Dierk Schaefers Blog

Was sind Täterorganisationen?

Posted in Gesellschaft, Kinderheime, Kirche, Kriminalität, Kriminologie, Pädagogik by dierkschaefer on 28. Juli 2015

Kürzlich wurde durch einen Kommentar in diesem Blog der Begriff „Täterorganisation“ problematisiert[1]. Er wird hier im Blog pauschal –auch von mir – bezogen auf Organisationen, in deren Einrichtungen Heimkinder ausgebeutet, misshandelt, zum Teil auch missbraucht wurden. Entgegen der offiziellen Zielsetzung dieser Heime in kirchlicher oder staatlicher Verantwortung wurden viele Heimkinder nicht gut vorbereitet ins Leben entlassen, sondern durch pädagogisch falsches Handeln und vorenthaltene Bildungsmöglichkeiten in ökonomisch unvorteilhafte Berufsfelder geleitet oder gar durch Misshandlungen vielfältiger Art für ihr ganzes Leben traumatisiert und mit all den Auswirkungen im beruflichen wie auch privaten Bereich belastet. Soweit von diesen Organisationen, ihren Rechtsnachfolgern und dem heutigen Personal Beratung und Therapie angeboten werden, wird dies mit dem Hinweis abgelehnt, sie seien ja als Täterorganisation unglaubwürdig. Das betrifft besonders die kirchlichen Organisationen. Soweit es sich um traumatisierte ehemalige Heimkinder handelt, ist die Ablehnung glaubhaft, denn für viele hat alles Kirchliche Trigger-Qualität.

Nun zum Thema. Das Feld dafür ist leider sehr weit und es ist nicht hilfreich, bei den „bewaffneten Wallfahrten gen Jerusalem“ [2]oder anderen kriegerisch-räuberischen Täterorganisationen[3] oder gar Tätervölkern zu beginnen.

Ausgangspunkt seien Tat und Täter in Verbindung mit Organisation.

Mit Tat ist ein Gesetzesverstoß gemeint. Nullum crimen sine legem.[4] Das Gesetz definiert ein Verbrechen, nicht also die Moral oder die Volksmeinung. Ein Täter ist demnach jemand, der gegen ein Gesetz verstößt. Gegen Gesetze wurde zwar verstoßen, wie die inzwischen zahlreichen Untersuchungen zur Heimgeschichte belegen. Angefangen von mangelhaften oder häufig fehlenden gesetzlichen Grundlagen für eine Heimeinweisung bis hin zu den Körperstrafen in den Heimen. Ist das aber den Organisationen als schuldhaft im gesetzlichen Sinne vorzuwerfen? Nicht nur sexueller Missbrauch, auch die Misshandlungen gehörten nicht zu den Richtlinien in den Heimen. Darum haben die eigenverantwortlich handelnden Täter solche Taten nicht in die Heimakten aufgenommen. Den Organisationen ist für diesen Teil der Heimproblematik also nicht beabsichtigte Täterschaft vorzuwerfen[5], aber Täterschaft durch Unterlassen von Heimaufsicht, durch fahrlässigen Einsatz ungelernten Personals und durch aktive Verschleierung bei erkannten Missständen. Schuldig wurden eher die einzelnen Personen. Die sind durch Verjährungsgesetze geschützt. Die Zwangsarbeit galt als pädago­gisch wertvoll und macht die Organisationen nicht zu Täterorganisationen, auch wenn Klagen aus heutiger Sicht berechtigt sind, dass diese Organisationen nachträglich entschädi­gen sollten für das, was sie damals kassiert haben. Fazit: Für die damaligen Erziehungsein­rich­tungen lässt sich der Begriff Täterorganisation nicht pauschal halten.

Mehrfach habe ich darauf hingewiesen, dass man trennen muss zwischen den damaligen Verbrechen an den ehemaligen Heimkindern und dem heutigen Verhalten der betroffenen Organisationen. Das wurde leider in der Regel nicht verstanden. Nachdem die damaligen Verhältnisse nicht mehr geleugnet werden konnten, fiel es den Organisationen nicht sonder­lich schwer, sich für damals zu entschuldigen, dies zum Teil liturgisch korrekt[6]. Helmut Jacob hat dafür das passende Wort vom „Entschuldigungsgestammel“ geprägt. Maßgeblich sind die Taten der Täternachfolger – und damit sind wir am Runden Tisch.

Die asymmetrische Konstellation wurde oft genug beschrieben und die Verantwortlichen dafür benannt.[7] Es wäre sicherlich überzogen, wenn man die Teilnehmer am Runden Tisch eine „kriminelle Vereinigung“ nennen würde.[8] Doch bisher wurde nicht geprüft, ob es sich um eine kartellrechtswidrige Vereinigung zur Abwehr von Entschädigungsansprüchen gehan­delt hat. Diese schritt zur gemeinschaftlichen Tat … und war erfolgreich[9]. Wie soll man diese Organisationen nennen, wenn man den Begriff Täterorganisation ablehnt? Dann müsste man wohl die Begriffe „scheinheilig“, „heuchlerisch“ und „durchtrieben“ benutzen, was für Organisationen, die sich erklärtermaßen Gott verpflichtet fühlen, nicht weniger ehrenrührig wäre. Sie verfolgen knallhart ihre Interessen, wie man jüngst beim Friesenhof-Skandal sehen konnte[10]. Da unterscheiden sich übrigens die christlich orientierten Organisationen nicht von den anderen, die in einem Verbund, ich kann ihn nur mafiös nennen, jeden Vorteil wahrneh­men.[11] Das ist natürlich nicht kriminell – aber degoutant, um kein schärferes Wort zu gebrauchen. Fazit: Der Begriff Täterorganisationen kann für die Diskussion um das Verhalten der staatlichen und kirchlichen Vertreter am Runden Tisch und der sie entsendenden Organisationen benutzt werden, ist aber nicht alternativlos. Allerdings wäre es recht umständlich von Organisationen zu sprechen, die ihre Machtstellung komplottartig zulasten Schwächerer ausgenutzt und auch noch zur Zustimmung erpresst haben. Für die kirchlich gebundenen Organisationen könnte man auch von Scheinheiligkeitsgesellschaften sprechen.

Bleibt noch die Rolle der ehemaligen Heimkinder am Runden Tisch.[12] Waren sie „Mittäter“? Im besten Fall ließen sie sich einschüchtern, was angesichts der Macht und Kompetenz der tätigen Gegenseite Verständnis herausfordert. Im schlimmeren Fall: Sie haben wieder besseres Wissen mitgemacht. Dies mache ich in personam dem inoffiziellen Leiter der Heimkindervertreter zum Vorwurf[13]. Meine Verfahrensvorschläge[14] lagen seit meiner Anhörung in der zweiten Sitzung des Runden Tisches vor.[15] Doch anstatt zu beantragen, sie dem offiziellen Protokoll hinzufügen, fühlte dieser sich ledig bemüßigt, von mir eine Art Widerruf in persönlicher Sache zu verlangen. Ich hatte geschrieben, „es gab überhaupt keine vertrauensbildenden Signale vom Runden Tisch an die ehemaligen Heimkinder, nur an den Vorstand. Doch dem Vorsitzenden wurde das Vertrauen entzogen und er trat zurück.“[16] Er jedoch bestand darauf, das Vertrauen nicht verloren zu haben. Ich habe den Eindruck, dass ihn nur dieser Punkt meiner Ausführungen interessiert hat. Das ist etwas wenig für jemanden, der es trotz Heimaufenthalt zu akademischen Würden und einer respektablen Stellung gebracht hat.

[1] https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/07/24/die-rechtsnachfolger-in-den-taeterorganisation-haben-gut-kalkuliert/#comment-7044

[2] http://www.deutschlandfunk.de/hans-wollschlaeger-die-bewaffneten-wallfahrten-geschichte.730.de.html?dram:article_id=102091

[3] https://www.unifr.ch/bkv/kapitel1922-3.htm

[4] https://en.wikipedia.org/wiki/Nullum_crimen,_nulla_poena_sine_praevia_lege_poenali

[5] Die Komplexität des Themas kann man beispielhaft dem Fall „Himmelsthür“ entnehmen: https://dierkschaefer.files.wordpress.com/2015/01/rezension-himmelsthc3bcr.pdf

[6] https://dierkschaefer.wordpress.com/2011/09/13/das-war-spitze-herr-ratsvorsitzender/

[7] https://dierkschaefer.wordpress.com/2011/01/31/der-runde-tisch-heimkinder-und-der-erfolg-der-politikerin-dr-antje-vollmer/

[8] Man darf zwar ohne juristische Konsequenzen die katholische Kirche eine „Kinderfickersekte“ nennen“. https://www.lawblog.de/index.php/archives/2012/02/11/katholische-kirche-darf-kinderficker-sekte-genannt-werden/ , doch das ist nur im begrenzten Rahmen der Missbrauchsdiskussion dem öffentlichen Frieden nicht abträglich.

