Dierk Schaefers Blog

Das Täterschutzprogramm der hannoverschen Landeskirche

In der Audiothek der ARD gibt es den Podcast Sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche – Warum fällt Aufarbeitung so schwer? https://www.ardaudiothek.de/episode/vertikal-horizontal-glaubens-und-gewissensfragen/sexualisierte-gewalt-in-der-evangelischen-kirche-warum-faellt-aufarbeitung-so-schwer/ndr-info/13194899/

Dort wird der hannoverschen Landeskirche ein Täterschutzprogramm attestiert, der Landesbischof habe ebenso wie seine Kirche katastrophal versagt.

Dies kann ich bestätigen. Am 1. März schrieb ich dem hannoverschen Landesbischof ein Mail, (veröffentlicht in meinem Blog unter https://dierkschaefer.wordpress.com/2024/03/01/sehr-geehrter-herr-landesbischof-vor-knapp-drei-jahren-riefen-sie-mich-an/ ) und erinnerte ihn an ein Telefongespräch vom Juni 2021 https://dierkschaefer.wordpress.com/2021/06/11/sehr-geehrter-herr-landesbischof/ .

Das war wohl vergebliche Liebesmüh. Was soll man von einem Landesbischof auch halten, der seit seiner Amtseinführung im Herbst 2010 nicht den Vertrauensverlust der Kirche(n) im Umgang mit ehemaligen Heimkindern und missbrauchten Kindern und Jugendlichen wahrgenommen hat?

Zeitgleich mit seinem Amtsantritt veröffentlichte ich im bundesweiten Pfarrerblatt meinen Artikel Die Kirchen und die Heimkinderdebatte, Scham und Schande, Deutsches Pfarrerblatt – Heft: 5/2010, http://www.pfarrerverband.de/pfarrerblatt/archiv.php?a=show&id=2812

Das muss er damals nicht gelesen haben. Doch er hat mir vor drei Jahren zugehört und sollte verstanden haben, dass Kirchen ihren Grundauftrag verraten haben, indem sie nicht für die Opfer eintraten, sondern die Täter und ihre eigenen Kassen schützten.

Wie ich aus informierten Kreisen weiß, werden meine Beiträge sowohl im Blog als auch im Pfarrerblatt im hannoverschen Landeskirchenamt gelesen.

Umso schlimmer!

מְנֵ֥א מְנֵ֖א תְּקֵ֥ל וּפַרְסִֽין

Eine Antwort

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  1. wernerboesen said, on 5. März 2024 at 11:44

    Im kath. Kinderheim lernte ich der Klerus ist der Freund Gottes und Freunde halten zusammen. Weiterhin lernte ich: für Christus war die Freundschaftsliebe genauso wichtig wie die Nächstenliebe. Leider funkt zuweilen jemand dazwischen, der Klerus sprach von Satan und Teufel. Doch vom Teufel besessen waren nur die Ungläubigen, denen er ausgetrieben werden musste. Und zu den Ungläubigen gehörten auch die Heimkinder. Da war jedes Mittel recht und ich lernte „der Zweck heiligt die Mittel“. Alles was im Sinne des Klerus nicht gottgefällig war, musste verbannt werden. Ich lernte: der Klerus galt als unantastbar. Jegliche negative Äußerung gegen ein Mitglied des Klerus wurde ins Gegenteil verkehrt und das Heimkind war das niederträchtige Wesen. Dennoch fassten einige den Mut und mussten dafür „teuer bezahlen“ und wurden zu seelischen Krüppeln, verloren gar ihre Sprache. Doch es waren zu viele, denen geschadet wurde und viele melden sich nun dank Internet zurück. Da kann ich als ehemaliges Heimkind nur schlussfolgern, da hat Gott die richtigen Weichen gestellt und versucht nun einiges gerade zu rücken, Gott sei Dank. Doch auch Satan bleibt präsent, der jede Lücke zu füllen scheint. Der Klerus beansprucht Deutungshoheit über Gott und Teufel und hat weiterhin ein großes Gefolge bei den weltlichen Mächten. Doch der Sumpf wird nun trocken gelegt.


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