Dierk Schaefers Blog

Die Behörden setzten noch am Montag Seelsorger ein, um Angehörige und Nachbarn zu betreuen[1]. – Wo kommen die bloß her, die Seelsorger?

Posted in BRD, Christentum, Deutschland, Ethik, Gesellschaft, heimkinder, kirchen, Kultur, Leben, Politik, Seelsorge, Soziologie, Staat, Theologie by dierkschaefer on 21. November 2018

 

Notfallseelsorger stellen die Kirchen bereit. Sie arbeiten aus innerer Berufung nebenberuflich und schreiben keine Rechnungen.

Die Kirchen stehen zurzeit massiv unter Druck – und das mit Recht. Zu schwer wiegen die Verbrechen von Misshandlungen und Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen, zu schwer wiegt der mafiöse Zusammenhalt bei der Vertuschung dieser Verbrechen, zu widerlich sind die Abwehrmaßen von berechtigten Entschädigungsleistungen. Das ist die eine Seite, die mich enorm bedrückt und verärgert. Kirche sollte anders sein.

Die andere Seite verärgert mich nur. Für manche ist Religosität als solche ein Ärgernis Die wollen nicht – auch nicht passiv – davon Kenntnis nehmen und halten schon die Erkenn­bar­keit von religiösen Einstellungen für eine Provokation. Natürlich gehören religiöse Zeichen nicht in Diensträume, es sei denn, es handelt sich um Zeugnisse aus der architektonischen Geschichte dieser Baulichkeiten. Doch ich vermute, so manchen Zeitgenossen steht auch dort der Sinn nach Bildersturm analog zur französischen Revolution.

Apropos: die „laïcité negative“ in Frankreich[2] gilt diesen Leuten als erstrebenswertes Vorbild, wenn sie sich dort auch als spezielles Integrationshindernis für Muslime erwiesen hat.[3] Erst kürzlich hat Prof. Zulehner „Das Kopftuchverbot in Schulen – eine religionspolitische Falle“ genannt[4], und er hat Recht damit.

Nun zu den oben genannten Seelsorgern. Wer von den radikalen Religionskritikern über­nimmt denn solche Aufgaben? Ich rede jetzt nicht von den Sozialkonzernen der Kirchen, die finanzieren sich selbst, was ja auch in Ordnung ist. Nein, ich meine die polunbezahlten[5] – und wohl auch unbezahlbaren Dienste der Kirchen und ihrer Pfarrer an die Einzelnen in Not: Telefonseelsorge, Notfallseelsorge, dazu gehören auch die Polizeiseelsorge[6]

und ökumenische Gottesdienste zu staatlichen Trauer­anlässen. All dies erfolgt, von möglichen Ausnahmen abgesehen, ohne missionarische Absichten. In unserem Buch über „Polizisten im Umgang mit Trauer und Tod“[7] haben wir einen Anwendungsfaden[8] zur „Überbringung von Todesnachrichten“ veröffentlicht und in aller Selbstverständlichkeit auch den Umgang mit Angehörigen muslimischen Glaubens berücksichtigt.

Nun meine Frage: Wo bleiben sie denn, die seelsorglichen Dienste unserer Kirchen- und Religionskritiker? Oder ist schon diese Frage eine Provokation, weil von einem Pfarrer gestellt?

Unterstützung bei diesen Aufgaben könnten wir gut gebrauchen. Wir bekommen sie bereits für die Notfallseelsorge von den Einsatzkräften in Feuerwehr und anderen Sozialdiensten mit Blaulicht. Die nehmen unsere Zusammenarbeit und die Ausbildungsangebote der kirchlichen Notfallseelsorger gerne an. Wohl kaum jemand von ihnen träumt allerdings davon die Kirchen auszuradieren.

Fußnoten

[1] Die Frage stellt die FAZ gar nicht erst in ihrem heutigen Artikel über vier Tote „nach mutmaßlicher Beziehungstat in Jena.“ Auch die FAZ geht davon aus, dass die Seelsorger einfach parat stehen. Meldungen dieser Art gibt es fallbezogen mit gewisser Regelmäßigkeit.

