Dierk Schaefers Blog

Der Runde Tisch Heimkinder und der Erfolg der Politikerin Dr. Antje Vollmer

Posted in heimkinder by dierkschaefer on 31. Januar 2011

Der Runde Tisch Heimkinder und der Erfolg der Politikerin Dr. Antje Vollmer

Ein informationsgestützter Interpretationsversuch

Der Runde Tisch stand von Beginn an unter keinem guten Stern. Zwar hatte er eine nicht zu überschätzende parlamentarische Startbedingung durch den Auftrag des Petitionsausschusses bekommen, doch dann geriet das Verfahren unter die Räder der Alltagspolitik, die immer Interessenpolitik ist, bei der sich letztlich das Beharrungsvermögen (Trägheit inbegriffen) und die mächtigeren Interessen durchsetzen.

Da war zunächst die damalige Familienministerin Ursula von der Leyen, die ich als die böse Fee der Heimkinder sehe. Sie sorgte mit ihrem Votum für die „richtige“ Weichenstellung: „Die Einrichtung eines nationalen Entschädigungsfonds wird von Bundestag und Bundesregierung nicht angestrebt.“

Die psychologischen Auswirkungen dieses Satzes waren verheerend. Er hat einen ungeheuren Vertrauensschaden angerichtet.

Doch die Ministerin blieb am Ball: Im Zuge der Vergabe der Organisation des Runden Tisches kam es zu einer Kürzung des Budgets von rund einer Million auf rund vierhunderttausend Euro. Diese Zahlen waren mir bei meiner Anhörung am Runden Tisch am 2. April 2008 noch nicht bekannt ( https://dierkschaefer.files.wordpress.com/2009/04/runder-tisch-bericht-ds.pdf ). Es war klar, daß mit dieser Summe nicht angemessen gearbeitet werden konnte. Sollte ja vielleicht auch nicht werden.

Zu welchem Zeitpunkt in diesem Hintergrundgeplänkel Frau Vollmer mit der Moderation beauftragt wurde, weiß ich nicht. Aus jahrelanger Erfahrung als Moderator weiß ich aber, daß ein Moderator, wenn nicht nach außen, so doch zumindest in der Gruppe, die er moderiert, unglückliche Startbedingungen benennen und mit der Gruppe überlegen muß, wie man damit umgehen will, um das Projekt erfolgreich anzugehen. Dies hat Frau Vollmer nicht getan.

Zudem hat ein Moderator darauf zu achten, daß kein Mitglied der Gruppe deutlich schwächer gestellt ist, als andere. Eine asymmetrische Machtverteilung gibt es zuweilen. Doch eine ungleichgewichtige Beteiligung darf ein Moderator nicht hinnehmen, sondern muß ihr gegensteuern. Das bedeutet, daß Frau Vollmer dafür Sorge hätte tragen müssen, daß den ehemaligen Heimkindern die begleitende Beratung durch eine renommierte Rechtsanwaltskanzlei finanziert wird. Doch die bekamen nicht einmal ein eigenes Budget.

Alle anderen Teilnehmer am Runden Tisch waren den ehemaligen Heimkindern durch Bildung und Ausbildung, und auch durch ihre berufliche Position haushoch überlegen. Zudem hatten sie einen „Apparat“ im Hintergrund, den sie zumindest logistisch nutzen konnten. Zu erwähnen ist auch die Selbstverständlichkeit, daß ihre Tätigkeit zumeist im Rahmen ihrer dienstlichen Obliegenheiten erfolgte.

All dieses nicht angesprochen und kompensiert zu haben, ist professionelles Versagen der Moderatorin Vollmer. Zugleich ist es eine Frage der Berufsethik, die sie als Pfarrerin zu berücksichtigen hat, auch wenn sie nicht explizit als solche tätig wird.

Doch dabei blieb es nicht. Frau Vollmer hätte erkennen müssen, daß die am Runden Tisch beteiligten ehemaligen Heimkinder einen schweren Stand auch gegenüber ihrer Basis haben, gerade weil Frau von der Leyen sich so definitiv geäußert und schon die deutliche Verzögerung des Beginns des Runden Tisches verursacht hatte. Auch diesen Punkt habe ich in meiner Anhörung deutlich herausgestellt. Sie hat jedoch die Alarmsignale ignoriert und eine Öffentlichkeitsarbeit betrieben, die als Verheimlichungsarbeit wahrgenommen werden mußte. Es ist zu konzedieren, daß die Politik des VeH ihr dabei in die Hände gespielt hat; eine Politik, die ich bei meiner Anhörung als problematisch bezeichnet habe. Doch Frau Vollmer  hätte gegensteuern können und müssen. Allerdings scheint sie in der Person von Dr. Siegfried Wiegand ein williges Werkzeug gefunden zu haben, den sie nach meinen Informationen in mindestens einer separaten Unterredung auf Gefolgschaft einstimmen konnte. Dadurch hat sie die Position der ehemaligen Heimkinder am Runden Tisch noch mehr geschwächt, indem diese nun nicht nur dem Druck der Heimkinderöffentlichkeit ausgesetzt waren, sondern auch dem Konformitätsdruck innerhalb ihrer Dreierkonstellation; schließlich hatte Herr Wiegand erkennbar eine Leitfunktion inne und beanspruchte sie auch.