[9] Zum Hintergrund noch einmal Vollmer: Anmerkung 7

[10] https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/06/24/die-zahnlosigkeit-der-gesetze-zum-recht-von-schutzbefohlen/

[11] Eine Zeitung schreibt von „AWO, DRK, Diakonie & Co“ http://www.shz.de/schleswig-holstein/politik/friesenhof-skandal-so-wehren-sich-betreiber-gegen-eine-kinderheim-reform-id10039671.html

[12] Die Rolle des Heimkindervereins möchte ich außen vor lassen. Sie hatten einfach aufs falsche Pferd gesetzt in der Hoffnung, es werde sich als Goldesel erweisen.

[13] … und weiß, dass ich damit auf heftigen Widerspruch stoßen werde, denn ich bin kein Heimkind und habe Heimkinder darum nicht anzugreifen.

[14] Wer beurteilen will, ob sie brauchbar waren, lese nach: https://dierkschaefer.files.wordpress.com/2009/04/verfahrensvorschlage-rt.pdf

[15] https://dierkschaefer.wordpress.com/2009/04/05/anhorung-runder-tisch-2-april-2009/

[16] https://dierkschaefer.files.wordpress.com/2009/04/runder-tisch-bericht-ds.pdf

38 Antworten

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  1. Helmut Jacob said, on 28. Juli 2015 at 16:40

    Selbstverständlich ist der RTH Täterorganisation. Organisation kommt von organisieren. Und der RTH hat eindeutig organisiert, dass die Tätervertreter so wenig wie möglich blechen müssen. Für mich ist der Fall klar wie Kloßbrühe. Und was ich über den Herrn Doktor noch gar nicht wusste, lese ich hier. Sie sollten widerrufen, Herr Schäfer. Gut, dass Sie den üblen Scherz nicht mitgemacht haben. Es steht außer Frage, Dr. Dingsda (ich muss den Namen des Heimopferschädigers schleunigst vergessen) war unerwünscht; nur von der Pastorin nicht. Sie wusste ihn zu dirigieren. Und er stammelte dann nur noch von einem Spatzen in der Hand. Ein Freund meinte zu mir: Wenn ich den Spatz in die Hand nehmen will, gehe ich an die Pinkelrinne. Insofern ist der Doktor auch Täterorganisator.

  2. Helmut Jacob said, on 28. Juli 2015 at 17:10

    Je länger ich über die Täterorganisator nachdenke, desto gezwungener fühle ich mich, noch eine Schüppe drauf zu legen: Unseren Arbeitsgruppenmitgliedern fiel auf, dass ich immer von verübten Verbrechen in Volmarstein schreibe. Und so wurde ich gefragt: „Kann man das wirklich als Verbrechen bezeichnen?“ Ja klar, habe ich erwidert und mir dann die Arbeit gemacht im StGB die entsprechenden Paragraphen zu den erduldeten Verbrechen heraus zu suchen. Auch Winkler/Schmuhl haben in ihrem Buch solche Paragraphen gefunden. Fazit: Was in den Heimen geschah, egal wo,waren in unzähligen Fällen Verbrechen.

    • sabine s. said, on 29. Juli 2015 at 00:34

      Nachdem nun solche Brandschleudern gesetzt wurden, wird’s hoffentlich eine ruhige Nacht. Jedenfalls wünsche ich das. Man muss doch gerüstet sein für die Kommentare, die noch folgen werden.

      sabine s.

  3. Erika Tkocz said, on 29. Juli 2015 at 02:18

    Nun hat ja Herr Becker bezogen auf die Anlaufstellen von Täterorganisation gesprochen, darauf war meine Antwort bezogen.
    Verstehe ich Sie da richtig Herr Schäfer, dass jene Menschen die nun am Runden Tisch waren und auch jetzt das Prozedere der Fondsabwicklung durchführen im Sinne der Täterorganisationen arbeiten??
    Wie eng fassen Sie den Begriff Täterorganisation? Bezieht sich der Begriff explizit auf die Heimerziehung der Vergangenheit , oder sind Bund, Länder und Kirchen grundsätzlich Täterorganisationen??

    Gehört nicht zu einer Täterorganisation die Absicht von Verbrechen, also schon ganz am Anfang beispielsweise der Vorsatz z. B. sich bereichern zu wollen, der Vorsatz Kinder quälen zu wollen, der Vorsatz sexualisierte Gewalt auszuüben etc???

    Auch müsste der Nachweis gebracht werden, dass die überwiegenden Heime diese Verbrechen begangen haben und bisher sehe ich lediglich mehrheitlich die Form der schwarzen Pädagogik in den Heimen. Auch halte ich es für nicht erwiesen, dass sich nun die Mehrheit der Ehemaligen nicht meldet, weil sie von dem Fonds nichts wissen. Das muss dann auch erst einmal bewiesen werden, so muss man schon auch zumindest in Erwägung ziehen, dass die Mehrheit sich nicht unbedingt als Opfer der Heimerziehung sieht. Gewagte These ich weiß, aber umgekehrt kann man auch nicht behaupten, dass die -wie man schätzt 800000 Ehemaligen -nun alle Opfer der Heimerziehung geworden sind, da fehlen mir die Beweise.

    Interessant Herr Schäfer,dass Sie immer wieder nur von den Ehemaligen am Runden Tisch eine Person erwähnen, das macht ja den Eindruck, dass die anderen Ehemaligen für Sie offensichtlich gar nicht existieren und/oder keine Bedeutung haben und hatten????

    Wenn Sie Herr Schäfer nun aber meinen, da eine bestimmte Person mit ins Boot der Täter reinholen zu wollen, dann ist das mehr als unausgegoren und Ihre Wahrnehmung halte ich für subjektiv, voreingenommen und Alle die hier meinen ständig draufzuhauen sei nur so viel gesagt: wenn das Ergebnis anders ausgefallen wäre, da wäre wohl die Ehemaligen bzw. die eine Person auf die ja ständig eingedroschen wird ein Held geworden. So einfach dreht Ihr Euch Eure Welt, es hätte nur das Ergebnis stimmen sollen, dann würde man zu anderen Interpretationen kommen.

    Nun und zu den Behindertenheimen: was passiert da?? Nichts und es wird auch Nichts passieren, wo bleiben da die angeblichen Helden die ja soooooo viel erreichen, klar tun sie, weil alles abgelehnt wird. Okay, nimmt die Taube, hoffentlich erlebt ihr es noch!

    • dierkschaefer said, on 29. Juli 2015 at 18:21

      Punkt für Punkt „meine Antworten“
      Nun hat ja Herr Becker bezogen auf die Anlaufstellen von Täterorganisation gesprochen, darauf war meine Antwort bezogen.
      Verstehe ich Sie da richtig Herr Schäfer, dass jene Menschen die nun am Runden Tisch waren und auch jetzt das Prozedere der Fondsabwicklung durchführen im Sinne der Täterorganisationen arbeiten?? „Ein drastischer Vergleich: Wer den Tatort säubert ist kein Verbrecher.“
      Wie eng fassen Sie den Begriff Täterorganisation? Bezieht sich der Begriff explizit auf die Heimerziehung der Vergangenheit , oder sind Bund, Länder und Kirchen grundsätzlich Täterorganisationen?? „Habe ich einigermaßen diffenziert zwischen damals und heute beschrieben, muss mich nicht wiederholen.“
      Gehört nicht zu einer Täterorganisation die Absicht von Verbrechen, also schon ganz am Anfang beispielsweise der Vorsatz z. B. sich bereichern zu wollen, der Vorsatz Kinder quälen zu wollen, der Vorsatz sexualisierte Gewalt auszuüben etc??? „Auch dies war bei mir klar: Nicht die Organisation war es, sondern Einzeltäter, wenn auch viele. Die Organisation war allenfalls Täter durch Nichtstun: Keine Aufsicht; kein kompetentes Personal eingestellt. O.k., für kompententes Personal war kein Geld da. Aber dann muss ich den Job auch nicht machen.“
      Auch müsste der Nachweis gebracht werden, dass die überwiegenden Heime diese Verbrechen begangen haben und bisher sehe ich lediglich mehrheitlich die Form der schwarzen Pädagogik in den Heimen. Auch halte ich es für nicht erwiesen, dass sich nun die Mehrheit der Ehemaligen nicht meldet, weil sie von dem Fonds nichts wissen. Das muss dann auch erst einmal bewiesen werden, so muss man schon auch zumindest in Erwägung ziehen, dass die Mehrheit sich nicht unbedingt als Opfer der Heimerziehung sieht. Gewagte These ich weiß, aber umgekehrt kann man auch nicht behaupten, dass die -wie man schätzt 800000 Ehemaligen -nun alle Opfer der Heimerziehung geworden sind, da fehlen mir die Beweise.
      Interessant Herr Schäfer,dass Sie immer wieder nur von den Ehemaligen am Runden Tisch eine Person erwähnen, das macht ja den Eindruck, dass die anderen Ehemaligen für Sie offensichtlich gar nicht existieren und/oder keine Bedeutung haben und hatten???? „Da bin ich völlig Ihrer Meinung. Man hat zu leichtfertig die vielen, die sich nicht gemeldet haben, aufs eigene Konto verbucht. Nach Meinung vieler, darf es einfach keine guten oder halbwegs guten Heime gegeben haben. Dabei wäre es in der Argumentation vorteilhaft gewesen zu sagen: Es gab wohl auch gute, um so höher ist der Schuldanteil der schlechten. Ich habe das leider nicht verständlich machen können.“
      Wenn Sie Herr Schäfer nun aber meinen, da eine bestimmte Person mit ins Boot der Täter reinholen zu wollen, dann ist das mehr als unausgegoren und Ihre Wahrnehmung halte ich für subjektiv, voreingenommen und Alle die hier meinen ständig draufzuhauen sei nur so viel gesagt: wenn das Ergebnis anders ausgefallen wäre, da wäre wohl die Ehemaligen bzw. die eine Person auf die ja ständig eingedroschen wird ein Held geworden. So einfach dreht Ihr Euch Eure Welt, es hätte nur das Ergebnis stimmen sollen, dann würde man zu anderen Interpretationen kommen. „Sehe ich anders: Er war doch wohl in der Lage, das Spiel zu durchschauen. Von Anfang an gab es, ich habe es in der Anhörung gesagt, die schiefe Machtverteilung, das Fernhalten von Kappeler aus dem Gremium, die Intransparenz. Er hätte inhaltlich gute Argumente gehabt, doch wie es aussieht, keinen Gebrauch davon gemacht, hat auch die Schonung der Betriebe, für die ehemalige Heimkinder gearbeitet haben, geduldet. Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen.“
      Nun und zu den Behindertenheimen: was passiert da?? „Wie den Meldungen zu entnehmen ist, zieren sich die meisten Bundesländer zu zahlen und schieben die Sache auf die lange Bank, weil sie es angeblich besser machen wollen.“ Nichts und es wird auch Nichts passieren, wo bleiben da die angeblichen Helden die ja soooooo viel erreichen, klar tun sie, weil alles abgelehnt wird. „Na, da müssten Sie schon Ross und Reiter nennen.“ Okay, nimmt die Taube, hoffentlich erlebt ihr es noch! „Soweit ich sehe, gibt es nicht einmal Spatzen.“