[2] Dierk Schäfer, Laizismus als Lösung vieler Probleme? https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/01/28/laizismus-als-losung-vieler-probleme/

[3] »Die Ausgangsfrage war jedoch die Einbindung von Religion in Staat und Gesellschaft. Im Unterschied zu Frankreich werden in Deutschland die Ressourcen der Konfessionen vom Staat genutzt. Dass sich dies nicht immer zum Vorteil der Kirchen und ihrer Einrichtungen ausgewirkt hat, habe ich in meiner Rezension zu „Himmelsthür“ dargelegt[10]. Zu dieser „hinkenden Trennung von Staat und Kirche“[11], wie die Fachleute den Zustand bei uns nennen, gibt es viel zu sagen, wie schon vielfach auch in diesem Blog geschehen, kritisches wie positives. … generell läßt sich wohl sagen, dass Christen sich in diesem Staat gut aufgehoben erleben und Mitspracherecht haben. Es wäre ein Fortschritt, wenn das auch die Muslime so sehen könnten, die sich an die staatlichen Gesetze halten – und das ist die überwiegende Mehrzahl. Aber nur so läßt sich der Islam in unsere plurale Gesell­schaft einbinden und nur so wird die Umma[12] auch der clamheimlichen Sympathie mit Gewalttätern aus ihrer Mitte den Nährboden entziehen können. Frankreich mit seiner laïzistischen Staatsreligion hat das nicht geschafft. Es ist übrigens lehrreich und geradezu erheitend zu lesen, wie die Trinität von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit in Anlehnung an das religiöse Vorbild sich herausgebildet hat.[13] Man meint aber, die muslimisch erzogenen Kinder der Banlieue mit noch mehr staatsbürgerlichem Patriotismus fesseln zu können. Doch sie sind die Kinder „D’OUTRE MER“[14] und pfeiffen auf die Marseillaise.« — Die hier auftauchenden Links sind nachzulesen in: https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/02/01/laizismus-als-losung-vieler-probleme-anscheinend-nicht-hatte-ich-argumentiert/

[4] https://zulehner.wordpress.com/2018/11/19/das-kopftuchverbot-in-schulen-eine-religionspolitische-falle/

[5] Letztlich werden sie über die vielbeklagte Kirchensteuer bezahlt, die auch auf der Abschussliste steht, wobei die meisten nicht wissen, dass der Staat für die Dienstleistung des Kirchensteuereinzugs bezahlt wird, und zwar höher, als es inzwischen, in Zeiten der elektronischen Datenverarbeitung angemessen ist.

[6] Emblem der Kirchlichen Arbeit in der Polizei.

[7] Dierk Schäfer, Werner Knubben, … in meinen Armen sterben?, Polizisten im Umgang mit Trauer und Tod – Zwischen Hilflosigkeit und Routine, Hilden 19962, S. 299f

[8] Dieser Anwendungsfaden wurde als sehr hilfreich empfunden und als Faltblatt „Erste Hilfe – Letzte Hilfe, Sie haben eines Todesnachricht zu überbringen“ in großer, für uns nicht mehr überschaubarer Zahl nachgedruckt. Wir hatten der Landespolizeidirektion Tübingen das © überlassen.

Ein Riß geht durch Deutschland – Erst jetzt?

Posted in BRD, Politik by dierkschaefer on 25. September 2017

Die Funktionseliten unseres Landes haben im Rausch der wirtschaftlichen Erfolge die Kollateralschäden übersehen, die der korrumpelhafte Erhalt und Ausbau ihrer Macht bewirkt hat. Sie sonnten sich im Lichte und sahen die im Dunkel nicht. Wer Einblick in prekäre Verhältnisse hat, wer trotz aller Großbauprojekte die marode Infrastruktur dieses Landes sieht, wundert sich nicht über die Quittung, die leider nicht nur die Funktionseliten, sondern wir alle mit dieser Wahl bekommen haben. Das Ressentiment der Modernisierungsverlierer hat den Wahlkampf bestimmt und die AfD in Sachsen an die Spitze getragen. Ohnehin: Es begann mit dem Anschluss des Ostens an die wirtschaftlichen Interessen der westdeutschen Konzerne, zuvor der Versicherungen. Es folgte der Auszug der leistungsbereiten jungen Generation in den Westen – zurück blieben die weniger fitten und die Alten, dafür haben wir ihnen die maroden Städte denkmalsgeschützt restauriert – doch wer will schon Statist im Freilichtmuseum sein? Überlagert wurde die innerdeutsche Entwicklung durch die Globalisierung. Das Prekariat der Welt produzierte billiger als das unsere. Wer nicht einmal Hungerlohnarbeit fand machte sich auf den Weg, denn unser Wohlstand überstrahlte die Gefahren. Damit war der Verteilungskampf um Geld und Aufmerksamkeit eröffnet. „Die kriegen alles in den Arsch geschoben!“ Das wurde angeheizt durch Sprüche von Besserverdienenden: „Hättste was ordentliches gelernt, bräuchteste keine drei Minijobs.“ Wer so abgefertigt wird, geht entweder gar nicht zur Wahl oder wählt Protest – meist rechts. Vorher hat er schon gesehen, wie Banken gerettet wurden – aber er nicht, gesehen, wie die Autoindustrie als kriminelle Vereinigung den Staat vorgeführt hat. Nur die Autoindustrie? Sofern er sich überhaupt noch politisch informiert, hat er auch gesehen, dass die Parteien Transparenz fürchten, wie der Teufel das Weihwasser.