So eingefädelt konnten die Dinge ihren Lauf nehmen. Informationen vom Runden Tisch blieben eher formal, wenn auch ein paar Gutachten in Auftrag gegeben wurden, die zu anerkennenswerten Ergebnissen kamen. Die beim Runden Tisch eingerichtete Anlaufstelle für ehemalige Heimkinder hat nichts verlautbaren lassen, was auf eine erfolgversprechende Arbeit schließen ließe; ehemalige Heimkinder, die Kontakt mit mir hatten, haben sich ausschließlich negativ über die Stelle geäußert.

Dann kam der Zwischenbericht. Er wurde von Prof. Kappeler auf hohem fachlichem Niveau ausführlich analysiert. Herr Wendelin vom Runden Tisch versicherte mir zwar, alles werde vom Runden Tisch wahrgenommen; doch die Analyse von Prof. Kappeler fand weder eine offizielle Anerkennung, noch wurden die aufgezeigten gravierenden Mängel in der Folgezeit kompensiert.

Die Schlußphase –  Endlich hatten die drei Teilnehmer des Runden Tisches mit Heimhintergrund ein Papier mit konkreten Forderungen nicht nur vorgelegt, sondern auch offiziell eingebracht. Damit kamen Turbulenzen in die Beratungen des Schlußberichts, so daß die Schlußversion besser aussah als der Entwurf.

Die Analyse des Schlußberichts durch Prof. Kappeler ist aufschlußreich. Wie kam das Abstimmungsergebnis zustande? Die drei „ordentlichen“ Vertreter der Heimkinderseite hatten drei persönlich zugeordnete Stellvertreter bekommen. Diese waren zwar redeberechtigt, was ihnen aber anscheinend nicht gleich gesagt wurde. Stimmberechtigt waren sie jedoch nur bei Nichtanwesenheit dessen, den sie zu vertreten hatten. Folgerichtig gab es also immer nur drei Heimkinderstimmen. Zur Absegnung des Schlußberichts sollten auch die Stellvertreter plötzlich stimmberechtigt sein; die Heimkinder hätten also sechs Stimmen gehabt. Doch die Verdoppelung der Ohnmacht klappte nicht, denn ein Stellvertreter scherte aus. Eine Gegenstimme hätte nicht gut ausgesehen. Den Stellvertretern wurde das gerade eben zugesprochene Stimmrecht schnurstracks wieder entzogen. Die anderen wurden vor die Alternative gestellt: entweder es gibt das, was nun aufgetischt ist, oder es gibt gar nichts. Bei Tarifverhandlungen zwischen in etwa gleich starken Partnern ist das ein legitimes Mittel, einen Kompromiß herbeizuführen oder die Situation zu klären. Doch diese Konstellation war von Anfang bis Ende nicht gegeben. Die Moderatorin setzte die schwächeren Partner unter Druck (und Zeitdruck) und bekam das, was sie später in der Presse eine immer gute Lösung nannte, den einstimmigen Beschluß. So darf ein neutraler Moderator nicht verfahren.

Dennoch bin ich der Meinung, daß Frau Vollmer ihren Job professionell gemacht hat. Ich hänge jedoch nicht den Verschwörungstheorien vieler ehemaliger Heimkinder an. Die Realität dürfte banal sein. Frau Vollmer hat ausschließlich als Politikerin agiert und das gefördert, was angesichts der Verhältnisse machbar war und als persönlicher Erfolg verkauft werden konnte. Sie mußte dabei nur entsprechend jonglieren und aufpassen, daß kein Ball zu Boden fällt.

Das ist ihr zweifellos gelungen. Frau Vollmer hat ihren Job beendet und hält sich mit Recht für erfolgreich. Auch der Hauptvertreter der Heimkinder am Runden Tisch kann sich im Erfolg sonnen, wie ich vermute, selbstgefällig: Er hat immerhin den ehemaligen Heimkindern einen Spatzen  verdient.

Auch gekonnt-professionelles Handeln kann äußerst degoutant sein.

52 Antworten

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  1. Helmut Jacob said, on 31. Januar 2011 at 20:08

    de|gou|tant: ekelhaft, abstoßend.

    ich sehe es ebenso

  2. Roswitha Allingham said, on 31. Januar 2011 at 21:56

    Genauso ist es und dies sind nur die Tatsachen die Sie erkennen konnten .
    Ich schätze dies ist ein Viertel der Gründe warum der Runde Tisch nicht wirklich einer Entschädigung für alle ehem.Heimkinder gerechterweise nachkam. Konkrete Hilfe vielleicht für Eiinige vor allem für die Rente der unterlassenen damaligen Sozialabgaben, aber selbst der ausstehende Lohn von damals bleibt im Nimmernimmerland wenn es nach dem Runden Tisch geht.
    Ganz unbürokratisch, nur an der falschen Stelle
    Grüße , Rosi

