Dierk Schaefers Blog

Heimkinder als Verfügungsmasse

Als Versuchskaninchen wurden sie auch benutzt. Seit Sylvia Wagner über Arzneimittel­studien an Heimkindern publiziert hat[1], purzeln die Meldungen geradezu aus dem Medien. Immer mehr Heime und Fälle werden genannt, auch aus dem Ausland[2]. Die FAZ veröf­fentlichte am 19. November einen ganzseitigen Artikel über „Tablettenkinder“ an recht prominenter Stelle[3].

Die Heimereignisse sind also noch vielfältiger, als sie bisher dargestellt wurden. Doch überraschend kommt das nicht. Es ist nur ein weiteres unterdrücktes und verdrängtes Kapitel der Heimgeschichte.

Ich sehe bisher fünf Phasen.

Die erste Phase ist durch das Stichwort „Schläge im Namen des Herrn“ (SPIEGEL-Redakteur Wensierski) zu umreißen. Es ging um die Vorkommnisse in den Heimen, die man aufgrund der damaligen pädagogischen Kenntnisse – vorsichtig formuliert – als hinderlich für den weiteren Werdegang vieler ehemaliger Heimkinder bezeichnen kann. Die Heimkinder nennen die alltäglichen Demütigungen, Gewalttätigkeiten, Zwangsarbeit und Bildungsverwei­ge­rung „Verbrechen“. Die folgenden Phasen resultieren aus dieser ersten.

Als diese Vorkommnisse nicht mehr geleugnet werden konnten, kam die zweite Phase: der Runde Tisch Heimkinder, „moderiert“ von Frau Vollmer. Hier saßen wenige ehemalige Heim­kinder einer Phalanx von kompetenten Interessenvertretern von Staat und Kirchen gegen­über – und sie wurden gezielt betrogen.[4] Die Medien schreiben bis heute von Ent­schädigungen, obwohl die bescheidenen Geldzuwendungen erklärtermaßen keine sein sollen, denn dann gäbe es einen Rechtsanspruch. Das durfte nicht sein, ebensowenig wie man bereit war, die Zwangsarbeit als solche zu deklarieren und zu vergüten. Auch heute noch renom­mierte Firmen blieben verschont. Bleibende Körperverletzungen blieben unberücksichtigt wie grundsätzlich auch die Kinder aus Behindertenheimen und Kinderpsychiatrien.

Die dritte Phase begann mit dem Bekanntwerden des umfangreichen sexuellen Missbrauchs in den Erziehungseinrichtungen und mündete in den separaten Runden Tisch Missbrauch. Missbrauch war am ersten Runden Tisch bereits zur Sprache gekommen, war jedoch kein eigenes Thema, wie auch die Medikamentierung der ehemaligen Heimkinder. Viele berichteten, wenn auch nicht von Versuchen, so doch von Medikamenten zur Ruhigstellung mit psychotropen Substanzen. Das hat nicht weiter interessiert.

Nun beginnt die vierte Phase mit der Aufdeckung umfangreicher medizinischer Versuche an ehemaligen Heimkindern. Medikamente waren nicht das einzige. Ich erinnere mich an die Schilderung eines ehemaligen Heimkindes, der wegen Bettnässen in der Universitätsklinik Tübingen mit Elektroschocks am Penis behandelt wurde bis zur Verschmorung des Gewebes.

Eine fünfte Phase wird gerade eingeleitet mit der Errichtung einer Stiftung „Anerkennung und Hilfe“ für die ehemaligen Heimkinder aus Behinderteneinrichtungen und Psychiatrien.

Das Schicksal der Kinder in den Heimen hat die Forschung beflügelt, wie auch jetzt aktuell in der Medikamentensache. Die Heimkinder sehen nach meiner Kenntnis dabei hauptsächlich, dass für die Forschung Geld bereitgestellt wird (wie auch für die Verwaltung ihrer Anträge), aber kein Geld für halbwegs angemessene Entschädigungen. Ein Großteil der ehemaligen Heimkinder lebt in äußerst bescheidenen Verhältnissen, allein schon bedingt durch heimver­ursachte Bildungsmängel.