Nicht nur die Infrastruktur dieses Landes ist marode, sondern auch seine politische und seine Sozialstruktur. Hoffentlich sind die verdientermaßen gebeutelten Funktionseliten jetzt lernfähig und fügen die auseinanderstrebenden Schichten wieder zusammen. Sonst siegt das Ressentiment. Es äußert sich beängstigent.

Das Magazin der Stuttgarter Staatstheater gibt in seiner Herbstausgabe einen Blick in den Abgrund frei: mordgesindel

Österreich, du hast es besser – letztlich auch mit deiner Kirche.

Posted in Kirche, Medien, Religion, Weltanschauung by dierkschaefer on 16. März 2017

Ja, auch Österreich hatte seine Skandalbischöfe, hatte seine Missbrauchsskandale – und damit viel Präsenz „im Netz“.

Aber Österreich hat „kathpress“[1] – wir nur den „epd-pressedienst“[2]

Kathpress hat Geburtstag und uns wurde die Netzpräsenz vorgeführt.[3]

Ich will das gar nicht mit dem epd-pressedienst vergleichen, dachte aber an ein anderes Netzversagen unserer Kirche(n) und schrieb einen Kommentar:

 

»Unsere Kirchen sind – nicht nur bei der Präsenz im Netz – eher ein Trauerspiel. Sie sind eine Welt für sich. Allein der Kirchenjargon und die vielfach enge Vorstellungswelt!

Doch bleiben wir beim Thema Netz. Ich habe 15 Jahre als „Studienleiter“ an einer Evangelischen Akademie gearbeitet. Von Studien in der Regel keine Spur. Tagungsleiter waren wir. Bei uns wurde auch nicht „wissenschaftlich“ gearbeitet, wie einer der Direktoren wähnte. Wie denn auch! Wer die Differenziertheit von Wissenschaften auch nur ahnungsweise kennt, weiß, dass eine Akademie dazu weder die Manpower noch die Sachausstattung hat, auch nicht haben kann. Ein „Thinktank“ sollten wir sein. Pustekuchen! Jeder hatte sein Gärtlein für sich und verteidigte es.

Angetreten waren die kirchlichen Akademien mit der anspruchsvollen Aufgabe, öffentliche Themen „ins Licht des Evangeliums“ zu rücken und ein Podium für kontroverse gesellschaftliche Positionen zu bieten. Das hat punktuell auch gut geklappt. Doch die Zeiten, in denen die Politiker und sonstige gesellschaftliche Akteure einen Platz auf dem Podium einer Akademie zu schätzen wussten oder gar ein Referat hielten, sind – mit Ausnahmen – vorbei. Schließlich gibt es Talkshows zum Einnicken und die sozialen Medien. Mit Twitter erreicht man mehr Leute als über ein Referat in einer Akademie, für das die Teilnehmer viel Zeit und Geld mitbringen müssen.

Als es dann vornehmlich darum ging, den Hotelbetrieb der Akademie auszulasten, schlug ich meinem Akademiedirektor vor, eine Internetakademie zu gründen. Das hätte nicht nur die verpflichtende Koordination der Tagungsleiter erfordert (illusorisch), sondern auch die Aufteilung der gesellschaftsrelevanten Themenbereiche unter den Akademien bundesweit – also auch kirchenweit – noch illusorischer: „Schaue die Zertrennung an, / der sonst niemand wehren kann; / sammle, großer Menschenhirt, / alles, was sich hat verirrt. / Erbarm dich, Herr“.