  3. Erika Tkocz said, on 1. Februar 2011 at 12:02

    Im Großen und Ganzen stimme ich Ihnen Herrn Schäfer zu, aber ich finde es schade, dass Sie meinen auch Hören und Sagen mit in Ihren Betrachtungen einzubeziehen, das macht so eine Bewertung Ihrerseits doch etwas zweifelhaft. Denn diese Ihrer Aussage:
    „Doch Frau Vollmer hätte gegensteuern können und müssen. Allerdings scheint sie in der Person von Dr. Siegfried Wiegand ein williges Werkzeug gefunden zu haben, den sie nach meinen Informationen in mindestens einer separaten Unterredung auf Gefolgschaft einstimmen konnte. Dadurch hat sie die Position der ehemaligen Heimkinder am Runden Tisch noch mehr geschwächt, indem diese nun nicht nur dem Druck der Heimkinderöffentlichkeit ausgesetzt waren, sondern auch dem Konformitätsdruck innerhalb ihrer Dreierkonstellation; schließlich hatte Herr Wiegand erkennbar eine Leitfunktion inne und beanspruchte sie auch.“

    stimmt definitiv nicht und im Gegensatz zu Ihnen kenne ich Hans-Siegfried Wiegand und habe auch sehr lange mit ihm zusammengearbeitet. Aber einer muss ja in Gruppen die Sündenbockfunktion haben und da greift man doch ganz gerne auf jenen Menschen zurück, der sich nie in der Öffentlichkeit gegen die Schmutzkampagnen gewehrt hat. Eine sachliche Berichtserstattung hätte ich schon von Ihnen erwartet bzw. sollte man von Ihnen erwarten können.

    Erika Tkocz

    • Helmut Jacob said, on 1. Februar 2011 at 15:49

      liebe erika, wenn wiegand FÜR die heimopfer gearbeitet hätte, dann hätte er
      – ein eigenes büro samt schreibkraft/päd. und/oder psych. fachkraft zur kommunikation mit den heimopfern gefordert
      – versucht, eure und deine gruppenkonzepte einzufordern und umzusetzem
      – den unter auflagen angebotenen spatz in der hand abgelehnt
      – mit seinen 5 mitopfern an einem strang gezogen
      – unterschlagene expertisen, feststellungen und kritiken in den abschlußbericht hineingefordert
      – sich gegen manipulationen und öffentliche richtungsweisungen (entschädigungshöhe) von vollmers gestellt
      – begriffsverbiegungen abgelehnt
      – juristischen beistand ab 2. hälfte rth gefordert
      – auf DIESEN jämmerlichen schlußauftritt (mit dem er seine führungsrolle eindrücklich dokumentierte!) verzichtet.

      wiegand IST der sündenbock, weil er tausenden opfern wissentlich und trotz auch deiner guten konzepte geschadet hat! null mitleid mit wiegand. mein mitleid gilt ausdrücklich nur den vom rth belogenen und betrogenen. sie werden sich noch wundern, wieviele hindernisse vor ihnen liegen, bevor sie auch nur 1 cent erhalten.

      • alexa whiteman said, on 1. Februar 2011 at 21:55

        herr jacob,

        ich stimme ihnen in allen punkten absolut zu. auch ich bin nach wievor endsetzt.
        das nenne ich auch fremdbestimmen.
        könnte noch mehr schreiben, aber meine nerven…………………
        heimkind (1960-1978)
        bayern

    • Monika Wiesböck said, on 23. April 2012 at 21:07

      Sehr geehrte Frau Whiteman, waren Sie im Städt. Waisenhaus in der Gruppe Baum? Ihr Name erscheint mir so bekannt. Da ich gerade höre, daß der Rechtsweg auf eigene Kosten beschritten werden muß, stelle ich mir die Frage durch wen ich eine Untätigkeitsklage betreffend Fr. Vollmer einleiten kann. Es bewegt sich nichts in dieser Angelegenheit. Auch muß die Presse mehr eingeschaltet werden.

      • dierkschaefer said, on 24. April 2012 at 10:29

        die presse läßt sich nicht „einschalten“.

  4. sabine s. said, on 1. Februar 2011 at 19:01

    Gelten in diesem Blog nicht ganz bestimmte Regeln?

    sabine s.

    • alexa whiteman said, on 1. Februar 2011 at 21:56

      ???????????????????????????????????????????????????????????
      was is sabine

  5. sabine s. said, on 1. Februar 2011 at 22:57

    Frau Whitemann, mein Kommentar bezieht sich nicht auf Ihren Beitrag.

    sabine s.

  6. Erika Tkocz said, on 1. Februar 2011 at 23:48

    An Frau Sabine S,

    in dieser Aussage: „Gelten in diesem Blog nicht ganz bestimmte Regeln? “

    würde ich mir schon wünschen was nun genau gemeint ist, denn so stellt sich nun ein Jeder die Frage was oder wer ist gemeint bzw. welcher Beitrag?
    Wie ich dann auch fragen muss war es mein Beitrag und welche Regel habe ich dann verletzt?

    An Helmut Jakob:
    im Moment ist mir nicht so ganz klar ob ich auf Deinen Beitrag eine Antwort geben möchte. Es macht wahrscheinlich keinen Sinn, denn ich bin ja nur die Person, die sehr nahe mit Hans-Siegfried gearbeitet hat und Du bist die Person die eher geneigt ist Menschen zu glauben und Vertrauen die nicht einmal wissen, was wirklich am Runden Tisch passiert ist und die nicht einmal Hans-Siegfried Wiegand kennen.
    Ich bin nur traurig, wenn ich hier lesen muss, wie Du über die Form von Fragestellungen einen Menschen in einer Art und Weise darstellst, die für mich unfassbar ist.
    Erika Tkocz

  7. sabine s. said, on 2. Februar 2011 at 00:27

    Entschuldigung, um Irritationen zu vermeiden muss ich nun doch deutlich werden. Es ist der Beitrag von Herrn Jacob vom 1. Februar 15:49 Uhr der mich veranlasst hat zu fragen, ob es in diesem Forum keine Regeln gibt.