Ich teile die Skepsis der ehemaligen Heimkinder, dass auch für die neu bekannt werdenden Fälle wieder nur „Almosen“ übrig bleiben werden, – auf Antrag und unter retraumatisierenden Bedingungen. Unsere Medien werden wieder von Entschädigungen sprechen. Sie sollten besser recherchieren.

Bewertung: Schutzbefohlene können zu den verschiedensten Zwecken „verzweckt“ , also missbraucht werden, die Geschichte der Heimkinder belegt das. Es wäre auch nach den Insassen der Seniorenheime zu fragen, nach den Strafgefangenen, auch nach Kranken in den Krankenhäusern, – es gäbe wohl noch manche andere. Ich will bei den Kindern bleiben.

Neuere Vorkommnisse[5] zeigen, dass trotz einer Besserung der Verhältnisse wohl auf breiter Basis in den totalen Institutionen es ohne Rücksicht auf die Rechtslage[6] immer wieder zu Übergriffen kommt, die nicht tolerierbar sind. Vertrauen mag gut sein, Kontrolle ist besser. Wir brauchen für die verschiedenen Gruppen Schutzbefohlener Ombudsleute, die nach ihrer Überprüfung der Plausibilität von Vorwürfen bevollmächtigt sind, die Fälle in den Einrichtungen zu untersuchen (Befragungen, Akteneinsicht, Schiedsbefugnis, Beschwerde­macht bis hin zur Anklagebefugnis). Viele Schutzbefohlene haben noch ihre Familien oder Freunde, die für sie die Ombudsperson anrufen können, wenn sie nicht selber mehr dazu in der Lage sind.

Doch ich fürchte, dass unsere Politiker eher um ihre Wiederwahl besorgt sind und auf Lobbyisten hören, denn auf die Sorgen und Beschwerden „kleiner Leute“.

Fußnoten

[1] http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-42079/04_Wagner_Heime.pdf

[2] http://www.lkz.de/lokales/stadt-kreis-ludwigsburg_artikel,-%E2%80%9ETaeglich-ein-Becherle-mit-Smarties%E2%80%9C-_arid,396038.html

http://www.shz.de/lokales/schleswiger-nachrichten/ndr-mehr-medikamenten-tests-mit-heimkindern-als-bislang-bekannt-id15429721.html

http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/gemeinden/Schlimme-Befuerchtung-Pharmatests-an-Heimkindern/story/31169665

http://www.shz.de/regionales/newsticker-nord/ndr-mehr-psychopharmaka-tests-mit-heimkindern-als-bekannt-id15429266.html

http://www.aerztezeitung.de/panorama/article/924075/medikamententests-heimkindern-betroffener-erzaehlt.html

http://www.cbgnetwork.org/6964.html

Pharmaindustrie: grausame Medikamentenversuche unter dem Motto „Kinder sind unsere goldene Zukunft“

https://www.radio-utopie.de/2016/11/27/erprobungen-mit-aolept-und-megaphen-heimkinder-mussten-bayer-arzneien-testen/

[3] Von Reiner Burger, FAZ Sonnabend, 19. 11. 2016, S. 3. Leider kann ich aus ©-Gründen meinen Scan hier nicht einstellen.