Aber dermaßen gebündelt wären wir Kirchen auf Dauer ein kompetenter, aktueller Gesprächspartner und anerkannter Meinungsfaktor in der gesellschaftlichen Diskussion geworden. Mein Direktor hat müde abgewinkt. Ja, klar, aussichtslos. Und so dämmern wir unserer Bedeutungslosigkeit entgegen. Bald wird uns nicht einmal mehr der Wind ins Gesicht wehen – warum sollte er auch.«[4]

 

„Meine“ ehemaligen Heimkinder werden wohl eher zufrieden sein, dass die Kirche nicht nur bei ihnen versagt hat – dort allerdings gründlicher.

[1] https://www.kathpress.at/

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelischer_Pressedienst

[3] http://www.theologiestudierende.de/2017/03/16/tritt-frisch-auf-tus-maul-auf/

[4] http://www.theologiestudierende.de/2017/03/16/tritt-frisch-auf-tus-maul-auf/#comment-56356

„Ein Ausschluss von Menschen mit Behinderung ist nicht mit der UN Behindertenrechtskonvention zu vereinbaren“…

Posted in Staat by dierkschaefer on 20. Oktober 2015

… „und auch unter Gleichbehandlungsaspekten nicht akzeptabel. Mit einem einstimmigen Beschluss der 90. Arbeits- und Sozialministerkonferenz (ASMK) 2013 haben die Länder daher bekräftigt, dass sie eine Gleichbehandlung aller betroffenen Personenkreise anstreben.“

Wer immer strebend sich bemüht, den wollen wir erlösen.

http://www.dtoday.de/regionen/lokal-nachrichten_artikel,-Hilfe-fuer-Opfer-von-Unrecht-und-Misshandlungen-in-Einrichtungen-der-Behindertenhilfe-und-Psychiatrie-_arid,447400.html

Internationaler Kindertag? Kinder kosten nur!

Posted in Gesellschaft, Kinder, Kinderrechte by dierkschaefer on 31. Mai 2015

Keine Kinder kosten auch. Doch wenn das der Allgemeinheit bewusst wird, ist es zu spät.

Es ist noch schlimmer als mit dem Strom aus der Steckdose. Kommt keiner mehr, wird man schon eine Lösung finden. Wenn das Rentensystem zusammenbricht, können wir auch die polnische Pflegerin nicht mehr bezahlen.

Als ich einen Ethiker bat, über den „Wert von Kindern“[1] zu referieren, sagte er ganz richtig, das gehe nicht. Menschen hätten aus ethischen Gründen keinen bezifferbaren Wert.

Wir einigten uns dann auf die Wertschätzung, die Kindern entgegengebracht wird.

Damit steht es bei uns in Deutschland nicht gut. Man sieht es an der Geburtenquote: Wir sind Schlußlicht – weltweit.

Na und, mögen Sie fragen. Das heißt doch weniger Lärm, und die wirtschaftlichen Folgen bezahlen wir mit der demographischen Dividende:[2] Weniger Kindergärten, weniger Schulen, weniger Lehrer, weniger ist mehr, das ist die Dividende.

Inzwischen gibt es Alarmmeldungen: »WENIGER SIND WENIGER, Der demografische Wandel erreicht den Arbeitsmarkt«[3]. Kinder als Gesamtbegriff haben also doch einen Wert, der sich in wirtschaftlichen Kategorien ausdrücken lässt.

Doch bleiben wir ethisch korrekt: Kinder haben keinen Geldwert. Und so werden sie bei uns auch behandelt. Ihre Grundrechte[4] sind nicht im Grundgesetz verankert, sie haben keine Stimme bei den Wahlen[5], viele Kinder leben in Armut, weil ihre Eltern auf Sozialhilfe angewiesen sind und Flüchtlingskinder werden mit ihren Eltern abgeschoben, auch wenn diese Kinder hier gut integriert sind, bleiben wollen und auch könnten, wenn sie dürften.[6]

Der Bundestag hat seine Aufgaben an eine Enquete-Kommission Demographischer Wandel [7] delegiert und folgt den Expertisen nicht. Nicht nur der Bundesfinanzminister, sondern auch die Bundesländer sparen an kinderfördernden Reformen. Kinder sind bei uns nur dann Thema, wenn andere Interessen damit bedient werden: „Herdprämie“ gegen Betreuungs­einrichtungen, Streik der Kindertagesstätten-Mitarbeiterinnen, ….