  4. sabine s. said, on 29. Juli 2015 at 09:05

    Ich würde noch ein Stück weiter gehen: Die Absicht, nur eine Betroffene des RTH als Zielschreibe für Frust- und Agressionsabbau zu benutzen, kann nicht das wirkliche Interesse ALLER ehemaligen Heimkinder sein. Insofern spiegelt dieser sich wiederholende Versuch eine klägliche Minderheit wieder, die wohl ihren Spass daran haben will.

    Na ja, wer nun als Zielscheibe herhalten muss, wenn die (berechtigten) Forderungen für ehemalige Heimkinder der Behindertenhilfe und Psychiatrie nicht erfüllt werden, darüber muss man nicht lange rätseln. Ich bin schon jetzt auf das Gestammle eines Herrn Jacob o. a. hier in diesem Blog gespannt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Forderungen nicht erfüllbar sind. Die Verbrechen an diesen Kindern ist m. E. besonders perfide, weil dieser Personenkreis in einem noch gravierenderem Abhängigkeitsverhältnis gestanden hat. Hier gab es es nicht einmal den Gedanken an einen Ausbruchsversuch, einem Sich-wehren-können…

    Und eine Bitte habe ich noch an Sie, Herr Schäfer: Hören Sie auf, Ihre (möglichen?) eigenen Befindlichkeiten auf dem Rücken – auch meinem Rücken – der Betroffenen auszuleben. DAS, was hier teilweise passiert, findet nicht meine Zustimmung.

    Schade, eine vermutlich im Kern angedachte, Plattform für Betroffene, sich austauschen zu können, zu gesellschaftpolitischen Fragestellungen Position beziehen zu können, droht zu verkommen.

    sabine s.

  5. Erika Tkocz said, on 29. Juli 2015 at 09:37

    @ Sabine

    mir ist schon lange nicht mehr nachvollziehbar was es mit dieser Plattform auf sich hat, denn sie dient auch nicht dem Frustrations-und Aggressionsabbau und droht nicht zu verkommen, sie ist es längst. Kein Mensch/Ehemaliges Heimkind kann aus der eigene Frustration raus, wenn ständig eine sich immer wieder kehrende -wiederholdende Kommunikation über das was nun angeblich geschehen ist in dieser Art und Weise geschieht. Nach Freud könnte man es auch so beschreiben: „Wiederholungszwang“ und man dreht sich im Kreis.

  6. sabine s. said, on 29. Juli 2015 at 10:14

    Dafür „beide Daumen hoch!“

    sabine s.

  7. sabine s. said, on 29. Juli 2015 at 23:35

    …Er war doch wohl in der Lage, dass Spiel zu durchschauen…(Ende des Zitats Hr. Sch.)

    Was soll der Quatsch? Was ist mit den anderen, haben Sie die anderen Betroffenenvertreter für zu blöde gehalten, das ebenfalls zu durchschauen?

    …soweit ich sehe, gibt es nicht einmal Spatzen… (Ende des Zitats Hr. Sch.)

    Aha, wenn Sie so viel wissen, dann sollte hier keine Zeit vergeudet werden Die selben Fehler/persönliche Angriffe sind Zeitverschwendung.

    sabine s.

    • alexa whiteman said, on 4. August 2015 at 21:19

      Da stimme ich dir voll und ganz zu Erika.
      Beste grüße Alexa

    • alexa whiteman said, on 4. August 2015 at 21:21

      An Sabine
      🙉🙈🙊
      Stimmt
      Beste grüße Alexa

  8. Martin MITCHELL said, on 30. Juli 2015 at 10:34

    .
    Die beiden christlichen Kirchen und Wohlfahrtsverbände und Bund und Länder bezüglich dem nachkriegsdeutschen Heimerziehungsskandal und deren Nachwehen.

    Ich, Martin MITCHELL, nenne sie schon seit Jahr und Tag – zu Recht – „Täterorganisationen“!

    Prof. Dr. Manfred Kappeler nennt sie schon seit Jahr und Tag – zu Recht – „Täterorganisationen“!

    Der Verein ehemaliger Heimkinder e.V., seine Mitglieder und sein Vorstand (auch vorherige Vorstände) nennen sie schon seit Jahr und Tag – zu Recht – „Täterorganisationen“!

    Ex-Glückstatter Rolf Breitfeld nennt sie schon seit Jahr und Tag – zu Recht – „Täterorganisationen“!

    Der evangelische Pfarrer a.D. Dierk Schäfer, Diplom-Psycholge und Diplom-Pädagoge, nennt sie schon seit Jahr und Tag – zu Recht – „Täterorganisationen“!

    Der uns allen bekannte Helmut Jacob nennt sie schon seit Jahr und Tag – zu Recht – „Täterorganisationen“!

    Die taz nennt sie schon seit Jahr und Tag – zu Recht – „Täterorganisationen“!

    Und niemand von ihnen brauch sich und wird sich jemals dafür entschuldigen, auch ich nicht. Punkt.
    .

    • sabine s. said, on 2. August 2015 at 09:30

      Aha, ausgerechnet Rolf Breitfeld, der als großer Held gefeierte wegen seines NEIN zum Abschlussbericht, nennt „sie“ Täterorganisation.
      Die materielle Hilfeleistung und R-ersatzleistung hat er trotzdem in Anspruch genommen!!!

      Na ja, Geld stinkt bekanntlich nicht.

      sabine s.

    • Erika Tkocz said, on 2. August 2015 at 10:37

      Da muss ich etwas offensichtlich überlesen haben Mitchel, zeige mir doch einmal bitte ein Schriftstück, in dem Manfred Kappeler wie Du behauptest von Täterorganisation spricht. Nun und wenn Einige von Täterorganisation sprechen muss ich es noch lange nicht machen, inhaltlich ist das nun wirklich keine Argumentation. Außerdem beschränkt sich die Heimerziehung nicht nur auf die Heime bzw. die Träger der Heime, sondern wie bekannt sein dürfte ist die Verantwortungskette doch weiter zu fassen, also da muss man das Jugendamt und die Gerichte mit einbeziehen. Legt man den Focus nun auf die Heimerziehung haben sie sich ohne Zweifel schuldig gemacht, keine Frage, nur sind diese Organisationen -und das betrifft auch die Kirchen- weiter zu fassen als nur auf die Heimerziehung zu beschränken. Spricht man dann von Täterorganisationen muss man da schon genau sein, d.h. eine differenziertere Betrachtung vornehmen und damit verbunden auch eine differenziertere Definition.

      Na und wenn die Kirchen Täterorganisationen sind, hat Herr Schäfer ja auch für diese Täterorganisationen gearbeitet, ich übrigens auch!

      So ein Mensch wie Du Martin Mitchel der erst breit streut den Fonds nicht annehmen zu wollen, auch Andere auffordert dieses nicht zu tun und dann breit streut wie er selber den Fonds annimmt kann ich beim besten Willen nicht ernst nehmen. Bei Deinesgleichen weiß man nie was heute und was morgen geschieht, machst mal gerade was Dir in den Sinn kommt ohne Folgen zu antizipieren. Heute wird der Fonds abgelehnt, Morgen wird eine Petition geschrieben mit der Forderung, dass die Anmeldungsfristen verlängert werden. Spricht nicht wirklich von Überlegtheit, aber wir leben ja in einem freien Land und Jeder kann sich willkürlich über seine angeblichen Erfolge in den Himmel loben, egal wie die Realität aussieht. Nein die Helden müssen keinen Finger krumm machen, einmal nein sagen und unqualifizierte Aussagen machen wie beispielsweise, dass Säuglinge ja sowieso nichts merken reicht aus. Ach ja und sich dann bei den Täterorganisationen ihr Geld holen, weil Geld nicht stinkt egal woher es kommt.