[4] https://dierkschaefer.wordpress.com/2011/01/31/der-runde-tisch-heimkinder-und-der-erfolg-der-politikerin-dr-antje-vollmer/

[5] https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/07/12/friesenhof-skandal-neue-kinder-und-jugendhilfeverordnung-ab-ende-juli/

https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/09/12/gewerbeschutz-von-traegern-der-jugendhilfe-im-gesetz-besser-geschuetzt-als-das-kindeswohl/

[6] Auch die Rechtslage ist dank der Lobby-Arbeit der Sozialkonzene nicht im Sinne von Schutzbefohlenen gleich welcher Art. https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/06/24/die-zahnlosigkeit-der-gesetze-zum-recht-von-schutzbefohlen/

Gerade kommt noch ein neuer Link rein: http://www.derbund.ch/zuerich/gemeinden/Schlimme-Befuerchtung-Pharmatests-an-Heimkindern/story/31169665

6 Antworten

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  1. Kronschnabel, Erich said, on 1. Dezember 2016 at 09:54

    Und was lernen wir wirklich daraus?

    ICH lerne erneut daraus, dass die Tätergruppe einfach noch dreckigere Lumpen sind, als man bisher annahm.
    Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass Organisierte Kriminalität unter den Dächern der Kirchen und ihren asozialen „Sozial“-Betrieben wie Charitas, Diakonie, und wie die anderen verbrecherischen Drecksläden mit sozialer Fahne sich auch nennen, völlig normal ist!

    Und die Anhänger dieser Mafialäden gehen beten und beichten…und vergeben sich ihre Dummheit und Feigheit selbst, finanzieren weiterhin mit ihren Kirchensteuern die Mafialäden mit Kreuz im Logo.

    Curchbashing? JAWOHL, denn das ist noch die harmloseste Form um den Nachfolgern der verbrecherischen Klingelbeutelschwenker die Verantwortungs- und Entschädigungspflicht vor Augen zu halten.

    Übrigens: Die Nordelbische Kirche, ein kleiner, gemeiner Drecksladen mit evangelischer Zugehörigkeit, sackte im letzten Jahr 300paarundzwanzig Millionen ein, alleine in Schleswig-Holstein! Die bepinkeln sich vor Lachen über den nicht nennswerten Anteil, den die in den Fonds für Heimkinder einbezahlten. Die und deren Tochterläden stecken auch bei den Medikamentenversuchen bis zum Hals mit drin.

    Ich erinnere an die abgebrühte Jepsen, die da oben als Bischöfin fungierte und die Sauereien mit den Heimkindern decken wollte, die sogar neuzeitliche Verbrechen wegreden wollte.Christen sind christlich, oder wie geht das? Ich höre nichts von den Großmäulern der EKD. Sind die Fuzzis alle im Urlaub? Nee, die sitzen das wieder daheeme aus, die netten Onkel und Tanten mit dem direkten Draht nach oben. Die brauchen die Telekom
    nicht, um Drähte zu erhalten. Die haben die Helfershelfer in Berlin, die haben so charakterlose Gestalten wie
    Antje Vollmer, die sich in Westfalen von ihren Sauereien gegen die Heimkinder ausruht, wohldotiert vom Steuerzahler.

    Mal sehen, ob sich wieder so ein Lügenbaron mit Ornat auf den Fussboden wirft und „um Verzeihung“ bittet.
    Ich spende sogar ’ne Sackkarre, mit der man solche „gefallenen“ Jungs wegkarren kann.

  2. Martin MITCHELL said, on 3. Dezember 2016 at 00:10

    .
    Pfarrer i.R. Dierk Schäfer hat auch ganz speziell am 20.11.2016 einen Leserbrief „bei der“, bzw. „an die“ FAZ geschrieben, den er mir erlaubte – mich bat – ebenso weiterzuverbreiten. Ich habe diesen seinen Leserbrief vom 20.11.2016 hier untergebracht:

    @ http://heimkinder-forum.de/v4x/blog/index.php/Entry/131-Medikamententests-an-Heimkindern-in-WESTDEUTSCHLAND/

    Nachdem man den FAZ-Artikel vom 19.11.2016 dort gelesen hat, kann man dann auch sogleich Dierk Schäfers Leserbrief vom 20.11.2016 dazu dort lesen (einfach dort runter scrollen).
    .