Ach, da ließe sich noch vieles aufzählen, wie man mit Kindern Kasse machen kann.[8]

Vor vielen Jahren habe ich einmal einen Text verfasst „Für eine neue Politik in Kinder- und Jugendlichen-Angelegenheiten“[9]. Keine Folgen, mir ging es nicht besser als den Demographieexperten. Doch Herwig Birg erklärte schon in den 90er Jahren bei einer Befragungsrunde in unserer Akademie, dass es aus der negativen Entwicklung des demographischen Aufbaus keinen Ausweg mehr gebe, denn die Frauen, die mehr Kinder zur Welt bringen sollten, fehlten bereits. Immigration sei nur eine zeitweise Milderung der Problemlage, weil sich Immigranten in diesem Punkt anpassen würden.

Ausblick?!

Morgen wird in vielen Ländern der internationale Kindertag gefeiert.[10]

Die Value of Children Forschung [11]forscht weiter, die Demographen auch.

Der Strom kommt weiterhin aus der Steckdose und die Rente von der Deutschen Rentenversicherung.

Kinder werden weiter von den Jugendämtern in die Einrichtungen freier Träger eingewiesen, ohne dass diese kontrolliert werden.

Irgendwelche Probleme?

Kinder sollten in allen behördlichen Angelegenheiten einen Anwalt des Kindes beantragen können, nicht nur in familienrechtlichen. Darüber müssten sie aber informiert werden und diese Anwälte des Kindes müssten fachgerecht ausgebildet sein und müssen kontrolliert werden.

[1]  Der Wert von Kindern

[2] „Die demografische Dividende bezeichnet in der Demografie und der Ökonomie den möglichen wirtschaftlichen Nutzen, der sich durch die entwicklungsbedingte Veränderung der Altersstruktur eines Staates erzielen lässt.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Demografische_Dividende

[3] So die Studie: Die halbierte Generation – Die Entwicklung des Arbeitsmarktes und ihre Folgen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland, The Boston Consulting Group, http://www.bcg.de/documents/file189466.pdf

[4] „Mit der Aufnahme der Kinderrechte als Grundrecht würde Deutschland … nicht nur der neuen Sicht auf Kinder als eigenständige Rechtssubjekte Rechnung tragen, sondern zugleich die Charta der Grundrechte der Europäischen Union (Art. 24) [ http://de.wikipedia.org/wiki/Charta_der_Grundrechte_der_Europ%C3%A4ischen_Union ]in nationales Recht umsetzen.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderrechte

[5] Sind also nicht einmal „Stimmvieh“

[6] http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/armutsstudie-von-bertelsmann-belegt-benachteiligung-von-kindern-a-1032892.html

[7] „Im Bundestag bestand zwischen 1992 (12. BT.) und 2002 (14. BT) eine Enquete-KommissionDemographischer Wandel – Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik“. Diese Kommission sollte für den Bundestag die Zahlen der Bevölkerungsentwicklung (Demographie) aufbereiten und bewerten, welche gesellschaftlichen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen für alle Generationen sich daraus ergeben. Sie sollte (und hat das zwischenzeitlich) den absehbaren Handlungsbedarf feststellen und Empfehlungen für politische Entscheidungen geben.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Enquete-Kommission_Demographischer_Wandel

[8] http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Die-Story-im-Ersten-Mit-Kindern-Kasse-m/Das-Erste/Video?documentId=26694946& http://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/videomitkindernkassemachenwieheimkinderinsauslandverbrachtwerden100.html http://www.tagesspiegel.de/politik/pflegekind-misshandelt-jugendamt-muss-haften/556556.html

[9] Hier anklicken: Für eine neue Politik in Kinder

[10] „Der Kindertag, auch Weltkindertag, internationaler Kindertag oder internationaler Tag des Kindes ist ein in über 145 Staaten der Welt begangener Tag um auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder und speziell auf die Kinderrechte aufmerksam zu machen. [1] Die Art seiner Ausrichtung reicht von einen einem Ehrentag für Kinder über einen Quasi-Feiertag mit Festen und Geschenken bis zu politischen Aktionen in der Tradition eines Kampftages, die die Kinderrechte in das öffentliche Bewusstsein rücken sollen.