  9. Erika Tkocz said, on 30. Juli 2015 at 10:45

    Ja Sabine da kann man immer wieder nur staunen über den Quatsch und offensichtlich ist immer noch nicht kapiert worden, dass es bei dem Runden Tisch nicht um eine grundsätzliche gleichverteilenden Anzahl aller Vertreter jeder Seite ging, denn dann hätten mehr als 20 Ehemalige dabei sein müssen. Es ging lediglich darum, dass man anfänglich 3 Ehemalige dazu nahm aufgrund „Gold will“, später noch 3 Stellvertreter. Das war doch bekannt und wenn man gemeint hätte es ging darum in einer demokratischen Form Forderungen durchzusetzen, hätte man keine Ehemaligen hinschicken dürfen. Dass war nie so geplant und jetzt wegen des Ergebnisses so zu tun als wäre diese Form der Asymmetrie absolut überraschend und dazu auch noch ein Spiel das hätte …insbesondere von einer Person durchschaut werden müssen…ist nicht nur Quatsch sondern verfehlt die Tatsachen. Dümmer geht es ja immer und jetzt im Nachhinein so zu tun, als wenn der Runde Tisch als eine demokratische Form gedacht gewesen sei ist mehr Quatsch. Hätte man das erwartet hätte man überhaupt keine Ehemaligen hinschicken dürfen und den Runden Tisch ablehnen müssen, dass wäre die einzig sinnvolle Konsequenz gewesen. Aber das wird ja mal schnell vergessen und ich erinnere mich noch wie froh man anfänglich war, dass überhaupt etwas passiert und dann hat man im Laufe der Zeit vergessen, was eigentlich ursprünglich gedacht war. Nicht einmal eine Entschädigung/eine Ausgleich war gedacht, aber das will man ja jetzt nicht mehr wissen.
    Es ist ja leichter das Pferd von hinten aufzuzäumen und bestimmte Menschen für das Ergebnis verantwortlich zu machen. Wieso auch nicht, wir leben in einem freien Land und da kann ja Jeder so wie er es braucht über andere Menschen herziehen und das macht dann auch noch Spaß, weil es leicht ist beliebig Tatsachen und Fakten nach eigenen Vorstellungen drehen zu können, echt klasse so lässt es sich leicht draufhauen.
    Nun Herr Schäfer es geht nicht darum, grundsätzlich auch Ehemalige Heimkinde kritisieren zu dürfen, wir haben keinen Freibrief alles zu tun und sollten das auch zulassen, um nicht in den Verdacht zu geraten ständig die „Opferkarte“ hochhalten zu wollen, weil es uns mal gerade so im Kram passt. Sie tun es ja auch, aber sie tun das in einer unfairen Art und Weise und gelegentlich gewinne ich den Eindruck, dass hier auch persönliche Animositäten eine Rolle spielen und sie deswegen bevorzugt nur eine Person im Focus haben.

    Grundsätzlich aber wird es Zeit darüber nachzudenken, was wirklich hilfreich ist, was Sie hier machen sicherlich nicht, denn Sie Herr Schäfer machen nichts weiter als die Fahne des Frustes hochzuhalten und daraus kann nichts wirklich Gutes für die Zukunft entstehen. Es sind zwar Wenige hier die sich in ihrem Frust eingenistet haben, aber machen Sie sich einmal Gedanken was aus ihnen werden soll, oder meinen Sie etwa es sei für diese Menschen hilfreich sich ständig mit Feindbildern zu beschäftigen und sie dabei zu unterstützen, sehen Sie das als Ihre Aufgabe an ???

    • alexa whiteman said, on 4. August 2015 at 21:34

      Erika
      Du sprichst aus meinem Munde. Ich darf erinnern was mein damaliger Anwalt Christian Sailer gesagt hat über den runden Tisch????
      Oder mike aus England, er wollte uns unterstützen. Nix war’s
      Könnte noch mehr ?????
      Alexa

  10. Erika Tkocz said, on 2. August 2015 at 01:58

    Täterorganisation??

    Ich will mich jetzt nicht wiederholen und noch einmal schreiben, was mich gestört hatte, Anlaufstellen als Täterorganisation zu titulieren, weil offensichtlich nicht wirklich Interesse besteht auch mal das so zu nehmen wie ich es geschrieben habe. Mir geht es nicht darum, ob hier kirchliche Einrichtungen….weil sie sich der Heimerziehung schuldig gemacht haben…Täterorganisation genannt werden, das sehe ich ja nicht einmal anders.

    Aber wie sollte man nun das damalige Gremium am Runden Tisch nennen und auch die Fondserrichter sowie die Anlaufstellen?? Darum geht es mir und das braucht eine Definition der Gegenwart und deswegen habe ich sie auch schon immer die „Verantwortungskette“ genannt. Für mich hat dieser Begriff genau auch damit zu tun, was sie hätten machen müssen, die Verantwortung für das damalige Unrechtssystem zu übernehmen, was dann bedeutet nicht die Tatsachen zu leugnen, herunterzuspielen und das mit der Absicht um sich vor einer Entschädigung zu drücken. Diese Verantwortungskette hatte aber auch so gar nichts gemeinsam mit unseren Vertretern am Runden Tisch und es ist sehr unlogisch undifferenziert nun die Verantwortungskette mit unseren Vertretern in einem Topf zu schmeißen.

    Ich will mich nicht wiederholen wie der Runde Tisch entstanden ist, die Asymmetrie ist auch bekannt und letztlich hätte es dann nur eine konsequente Entscheidung unserer Vertreter geben dürfen, den Runden Tisch zu verlassen. Dann hätte es den Runden Tisch nicht mehr gegeben und der weitere Weg wäre jener gewesen, der z.Zt. angeblich von einigen Ehemaligen gegangen wird, sämtliche gerichtliche Instanzen zu durchlaufen.
    So und dann sollte man fairerweise alle Ehemaligen, die bis jetzt bei den Anlaufstellen waren einmal fragen, ob sie bereit gewesen wären zu warten….ungewiss wie lange…..oder ob sie die gegenwärtige Lösung also den Spatz in der Hand nehmen. Hier geht es nicht darum, dass das Ergebnis in Ordnung ist, es besteht kein Zweifel dass es nicht so ist, es geht lediglich um Optionen die es gab und gibt. Dann bitte Herr Schäfer machen Sie doch einmal eine Umfrage, ob die Mehrheit der Ehemaligen auf das was sie bisher bekommen haben verzichtet hätten zugunsten einer (utopischen) Taube. Nur dann, wenn die Mehrheit jetzt den Fonds abgelehnt hätte würde diese immer wieder gebetsmühlenartige Kritik an den Fonds einen Sinn.