    Ich finde es ekelhaft und abstoßend, so über Menschen herzufallen. Schauen Sie, Herr Jacob, mal in den Spiegel und fragen Sie sich, ob Sie solche Sätze über sich in einem öffentlichen Blog lesen möchten.

    sabine s.

    • dierkschaefer said, on 2. Februar 2011 at 00:48

      ich sehe keinen grund einzugreifen. es geht um die bewertung eines auftritts mit öffentlicher wirkung. solange keine beleidigungen ausgesprochen werden, die ich für gerichtsfähig halte, sehe ich solche beiträge im rahmen einer legitimen meinungsäußerung. auseinandersetzungen im politischen raum sind härter.

      • sabine s. said, on 2. Februar 2011 at 08:04

        Die Regel des Anstandes und der Achtung der Menschenwürde sollte es allemal geben. Das ergibt sich aus der ethisch/moralischen Verantwortung im Umgang miteinander.

        sabine s.

  8. Erika Tkocz said, on 2. Februar 2011 at 02:29

    Nun Herr Schäfer,
    es geht nicht um die Bewertung eines Auftritts mit öffentlicher Wirkung und auch nicht um Beleidigungen. Aber eines wundert mich schon, denn als Psychologe und ehemaliger Moderator haben Sie doch sowohl auf der theoretischen als auch praktischen Ebene mitbekommen, wie es sich verhält, wenn ein Mitglied in einer Gruppe zu einem Sündenbock abgestempelt wird und was man als Moderator dann zu tun hat. Aber da Sie ja mit Ihrer Berichtserstattung diese Sündenbock-Variante indirekt andeuten kann ich schon nachvollziehen, dass für Sie alles im grünen Bereich ist. Tja wohl doch nicht einfach, so eine Moderatoren-Rolle. Nein mit Regeln hat das nichts zu tun, sondern mit Anstand. Aber es gibt auch kompetente Menschen, wie Professor Kappeler der ganz ohne Schuldzuweisungen der ehemaligen Heimkinder am Runden Tisch und insbesondere Hans-Siegfried Wiegand überzeugende kritische Stellungnahmen sowohl zu dem Zwischenbericht, Abschlussbericht und auch das Procedere am Runden Tisch auskommt. Auseinandersetzungen im politischen Raum als härter zu sehen trifft es nicht wirklich und da dachte ich doch einmal, dass des Pfarrers Rolle eine eher friedliche sei. Und friedlich muss nicht zwangsläufig unkritisch sein, nein das meine ich nicht, aber sachlich und annähernd wahrheitsgemäß.

    Den Worten von Sabine S kann ich mich ohne Wenn und Aber anschließen und werde auch nicht weiter auf den Artikel von Helmut Jakob eingehen.

    Erika Tkocz

  9. Heidi Dettinger said, on 2. Februar 2011 at 14:38

    Als „Sündenbock“ wird umgangssprachlich jemand bezeichnet, dem man die Schuld für Fehler, Misserfolge oder sonstiges Konfliktpotential zuschiebt. Tatsächliche Schuld spielt dabei keine Rolle.
    Der Begriff ist biblischer Herkunft. (Levitikus 16, 1-28). Am Jom Kippur, dem Tag der Sündenvergebung im Judentum, machte der Hohepriester die Sünden des Volkes Israel bekannt und übertrug sie durch Handauflegen symbolisch auf einen Ziegenbock. Mit dem Vertreiben des Bocks in die Wüste wurden diese Sünden mitverjagt. Ähnliche Rituale sind aus Mesopotamien und Anatolien bekannt.

    Ob der Herr Jacob das SO gemeint hat?

    • Roswitha Allingham said, on 2. Februar 2011 at 18:15

      Ich weiß es zu wertschätzen , und bin auch sehr gerne informiert hier im Blog von Herrn Schäfer.
      Ich gebe Helmut durchaus Recht mit seiner Aufstellung was Herr Wiegand ( zumal doch eine Arbeitsgruppe mitgewirkt hat ) hätte beachten und an rechtlicher Verstärkung erwägen können.
      Da wir auch nicht von Gestern sind hole Ich mir für so ein Auftreten doch Rechtsbeistand und kommuniziere mit eben den meinetwegen verschiedenen Heimkinder Vereinen.
      Das verstehe Ich schon von vornherein nicht.
      Nochmal Ich schätze die Berichte von Herrn Schäfer hier im Blog , und Ich muß mich nicht an allem stören

  10. Roswitha Allingham said, on 2. Februar 2011 at 18:18

    Ach übrigens kann Ich mich besser mit einem Theologen unterhalten der auf dem Boden der Tatsachen steht und Gott sei Dank nicht nur ,,Friedvoll,, in die Welt schaut.
    🙂 🙂 🙂

  11. richard sucker said, on 27. Juni 2011 at 20:23

    habe ich bereitz getan r.sucker

  12. E.Kronschnabel said, on 13. September 2011 at 15:42

    Guten Tag!