Es gibt kein international einheitliches Datum, was historisch begründet ist (siehe Geschichte). In über 40 Staaten wie in der China, vielen mittel- und osteuropäischen Ländern sowie Nachfolgestaaten der Sowjetunion wird am 1. Juni der internationaler Kindertag begangen. In vielen anderen Ländern sind es gänzlich andere und sehr verschiedene Daten. In Deutschland und Österreich wird am 20. September offiziell der Weltkindertag ausgerichtet, aber auch der 1. Juni als internationaler Kindertag gefeiert.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Kindertag

[11] http://www.pairfam.de/uploads/tx_sibibtex/arbeitspapier_07p.pdf

»Wer finanziell darbt, sollte etwas erhalten«

Posted in Geschichte, heimkinder, Kinderheime, Kinderrechte, Politik by dierkschaefer on 25. März 2015

Kann sein, dass es in der Schweiz[1] anders läuft als bei uns, – wäre gut.

Da Gerechtigkeit in der Entschädigung für ehemalige Heimkinder – aus welcher Sorte Heim auch immer – nicht zu erreichen ist, wäre neben der symbolischen Anerkennung für alle eine angemessene Entschädigung wenigstens für die Bedürftigen ein Kompromiss gewesen. Wer im Heim war und heute ein Einkommen hat, das nicht mehr als 100,00 € über dem Sozialhilfesatz liegt, bekäme eine monatliche Ausgleichszahlung von bis zu 300,00 €. Man hätte die Bedürftigkeit ganz einfach als Beleg für die behinderten Startchancen ins Leben nehmen können.

Ja, es hätte einen Aufschrei gegeben.

  • „Ich will 20.000,00 € von der Kirche (die sein Arbeitgeber ist). Mir geht es finanziell gut, aber ich bin unfähig gemacht worden für Partnerschaften“. – Recht hat er, den ich hier nur als Beispiel anführe. Aber Recht wird er allenfalls vor Gericht bekommen.
  • „Warum kriegen DIE einen Zuschlag zur Stütze? Ich war nicht im Heim, bin aber auch bedürftig und bin nicht schuld daran“. – Auch der mag Recht haben, kann es aber nicht kriegen, weil er eine Lawine lostreten würde.

Gerechtigkeit ist ein unerreichbares Ziel. Wäre man etwas großzügiger gewesen, wäre man ihr aber etwas näher gekommen.

[1] http://www.derbund.ch/bern/kanton/Wer-finanziell-darbt-sollte-etwas-erhalten——/story/25756970

„Schnelle Entschädigung für ehemalige Heimkinder mit Behinderung nötig“

Posted in Kinderrechte, Politik by dierkschaefer on 11. März 2015

Da ist schon einmal das Wort Entschädigung falsch. Denn die gibt es nicht, auch nicht für ehemalige Heimkinder, die ohne Behinderung von ihren kirchlichen und staatlichen Erziehern fürs Leben behindert wurden.

Was ist noch falsch? Die Piraten haben die Forderung erhoben[1]. Piraten, das ist so, wie wenn es die LINKE gefordert hätte. Das ist für die ehrenwerten anderen Interessenvertreter, äh, die Vertreter anderer Interessen im Bundestag – na ja, was ist das schon?!

Das kann ja nix werden.

[1] http://www.kobinet-nachrichten.org/de/1/nachrichten/31290/Schnelle-Entsch%C3%A4digung-f%C3%BCr-ehemalige-Heimkinder-mit-Behinderung-n%C3%B6tig.htm

Ein Besatzungskind wartet auf die Hilfe der Deutschen Botschaft in Washington

Posted in Geschichte, heimkinder, Politik by dierkschaefer on 5. März 2015

Franz Anthöfer ist krank und weiß nicht, wie lange er noch zu leben hat. Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete darüber[1] und hier im Block war es auch zu lesen.[2] Franz Anthöfer hat kein Geld, keins für Schmerzmittel oder gar für Therapie und erst recht keins für den Rückflug nach Deutschland. Nötig wäre ein Lazarettflug, den gibt’s es nicht zum Economy-Tarif. Doch es gibt die Deutsche Botschaft in Washington. Sie sollte dem Deutschen, der im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gestrandet ist und totkrank darniederliegt helfen.

