder einmal mehr, wie gleichgültig wir Opfer den Verantwortlichen des Regelwerkes sind.
    Gerade zur Jahreswende, mag ein höheres Maß an Zuwendung seelischer wie finanzieller Art gegeben sein.
    Diese Haltung der Regelwerkverantwortlichen, Stiefel auf die Brust, friss oder verrecke, Opfern gegenüber, ist immer noch ein Rest an Haltung von dieser braunen Suppe 1944
    Ist es nicht fair, wenn rechtzeitig informiert wird, dass sonntägliche Gottesdienste künftig nicht mehr so friedlich
    ablaufen ? Nein, ist es nicht !
    Wir haben so treffliche deutsche Sprichwörter. So wie du mir, so ich dir !
    Liebe Grüße.H.P.Scheerer

  5. Hans-Peter Scheerer said, on 16. Dezember 2014 at 14:53

    @ Stefan Roesler, (J.W.RRörig)
    als Verantwortliche der Anlaufstelle Bayern – München, hat es auch versäumt, seinen örtlichen Bereich zu informieren, dass keine Rechnungen bis Anfang Januar bearbeitet werden.
    Entgegen seinem Auftrag, die Opfer mit einer schnellen, unbürokratischen Unterstützung diesem faul stinkenden Regelwerk entgegen zu wirken, wurde die Kasse stillschweigend geschlossen.
    An statt zu unterstützen, hat er mir Schaden zugefügt.
    1. Die Übernahme der Fahrkosten von 25 Euro wöchentlich ist vorläufig abgesagt.Von meiner Sozialhilfe, die ich zur kleinen Rente dazu bekomme, ist dies nicht zu finanzieren. Meine ambulante Therapie, in dieser ich medikamentös betreut werde, muss ich unterbrechen. Das Risiko eines Herzinfarktes muss ich in Kauf nehmen.

    2. All meine Zahnarzttermine, kann ich nicht einhalten. Hier im Grenzgebiet arbeitet kein Zahnarzt ohne Vorkasse.
    Wie ich den Fond für Heimkinder erwähnte, drehte sich der Zahnarzt mit einer Bemerkung um und sagte;
    Mit diesen Institutionen möchte ich nichts zu tun haben. Zahnärzte wollen Bares sehen und nicht das soziale Gewissen heraus hängen. Ein jeder weiß, wie schwierig es ist, einen Z-arzttermin zu bekommen.
    Danke an all die Verantwortlichen, dass ich „noch“ einen Monat Suppen schlürfen darf.


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