  3. Werner Boesen said, on 3. Dezember 2016 at 15:16

    Ja, Heimkinder waren und sind „Verfügungsmasse“ für den Staat, denn verwaiste Kinder landen erstmal in Verwahranstalten, Kinderheime genannt, früher Waisenhäuser. Der Begriff Waisenhaus wäre treffend, denn Kinder sind von ihren Eltern verwaist und da Ersatzeltern nicht zu finden sind, landen sie in einem Haus. Da der Begriff Waisenhaus eher negativ besetzt ist, wird der Begriff Kinderheim verwendet, der in sich schon falsche Tatsachen beinhaltet. Im Kinderheim wurden und werden auch noch Jugendliche festgehalten, die bereits in der Pubertät und den jungen Kindern körperlich überlegen sind. Dann ist ein Kinderheim kein Heim, wo Kinder sich geborgen fühlen könnten, denn Kinderheime sind keine Familien, die Privatsphäre und elterliche Autonomie bieten. Kinderheime sind Notbehelf des Staates für eine Minderheit in der Gesellschaft, deutlich unter 10% aller Kinder landen dort. Kinderheime sind die Kapitulation der politischen Erwachsenenwelt vor der verwaisten Kinderwelt.
    An anderer Stelle erwähnte ich bereits, dass neben Medikamentenstudien auch die kindliche Anatomie im öffentlichen Raum medizinischem und sonstigem interessiertem Fachpublikum zur Schau gestellt wurde. Der Staat mit seinen Bürokraten setzen verwaiste Kinder dem Risiko seelischen Totschlags aus und sie verstehen es nicht oder ignorieren es. Fachleute, auch Heimpädagogen/innen genannt, sind im übertragenen Sinne die „Hofnarren des Königs“, die Kinder in „Käfigen“ bespaßen. Ab und zu öffnet sich das Türchen: zum Kirchgang, zum Schulbesuch, zu Einkäufen für die Heimleitung, zu Wochenendbesuchen naher Verwandter. Der Hofnarr hält seinem Herrn das „Elend“ von Waisenkindern vom Hals und macht seine Witze. Der Hofnarr bespaßt somit beide, natürlich keine leichte Aufgabe.
    Auch wurde bekannt, dass inzwischen Justizminister der Bundesländer Kinderrechte für das Grundgesetz auf den Weg gebracht haben und Vorschläge erarbeitet werden entsprechend der Empfehlung der Vereinten Nationen. Danach müssten Kinderheime hinfällig werden, doch so einfach wird es nicht sein. Recht haben und Recht bekommen sind zweierlei. Ein Waisenkind bräuchte einen Fürsprecher/in, zu seinem Recht auf eine Familie zu kommen, wenn es denn ein solches Recht im Grundgesetz mal geben sollte. Gelingt es nicht, bleiben Waisenkinder Verfügungsmasse des Staates.

  4. Martin MITCHELL said, on 6. Dezember 2016 at 22:25

    .
    Medikamentenverabreichungen und Versuchsreihen mit Todesfolgen in den 1960er und 1970er Jahren in psychiatrischen Einrichtungen in NRW. – Zum Hinweis jetzt erst einmal dies:

    Textauszug aus einem sehr langen Bericht aus der Wochenzeitung NRhZ-Online – Neue Rheinische Zeitung vom 13.07.2011 mit der Überschrift

    »Landschaftsverband Rheinland muss seine Nachkriegsgeschichte aufarbeiten«
    »1954 bis 1975 Nazi-Psychiatrie«

    QUELLE: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=16721

    ANFANG DES ZITIERTEN TEXTAUSZUGS.

    Landschaftsverband Rheinland muss seine Nachkriegsgeschichte aufarbeiten
    1954 bis 1975 Nazi-Psychiatrie

    Von Lothar Gothe

    [ ……… ]

    [ … ] Der LVR [Landschaftsverband Rheinland (Köln)] stand als (Unrechts-) Staat im Staate da.