    • dierkschaefer said, on 3. August 2015 at 06:01

      Noch einmal, seufz, Täterorganisationen! Ich habe zwei Phasen des Unrechts an Heimkindern unterschieden, die Heimzeit und die der Bemühungen am Runden Tisch. In der ersten Phase handelt es sich eher um Täter in Organisationen. Zwar war das Gesamtunrecht systembedingt, doch finden diese Anteile Erklärungen, die zwar nicht honorig sind, aber zeittypisch. Damit meine ich die Fortdauer einer Geisteshaltung, die in den Kindern Objekte zur möglichst kostengünstigen Disziplinierung und Missionierung sah und Methoden fortführte, die auch in der damaligen Fachwelt nicht mehr einhellig vertreten wurden. Misshandlungen und Missbrauch jedoch gingen auf das Konto der vielen Einzeltäter in diesen Organisationen. Es muss für ehemalige Heimkinder schmerzlich sein, dass gerade diese Phase, in der viele von ihnen fürs Leben geschädigt wurden, differenziert betrachtet werden muss. Aber schon in dieser Phase wurde die unheilige Allianz von Staat und Kirche wirksam. Hans-Walter Schmuhl und Ulrike Winkler sind in ihrer Untersuchung „Vom Frauenasyl zur Arbeit für Menschen mit geistiger Behinderung, 130 Jahre Diakonie Himmelsthür (1884-2014)“ ausführlich auf die sich daraus ergebenden Probleme eingegangen. Sie sind von ihrer Struktur her für viele damalige kirchliche Einrichtungen typisch und leider noch immer virulent. Ich habe das Werk hier im Blog rezensiert: https://dierkschaefer.files.wordpress.com/2015/01/rezension-himmelsthc3bcr.pdf .
      Diese unheilige Allianz setzte sich am Runden Tisch fort und machte aus den Organisationen Staat und Kirche Täterorganisationen. Dieser Begriff ist juristisch wie kriminologisch nicht zu halten, es sei denn, man prüft den Zusammenschluß der beteiligten Organisationen in der Abwehr von Ansprüchen unter kartellrechtlichen Gesichtspunkten. Doch als Kampfbegriff in den Augen der über den Tisch gezogenen ehemaligen Heimkinder und ihrer Sympathisanten taugt er. Auch ich benutze ihn, gerade weil ich als Pfarrer an meine Organisation höhere Ansprüche stelle, als rein rechtliche. Hier wurden im Unterschied zur ersten Phase die Organisationen als solche „tätig“ und können als Täter beschuldigt werden, was ja auch hinreichend, wenn auch erfolglos geschehen ist und noch geschieht.
      Niemand hat, wie unterstellt, gemeint, dass der Runde Tisch zahlenmäßig paritätisch hätte besetzt werden müssen, um dann „demokratisch“ über die Ergebnisse abzustimmen. Die Asymmetrie beruht nicht in der zahlenmäßigen Besetzung, sondern darin, dass die ehemaligen Heimkinder am Runden Tisch gegen „Apparate“, gegen geballte Organisationsmacht zu kämpfen hatten. Sie wurden von der Vorsitzenden, die sich als „Moderatorin“ einer „Wahrheitskommission“ gab, nicht pflichtgemäß unterstützt, bis hin zur versuchten Erpressung, das Einverständnis aller sechs ehemaligen Heimkinder (Vertreter wie Stellvertreter) zum Ergebnis zu erhalten. Und die drei, die zugestimmt haben? Ich habe die Rolle des offensichtlichen Stimmführers hervorgehoben, weil ich seine (Formal-)Qualifikationen kenne, im Unterschied zu denen der beiden anderen. Im Gegensatz zu verdeckten Unterstellungen: Ich habe keinerlei Animositäten gegen meinen ehemaligen Studienkollegen. Wir kannten uns fast nur vom Sehen und die wenigen Begegnungen waren unproblematisch. Doch gemessen am Schicksal vieler ehemaliger Heimkinder hat er beruflich Erfolg gehabt. Da darf man schon erwarten, dass er das Spiel durchschaut und es nicht einfach mitspielt, wie es doch den Anschein hat. Ja, ich weiß, die Übermacht. Doch es gibt Argumente, die auch eine Übermacht nicht einfach vom Tisch wischen kann, wenn sie sich nicht öffentlich ins Unrecht setzen will. Er hätte diesen Goliath vorführen können – doch David hat sich weggeduckt. Geduckt auch vorm VeH, dessen kontraproduktive Politik er nicht parierte. Ob er nun ein Mittäter war? Der Vorwurf ginge zu weit. Er hat die Opferrolle der ehemaligen Heimkinder fortgeschrieben. Schade!

      • Erika Tkocz said, on 3. August 2015 at 18:21

        Nun seufzen Sie mal nicht so laut Herr Schäfer, ihre Ausführung ist jetzt bei mir angekommen und ich finde diese jetzt auch nachvollziehbarer. Deswegen gehe ich nur kurz auf den Schluss ein:
        Die David – Goliath Geschichte bzw. dieser Vergleich hinkt aber gewaltig, dazu war der Runden Tisch dann doch zu facettenreich und da fehlt Ihnen schon auch bestimmte Einzelheiten. Um nur ein Beispiel zu bringen wie denn wohl der Abschlussbericht ohne unsere aktive Arbeit ausgesehen hätte und für mich besteht eine Aufarbeitung der damaligen Heimerziehung nicht ausschließlich aus einem monetären Aspekt. Wir leben in Deutschland und das sollte man schon bei Entschädigungen nicht vergessen und nicht so tun, als ob hier David gegen Goliath nur annähernd eine Chance gehabt hätte. Letztlich können Außenstehende nicht wirklich beurteilen, was sowohl unsere Vertreter am Runden Tisch und auch die Arbeitskreise geschaffen haben und wenn man nun Personen,-die in der Abstimmung zu dem Fonds mit dem Nein stimmten als Helden erhebt, auch wenn sie sonst keinen Finger krumm gemacht haben, soll man das tun. Für jene Menschen ist das Schwarz-Weiß Denken einfacher und auch wichtig sich als Helden zu sehen.

        Nein ganz sicher hat H-S Wiegand die Opferrolle der Heimkinder nicht fortgeschrieben und das können Sie nicht einmal im Ansatz beurteilen, aber ich kann das Herr Schäfer und für mich ist H-S Wiegand mein persönlicher Held, der es ausgehalten hat sich von vielen Ehemaligen- die nicht in der Lage waren zu überschauen was wirklich war – beleidigen zu lassen, der es auch mit Würde trug nicht Stellung zu beziehen. Jene aber, die ihn unablässig in den Dreck ziehen scheinen es nötig zu haben, gegen besseres Wissen und ohne sich selber auch nur annähernd produktiv an der Aufarbeitung beteiligt zu haben. Wahrscheinlich zählt noch immer in der Heimszene: „wer das größte Maul hat setzt sich durch“, aber aus Erfahrung weiß man auch, dass das nicht ewig so weiter geht.

        Am Ende werden diese so großartigen Helden und Kämpfer nichts mehr haben wofür es sich lohnt zu kämpfen, schon mancher Stern ist jetzt schon verblasst und dann ist es so, dass der Held (Narziss) in der Depression verfällt und da mag ich gar nicht darüber nachdenken was dann passiert.

        Ich hätte mir da eher gewünscht sich darüber Gedanken zu machen was aus ehemalige Heimkinder wird, wenn sie einmal Pflege brauchen und Herr Schäfer Ihre Verfahrensvorschläge dazu, sind nicht ausgereift, denn es wird nicht reichen Personal für dieses Klientel zu schulen. Im Altersheim wird man auf Gefahren der Retraumatisierung keine Rücksicht nehmen und da gibt es keine „Extrawurst“. Oft hatten wir in verschiedenen Foren dieses Thema und die kürzeste Antwort darauf Altersheim oder nicht wird mit NEIN beantwortet und da wäre es hilfreicher sich darüber Gedanken zu machen, als sich ständig wiederholend über die Vergangenheit auszulassen. Die Vergangenheit wird weiter aufgearbeitet, da passiert vieles, aber es wäre auch sinnvoll sich einmal mit der Zukunft ehemaliger Heimkinder zu beschäftigen. Frust sollte man nicht ständig schüren, denn das bedeutet lediglich Stillstand, Halten in Sinnlosigkeit, denn daraus kann nichts wachsen.

        So nun bin ich am Ende, denn ich bin Mitten in meiner Aufarbeitung und werde im Herbst meine letzte Akte holen, die nach meiner Anfrage vor 6 Jahren nun doch aufgetaucht ist. Ich habe da viel vor und es wird auch eine problematische Sache werden. Aber ich bin ja keine Heldin, habe keine Feindbilder und so muss ich mich mit meiner Traurigkeit beschäftigen. Dennoch bleibe ich wie immer hoffnungsvoll, weil ich nun einmal so bin wie ich bin!

      • alexa whiteman said, on 4. August 2015 at 21:37

        Sie sind in keinster Weise hilfreich gewesen. Hr Sch
        Whiteman Alexa

  11. sabine s. said, on 4. August 2015 at 23:50

    Genug ist genug…
    Hi, Erika, Dein letzter Beitrag ist super! Vielen Dank dafür. Ich hatte damit gerechnet, dass eine Welle des Protestes mit Deinem Beitrag losgetreten wird. Aber…Schweigen im Walde. Wenn der Beitrag bewirkt haben sollte, dass ein Nachdenken, ein Hinterfragen: „Warum geht der Blog-Betreiber und einige seiner Gefolgsleute so scharmlos mit einem ehemaligen Heimkind um ?“ einsetzt, dann hat er sein Zeil wohl erreicht.
    Warum Herrn Schäfer, forcieren sie den Hass, der Herrn Wiegand von einer Hand voll Ehemaliger entgegenschleudert (so jedenfalls kommen viele Ihrer Kommentar bei mir an)? Der Spatz in der Hand, der zunächst nur 5 Millionen wert sein sollte, hat beachtlich zugelegt und für das gesamte Bundesgebiet rund eine 3/4 Milliarde erreicht, wobei mir völlig klar ist, dass das Leid nicht mit der Summe – eigentlich mit keiner Summe – gesühnt werden kann.

    Ich richte mich nun mit einer Bitte an Sie, Herr Schäfer: Wenn es Ihnen um uns geht, wenn Sie uns wirklich helfen wollen, dann nehmen Sie uns ALLE ernst. Behandeln sie ALLE Ehemaligen menschenwürdig und greifen Sie den vorletzten Absatz des Kommentars von Erika Tkocz vom 3. August 18.21 h auf. Perspektivisch gesehen gibt es eine Menge zu tun. Das Thema „Hilfen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter“ brennt uns unter den Nägeln. Helfen Sie, dass wir im Alter eine menschenwürdige Unterstützung und Pflege erfahren. Ihre „Fraktion“ ist Betreiber von Betreuungs- und Serviceangeboten, dies ambulant, teilstationär und vollstationär. Wirken Sie darauf ein und nehmen Sie gleich noch die ehemaligen behinderten Heimkinder und diejenigen, die in Psychiatrien menschenverachtendes erleiden mussten, in Ihr Handel mit.
    Das wäre eine echte Hilfe, eine Hilfe, die Sinn macht.

    sabine s.