Was ist seitdem geschehen?

Auf den Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger meldete sich ein Arzt, der einen Spendenaufruf anregte, der Kölner Stadt-Anzeiger hat noch nicht reagiert, aber der Arzt stellt 100,00 Euro zur Verfügung und ein Bett in seinem Krankenhaus.

Heute bekam ich von Herrn Anthöfer den Mailwechsel zwischen dem Arzt und der Deutschen Botschaft und hatte endlich die Mailadresse des dort zuständigen Mitarbeiters.

Ihm habe ich folgendes gemailt:

[Die Personennamen habe ich hier aus Datenschutz-Gründen ausgelassen, mit Ausnahme den von Herrn Anthöfer]

 

Sehr geehrter Herr …,

Herr Anthöfer hat, wie Sie diesem Mail entnehmen, den Mailwechsel zwischen Ihnen und Herrn … weitergeleitet. Er hat, das werden Sie vielleicht nicht wissen, Frau … vom LVR von der Schweigepflicht mir gegenüber entbunden. Zusätzlich hat er mich gebeten, mit Ihnen in Kontakt zu treten, doch ich hatte Ihre Mailadresse bis heute nicht, und es wäre wohl schwer gewesen, Ihnen am Telefon meine Legitimation darzulegen, warum ich mich für Herrn Anthöfer in seinem Interesse einsetze. Hierzu nur kurz: Ich lernte Herrn Anthöfer auf einer meiner Kriegskindertagungen in der Evangelischen Akademie Bad Boll kennen. Das war im Jahr 2000 oder 2001. Er referierte über seine Erfahrungen als Besatzungskind und über seine durch die US-Behörden behinderte Suche nach seinem amerikanischem Vater. Seine Mutter war übrigens bei der Tagung zugegen und wurde von ihrem Sohn fürsorglich begleitet.

In der Folgezeit hielt mich Herr Anthöfer in gewissen Abständen telefonisch, zuweilen auch per Mail, auf dem Laufenden über seine Situation und die seiner Mutter in den USA. Das muss ich hier nicht weiter ausführen.

Inzwischen hat sich sein gesundheitliches Befinden dramatisch zugespitzt und er möchte zurück nach Deutschland. Das dürfte Ihnen bekannt sein.

Soviel zu Ihren Datenschutzbedenken. Ich war übrigens der Datenschutzbeauftragte der Evangelischen Akademie Bad Boll und verstehe, dass Sie sich soweit wie nötig bedeckt halten müssen. Doch das ist angesichts der Aktivitäten von Herrn Anthöfer nicht mehr nötig. Die Zeit drängt – und er drängt auch.

Wenn Sie schreiben Herr Anthöfer befindet sich geraumer Zeit nicht mehr im Krankenhaus in Weston, so zeigt das offenbar Ihren Kenntnisstand, sollte aber kein Problem darstellen. Herr Anthöfer ist über Mail erreichbar und wird angeben können, wo Sie ihn abholen lassen können, damit er als deutscher Staatsbürger dank der Unterstützung der Deutschen Botschaft wieder zurück nach Deutschland kommen kann. Ein Angebot liegt vor, ihn hier in einem Krankenhaus aufzunehmen. Es bleibt also nur der Transport. Da setzt Herr Anthöfer – und ich auch – voll auf Sie in der Deutschen Botschaft.

Meines Wissens ist auch eine Spendenaktion ins Leben gerufen, die ich gern auch in meinem Blog veröffentliche, zusammen mit Auszügen aus den verschiedenen Mails: Wie schon gesagt: Herrn Anthöfer nützt der Datenschutz nichts mehr, er hat ihn eher zu fürchten.

Damit wir ihm aber noch helfen können, sollte Ihre Botschaft in Vorleistung gehen und den Transport in die Wege leiten.