    Ich bin Betroffener, war im Kinder-KZ „Kronsberg“.

    Wenn ich hier die Befindlichkeiten einzelner Leute lese, fasse ich mir an den Kopf! Anstand als Forderung……
    Was an Jacobs Schilderung ist unanständig?

    Unanständig war das, was die Nazi-Diakone seinerzeit mit uns machten! Was für ein Gewäsch über „Anstand“
    und Mumpitz! Habt ihr keine anderen Probleme, Leute?

    Genau diese blöden Befindlichkeiten führten zur Uneinigkeit innerhalb der Reihen der Heimkinder. Und die
    Vertreter der Täter rieben sich die Hände! Das Ergebnis haben wir jetzt im Bundestag liegen! Gezicke, Getue,
    Gemache. DAS freut die Täterseite,habt ihr prima hingekriegt, ihr Jammerliesen. Nur weiter so mit eueren
    kindischen Befindlichkeiten. Wer die Hölle Heim hinter sich hat sollte andere Sorgen haben als die Befind-
    lichkeiten von Mimosen rauszukehren. Wiegand ist alt genug und kann sich wehren, der klingt auch am Tele-
    fon noch ganz lebendig.

    Mit besten Grüssen
    E. kronschnabel

  13. Doris Evers said, on 26. Januar 2012 at 18:38

    So Leute, fuer mich ist dann wohl diese Sache abgeschlossen. Ich habe alles Beantwortet, was mir an Fragen gestellt wurde, aber wusste da noch nicht, das die ganze Sache“““ Entschaedigung fuer ehemalige Heimkinder““
    sich in Nebel aufgeloest hat. Naja, fuer mich war eigentlich nicht das „Geld“ wichtig, es hat mir wirklich gut getan, jemanden, ( Anwalt Robert Nieporte) zu erzaehlen was mir und auch „uns“ allen widerfahren ist.
    Habe heute den „Bescheid“ von der LVA-Rentenstelle bekommen, da heisst es ja dann , das man nichts mehr kontrolieren kann und nach 30 Jahren verjährt ist,,, naja , ich finde, bevohr man etwas an die Öffentlichkeit setzt, sollte man doch erst mal „RICHTIG‘ nachdenken, oder die Form vom ( runden ) Tisch ändern.

    Liebe Gruesse aus NL

    D. Evers

    • Mario S. said, on 20. April 2014 at 12:31

      Ich bin gelernter Versicherungskaufmann-IHK und war lange Zeit auch Sonderbeauftragter Privater Versorgungswerke des sächsischen Handelsverbandes und der Kreishandwerkerschaft Dresden.

      Dort gab es ähnlich Fälle aus den Kriegsjahren zu klären.

      Es REICHT, wenn Du der LVA nur EINE EINZIGE EIDESSTATTLICHE VERSICHERUNG eines ehemals ähnlich betroffenen Mit-Kinderheim-Kindes vorlegst. Oder von einer ehemaligen Erzieherin. Gut helfen kann Dir auch der 67-seitige RTH-Bericht. Darin wird von der vorherigen Bundesregierung – parteiübergreifend – uns 700.000 bis 800.000 Heimkindern GEGLAUBT! Darin ist dieses Problem schriftlich GENANNT. Auch das ist ein sog. Anscheins-Beweis.

      Viel Glück Doris – versuche es nochmal! Natürlich kann ich Dir bei der Formulierung gerne kostenlos helfen und Dir bei der LVA-Rentenstelle beistehen.

      Grüße
      Mario

  14. […] Vollmer braucht anscheinend wieder etwas publicity in ihrer wohlverdienten Versenkung. Die soll sie haben. https://dierkschaefer.wordpress.com/2011/01/31/der-runde-tisch-heimkinder-und-der-erfolg-der-politike… […]

  15. Mario S. said, on 20. April 2014 at 12:27

    Hallo ehemalige Heimmitschwestern und Heimmitbrüder in ganz „lange-noch-Nazi-BRD-Ost-und-West“!

    Ich bin ein ehemaliges sog. „Mehrfach-Heim“-Kind/Jugendlicher“ sowie – unschuldig wie 99,9% aller in Deutschland „untergebrachter“, oft zwangsweise aus den Familien gerissener Mensch, welcher dann noch das „Staats-Pech“ hatte, dass ausgerechnet der im zwangsweise vom Jugendamt München mit ca. 7 Jahren „zugeordnete“ Wirtschafts-Konzern, damals „Kinder- und Mutterschutz“ e. V. – heute wieder „Kinderschutz“ e. V., auch noch sein „Vereinsvormund“ wurde.

    Dass diesem „Vereinsvormund“ dann auch noch eines der Kinderheime selbst „gehörte“ (Geschenk einer Adligen, vor ein paar wenigen Jahren dann für mindestens 3,5 Millionen „Silberlinge“ von diesem „Verein“ bestens „verkauft“) als Teilunternehmen „betrieb“ und mich dort zu seiner Gewinnerhöhung auch noch (schon damals) gegen das Gesetz „eigenunterbrachte“ sei hinzugefügt.