  12. Erika Tkocz said, on 5. August 2015 at 01:03

    Es ist richtig Sabine Unrecht und das daraus resultierende Leid kann mit keiner Summe gesühnt werden. Und ich denke es ist an der Zeit nach vorne zu schauen auf unseren letzten Lebensabschnitt, der nicht in Hass und sinnlosen Kämpfen verschleudert werden sollte, sondern in dem Sinne:
    dona nobis pacem wünschenswert wäre.

    Wer das nicht will sollte zumindest einmal darüber nachdenken und wenn wir nicht wieder da landen wollen/sollen wo für so Viele von uns der Start ins Leben begann….denn Heim ist Heim… dann wird es Zeit sich mit dieser Thematik zu beschäftigen.

    • dierkschaefer said, on 5. August 2015 at 05:56

      Am Heldengedenken will ich mich nicht beteiligen. Wichtig erscheint mir aber eine andere Erkenntnis, die hier geäußert wurde. Es hilft nicht, gebannt in die Vergangenheit zu schauen, sondern nach vorn. Verbitterung lässt sich also nicht mit Geld beheben. Wichtig daran ist, dass eine Ehemalige das schreibt. Wenn ich mir vorstelle, welchem Shitstorm ich begegnet wäre, wenn ich solche Gedanken geäußert hätte. Man hätte mich auf der Seite der Täter gesehen, die nur sparen wollen. Seelsorge verträgt sich nicht mit finanziellen Interessen, auch wenn diese nur unterstellt sind. Das haben unsere Kirchenoberen nicht kapiert, als sie litaneiartig wiederholten, das Unrecht an den ehemaligen Heimkindern lasse sich nicht mit Geld wieder gut machen. Sie hatten zwar Recht, waren aber unglaubwürdig. Mit der Verbitterung ist es wie mit einer Krebsdiagnose. Wer nur auf seine Krankheit starrt, wird bis zum Ende darunter leiden. Wer darauf schaut, was ihm noch bleibt, wird mit seinem Krebs leben, „dankbar“, weil er noch lebt und – in akzeptierten Grenzen – tun kann, was ihm lebenswert erscheint.
      Also der Blick nach vorn. Wie ich sehe, waren es die Volmarsteiner, die als erste vom Leben im Altersheim sprachen, das sie für sich nicht wollten. Das wäre ja ein Punkt in der Verhandlungsmasse am Runden Tisch gewesen. Hat ihn jemand aufgegriffen? Sicherlich wäre es für die Heimbetreiber schwer verständlich gewesen, dass Menschen in ihre mittlerweile doch so hervorragenden Heime absolut nicht rein wollen. Doch die Volmarsteiner wollten die Zeit vor dem Heim ausdehnen. Dass sie am Ende des Lebens doch noch in einer Pflegestation landen könnten, weil die Leistungen nur stationär erbracht werden können, haben sie nicht angesprochen, doch das dürfte selbstverständlich sein. Es geht also um Assistenzen, die ein Leben außerhalb der totalen Institutionen möglichst lange ermöglichen. Das wäre also bedarfsgebunden und statistisch kalkulierbar – wird’s aber wohl nicht geben, weil am Runden Tisch nicht in Erwägung gezogen. Da bleibt auch für die nicht Verbitterten nur die Aussicht auf ein durchschnittliches Heim. Die Heime sind tatsächlich besser geworden, und doch will keiner rein. Der Frührentner Jürgen E. steht nicht mehr hinter der Aktion, die andere unter dem Titel „Jürgen fotografiert sein Essen“ gemacht haben (http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/nuernberg-der-rentner-und-das-ekel-essen-im-altenheim-a-1041637.html ). Aber wenn ich an das Essen in „unseren“ Altersheimen oder auch Krankenhäusern denke, dann möchte ich nicht länger als eine Woche darauf angewiesen sein. In manchen Altersheimen wird sogar an Windeln gespart ( https://dierkschaefer.wordpress.com/2011/07/31/wurdiges-sterben/ und https://dierkschaefer.wordpress.com/2011/12/31/2243/ ). Angesichts des Eigeninteresses der Organisationen sehe ich nicht, dass die Zukunft für viele in diesem Land wesentlich rosiger aussieht. Das hängt zusammen mit den psychopathischen Aspekten von Organisationen; ich will demnächst darüber scheiben. Und wenn man sich die konzertierte Interessenvertretung solcher Sozialkonzerne anschaut, wie sie im Friesenheimfall offenbar wurde
      (https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/06/24/die-zahnlosigkeit-der-gesetze-zum-recht-von-schutzbefohlen/ ), dann mag man, wenn auch nicht im juristischen Sinne, durchaus von Täterorganisationen sprechen. Es sind die üblichen Verdächtigen (http://www.shz.de/schleswig-holstein/politik/friesenhof-skandal-so-wehren-sich-betreiber-gegen-eine-kinderheim-reform-id10039671.html ).
      Doch die Zeit vor dem Heim: Man nutze sie, carpe diem!

  13. sabine s. said, on 5. August 2015 at 08:37

    Wenn hier darauf hingewiesen wird, wie groß unsere Angst/Sorge ist, im Alter auf ein selbstbestimmtes Leben verzichten zu müssen, dann beschränkt sich diese Angst nicht nur darauf, den letzten Lebensabschnitt unwürdig in einem Heim verbringen zu müssen. Das gilt ebenso für die ambulante Versorgung. Wer diese in Anspruch nehmen muss (in bestimmten Intervallen bin ich selbst darauf angewiesen), der weiß, wessen Interessen im Vordergrund stehen. In meinen Auseinandersetzungen geht es darum, dass ich einen ganz bestimmten Rhythmus umgesetzt haben möchte. Ich möchte nicht bis Nachmittags ungewaschen und im Nachtzeug zu Hause sitzen, weil der Pflegedienst am Wochenende nicht imstande ist, die Grundpflege morgens durchzuführen. Ich könnte Seiten füllen mit Beispielen, wie die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen missachtet werden, weil sie nicht in die Versorgungsstruktur passen. Ganz zu schweigen von „übergriffartiger“ Versorgung in der Grundpflege. Da wird man ungefragt zum Schauobjekt, weil „der Schüler lernen muss“. Ich die Grenzen auf und stoße auf Unverständnis.
    Es gibt eine Menge zu tun, und wenn die Bewusstseinsbildung nicht stattfindet, wird sich das „übergriffige“ System nicht ändern.
    Wir brauchen das nicht mehr, unsere Erfahrungen reichen für 3 Leben.

    sabine s.

    Zum Thema „Hilfen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter“ gibt es eine Anmerkung im AB (man muss allerdings etwas suchen), dem Lenkungsausschuss wurde vor einigen Jahren ein mehrgliederiges Konzept zugeleitet, welches auch dem Gesundheitsministerium vorliegt.
    Es liegt letztlich an den Anbietern, hier tätig zu werden.

    sabine s.

    • dierkschaefer said, on 5. August 2015 at 10:59

      so lange sich die anbieter erfolgreich gegen kontrollen wehren, wird sich nichts ändern.

      • sabine s. said, on 16. August 2015 at 23:23

        Zumindes für das Bundesland, in dem ich lebe, trifft das nicht zu. Kontrollen werden zu 100 % unangemeldet von der Heimaufsicht ein Mal jährlich durchgeführt. Der MDK hat ebenfalls den gesetztlichen Auftrag, unabhängig von der Heimaufsicht ebenfalls ein Mal jährlich alle Heime zu prüfen. Der MDK meldet sich ca 1/2 Stunde vor der Prüfung telefonisch an. Da der MDK nicht „reihum“ prüft, ist es kaum möglich, den genauen Termin im Vorfeld zu „erraten“. Allerdings stellen sich die Heime mittlerweile darauf ein, „dass es bald wieder so weit sein könnten“, bringen ihre Dokus auf Vordermann etc.

        Bei all‘ den Prüfungen muss man kritisch sehen, dass im Wesentlichen die Dokumentation geprüft wird, die sozialen Angebote anhand der Dokumentation etc. Ob tatsächlich eine „menschenwürdige Pflege “ stattfindet, die Frage beantwortet m. E. das Prüfsystem nicht.

        Die angedachte Novellierung des Pflegeversicherungsgesetzes (geänderte Pflegestufen und Kriterien) wird m. E. auch nicht die Frage einer tatsächlich am Menschen orientierten Pflege beantworden. Dazu müsste viel mehr „Geld in die Hand genommen werden“.

        sabine s.

  14. sabine s. said, on 5. August 2015 at 09:26

    …Am Heldengedenken will ich mich nicht beteiligen…(Ende Zitat D. Schäfer)

    Welch zynische Aussage.

    sabine s.

  15. Erika Tkocz said, on 5. August 2015 at 09:27

    Nun Herr Schäfer der Shitstorm kann ja noch für mich kommen, weisen Sie doch indirekt darauf hin, dass man es machen sollte, weil man da auch mich indirekt auf der Seite der Täter sehen könnte und ich auch meinen könnte das damit Geld gespart werden sollte. Nur ganz kurz: das ist bullshit und bedarf nicht einmal annähernd einer weiteren Erklärung.