    Über die Jahre jagte ein Skandal den nächsten: Brauweiler, Düren, Bonn usw. Keiner wurde vom LVR selbst oder der Landschaftsversammlung aufgedeckt. Im Gegenteil: Verdunkeln, Vertuschen, Hausverbote, Strafanzeigen gegen uns statt gegen seine eigenen Täter waren die üblichen Reaktionen. Mitte der 70er Jahre wurden uns 12 Doktorarbeiten der Universität Düsseldorf zugespielt: Die Doktoren hatten im LKH Grafenberg für eine Düsseldorfer Pharmafirma an Patienten, auch Zwangsuntergebrachten, eine Studie mit nicht zugelassenen Medikamenten durchgeführt und akribisch die qualvollen, teils lebensbedrohlichen Nebenwirkungen notiert. Die Herren wurden nicht zur Verantwortung gezogen, wohingegen in den Nürnberger Prozessen Ärzte verurteilt worden waren, weil sie ähnlich quälerische Versuche mit Meerwasser an KZ-Häftlingen durchgeführt hatten.

    Der Stern veröffentliche Berichte von russischen Dissidenten über deren Mißhandlungen in den psychiatrischen Anstalten. Das Schlimmste sei, so hieß es dort, das „Medikament“ Haldol, und sie beschrieben dessen schwere Nebenwirkungen. Was der KGB als Foltermittel importierte und einsetzte, war in den hiesigen Psychiatrien ein medizinischer Renner. Weil es geschmack- und geruchlos ist, ließ es sich unbemerkt in Getränken verabreichen. An Wochenenden war es Usus, daß Pfleger per „Bedarfsverordnung“ die Insassen mit einer Zusatzdosis „pflegeleicht“ machten. Während diese mit Blickstarre und aus dem Mundwinkel tropfenden Speichel im chemischen Nebel dahindämmerten, konnten jene in Ruhe Skat kloppen.

    Ende der 70er Jahre rügte Amnesty International in seinem Jahresbericht die Bundesrepublik wegen Menschenrechtsverletzungen in den psychiatrischen Einrichtungen. Das zugrunde liegende Beweismaterial stammte überwiegend vom SSK [Sozialistischen Selbsthilfe Köln], es betraf also in der Hauptsache die Anstalten des LVR. Spätestens da wäre es für den LVR angebracht gewesen, eine scharfe Zäsur durchzuführen, Ursachen für die katastrophalen Tatbestände zu erforschen und die Fehlentwicklungen offen zu legen. Unweigerlich wäre aber so das braune Netzwerk ans Tageslicht befördert worden. Man saß das aus, beließ die Leichen im Keller und die Kulenkampff-Epigonen wie Kukla und Köster arbeiteten weiter an der Psychiatrie-Reform, ohne den eigenmächtigen unkontrollierbaren Verwaltungsapparat anzugreifen und zu entmachten, an dem ihr Mentor ja nach eigener Auskunft gescheitert war. So aber stehen die Reformen auch heute auf tönernen Füßen, und es ist zu befürchten, daß sie nach und nach wieder einkassiert werden, wenn die Zeiten härter werden und es opportun erscheint, „Ballastexistenzen“ wieder kürzer zu halten.

    [ ……… ]

    ENDE DES ZITIERTEN TEXTAUSZUGS.

    Dieser Bericht umfasst insgesamt ungefähr 26000 Zeichen, einschließlich Leerzeichen (in HTML-Quelltext womöglich sogar mehr als 30000 Zeichen).

    WEITERE QUELLE: http://www.forschung-bw.de/VersFHist/Mahnmal/Standorte/NRhZ-Online_2011_07_13.pdf
    .