    Nachdem von diesem „Privaten!! Verein“ nun auch AKTIV auf einem öffentlich-rechtlichen Schulhof zwei meiner Kinder „angegangen“ wurden – zur Akquise neuer Opfer – habe ich diesen „Verein“ mit einer Internationalen KLAGE vor den Vereinten Nationen – Kinderrechtskonvention – per Email nach New York und nach Bonn – angzeigt.

    Natürlich wehrt sich „das Gute“ sofort mit Nobel-Anwaltskanzleien! So stand ich kürzlich vor dem Landgericht München I. Dort vis a vis am Stachus (von Nicht-Münchnern schändlich „Karlsplatz“ genannt) ist auch an dieser noblen Stätte dieser Verein vor über 110 Jahren „gegründet“ worden.

    Seitdem waren Präsidenten des Landgerichts, Fürsten, Leiter der Jugendämter – auch unter der Nazi-Zeit, seine „Vorstandsvorsitzenden“. Seine heutigen „Aussengruppen“ sind sogar nach einem Nazischergen benannt worden. Man hat die Strafanzeige gegen mich „eingestellt“. Die Unterlassung NICHT gewonnen. Noch nicht zumindestens. Ich darf auch nichts berichten.

    Hier „unter Euch“ will ich deshalb auch nur meine begründete Meinung kund tun.

    Genau nämlich dieser „Verein“ war ein Verhandlungsführer an diesem „Runden Tisch“. Dieser Verein hat mir seine Täter und Taten in diversen Briefen auf Vereinspapier und Bankenpapier (Sponsoren genannt) sowie erstaunlicherweise in zig-Schriftsätzen seiner so „renommierten Anwaltskanzlei“ frei Haus „geliefert“.

    Nun sind wir in einen Teilvergleich gegangen. Den nennen wir Mediation. Wieder vor dem Landgericht in München. Wann der dortige Termin ist wurde mir noch nicht mitgeteilt.

    Gleichzeitig KLAGEN meine Frau und ich gegen das Jugendamt Dachau. Ja, die Jugendämter München und Dachau kennen sich aus einer langen Tradition heraus sehr gut und arbeiten schon seit Entstehung der Jugendämter im 3. Reich (zur Arisierung) sehr eng zusammen. So wurde aus mir, einem Münchner auch ein „Zwangs-Dachauer“. Der „Kinderschutz“ schob mich nach Dachau ab. Wechsel der Jugendamt´s Zuständigkeiten inbegriffen.

    Nachdem ich aufgrund der Presseartikel über meinen „Fall“ einige Zuschriften und Anrufe erhielt – das war aber viel zu wenig für die zwischen 1945 und 1975 bekanntgewordenen 700.000 bis 800.000 Fälle von teuer verwahrten Heimkindern denen von Schlägen, Zwangsarbeit, Misshandlungen bis Missbrauch alles Unvorstellbare unter (meistens nicht stattfindener) „Aufsicht“ der wie die Täter von Steuergeld bezahlten Jugendämter geschah. Und es geschah auch in jüngster Vergangenheit wieder und immer noch. Das ist meine persönliche Meinung im Sinne der Meinungsfreiheit unseres Grundgesetzes.

    Wir müssen uns ORGANISIEREN. Wenn ich den Heimkinderverband oder den Justizopferverband kontaktiere, keine Rückantworten. Was ist los Freunde? Ich will auch keine Antworten von selbst ernannten „Gut-Sozialpädagogen“ und „Gut-Juristen“.

    WIR, die ehemaligen HEIMKINDER, denen nach der Internationalen Kinderrechts-Charta – einem MENSCHENRECHT – in Deutschland UNRECHT geschah, massenhaft und direkt nach dem 2. Weltkrieg, massenhaft und oft aus den gleichen Täterschaftskreisen wie vorher bei den Juden, NS-Widerstandskämpfern, Politisch-Inhaftierten, ausländischen Minderheiten, religiösen Gruppen usw. –

    WIR WOLLEN GERECHTIGKEIT SOWIE PERSÖNLICHE ENTSCHÄDIGUNG UND OPFERRENTEN!
    WIR WOLLEN EINE BESTRAFUNG DER TÄTER IN JUGENDÄMTERN, GERICHTEN UND BEI sog.
    „WOHLFAHRTSVERBÄNDEN“ und der sog. „JUGENDHILFE“!

    WIR WOLLEN ZUDEM EINE ÄNDERUNG DES GESAMTEN SYSTEMS DER HEIMUNTERBRINGUNG!
    WIR WOLLEN ZUDEM EINE STÄRKUNG DER BIOLOGISCHEN FAMILIEN, BESTEHEND AUS MUTTER
    UND VATER! WIR WOLLEN DIE ANERKENNUNG VON FAMILIEN WIE ES DAS GESETZ VORSCHRIEB und heute noch STÄRKER VORSCHREIBT! WIR WOLLEN FAMILIEN VOR GENDER-POLITIK!

    MICH HAT NIEMAND an den RTH eingeladen! Weshalb nicht?
    MICH HAT NIEMAND über die Anhörung im Bayrischen Landtag informiert! Weshalb nicht?