    Und es sollte nicht so getan werden, als sei kein Geld geflossen. Es ist aber nicht änderbar, dass es nicht die Höhe war, die erwartet wurde und es sind zwei Ebenen die man da auseinander halten muss. Nein Verbitterung, Hass Leid lässt sich nicht mit Geld beheben, was aber noch lange nicht bedeutet daraus zu schließen ich sei gegen eine Entschädigung gewesen. Ich finde das von Ihnen schon unverschämt meine Gedanken von Ihnen so interpretiert zu sehen, aber Sie werden Ihre Gründe haben. Als Psychologe sollten Sie meinen Gedanken folgen können, was aber offensichtlich nicht der Fall ist.

    Die Volmarsteiner waren ganz sicher nicht die Ersten die sich diesem Thema angenommen haben und werden auch nicht die Letzten sein, aber wenn Sie meinen diese nun besonders hervorheben zu müssen dann ist es so, Sie werden Ihre Gründe haben. Von der Seite bekommen Sie ja auch die notwendige Anerkennung die offensichtlich Ihre Haltung stärkt!

    Der Runde Tisch hat Empfehlungen gegeben und ich werde jetzt nicht wieder daran erinnern, aber das Leben im Alter ist auch dabei und wurde auch bei der Fondsumsetzung diskutiert und auch in bestimmten Richtungen nach Lösungen gesucht. Ob das Thema dort weiter im Focus ist kann ich nicht beurteilen, weil ich nicht mehr dabei bin. Es gibt aber auch andere weitere Aktivitäten in dieser Richtung und da werde ich mich auch in Zukunft weiter aktiv beteiligen.

    So wie ich das mit dem Frührentner Jürgen mitbekommen habe steht er nicht mehr hinter seiner Aktion, weil er aus dem Heim geschmissen werden sollte, weil es doch heraus kam, um welches Heim es ging.

    Es ist nicht diskutierbar über Ehemalige und die Möglichkeit in einem Altersheim zu kommen. Es geht -und das nicht nur bei den Ehemaligen der Behindertenheime- um ambulante Unterstützung und hier sollte über viele Optionen nachgedacht werden und wer sagt denn da es koste keine Geld??? Da sind wir längst nicht am Ende dieses Thema geht weiter, aber es kann nur weiter gehen wenn man an diese Zukunft denkt und bisher haben Sie Herr Schäfer sich fast ausschließlich damit aufgehalten auf alles Mögliche der Vergangenheit „draufzuhauen“ und damit kommt man ganz sicher nicht weiter.

    Ja und wenn man sich kritisch gegen Sie äußert verstehen Sie es meisterhaft einen das Wort im Munde umzudrehen, aber wissen Sie was: es geht mir am A…. vorbei weil ich inzwischen merke, dass Sie und Ich keine Verständigungsebene haben.
    Auf jeden Fall sind wir noch an dem Thema dran und schauen vorwärts!

    @ Sabine,
    ich setze einmal voraus, dass die Problematiken von Institutionen hier Altersheime bekannt sein dürfte, das wäre ja sonst eine Rolle rückwärts zu gehen, wenn nicht nachlesen bei Goffmann „Totalinstitution“. Da geht es letztlich darum wie der Mensch durch die Organisationsform entfremdet wird. Nun und um gleich einmal bekannte Argumentationen entgegen zu wirken die da lauten, dass ginge ja allen Menschen so, die in solch einer Institution müssen sei gesagt, stimmt, aber die haben nicht wie Ehemalige die Vorgeschichte der Heimerziehung und deswegen geht es bei der Thematik auch nicht um gute und schlechte Alters-Pflegeheime.

    • dierkschaefer said, on 5. August 2015 at 10:54

      Sie interpretieren falsch. Lauter Dinge, die ich weder gesagt, noch gemeint habe.
      – „Nun Herr Schäfer der Shitstorm kann ja noch für mich kommen, weisen Sie doch indirekt darauf hin, dass man es machen sollte, weil man da auch mich indirekt auf der Seite der Täter sehen könnte und ich auch meinen könnte das damit Geld gespart werden sollte.“
      „… was aber noch lange nicht bedeutet daraus zu schließen ich sei gegen eine Entschädigung gewesen. Ich finde das von Ihnen schon unverschämt meine Gedanken von Ihnen so interpretiert zu sehen, aber Sie werden Ihre Gründe haben.“ –
      – „Die Volmarsteiner … wenn Sie meinen diese nun besonders hervorheben zu müssen dann ist es so, Sie werden Ihre Gründe haben. Von der Seite bekommen Sie ja auch die notwendige Anerkennung die offensichtlich Ihre Haltung stärkt!“ –
      – „Ja und wenn man sich kritisch gegen Sie äußert verstehen Sie es meisterhaft einen das Wort im Munde umzudrehen, aber wissen Sie was: es geht mir am A…. vorbei weil ich inzwischen merke, dass Sie und Ich keine Verständigungsebene haben.“ –
      Das mit der mangelnden Verständigungsebene dürfte hingegen stimmen.

  16. Erika Tkocz said, on 5. August 2015 at 14:21

    LandtagEhemaligen Heimkindern soll im Alter Pflegeheim erspart bleiben

    http://www.focus.de/regional/muenchen/landtag-ehemaligen-heimkindern-soll-im-alter-pflegeheim-erspart-bleiben_id_4806499.html

  17. Helmut Jacob said, on 5. August 2015 at 23:19

    Der RTH als Täterorganisation ist klar, auch wenn zwei Diskutantinnen Schaum vor dem Mund davontragen. Einzig jenen fünf Opfervertretern, die zum Autogramm erpresst wurden, kann kein Vorwurf gemacht werden. Sie waren ohnmächtig.
    Der Wurmfortsatz, quasi der Blinddarm des RTH ist der „Lenkungsausschuss“. Schon die Bezeichnung klingt verdächtig. Was soll da gelenkt werden? Wie der Lenkungsausschuss entstand? Nicht ersichtlich. Wer den Lenkungsausschuss gewählt hat? Nicht ersichtlich. Ich habe noch einmal nach langer Suche nachrecherchiert: Opfervertreter gehören nicht dazu!!! Selbst solche, wie man wie den Doktor aus dem RTH über den Tisch ziehen konnte, selbst solche nicht! Was für eine Frechheit! Was für ein Schlag ins Gesicht der Opfer! Statt dessen wird ihnen ein Ombudsmann zur Seite gestellt. Dazu heißt es: „Zur Wahrung der Belange der ehemaligen Heimkinder hat der Lenkungsausschuss in Einvernehmen mit den Vertreterinnen und Vertretern der ehemaligen Heimkinder am Runden Tisch eine Ombudsperson benannt, die vor Beschlüssen des Lenkungsausschusses zu hören ist und die mit beratender Stimme an den Sitzungen teilnimmt. Herr Prof. Dr. Peter Schruth, Hochschule Magdeburg/Stendal wurde zur Ombudsperson berufen.“
    Zu sagen hat der nüscht! Ist auch gut so. Denn er hat am RTH bereits seinen Feldzug gegen die Heimopfer ausgelebt. Er hat nämlich den Abschlussbericht oder die Empfehlungen – was auch immer – unterzeichnet und sich damit als Vertreter der Opfer ins Aus geschossen! Seine nachträgliche Stammelei über die Ungerechtigkeiten des RTH sind reinste Lachnummern, die von den Verantwortlichen eh nicht mehr ernst genommen werden.
    Fazit: Ganz klar ist auch der Lenkungsausschuss Täterorganisation! Und nun schüttet Gülle über mich. Morgen bade ich eh wieder.
    http://www.fonds-heimerziehung.de/fonds/fonds-heimerziehung-west/errichter-des-fonds-heimerziehung-west/lenkungsauschuss.html

    • sabine s. said, on 16. August 2015 at 23:29

      Und der Sechste, der sich Ihrer Meinung nach nicht hat erpressen lassen, hat auch das Geld aus der Hand des Spatzen genommen.
      Das ist Verrat an den ehemaligen Heimkindern.

      sabine s.

  18. Uwe Werner said, on 6. August 2015 at 11:09

    Das Kind „Runder-Tisch“ ist in den Brunnen gefallen und wie ich hier lesen kann, ist Rettung nicht in Sicht. Das Kind ist kurz vor dem ertrinken!

