Dierk Schaefers Blog

Warum sollte es Herrn Kronschnabel interessieren, dass Gott aus der Kirche ausgetreten ist?

Posted in Kirche, News, Religion, Theologie, Weltanschauung by dierkschaefer on 8. Juli 2017

Ich habe es schon am 10. April 2014 hier im Blog verkündet, gleich als ich es erfuhr.[1] Hanns Dieter Hüsch hat es am 1.11.2012 auf youtube veröffentlicht, er weiß es aber spätestens seit 1988. Doch auf meinen post hat – entschuldigen Sie, Herr Kronschnabel – kein Schwein reagiert. Mehr Kirchenkritik geht doch eigentlich nicht. Zu viel Humor?

Nun erreicht mich heute die Nachricht vom Kirchenaustritt Gottes ein weiteres Mal.[2]

Mich hatte natürlich interessiert: Wo isser denn hingetreten? Hüsch wußte das nicht so genau. Man meint ja meist, Gott sei im Himmel, no church area. Doch zuweilen, so meint Hüsch, ruhe der sich vom Himmel auch mal aus. Wo nimmt Gott seine Aus-Zeit? Am Niederrhein. Hier, so Hüsch, »geht selbst der liebe Gott von Zeit zu Zeit spazieren. Er hat am Niederrhein ein Haus und ruht sich dort vom Himmel aus.« Gott ruht sich dort vom Himmel aus.jpgEs sei ihm gegönnt. Dauerpräsenz im Himmel, Ewigkeit genannt, mag selbst für Gott zu anstrengend sein, und auch wir, so wir dort landen, wollen auch nicht ständig „Luja“ singen.[3]

Vielleicht konnte Hüsch ja inzwischen selber feststellen, ob es stimmt, was er gesagt hat. Denn er ist wohl mittlerweile selber dorten. Seit Nikolaus 2005 weilt Hanns Dieter Hüsch nicht mehr auf Erden.[4]

Interessiert wohl alles nicht. Schade. Kein Humor.

[1] https://dierkschaefer.wordpress.com/2014/04/10/gott-ist-aus-der-kirche-ausgetreten/  https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/10958684993/in/set-72157637867592835   ow.ly/vDagA

[2] http://tobiasfaix.de/2017/07/gott-ist-aus-der-kirche-ausgetreten/

[3] https://www.youtube.com/watch?v=FW6P_crgp8M

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Hanns_Dieter_H%C3%BCsch

6 Antworten

Subscribe to comments with RSS.

  1. ekronschnabel said, on 9. Juli 2017 at 13:09

    Nee, lieber Pastor Schäfer, diesen mir hingestellten Schuh ziehe ich mir nicht mal mit der Kneifzange an, sondern sage ganz einfach „Den hier erwähnten Post von 2014 bekam ich nicht mit, weil ich nicht die Zeit eines Pastors i.R. hatte. Ich war zu dem Zeitpunkt in Sachen missbrauchter Heimkinder unterwegs und trieb mit den kirchlichen Täternachfolgern Handel um die Höhen der zu zahlenden ‚Entschädigungen‘ „.

    Bevor Hüsch darauf kam, dass Gott aus der Kirche ausgetreten sei, war ich schon erheblich weiter und wusste,
    dass es diesen Gott nicht gibt! Sage ich doch schon immer, lasse Sie doch -sogar ungescholten- Ihre Versuche
    zur Überzeugung vom Gegenteil machen. Nennt man Toleranz, Pastor…die habe ich als Atheist und halte nichts von Verbrennungsorgien, wie sie die Kirche betrieb. Zwar nicht Ihr Konzernzweig, aber der Mutterkonzern entfernte sich ja nicht sehr weit von den früheren Methoden, siehe Teufelsaustreibung.

    Hüsch war auf der Bühne grosse Klasse, aber er lebte in dem Irrglauben, dass Gott existent und aus der Kirche ausgetreten sei. So geht es auch dem Tobias Faix. Für mich unfassbar, dass angeblich aufgeklärte Mitmenschen im Aberglauben verharren, gleichzeitig aber unterwegs sind, um Buschmänner und andere „Ungläubige“ zu bekehren. Bin mal gespannt, ob die von der Kirche es schaffen, ihren Gott wieder zum Kircheneintritt zu bewegen. Informieren Sie mich bitte davon, wenn Sie davon hören? Und dann bitte den guten Mann vorzeigen. Das konnte bisher noch kein Mensch, also bleibe ich dabei, dass es Gott nicht gibt. Sie wissen,
    dass ich nur bis 212 Meter Höhe hochreichen kann; kann ja möglich sein, dass Sie bessere Drähte nach oben haben…Schönen Sonntag wünsche ich.