    Wer die mich betreffenden Presse-Artikel lesen will:

    http://presseblog.blogspot.de/2014/04/munchner-kinderschutz-verein-verklagt.html
    http://presseblog.blogspot.de/2014/03/munchner-verein-kinderschutz-ev-will.html

    Ein Arzt, Anatom, Psychotherapeut und Psychiater gab mir mit seiner Willensbekundung auf meine Email-Klage hin uneingeschränkt Recht und forderte sinngemäß „Weg mit diesem korrupten System“! Folge, siehe 2. Link, auch er wurde versucht „mundtot“ gemacht zu werden. Von diesem „Verein“!

    Mit einer Schreiberin auf dieser Kommentarliste habe ich heute telefonischen Kontakt gesucht. Mit einer Frau aus London habe ich seit kurzem einen für mich sehr fruchtbaren Kontakt. Sie hat mir viele wertvolle Unterlagen zur Verfügung gestellt. Und ich – zusammen mit einem noch lebenden Heimbruder – werde diese Sache für mich durchziehen!

    Noch was: Einer Reihe von heutigen Klägern vor den Familiengerichten geht es bezüglich derer Kinder ähnlich, wie es uns Heimkindern damals erging. Da geben Gutachter – im Sinne Schlechtschlachter – Richter und sog. „Fachleute“ der später daran viele Jahre „verdienenden“ Sozialfabrik-System-Arbeiter vor sich um das Wohl der Kinder und Jugendlichen zu „sorgen“. Meiner Meinung nach stimmte das früher nicht – und stimmt heute nicht sowie wird es auch in der Zukunft nicht „stimmen“. Diese Organisationen „leben“ von diesem „Geschäft mit der Wohlfahrt“. Und das sehr gut. Lasst uns die Täter stellen, befragen und an ihre Schuld erinnern. Die haben bei uns massenhaft „Schulden“. Denn diese „Schulden“ sind aus dieser „Schuld“ heraus entstanden.

    Euch Heimkindern in Deutschland, jetzigen und ehemaligen,
    gehören heute an Ostern 2014 meine Gedanken. Nicht den
    Pfarrern, Kaplänen, Nonnen, Dipl.-Soz.-Pädagogen und
    Heimerziehern. Nicht den dortigen Heimleitern, Psychologen
    und Dipl.-Psychologinnen. Nicht den Jugendamts-Mitarbeitern
    sowie den Mitarbeitern der Wohlfahrtsverbände und der sog.
    „Freien Träger“. Also denen NICHT, welche von den rund jährlich
    weit über 4.000.000.000 (4 Milliarden Euro´s) gut „leben“, WEIL
    nicht deren Familien, Eltern, Angehörige bzw. die Kinder und
    Jugendlichen direkt unterstützt werden – sondern das GESCHÄFT
    mit der WOHLFAHRT als INDUSTRIE weiterlaufen soll.

    Danke an Frontal 21 – an das öffentlich-rechtliche ZDF für den
    teilaufklärenden Film:

    Darin insbesondere Herrn Prof. Dr. Wolfgang Hinte, der zum
    100. Jubiläum des o.g. „Vereins“ dieses „System“ in mündlicher
    und schriftlicher Rede (bei mir erhältlich) stark kritisierte.

    Darin insbesondere Herrn Bürgermeister Buschkowsky aus Berlin,
    der ganz klar die Jugendämter als untätige, weil ihre Aufsichtspflicht
    verletzende Organisationen, und schuldige Institutionen darin benennt.

    Mario S.

  16. ralf b. said, on 26. August 2014 at 21:10

    Fragen an die Kirche

    Bitte erklären sie doch den Opfern warum:

    3 ehemalige Heimkinder gegen eine Vielzahl hochrangiger Kirchenvetretern und Volljuristen antreten mussten.

    eine Pastorin und ehemalige Politikerin den Vorsitz bekommen hat

    keine unabhängigen Gremien eingesetzt wurden

    warum die ehemaligen Heimkinder lange Zeit keinen Rechtsbeistand hatten

    warum die Vetreter der ehemaligen Heimkinder in den Sitzungen kein Stimmrecht hatten, dieses aber zur Abstimmung über den Abschlussbericht bekamen

    warum der Gegenstimme das Stimmrecht entzogen wurde

    Finden Sie wirklich das Sie Verantwortung übernommen haben? Glauben Sie wirklich, Heimkinder ziehen ihre Hosen mit einer Kneifzange an??

    Meine verantwortlichen Damen und Herren der Kirchen: Sie sollten sich in Grund und Boden schämen, für das was uns angetan wurde und für das was SIE uns antun!

  17. M. Jahnke-Fox said, on 30. September 2014 at 22:41

    Wollen wir doch einmal Nägel mit Köpfen machen ! Es war von Anfang an vorgesehen die ehemaligen Heimkinder mit einem Geringbetrag abzuspeisen. Dass ist nicht von der Hand zu weisen. Was allerdings den rth als simple Farce markierte war die Tatsache, dass den drei Vertretern der Heimkinder ca. 20 professionelle Mitglieder des rth gegenüber saßen. Im Klartext; Von Waffengleichheit war keine Spur.