    Es gibt unendlich viele HK, welche von dem Heimfond nicht´s wissen und auch von seiner Existenz nicht in Kenntnis gesetzt wurden.
    In Mönchengladbach gab es deswegen eine INFO-Veranstaltung im hiesigen Polizeipräsidium, unter Leitung des Opferschutzbeauftragten bei der Polizei. Alle örtlichen Einrichtungen, Verbände, Diakonie und Caritas waren eingeladen und ausführlich über den Fond Heimerziehung-West informiert worden. Nicht ein einziges HK wurde von den o.g. Organisationen an den Heimfond herangeführt! Erst durch eine Plakat-u.Flugblattaktion, haben sich 40 HK bei mir gemeldet.
    Ehemalige Heimkinder, werden noch heute z.B. über den Vormundschaftsverein betreut, d.h. sie stehen heute immer noch unter gesetzlicher Betreuung. Nachweislich ist für keines dieser HK ein Antrag an den Fond gestellt worden und sind bewusst in Unkenntnis gehalten worden.
    Verstoss gegen den Gedanken des neuen Betreuungsgesetzes!
    Am 01.01.1992 trat das neue Betreuungsrecht in Kraft.
    Für die 40 HK sind wir gezwungen die Herausgabe der Heimakten, über einen Anwalt zu erwirken und mittlerweile können wir feststellen, dass sie noch nicht einmal vollständig sind und müssen nachfordern. Solange aber bleiben die Anträge bei der Anlaufstelle in Köln unbearbeitet, gleiches gilt für OEG-Anträge:
    Was ich schon als eine Frechheit finde, ist, dass mit der Überstellung der Heimakte, den jeweiligen HK vom Anwalt einer örtlichen Einrichtung gleichzeitig eine Rechnung über die Kopierkosten zugestellt wird. Diese belaufen sich oftmals auf 50 – 100 Euro, je nach Umfang der Heimakte. Gleichzeitig entscheiden die Einrichtungen, was aus den Heimakten für das HK relevant ist und was nicht.
    Trotz Beiräte und Ombudsmann, entscheidet der Lenkungsausschuss eigenmächtig und nicht zum Wohle der Antragsteller. Zwar sind einige Auflagen und Vorgaben gelockert worden, man denke an Hilfsmittel, P-Konten, Pfändungsfreiheit usw. dennoch lässt in einigen Bundesländern der Umgang mit Hk sehr zu wünschen übrig.
    Um in den „Genuss“ von meiner Rentenausgleichszahlung in Höhe von 2.400 Euro zu kommen, empfahl mir der Ombudsmann Prof. Schruth:
    „Lassen sie sich für den Zeitraum der Antragsstellung (2012), von ihrem Hausarzt für geschäftsunfähig erklären, dann könnte der Lenkungsauschuss entscheiden, ihnen doch noch die 2.400 Euro Rentennachzahlung zu bewilligen. Zusichern kann ich ihnen das aber nicht.“
    Diese Empfehlung liegt schriftlich vor!
    Seitdem kämpfe ich um die Auszahlung bis heute und man weigert sich, mich ebenfalls nachträglich von den neuen Änderungen, über eine neue Vereinbarung, profitieren zu lassen.
    Da ich einen Anwalt hinzugezogen habe, kann ich ebenfalls nachweislich, nicht mit der Hilfe der für mich zuständigen Anlaufstelle rechnen.
    Beiräte und Ombudsmann hätten für mehr selbstbestimmende Nutzung der Hilfsmittelgelder sich einsetzen müssen! Auch hier ist wohl das Kind mittlerweile in den Brunnen gefallen.
    Sollte der neue Hilfsfond, dem bisher nur NRW und Bayern zugestimmt haben, für HK, welche in Behinderteneinrichtungen seinerzeit lebten, genauso gehandhabt werden, dann haben auf der ganzen Linie nicht nur Kirche und Staat versagt, sondern auch die HK, welche als Beiräte in den jeweiligen Bundesländern sitzen. Halt nicht´s dazu gelernt. Dies gilt es zu verhindern um somit erneuten Schaden von vielen HK mit einer physischen und psychischen Behinderung abzuwenden.
    Im Herbst findet das Treffen aller Beiräte in Deutschland statt, und es bleibt zu hoffen, das auf diesem Treffen Nägel mit Köpfen gemacht werden.
    Verantwortlich zeichnen WIR alle HK, für mangelndes Vertrauen untereinander, Streitigkeiten, Neid, Besserwisserei, Geltungssucht, Intrigen, Schuldzuweisungen, Anschuldigungen, Beleidigungen, Ich-Sucht u.v.m.
    Wenn wir uns alle auf das Besinnen, was wir können und vermögen und den Schulterschluss mit allen suchen würden, dann käme keiner mehr auf die Idee uns nicht ernst nehmen zu müssen.
    Wer aber von sich glaubt, es besser wissen zu müssen und zu können, der sollte jetzt und sofort den Beweis dafür antreten, ansonsten sich einreihen und einordnen in der Schar aller ehemaligen Heimkinder.

  19. Erika Tkocz said, on 6. August 2015 at 14:12

    Hallo Uwe,
    wenn Du den Anspruch des Schulterschlusses aller ehemaligen Heimkinder suchst, wäre es sinnvoll selber mit gutem Beispiel voran zu gehen. Da passt es dann doch nicht im gleichen Atemzug schon einmal die Beiräte für ein evtl. Versagen bei nicht entsprechendem Ergebnis eines neuen Fonds für die Behindertenheime und Psychiatrien die Schuld in die Schuhe schieben zu wollen. Genau so wenig hat es dann in diesem Kontext gepasst, Deine Probleme mit dem VeH hier öffentlich zu machen. Also erst einmal selber Vorbild sein und es nicht von Anderen erwarten und dann noch meinen, die Anderen müssen so sein wie Du das willst.

    • Uwe werner said, on 6. August 2015 at 18:41

      Erika du super schlaue.
      Wer hier im Blog soviel und langes postet muss ja wohl ein Rechtfertigungsbedürfniss haben. Du entscheidest was im Kontext ist und was nicht und nicht eine Silbe zum VeH habe ich hier gepostet. Aber ok das du dich dazu herabgelassen hast, zu erwidern.
      Übrigens, bzgl. dem neuen Fond habe ich nachweislich schon einiges unternommen. Es obliegt aber dem Herrn Schäfer, ob er dies hier postet oder nicht. Lass es gut sein du Gutmensch und noch eine schöne Zeit mit all deinen Kontakten zum Lenkungsausschuss und anderen direkten Drähte, die andere HK nicht haben.

      • Hildegard Neumeyer said, on 6. August 2015 at 19:16

        Frau Erika Tkocz
        Komisch das wir Alle die Briefe die Herr Werner Uwe geschrieben hat lesen konnten.
        An alle Minsterpräsidenten sowie an den Bundespräsident Herrn Gauck.
        Das zeigt mir das Herr Werner Uwe sehr wohl für die Ehemaligen eine große Stütze ist.
        Und nichts im Verborgen macht.

  20. Erika Tkocz said, on 7. August 2015 at 22:42

    @nun Frau Neumeyer
    etwas zu unternehmen bzw. aktiv zu sein bedeutet nicht wirklich auch etwas zu erreichen und dann ist es auch noch wichtig, mit welcher Absicht man etwas unternimmt.
    Ich für meinen Teil werde sicherlich nicht großartig herum posaunen was ich so mache, wenn Sie meinen dass ich damit im verborgenen arbeite wird es dann wohl so sein.

    Über die Wirksamkeit bestimmter Tätigkeiten soll man nicht selber sprechen, es kommt mir gelegentlich so vor als wenn man sich wie ein Gorilla auf die Brust klopft und ständig seine Großartigkeit zeigen (beweisen) will. Aber wer angibt hat es nötig, ich habe immerhin schon lange aufgehört mich fremd zu schämen und für einen Schulterschluss reicht es mir nun einmal nicht aus, ein ehemaliges Heimkind gewesen zu sein. Diese Jahre des ständigen Bemühens um Solidarität und Schulterschluss liegen hinter mir und jetzt mache ich das, was ich früher auch schon gemacht habe, ich treffe meine eigenen Entscheidungen und lasse mich nicht bevormunden.

    Schon gar nicht schreibe ich hier wegen eines Rechtfertigungsbedürnisses Uwe, ich glaube da fehlt Dir doch der Durchblick um das zu beurteilen. Ansonsten werde ich aber ganz sicher Dir nicht mehr antworten, weil Du sowieso nicht verstehst wer ich bin was ich mache und überhaupt hier sehr oft in Deinen Ansichten wichtige Realitäten ausklammerst und damit die Wahrheit bei Dir eine sehr extreme Schieflage bekommt.

    • Uwe Werner said, on 8. August 2015 at 11:58

      Wieder so ein langes Statement und Aktivitäten öffentlich zu machen, dient der Transparenz, an der es von Anfang an gemangelt hat. Realität ist auch, in Deiner(Eurer) Denkens-u. Vorgehensweise bewusst oder unbewusst, den größten Teil ehemaliger Heimkinder, z.B. die kein Internet besitzen, oder an eine Lern-u. Leseschwäche leiden, auszuklammern. Transparenz bitte nicht mit Profilierungssucht vergleichen und die Wahrheit, was immer die auch von Dir definiert wird, hast auch Du letztendlich nicht für Dich allein gepachtet.
      Was glauibst Du, wenn der größte Teil der ehemaligen Heimkinder die gleiche Chancen hätten, hier Kommentare zu schreiben, was glaubst Du was dann einige hier zu schlucken hätten.
      Bevormundung, da frag Dich mal selber, ob Du nicht vielleicht andere durch Deine Art zu schreiben, bevormundest. Noch eine schöne Zeit dennoch und nicht´s für ungut.


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