  5. rolf breitfeld said, on 18. Dezember 2016 at 11:50

    mich hat das landesjugendheim schleswig in die psychiatrie schleswig/hesterberg gesteckt.
    dies mit vollem wissen dass ich gesund bin.
    wer im landesjugendheim schleswig mehrmals entlaufen war wurde dort „zur beobachtung“ eingewiesen.
    dies wurde als bestrafung deklariert.
    aus einem gutachten welches ich in meiner glückstadt-akte fand kann ich ersehen dass ich dort heimlich unter „anregende und enthemmende“ drogen gesetzt wurde.
    erinnern kann ich mich daran nicht, aber ich muss da wohl mal ziemlich angegackert gewesen sein.
    zweck der übung war…ich habe bei den untersuchungen nicht mitgearbeitet, ich war ja nicht freiwillig dort.
    wenn ich tintenkleckse interpretieren sollte habe ich denen blödsinn erzählt.
    und so wollte man mehr aus mir heraus bekommen.
    der arzt den ich daraufhin vor ca.4 jahren anrief wollte nicht mit mir darüber sprechen, meinte dies sei alles verjährt. mittlerweile ist er verstorben.
    ich wurde noch in die erwachsenen- psychiatrie schleswig/stadtfeld weitergereicht.
    hier bekam ich regelmäßig tabletten. als ich den pfleger fragte was das ist antwortete er: „die nimmst du oder wir trichtern sie dir ein“.

    mittlerweile hatte ich ein deja-vu erlebnis mit der ehemaligen landespastorin petra thobaben.
    sie ist laut sozialministerium kiel zuständig für fälle dieser art in schleswig-holstein.
    nachdem sie mein wissen abgeschöpft hatte versprach sie mir, mich zukünftig zu informieren.
    das war am 22.10.2015….seitdem habe ich nichts mehr von ihr gehört.
    sie scheint wohl mehr zu den schadensbegrenzern zu gehören.
    ich kam mir vor wie am runden tisch……

    • Werner Boesen said, on 18. Dezember 2016 at 19:34

      @Rolf: danke für deinen Beitrag:
      …sie scheint wohl mehr zu den schadensbegrenzern zu gehören….
      Es sind Opportunisten. Sie haben den Auftrag zur Anhörung (sind zuständig) und das wars.Kaum ein Mensch, der so etwas wie wir nicht erlebt hat, kann solche Geschichten aushalten. Das ist wie Krimi-gucken oder Märchenstunde ala Hänsel und Gretel. Jeder Zuschauer/Zuhörer ist froh, dass es nicht erlebt wurde und die Unterhaltung ist schnell vorbei. Danach kommt eine neue Horrorgeschichte, aber nicht mit denselben Personen. Das ist für den Opportunisten zu langweilig. Aber auch ein Opportunist muß aufpassen und sollte sich nicht zuviele Horrorgeschichten anhören. Er braucht Distanz zum „Schlechten“ in der Welt und die Nähe zum „Guten“. Das Gute braucht die Oberhand und nährt die seelische Balance. Eine Portion Humor wird dem Opportunisten nicht fehlen schließlich überwiegt die Freude das es ihm besser geht. Deshalb kann ein Opportunist natürlich warten, lange warten. Das Opfer muß erkennen solange es sich wehren kann.
      „Schicksal kann man nur durch Begreifen überwinden“ (Hermann Hesse) und dabei helfen Opportunisten keineswegs. Es helfen Gleichgesinnte mit ähnlichem Erfahrungsbackground und Menschen, die erkennen, was nötig ist. Nötig sind Kinderrechte, wie es die Vereinten Nationen bereits 1959 formuliert haben. Auch ein Kind braucht Selbstbestimmung zum Schutz gegen Mißbrauch, zum Schutz gegen Verwahranstalten, muß Nein sagen können und die politische Erwachsenenwelt muss respektieren. Selbstbestimmung lernt man nicht erst ab dem 18. Lebensjahr. Leider sind verwaiste Kinder eine Minderheit in der Gesellschaft und das macht es noch einmal deutlich schwerer zu eigenen Rechten zu kommen. Kinderrechte fehlen im deutschen Grundgesetz, Deutschland bleibt Entwicklungsland.


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