  2. Werner Boesen said, on 10. Juli 2017 at 08:32

    Wir begegnen Gott dort wo wir es zulassen. Gott ist Natur und Kosmos. Nichts anderes sagt Hüsch.
    Im Kinderheim diente Gott als Erziehungsmittel doch auf diesen Unsinn konnte kein normal denkendes Heimkind reinfallen.
    Ob ich an Gott glaube oder nicht bleibt meine individuelle Entscheidung und genügt dem Freiheitsgedanken, dem Recht auf Freiheit. Da wir nicht wissen was auf den Tod folgt und Gott uns dieses Geheimnis vorenthält, kann ich nur annehmen, dass Gott uns die Freiheit geschenkt hat selbst darüber zu befinden. Das Geheimnis des einen (Gott) ist die Freiheit des anderen (Menschen).
    Weiterhin viel Spaß beim Philosophieren.

  3. Erika Tkocz said, on 16. Juli 2017 at 13:40

    Hüsch sagt mit seiner Aussage doch einiges mehr, denn wenn er meint Gott wäre aus der Kirche ausgetreten, meint er sicherlich, dass Gott mit dieser Kirche nicht einverstanden ist. Ob damit grundsätzlich gemeint ist, dass Gott sich nicht durch die Kirche vertreten fühlt sei einmal dahin gestellt, ich gehe aber eher davon aus, dass Hüsch sich mit seiner Aussage auf die Gegenwart bezogen hat. Für mich stellt sich nicht die Frage ob es Gott gibt oder nicht, sondern ob Gott Sinn macht und es macht auf jeden Fall mehr Sinn, sich mit Gottes Worte zu beschäftigen und sie in das eigene Handeln einbeziehen als sich mit seine (Nicht)-Existenz zu befassen, denn da sucht –und diskutiert man vergeblich. Im HIER und JETZT findet man Gott in jene Menschen, die jenseits der Worte ihr Leben danach ausrichten im Handeln und es wäre ja nicht zu viel verlangt mit so einfachen Worten beispielsweise wie „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ in diesem Leben sinnvoll zu Handeln. Ja und da hoffen wir einmal, dass Gott sich noch länger in der Natur zeigt und dort spazieren geht, bevor die Menschen es schaffen diese Natur zu zerstören.

    • ekronschnabel said, on 17. Juli 2017 at 22:01

      Wenn man das so sieht wie Sie, liebe Frau Tkoz, dann greift ein Dierk Schäfer das natürlich sofort auf – und auch ich stimme Ihnen voll und ganz zu. Mit der Figur Gott kann ich nichts anfangen, aber nach menschlichen Grundsätzen sinnvoll handeln, dass versuche ich zumindest. Ob es immer klappt(e), will ich nicht selbst beurteilen. Ich mache mein Ding einfach weiter, egal ob man darin was von Gott findet oder nicht.Wenn manche Menschen dadurch was von Gottes Handelsvertretern als „Schadensersatz“ rübergeschoben bekommen, passt die Welt wenigstens etwas.DANN machte Gott Sinn…

      • Erika Tkocz said, on 18. Juli 2017 at 00:07

        Sie haben das treffend geschrieben lieber Herr Kronschnabel, wenn Sie schreiben mit der Figur Gott nichts anfangen zu können und das gilt für mich auch. Wenn Gott für Menschen einen Sinn macht und dieser sich im Handeln zeigt ist das in Ordnung, genauso wie es in Ordnung ist, dass sowohl Sie als auch ich nach menschlichen Grundsätzen handeln. In so einer gegenseitigen Akzeptanz zeigt sich ein menschliches Miteinander des Atheisten und des gläubigen Menschen.

        Das mit dem Schadensersatz ist so eine Sache, denn die Kirche und das damalige Bodenpersonal mögen an Gott geglaubt haben bzw. eine Vorstellung von Gott gehabt haben, aber ich bin da schon sicher, gäbe es Gott hätte er sich eher für diese Menschen geschämt, oder wäre vielleicht sogar zornig geworden, dass sie seinen Namen so ge-(miss)-brauchen. Die Verantwortung für die damalige schwarze Pädagogik müssen die Kirchen übernehmen und nicht Gott. Ja und hätten die Kirchen das gemacht, wäre es für diese Institution eine Chance gewesen im Sinne Gottes zu handeln, aber sie haben es vermasselt.


Hinterlasse einen Kommentar