Mit freundlichem Gruß

Dierk Schäfer

[1] http://www.ksta.de/koeln/koelner-schicksal-sein-letzter-wunsch–zurueck-nach-koeln,15187530,29980392.html

[2] https://dierkschaefer.wordpress.com/2015/03/01/ein-besatzungskind-will-nach-hause/

Seit 5 Jahren überfällig: Die Frage der ehemaligen Heimkinder mit Behinderung

Posted in Geschichte, heimkinder, Kinderrechte, Kirche, Menschenrechte, Pädagogik, Politik by dierkschaefer on 3. Januar 2015

»Als Betroffener und Pressesprecher der AG JHH [Arbeitsgemeinschaft Johanna-Helenen-Heim in Volmarstein] bin ich sehr dankbar für die Rezension, weil sie unter Anderem auch das zum Ausdruck bringt, was von den Betroffenen in der Arbeitsgruppe empfunden wird und auch für ihre Zukunft befürchtet und dazu aufruft, was sich die Arbeitsgruppe JHH erhofft.

Auf dem Hintergrund dieses Buchinhaltes wirkt es besonders diskriminierend und diskreditierend, daß ehemalige behinderte misshandelte Kinder in der heutigen öffentlichen Diskussion weder in der politischen noch kirchenverbandlichen einbezogen werden. Diakonisches Werk, Evangelische Kirche Deutschland aber auch die Politiker/innen im Bund und Ländern beziehen diesen Personenkreis in ihre Überlegungen zur Rechtsfolgen und Entschädigungsgedanken nicht mit ein. Behinderte misshandelte ehemalige Kinder sind wieder die Benachteiligten, bei deren Problemlösung scheinbar auf die natürliche Lösung des Ablebens gesetzt wird«.[1]

[1] klaus dickneite said, on 22. März 2010 at 09:51 : https://dierkschaefer.wordpress.com/2010/03/21/im-herzen-der-finsternis/

Mein Gott, was soll aus Deutschland werden?

Posted in Gesellschaft by dierkschaefer on 20. Dezember 2014

Es geht um Winfried Stöcker aus Görlitz, der etwas gegen Benefizkonzerte für Flüchtlinge hat und gegen den Weihnachtsfirlefanz.[1]

 

»Aber er hat Recht und die Mehrheit der Bürger ist seiner Meinung.«

Da ist wohl was dran. Jedenfalls wenn man die Leser-Reaktionen auf diesen Artikel liest http://www.focus.de/politik/deutschland/moslems-bilden-staat-im-staate-kaufhaus-investor-schockiert-mit-fremdenfeindlichen-aeusserungen_id_4359292.html ). Man schaue sich auch die Bewertungen der Kommentare an.

Da bin ich geneigt, Adenauer zu zitieren: Mein Gott, was soll aus Deutschland werden?

 

Doch der Appell Deutschland erwache! kommt zu spät. Der Islam hat bereits wichtige Bastionen erobert, so Dresden[2]; in Stuttgart dominiert der Halbmond sogar einen Vergnügungspark[3] und hat das Symbol der Fruchtbarkeit okkupiert[4]. Auch in Schwetzingen steht eine große Moschee[5]. Es gibt sicher noch mehr Spuren der Islamischen Eroberung unseres Kulturraumes.

Andere levantinische Bauten wurden nach ihrem zeitbedingten Verfall sogar wieder neu errichtet.[6]

Doch es gibt noch anständige Deutsche[7]. Sie kennen auch die Abstammung der afrikanischen Horden[8].

 

„Denk ich an Deutschland in der Nacht,

dann bin ich um den Schlaf gebracht“.

Geh ich dann ans Internet,

sehn ich mich wieder nach dem Bett.

Doch dann … [9]

 

Na dann gute Nacht Deutschland.

[1] https://dierkschaefer.wordpress.com/2014/12/20/ach-weihnachten-horen-sie-auf-mit-dem-firlefanz-das-mit-der-krippe-ist-doch-nur-ein-marchen-ohne-jeden-historischen-hintergrund/

[2] https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/2939477152/in/set-72157607697145204

[3] https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/2521768019/in/set-72157605262874913

[4] https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/5512194941/in/set-72157605262874913

[5] https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/3801303529/in/set-72157621983263720

[6] http://www.berlin.de/tourismus/fotos/sehenswuerdigkeiten-fotos/1355636-1355138.gallery.html?page=1

[7] https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/9821358815/in/set-72157605018442503

[8] https://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/11292901005/in/set-72157605018442503

[9] http://www.arts.uwaterloo.ca/~acheyne/Fuseli.html