    Aber auch das angestrebte Ergebnis des rth, eine weiße Weste für die Bundespolitik, wurde dabei weit verfehlt ! Macht den Eindruck als wenn die Politik kein Interesse daran hatte und hat die Post-narzisstische Vergangenheit der Bundesrepublik Deutschland aufzuarbeiten bzw. als Thema zu berühren. Und um es hier noch einmal klar zustellen, der rth hatte niemals eine Entschädigung in Betracht gezogen, sondern vielmehr nur eine mögliche Linderung der Folgeschäden. Eine Entschädigung steht also nach wie vor immer noch offen !

    Und der dreh mit dem auf eigene Kosten ja Klagen zu können ist ein wiederholter Tatbestand der Verunglimpfung ehemaliger Heimkinder. Denn woher sollen diese die Kosten einer Klage aufbringen können?
    Selbst hier hofft man von der Bundesdeutschen Politik immer noch auf Gewinn in dieser Sache durch mögliche Verjährungsansprüche. Politisch kommt dieses Verhalten einem politischen Offenbarungseid gleich und was benachbarte Ausland darüber denkt kann sich jeder selbst ausmalen.

    mjf

  18. Peter Kahle said, on 30. September 2014 at 23:48

    Wir werden Verarscht und Belogen wir Heimkinder von Entschädigung keine Spur davon es ist ein hinhalten und abwarten bis wir alle Aufgeben es ist eine Schande für unser Land was die Kirchen und Politiker mit uns machen

  19. […] [1] Bambule, krawallartiger Protest von Häftlingen, Kluge, Etymologisches Wörterbuch, Berlin, New York, 199923 Der Titel dieses Kapitels ist dem Fernsehfilm über die Heimkampagne entlehnt https://de.wikipedia.org/wiki/Heimkampagne. Text: https://www.wagenbach.de/buecher/titel/194-bambule.html . Es handelte sich m.W. um das erste Mal in der bundesrepublikanischen Geschichte, dass die Lage der Kinder und Jugendlichen in den Heimen in staatlicher, meist kirchlicher Verantwortung die Chance hatte, öffentlich wahrgenommen zu werden. Heimkinder ohne die Vitalität von Schulz hatten kaum Chancen, sich dem Heimalltag immer wieder und teilweise erfolgreich zu entziehen. Im Hintergrund der Kampagne stand der Versuch politischer Instrumen­talisierung der Heimkinder. Dennoch hätte der Film die erforderliche Diskussion um die Bedingungen der Heim­erziehung anregen können. Doch die Heimkinder hatten auch damit wieder einmal Pech: Die ARD wollte den Film am 24. Mai 1970 ausstrahlen. Intendant Helmut Hammerschmidt setzte ihn jedoch nach Meinhofs Teil­nahme an der Baader-Befreiung (14. Mai) trotz Protesten von 122 SWF-Mitarbeitern ab. Erst 1994 wurde er gesendet. https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrike_Meinhof#Heimkampagne . Die Behandlung des Themas im späteren Verlauf (Runder Tisch Heimkinder unter der Moderation von Dr. Antje Vollmer) erwies auch weiterhin den Unwillen von Politik und Gesellschaft, sich ernsthaft mit Kindern zu beschäftigen, die Opfer von staatlichen und kirch­lichen Anpassungsversuchen geworden waren. https://dierkschaefer.wordpress.com/2011/01/31/der-runde-tisch-heimkinder-und-der-erfolg-der-politik… […]

  20. […] Zeitzeugen, Betroffene, Opfer schreiben Geschichte von unten. Die wird meist nicht gedruckt, aber das Internet ist ein großes Archiv und jeder kann dort Spuren hinterlassen, Spuren, die lästig sind für die Gewinner. https://dierkschaefer.wordpress.com/2010/09/09/wenn-die-ohrenzeugen-der-augenzeugen-verstummt-sind-beginnt-die-geschichtsschreibung/ Wenn dann noch jemand kommt, der über diese Spuren in größerem Rahmen berichten will – und die Mittel dazu hat – wird Geschichte lebendig. Das Buch von Peter Wensierski war so ein Weckruf und brachte die Geschichte der Kinder in kirchlichen und staatlichen Heimen ins Bewußtsein der Öffentlichkeit. All die Leugnungs- und Vertuschungsversuche der Täternach­folger liefen ins Leere, auch ihre Drohungen. Doch außer Öffentlichkeit ist nicht viel gewesen, denn am Runden Tisch unter der „Moderation“ von Antje Vollmer konnten Staat und Kirche in Tätergemeinschaft das für sie Schlimmste verhindern: Eine Entschädigung der ehemaligen Heimkinder. https://dierkschaefer.wordpress.com/2011/01/31/der-runde-tisch-heimkinder-und-der-erfolg-der-politik… […]

  21. […] fand eine willige Helferin in der „Moderatorin“ des Runden Tisches: Dr. Antje Vollmer. https://dierkschaefer.wordpress.com/2011/01/31/der-runde-tisch-heimkinder-und-der-erfolg-der-politik… […]

  22. […] Ein paar Ansatzpunkte/Ansatzpersonen habe ich benannt. Da gab es als ausführende Person Dr. Antje Vollmer. (Der Runde Tisch Heimkinder und der Erfolg der Politikerin Dr. Antje Vollmer, nachzulesen in meinem Blog 31. Januar 2011, unter https://dierkschaefer.wordpress.com/2011/01/31/der-runde-tisch-heimkinder-und-der-erfolg-der-politik…. […]


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